Ein Schlauchboot bringt Rettungswesten zu geretteten Flüchtlingen im Mittelmeer (Archivbild).
epd-bild/Christian Ditsch
Seit Jahresbeginn haben nach UN-Angaben 101.000 Flüchtlinge und Migranten über das Mittelmeer die Küsten Europas erreicht. 2.250 Menschen seien auf dem gefährlichen Seeweg ums Leben gekommen.
04.07.2017

Das teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf mit. Rund 85 Prozent der Flüchtlinge und Migranten seien in Italien an Land gegangen. Die restlichen Flüchtlinge seien in Griechenland, Zypern und Spanien registriert worden.

Die meisten erfassten Menschen stammten der IOM zufolge aus afrikanischen Ländern wie Nigeria, Eritrea und Somalia. Auch Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien waren demnach unter den Flüchtlingen.

Viele Unglücke und Tote

Im ersten Halbjahr 2016 hatten der IOM zufolge knapp 232.000 Menschen in Booten Europa erreicht. Mehr als 2.960 Männer, Frauen und Kinder waren bei der Passage ums Leben gekommen oder gelten als vermisst. Den Rückgang bei den Überfahrten erklärten die UN mit der Schließung der sogenannten Balkan-Route, auf der viele Flüchtlinge von Südosteuropa in die nördlichen Länder des Kontinents wie Deutschland gelangten. Zudem zeige der Pakt der EU mit der Türkei über die Rückführung von Flüchtlingen seine Wirkung.

Die Zahl der Unglücke und Toten bleibe im Vergleich zu 2016 dennoch hoch, weil viele der kaum seetauglichen Schlepper-Boote in diesem Jahr von Nordafrika über die gefährliche zentrale Mittelmeer-Route nach Italien fuhren.

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