Der kenianische Staatspräsident Kenyatta (Archivbild)
epd-bild/Florian Boillot
Die Abstimmung in dem afrikanischen Land wird überschattet von der Angst vor Ausschreitungen.
08.08.2017

In Kenia hat am Dienstagmorgen die Präsidentenwahl begonnen. Erwartet wird ein knappes Rennen zwischen Amtsinhaber Uhuru Kenyatta (55) und dem Führer der Oppositionskoalition "Nationale Super Allianz" (NASA), Raila Odinga (72). Überschattet wird die Wahl von der Angst vor Ausschreitungen. Schon seit Wochen werfen sich Regierung und Opposition gegenseitig vor, die Wahlen manipulieren zu wollen.

Fast 20 Millionen Wählerinnen und Wähler haben sich registrieren lassen. Sie wählen am Dienstag außerdem ein neues Parlament, Senatoren, Gouverneure, die Parlamente der Landkreise und Frauenvertreterinnen. 180.000 Sicherheitskräfte sollen die landesweit knapp 41.000 Wahlstationen bewachen.

In Kenia wird überwiegend entlang ethnischer Linien gewählt. Die beiden aussichtsreichsten der insgesamt zehn Präsidentschaftskandidaten repräsentieren die beiden größten Volksgruppen des Landes: Kenyatta ist Kikuyu, Odinga Luo.

Schwere Ausschreitungen vor zehn Jahren

Im Anschluss an die vorletzte Wahl 2007 war es zu schweren Zusammenstößen zwischen ethnischen Gruppen gekommen, mehr als 1.000 Menschen wurden getötet und Hunderttausende vertrieben. Zu den Unruhen kam es, nachdem ein umstrittenes Wahlergebnis verkündet worden war: Der bereits damals um die Präsidentschaft kandidierende Odinga unterlag äußerst knapp Kenyattas Vorgänger Mwai Kibaki.

Wirtschaftlich ist Kenia mit seinen rund 48 Millionen Einwohnern ein Schwergewicht im Osten Afrikas. Das Wirtschaftswachstum liegt seit einigen Jahren zwischen fünf und sechs Prozent.

Die EU sendet eine ihrer bisher größten Wahlbeobachtungs-Missionen zu den anstehenden Wahlen nach Kenia. Rund 100 EU-Wahlbeobachter sind rund um die Wahlen am 8. August zwei Monate lang in dem Land stationiert. In Kenia haben auch die Vereinten Nationen und viele Hilfsorganisationen ihre Hauptbüros in Afrika. Das Land erhält von der EU jährlich ungefähr 100 Millionen Euro in Entwicklungshilfe und gilt als Hauptpartner am Horn von Afrika.

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