Papst Franziskus (Archivbild)
epd-bild/Thomas Lohnes
Papst Franziskus hat eine Senkung des Arbeitspensums von Älteren zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit gefordert. Eine Gesellschaft, die ältere Menschen zu lange zur Arbeit zwinge und jungen Leuten damit Arbeit verwehre, sei "töricht und kurzsichtig".
28.06.2017

Das sagte er am Mittwoch im Vatikan bei einer Audienz für Gewerkschafter. Ein neuer "Sozialpakt" müsse die Arbeitsstunden in der letzten Phase des Berufslebens senken, um Berufseinsteigern zu ermöglichen, ihr Recht auf Arbeit wahrzunehmen.

Gleichstellung der Geschlechter

Bei der Audienz für Vertreter der christdemokratischen italienischen Gewerkschaft CISL zeigte Franziskus sich besorgt über die mit fast vierzig Prozent anhaltend hohe Jugendarbeitslosigkeit im Land. Die Arbeitnehmervertreter müssten sich auch stärker für die Rechte von Armen und Einwanderern einsetzen, mahnte das Kirchenoberhaupt. Sie würden mittlerweile zu sehr als politische Parteien wahrgenommen, die ihre ursprünglichen Aufgaben vernachlässigen.

Franziskus rief die Arbeitnehmervertreter überdies zu verstärktem Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter auf. Frauen würden im Berufsleben oft weiterhin als zweitklassig behandelt. Sie erhielten geringere Löhne und würden leichter ausgebeutet. "Ich ermutige euch, mehr zu tun."

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