Die Ausstellung "Skulptur Projekte Münster" startet an diesem Wochenende.
epd-bild/Angelika Osthues
In Münster wird am Samstag die fünfte "Skulptur Projekte" eröffnet. An der internationalen Ausstellung für moderne Kunst im öffentlichen Raum beteiligen sich 41 Künstler aus 19 Ländern.
09.06.2017

Darunter sind der Bildhauer Thomas Schütte, Cosima von Bonin, Ayşe Erkmen aus der Türkei oder der Franzose Pierre Huyghe. Die 35 Werke sind bis 1. Oktober am Hafen, auf öffentlichen Plätzen oder im Historischen Rathaus neben dem Dom zu sehen. Die "Skulptur Projekte" findet seit 1977 alle zehn Jahre statt.

Neben Skulpturen und Installationen tritt in diesem Jahr erstmals die Performancekunst in den Vordergrund. So setzt sich die in Indien gegründete Initiative "Camp" unter anderem mit Netzwerken, digitaler Technik und Überwachung auseinander. Ein weiteres Highlight ist die Installation von Ayse Erkmen: In einem stillgelegten Becken am Dortmund-Ems-Kanal hat die Künstlerin einen Unterwasser-Steg legen lassen. Besucher können dort nun gleichsam über das Wasser gehen.

Bürgerliche Beschaulichkeit

Die "Skulptur Projekte" wolle Anstoß geben zu Widerspruch und differenziertem Hinschauen, sagte der künstlerische Leiter Kasper König am Freitag mit Blick auf den zunehmenden Rechtspopulismus. Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, würdigte die Qualität der "Skulptur Projekte". Das westfälische Münster, einst Beispiel bürgerlicher Beschaulichkeit, habe sich zu einer der "Top-Adressen" der internationalen Kunst" entwickelt, sagte er. 650.000 Besucher werden bis Oktober erwartet.

Hinter dem Großprojekt steht das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Der Gesamtetat beläuft sich den Angaben nach in diesem Jahr auf 7,7 Millionen Euro. Die größten Förderer sind mit jeweils 1,5 Millionen Euro die Stadt Münster und der Landschaftsverband. Auch die Kulturstiftung des Bundes, das Land Nordrhein-Westfalen sowie Sponsoren fördern die Ausstellung.

Partnerstadt Marl

Nebenschauplatz der Großausstellung ist die Stadt Marl. Das dortige Skulpturenmuseum Glaskasten zeigt als Kooperationspartner das Projekt "The Hot Wire" (Der heiße Draht) zum Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum. So positionierte die italienische Installationskünstlerin Lara Favaretto zwei Monolithe in beiden Städten. Thomas Schütte stellte als Pendant zu seiner "Kirschensäule" in Münster eine "Melonensäule" in Marl auf.

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