Düsseldorf (epd). hieß es in der am Montag in Düsseldorf veröffentlichten Erhebung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Vor allem Männer kämen mit zeitlicher Flexibilität abends schlechter zur Ruhe als mit festen Arbeitszeiten. "Selbstbestimmung klingt gut, ist aber auch eine Einladung zur Selbstausbeutung", erklärten die Forscher.
Grenzen verschwimmen
Bei Beschäftigten im Homeoffice liegt laut Studie die Wahrscheinlichkeit, abends nicht abschalten zu können, bei 45 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch wie bei Arbeitnehmern, die nie zu Hause arbeiten. Offenbar verschwimmen die Grenzen zwischen den Lebensbereichen bei dieser Arbeitsweise besonders leicht, wie es hieß. Dies gelte für Männer und Frauen gleichermaßen.
Übermäßig langes Arbeiten
Bei völlig selbstbestimmten Arbeitszeiten falle hingegen lediglich Männern das Abschalten schwerer als bei festen Zeiten. Die Wahrscheinlichkeit liege bei 40 Prozent, dass sie abends nicht zur Ruhe kommen und damit elf Prozentpunkte höher als bei Männern mit festen Arbeitszeiten.
Studienautorin Yvonne Lott führte dies darauf zurück, dass gerade Männer dazu neigten, ohne vorgegebene Grenzen übermäßig lange zu arbeiten. Frauen dagegen seien "typischerweise geübtere Grenzgängerinnen" als Männer. Sie nutzten zeitliche Flexibilität statt für unzählige Überstunden eher, um Haus- und Sorgearbeit mit dem Job unter einen Hut zu bringen, erklärte die Böckler-Expertin für Arbeitszeiten.
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