Papst Franziskus
epd-bild/Thomas Lohnes
Papst Franziskus hat die Christen zu mehr aktiver Hilfe für Bedürftige aufgerufen.
13.06.2017

In einer am Dienstag im Vatikan veröffentlichten Botschaft zum ersten Welttag der Armen am 19. November betonte er, Hilfe dürfe sich nicht auf Almosen reduzieren, sondern müsse zu echten Begegnungen mit den Menschen führen.

Es sei unmöglich, untätig zu bleiben oder gar aufzugeben, "wenn heutzutage immer mehr ein unverschämter Reichtum zutage tritt, der sich in den Händen weniger Privilegierter ansammelt und der nicht selten mit Illegalität und der beleidigenden Ausbeutung der menschlichen Würde einhergeht". Gleichzeitig breite sich eine Armut aus, die den Unternehmungsgeist vieler Jugendlicher auslösche und verhindere, dass diese Arbeit finden, beklagte der Papst. Diese Armut schläfere den Verantwortungssinn ein und führe zu einem System des Abwälzens von Verantwortung und der Suche nach Begünstigung.

"Perverse Logik der Macht"

Armut zeige sich heute in vielfältigen Formen von "Schmerz, Ausgrenzung, Missbrauch, Gewalt, Folter, Gefängnis, Krieg, Entzug von Freiheit und Würde, fehlenden Bildungschancen und Analphabetismus, Gesundheitsnotlagen und Arbeitslosigkeit, Menschenhandel, Sklaverei, Exil, Elend und erzwungener Migration", fügte Franziskus hinzu. Sie trage das Gesicht von Frauen, Männern und Kindern, "die aus niederträchtigen Interessen ausgebeutet werden, niedergetrampelt von der perversen Logik der Macht und des Geldes".

Die Katholiken forderte der Papst auf, insbesondere vor dem Welttag der Armen konkrete Hilfen für Bedürftige zu leisten und diese dann als "Ehrengäste" zur Eucharistiefeier einzuladen. Denn wahre Armut öffne den Blick für die eigenen Allmachtsfantasien und verhindere, "dass wir Geld, Karriere und Luxus als Lebensziel und Grundvoraussetzungen des Glücks betrachten".

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