Wittenberg (epd). Das Testament des Kirchenreformators Martin Luther (1483-1546) ist erstmals dorthin zurückgekehrt, wo es am 6. Januar 1542 geschrieben wurde: In Wittenberg ist es ab sofort in der Nationalen Sonderausstellung "Luther! 95 Schätze - 95 Menschen" zu sehen.
Alleinerbin Katharina
In der Originalhandschrift des Reformators setzt dieser entgegen der damaligen Rechtslage seine Frau Katharina von Bora als Alleinerbin und Vormund seiner Kinder ein. Bisher war in Wittenberg eine vom Reformator Philipp Melanchthon (1497-1560) autorisierte Kopie des Testaments zu sehen.
"Luther! 95 Schätze - 95 Menschen"
"Luther! 95 Schätze - 95 Menschen" ist eine von drei nationalen Sonderausstellungen zum diesjährigen 500. Reformationsjubiläum und noch bis 5. November im Augusteum des Lutherhauses in Wittenberg zu sehen. Auf 1.450 Quadratmetern machen mehr als 300 Exponate die Entwicklung vom Mönch Martin Luther zum Reformator erlebbar und zeigen seinen Einfluss auf bekannte Menschen zwischen dem 16. und 21. Jahrhundert.
Die evangelische Kirche feiert das Reformationsjubiläum noch bis Oktober dieses Jahres. 1517 hatte Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.
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