Lebensmittelverschwendung
epd-bild / Steffen Schellhorn
Deutsche Privathaushalte produzieren nach Angaben der Bundesregierung jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle.
09.06.2017

Ingesamt entstünden in Deutschland jährlich vermeidbare Lebensmittelabfälle in Höhe von mehr als acht Millionen Tonnen, berichtete die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Freitag) unter Berufung auf die Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Grünen-Anfrage. Davon entfallen 1,7 Millionen Tonnen auf die Landwirtschaft und 1,5 Millionen auf die Lebensmittelverarbeitung. Eine Million Tonnen Abfall entstehen demnach in der Außer-Haus-Verpflegung, etwa in Kantinen, und weitere 351.000 Tonnen im Handel.

Keine Pflicht zur Spende

Das Ministerium beruft sich dem Bericht zufolge auf Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts "Wege zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen" (Reduce Food Waste - Refowas), das noch bis Mai 2018 läuft.

Die Grünen-Politikerin Nicole Maisch kritisierte, dass angesichts der Lebensmittelverschwendung politische Initiativen wie die Kampagne "Zu gut für die Tonne" von Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) nicht ausreichten. "Wir diskutieren im Bundestag seit über fünf Jahren über die Auswirkungen und Probleme der Lebensmittelverschwendung." Maisch kritisierte, dass Schmidt eine Pflicht für den Handel ablehne, Lebensmittel zu spenden. Dagegen verweist das Ministerium dem Bericht zufolge auf die gute Kooperation mit den Tafeln.

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