Ein Junge in Thonyor im Bundesstaat Unity im Südsudan
epd-bild/WFP/George Fominyen
Die Vereinten Nationen fordern einen besonderen Schutz für Kinder, die in Konfliktländern von Ausbeutung bedroht sind.
09.06.2017

Es müsse verhindert werden, dass die Konfliktparteien in Krisenländern wie Südsudan, Syrien und Afghanistan Jungen und Mädchen für militärische, kommerzielle und sexuelle Zwecke missbrauchen, verlangte der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Guy Ryder, am Freitag in Genf.

Anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am Montag (12. Juni) erklärte Ryder, dass viele Konfliktparteien Kinder als Soldaten in die Kämpfe schickten. Zudem würden sie als Spione und für Hilfsdienste in den Truppen eingesetzt.

Zu Prostitution gezwungen

Die Heranwachsenden fielen auch Menschenhändlern in die Hände, die sie als Sklaven verkaufen und zur Prostitution zwingen. Auch müssten Kinder in Bergewerken schuften, Metallreste suchen und Schutt in den zerschossenen Städten wegräumen.

Weltweit müssen den Angaben nach 168 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten, 85 Millionen von ihnen schuften unter gefährlichen Bedingungen wie in Ziegeleien oder auf ungesicherten Baustellen. Der ILO-Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit von 1999 sind inzwischen 180 der 187 ILO-Mitgliedsstaaten beigetreten. Allerdings wird die Konvention in vielen armen Ländern nicht eingehalten.

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