Viele Arbeitnehmer arbeiten in Minijobs
epd-bild/Jens Schulze
Knapp 60 Prozent der rund 7,6 Millionen geringfügig Beschäftigten waren Frauen.
07.08.2017

Fast jeder Vierte abhängig Beschäftigte (23 Prozent) hat Ende 2016 in einem Minijob gearbeitet. Von den 7,63 Millionen geringfügig Beschäftigten waren knapp 60 Prozent Frauen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, über die am Montag zuerst die "Rheinische Post" berichtet hatte. 22 Prozent der Minijobber waren demnach älter als 60 Jahre. Ihr Anteil sei seit 2006 um 48 Prozent gestiegen.

Allein die Zahl der Mini-Jobber, die älter als 65 Jahre sind, sei in den vergangenen zehn Jahren um 38 Prozent auf über eine Million angestiegen. Die Angaben beruhen auf Daten der Bundesagentur für Arbeit.

Im Dezember 2016 hatten dem Papier zufolge 22 Prozent unter den ausschließlich geringfügig Beschäftigten keinen Berufsabschluss, 41 Prozent hatten einen nichtakademischen Berufsabschluss. Der Anteil der Akademiker unter den Minijobbern betrug demnach knapp sechs Prozent. Ihr Anteil an den Beschäftigten in Deutschland lag demgegenüber bei 14 Prozent.

Minijobs "Falle für Frauen"

Bei den 25- bis 55-jährigen Akademikern ist der Anteil an Minijobbern allerdings höher: Etwa 150.000 Beschäftigte mit akademischem Berufsabschluss waren im Dezember 2016 als Minijobber beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von acht Prozent an den Minijobbern insgesamt. Zudem waren rund 200.000 Akademiker aus dieser Altersgruppe im Nebenjob geringfügig beschäftigt.

Dem Papier zufolge arbeiteten Minijobber im Schnitt 11,8 Wochenstunden. Ihr durchschnittlicher Bruttostundenlohn lag nach den letzten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2014 bei 9,58 Euro im Westen. Im Osten betrug der durchschnittliche Bruttolohn für geringfügig Beschäftigte 7,86 Euro, wie aus dem Papier hervorgeht. Die Linken-Politikerin Jutta Krellmann kritisierte, Minijobs seien unsicher, niedrig entlohnt und führten zu kleinen Renten. "Sie sind eine Falle besonders für Frauen", sagte sie der "Rheinischen Post".

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