Büro-Arbeitsplatz
epd-bild/Jens Schulze
Die zunehmende Digitalisierung in der Arbeitswelt führt einer Studie zufolge zu steigender psychischer Belastung und erhöhtem Arbeitstempo.
12.06.2017

Gleichzeitig gehen körperliche Belastungen zurück, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Montag in Berlin mitteilte. Wer als Beschäftigter Einfluss auf die Gestaltung der Arbeit habe, leide weniger unter den negativen Folgen der Digitalisierung, heißt es in der Studie, die von ver.di in Auftrag gegeben wurde. Für die Untersuchung wurden im Jahr 2016 mehr als 6.500 Beschäftigte im Dienstleistungssektor befragt.

"Mitbestimmungsrechte bei der Arbeitsmenge"

Von den Beschäftigten, die an ihrem Arbeitsplatz in hohem Maß von Digitalisierung betroffen sind, gab knapp die Hälfte (47 Prozent) an, dass die Arbeitsbelastung zugenommen habe: Die Arbeitsmenge und der Zeitdruck hätten sich erhöht, zunehmend werde Multitasking verlangt.

Lothar Schröder vom Bundesvorstand der Gewerkschaft sagte, in der digitalisierten Arbeitswelt genüge es nicht, Arbeitszeitlänge und Arbeitszeitlage zu regulieren. "Wir brauchen Mitbestimmungsrechte bei der Arbeitsmenge, sonst wird die Anzahl der Menschen, die unter steigender Arbeitsmenge leiden, zunehmen", sagte Schröder.

Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Jutta Krellmann, forderte, dass auch die Beschäftigten von Produktivitätsgewinnen durch die Digitalisierung profitieren sollten. Dies könne durch kürzere Arbeitszeiten oder mehr Bildungszeiten geschehen.

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