Flüchtlinge im Südsudan (Archivbild).
epd-bild/WFP/George Fominyen
Gewaltexzesse und das gezielte Aushungern der Bevölkerung haben Menschenrechtlern zufolge im Südsudan zur Vertreibung Hunderttausender Menschen geführt.
04.07.2017

Nach einer Eskalation der Kampfhandlungen in der Region Äquatoria verschärfe sich die Notlage von knapp einer Million Vertriebenen, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Dienstag in Berlin mit. Im Südsudan herrscht seit mehr als drei Jahren ein Krieg um die Macht zwischen Regierung und Rebellen, immer wieder flammt die Gewalt auf.

Hunger als Waffe

"Männer, Frauen und Kinder werden erschossen, mit Macheten zerhackt und in ihren Häusern bei lebendigem Leib verbrannt", berichtete Donatella Rovera, Beraterin für Krisenarbeit bei Amnesty International. Häuser, Schulen, medizinische Einrichtungen und humanitäre Organisationen würden geplündert und verwüstet. Die Zivilbevölkerung habe nur noch äußerst eingeschränkten Zugang zu Lebensmitteln weil Regierungs- und Oppositionstruppen die Nahrungsmittelversorgung in bestimmten Gebiete abschnitten, sagte Rovera. "Hunger wird diesem Konflikt als Waffe eingesetzt."

Im Südsudan tobt seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg zwischen der Armee und Rebellen unter der Führung des ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar. Der Konflikt und eine Dürre führten in dem zentralafrikanischen Land in den vergangenen Monaten zu einer Hungersnot. Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, verfügt aber über reiche Ölvorkommen.

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