Documenta-Leiter Adam Szymczyk
epd-bild/Andreas Fischer
Die Weltkunstausstellung documenta 14 vom 10. Juni bis 17. September soll sich nach den Worten ihres Leiters Adam Szymczyk dem Neoliberalismus entgegenstellen.
07.06.2017

Die Ausstellung setze sich auch mit der Frage auseinander, wie sich die Gesellschaft in Zeiten der Unsicherheit verhalte, sagte Szymczyk am Mittwoch vor zahlreichen Journalisten in der Kasseler Stadthalle. Auf der documenta 14 stellen rund 160 Künstler an 30 verschiedenen Orten aus.

Der Kurator Bonaventure Ndikung erläuterte, die documenta wolle zur Aufsässigkeit gegen den "Imperativ der Produktivität", gegen Übervereinfachung und gegen die Vorstellung von ethnisch getrennten Nationen Stellung beziehen. Ängste dürften nicht länger auf andere projiziert, sondern müssten hinterfragt werden, sagte er.

Völlige Autonomie

Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD), der zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrats der documenta ist, bezeichnete die Kunstschau als weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Das Fundament ihres großen Erfolges sei die völlige Autonomie, die man der jeweiligen künstlerischen Leitung gewähre. Die Idee, einen Teil der Ausstellung auch in Athen zu zeigen, wo die documenta seit dem 8. April läuft und noch bis zum 17. Juli zu sehen ist, sei ein inspirierender Ansatz gewesen.

Die documenta machte ihren Bezug zur aktuellen Politik auch auf der Pressekonferenz deutlich. In die rund dreistündige Veranstaltung war ein Konzertausschnitt des syrischen Geigers Ali Moraly integriert, der 2013 aus Syrien geflohen war.

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