Hoppmann neben seinem Trump-Porträt
epd-bild / Thomas Rohnke
Politiker, Schweine und Fliegen: Das Frankfurter Caricatura-Museum präsentiert vom 3. August bis 3. Dezember Zeichnungen, Filme und skurrile Objekte des Münsteraner Karikaturisten Frank Hoppmann.
01.08.2017

Im Zentrum der Schau mit dem Titel "Animalism" stehen die überzeichneten Porträts von Politikern wie Angela Merkel, Martin Schulz, Donald Trump und Wladimir Putin, wie der Direktor der Caricatura, Achim Frenz, am Dienstag sagte. Zu sehen seien auch die Konterfeis von Sportlern, Musikern, Schauspielern und Philosophen sowie Zeichnungen von Fliegen und Schweinen.

Der Begriff "Animalism" stehe für die Vermenschlichung der Tiere sowie die "Vertierlichung" des Menschen, erläuterte Frenz. "Dies wirkt belustigend und verstörend zugleich." Er habe für seine Porträts den Begriff "Animalism" gewählt und dabei Bezug genommen auf George Orwells Parabel "Farm der Tiere", sagte Hoppmann. Je länger man sich seine Bleistift-, Tusche- und Farbstiftzeichnungen und Aquarelle anschaue, desto vielfältiger seien die Assoziationen, die ins Tierreich oder in die Welt der Fantasy reichen.

Flunder und Mastschwein

In der Tat ähnelt das Porträt von US-Präsident Donald Trump, das kurz nach seiner Wahl Ende 2016 entstand, einer Flunder, das des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un einem Mastschwein und das von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dem Gollum aus den Herr-der-Ringe-Filmen. Seine Kernthemen ergäben sich aus seiner Biografie, sagte der 1975 in Lingen geborene Hoppmann. "Im Emsland gibt es viele Schweine und damit auch viele Fliegen."

Der in dem kleinen emsländischen Dorf Leschede aufgewachsene Hoppmann studierte von 1996 bis 2002 an der Fachhochschule Münster Design mit Schwerpunkt Druckgrafik, Illustration und Zeichnung. Schon während des Studiums arbeitete er für das Satiremagazin "Eulenspiegel" und als Gerichtszeichner für Fernsehsender, Zeitungen und Zeitschriften. Seit 2002 ist er als Dozent und freischaffender Karikaturist tätig und zeichnet unter anderem für "Die Welt" und die "Welt am Sonntag", das "Rolling Stone Magazine", den "Stern", das "Handelsblatt", die "Süddeutsche Zeitung" und die "taz".

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