Donald Trump
epd-bild/Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani
US-Präsident Donald Trump sorgt mit einem Twitter-Video für Empörung, in dem er auf ein CNN-Logo eindrischt. Der Deutsche Journalisten-Verband sieht einen Angriff auf die Pressefreiheit.
03.07.2017

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von US-Präsident Donald Trump einen Stopp seiner "Medienhetze". "Heute knüpft er sich CNN vor, morgen vielleicht die USA-Korrespondenten von ARD und ZDF", sagte der DJV-Vorsitzende Frank Überall am Montag in Berlin. Trump hatte am Sonntag bei Twitter mit einem Video für Empörung gesorgt, in dem er auf einen Mann mit CNN-Logo auf dem Kopf einprügelt.

Überall sagte, es sei nicht hinnehmbar, dass ausgerechnet das Staatsoberhaupt der USA das in der amerikanischen Verfassung festgeschriebene Grundrecht der Pressefreiheit mit Füßen trete. Der DJV-Vorsitzende appellierte an die deutschen Korrespondenten in den USA, sich von den Ausfällen Trumps nicht beirren zu lassen. Die Öffentlichkeit müsse erfahren, was in den USA vor sich gehe.

"Gruselig und gefährlich"

Ein CNN-Sprecher bezeichnete es am Sonntagabend als "traurig", dass "der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu Gewalt gegen Reporter ermutigt". Das Verhalten Trumps sei "gruselig" und "gefährlich". Statt sich um seine politischen Aufgaben zu kümmern, verstricke er sich in "kindischem Verhalten", das "nicht der Würde seines Amtes" entspreche, heißt es in dem Statement des Senders.

Das Video stammt nach CNN-Angaben ursprünglich aus dem Jahr 2007 und ist bei einem Wrestling-Event entstanden. Für eine Scripted-Reality-Sendung prügelte Trump sich zur Show mit dem Chef des Unternehmens "World Wrestling Entertainment", Vince McMahon. Vor einigen Tagen tauchte das Video mit dem CNN-Logo über McMahons Gesicht im Internet auf. Trump twitterte das bearbeitete Video am Sonntag über sein Account mit den Hashtags #FraudNewsCNN (Betrüger-Nachrichten CNN) und #FNN (Fraud News Network, deutsch: Betrugsnachrichten-Netzwerk).

Das Verhältnis zwischen Trump und den US-Medien ist seit seinem Amtsantritt angespannt. Der Präsident hatte Medienhäuser wie CNN, NBC oder die "New York Times" mehrfach in polemischer Weise der Lüge bezichtigt.

Teaserbild