Symbolbild Haltbarkeitsdatum
epd-bild / Steffen Schellhorn
Nach Ansicht der Grünen löst eine Debatte über das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht das Problem der Lebensmittelverschwendung.
06.06.2017

Diese Diskussion sei ein Nebenschauplatz, sagte die Sprecherin für Verbraucherpolitik der Grünen im Bundestag, Nicole Maisch, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Statt jetzt einen neuen Begriff ins Gespräch zu bringen, muss über die Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums besser aufgeklärt werden." Viele Verbrauchter glaubten, dass die Produkte nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sofort entsorgt werden müssten.

Ohne gesundheitliche Bedenken

Die Grünen-Politikerin reagierte damit auf einen Vorstoß von Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU). Er hatte vorgeschlagen, beispielsweise für Milchprodukte zusätzlich ein Verbrauchsverfallsdatum einzuführen. Darüber sollten Verbraucher leichter erkennen, bis wann die Lebensmittel ohne gesundheitliche Bedenken gegessen werden können.

Maisch wies darauf hin, dass der weit größte Teil an Nahrungsmitteln, die weggeworfen würden, überhaupt kein Mindesthaltbarkeitsdatum trügen. Sie forderte eine verlässliche Datengrundlage über die Lebensmittel, die entsorgt werden. Zudem sprach sie sich für klare Reduktionsziele etwa für die Industrie aus.

Vermeidbarer Müll

Einer Hochrechnung der Universität Stuttgart zufolge landen in Deutschland jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel in den Mülltonnen. Durchschnittlich wirft jeder Bewohner Deutschlands damit 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Das ist jedes achte Lebensmittel, das eingekauft wurde. Mindestens die Hälfte davon ist vermeidbar.

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