Landesbischof Frank Otfried July
epd-bild/Hanno Gutmann
Der württembergische evangelische Bischof Frank Otfried July hält die Weltmission für einen unverzichtbaren Bestandteil seiner Kirche. Globalisierung sei durch die "Graswurzelarbeit" der Kirchen im christlichen Denken verankert.
03.08.2017

"Ein Württemberg ohne Mission wäre ein Württemberg ohne Kirchturm", sagte July am Mittwoch in der Lutherstadt Wittenberg bei einer Ausstellungseröffnung. Der Bischof eröffnete in der Württemberger Halle in Wittenberg eine Ausstellung zur über 200-jährigen Geschichte der Basler Mission. Das Werk mit Sitz in der Schweiz, das von dem Schwaben Christian Friedrich Spittler (1782 - 1867) gegründet worden war, hatte von Anfang an eine enge Beziehung zu Württemberg. July warb dafür, auch heute den Weg zu anderen Kulturen zu suchen. Er kritisierte Versuche, die eigene Welt auf Europa zu reduzieren und die Menschen jenseits des Mittelmeers nicht mehr in den Blick zu nehmen.

"Eine Welt"

In Wittenberg begann am Mittwoch zugleich die elfte Themenwoche der Weltausstellung Reformation. Unter der Überschrift "Eine Welt" diskutieren in den kommenden sechs Tagen Referenten und Besucher über die Bedeutung von Weltoffenheit, geografischer Einheit, Mission, Kolonialismus oder globaler Vernetzung.

Besonders sichtbar werde das Thema im Lutherischen Weltbund (LWB), sagte Frank Otfried July, Vizepräsident des LWB, zum Auftakt. Die globalisierte Welt sei durch Medien und Internet zusammengerückt, was sich auch in dem weltweiten Netz der christlichen Kirchen widerspiegele, sagte der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Internationale Dimension der Reformation

Bereits das Jahr 2016 war in der sogenannten Lutherdekade der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der "Reformation und Einen Welt" gewidmet. Dazu sagte der Direktor des Evangelischen Missionswerks, Christoph Anders, dass sich die Themenwoche auf der Weltausstellung inhaltlich daran anschließe. Zudem sei bei den zahlreichen Veranstaltungen 2016 nochmal die internationale Dimension der Reformation klar geworden.

Bei der Weltausstellung Reformation kommen in den 16 Wochen zwischen dem 20. Mai und dem 10. September Vertreter von mehr als 80 Kirchen und Organisationen in der Lutherstadt zusammen, um über die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu diskutieren. Mit der Freiluftausstellung feiert die evangelische Kirche in diesem Jahr das 500. Jubiläum der Reformationsbewegung an ihrem Ausgangsort Wittenberg.

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