Eine Aufklärungsmission von UN und kongolesischer Armee hat 38 neue Massengräber im Zentrum des Landes entdeckt.
14.07.2017

Damit liege die Zahl solcher Gräber in der Kasai-Region bei mindestens 80, berichtete der französische Auslandssender RFI am Freitag. Als Urheber kommen Rebellen oder Soldaten der kongolesischen Armee in Frage. Beide Seiten kämpfen in Kasai seit fast einem Jahr gegeneinander. Augenzeugen berichteten seitdem von Lastwagen der Armee, von denen Tote in Gräber geworfen worden seien. Kongos Regierung lehnt eine von den UN geforderte unabhängige Untersuchung ab.

Brutalste Massaker

Die Gewalt in den drei Kasai-Provinzen hat den UN zufolge grauenhafte Ausmaße angenommen. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte wirft Kongos Regierung vor, eine Miliz bewaffnet zu haben, die gezielt Angehörige bestimmter Volksgruppen überfalle. Überlebende berichteten demnach von brutalsten Massakern, bei denen Zweijährigen die Gliedmaßen abgehackt und Schwangeren Föten aus dem Leib geschnitten worden seien. Andere Opfer seien lebendig angezündet worden. Die Zahl der Toten schätzt die katholische Kirche im Kongo auf mehr als 3.300 seit Beginn der Kämpfe im August.