Unterwegs im Netz
epd-bild/Jens Schulze
Mehr als die Hälfte aller Onlinenutzer in Deutschland (59 Prozent) sind einer Studie zufolge schon einmal mit Fake News in Berührung gekommen.
19.06.2017

77 Prozent der 14- bis 24-Jährigen haben bereits verfälschte Informationen im Internet gesehen. Dies geht aus der am Montag in Düsseldorf veröffentlichten Erhebung der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) hervor. Das Thema sei damit inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Jeder Zweite (48 Prozent), der bereits Falschnachrichten gesehen hat, werde nach eigenen Angaben durch Medienberichte auf die Fälschung aufmerksam, hieß es weiter. Überdurchschnittlich viele jüngere Nutzer (62 Prozent) überprüften die dargestellten Fakten und könnten diese als Fake News identifizieren. Mit zunehmendem Alter steige das Gefühl der Überforderung angesichts der rasanten Digitalisierung.

Gefühl der Überforderung

Zu Fake News hätten die meisten der Befragten eine klare Meinung, erklärte die LfM: 86 Prozent wünschten sich eine einfachere Kennzeichnungsmöglichkeit und neue Löschgesetze. Nur eine Minderheit (acht Prozent) vertrete die Auffassung, dass Fake News kein Fake, sondern nur freie Meinungsäußerungen seien - darunter seien überdurchschnittlich häufig Ostdeutsche (17 Prozent).

LfM-Direktor Tobias Schmid sagte, so erfreulich es sei, "dass jüngere Nutzer offenbar deutlich informationskompetenter sind, so beunruhigend ist das zunehmende Auseinanderdriften in der Gesellschaft." Erwachsene müssten in ihrer Rolle als Mediennutzer noch stärker als bisher qualifiziert werden. Wenn es nicht gelinge, alle Menschen medienkompetent zu machen, drohe eine weitere digitale Spaltung der Gesellschaft, erklärte Schmid.

Für die Studie wurden laut LfM im Mai mehr als 1.000 Onlinenutzer ab 14 Jahren befragt.

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