Gewaltsame Proteste überschatteten den G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg
epd-bild/Peter Juelich
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt im Zusammenhang mit den Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg vor Alarmismus.
19.07.2017

"Die deutsche Demokratie ist nicht in Gefahr, bei allem Entsetzen über die Krawalle", sagte Steinmeier dem Magazin "Stern". Die überwältigende Zahl der Bürger sei über die Gewaltexzesse Anfang Juli ebenso entsetzt gewesen wie er und äußere großes Verständnis für das Vorgehen der Polizisten. Das sei "ein gutes Zeichen".

"Dieses Land ist doch plötzlich kein anderes geworden, weil Gewalttäter aus ganz Europa, auch aus Deutschland, jedes Maß verloren haben", sagte der Bundespräsident in dem Interview, aus dem das Portal "stern.de" am Mittwoch vorab zitierte.

"Selbstbewusste Demokratie"

Steinmeier stellte sich hinter die Entscheidung, den G20-Gipfel in Hamburg stattfinden zu lassen. "Eine selbstbewusste demokratische Gesellschaft darf sich doch nicht von Gewalttätern vorschreiben lassen, wo sie solche Gipfel veranstaltet", sagte er: "Sollen sie in Zukunft nur noch auf abgelegenen Inseln oder in autokratischen Ländern möglich sein?"

Natürlich würden Ereignisse wie in Hamburg die Menschen irritieren und erschüttern. "Aber wir dürfen auch nicht so tun, als wären solche Ausschreitungen Alltag in Deutschland. Das sind sie nicht", sagte das Staatsoberhaupt.

Teaserbild