Europaparlament in Straßburg (Archiv-Bild).
epd-bild / Gustavo Alàbiso
Der UN-Generalsekretär unterstreicht, dass die Vereinten Nationen und die Europäische Union an einem Strang ziehen sollten.
17.05.2017

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Weltgemeinschaft dafür gerügt, schwere Menschenrechtsverletzungen unter dem Vorwand nationaler Souveränität hinzunehmen. Stattdessen müsse klar sein, dass nationale Souveränität durch die Förderung der Menschenrechte gestärkt werde, sagte Guterres am Mittwoch im Europaparlament in Straßburg. Guterres verwies auch darauf, dass ein erfolgreicher Einsatz für die Menschenrechte moralische Autorität voraussetze. "Und die jüngste Migrations- und Flüchtlingskrise in der Welt hat in einem gewissen Grade die moralische Autorität einer ganzen Reihe von Ländern rund um die Welt untergraben", urteilte der Portugiese.

Möglichkeiten für legale Migration gefordert

Es sei wichtig, dass die EU zusammen mit den Vereinten Nationen daran arbeite, "das internationale Schutzsystem für Flüchtlinge wiederherzustellen", sagte Guterres, der zehn Jahre lang Flüchtlingshochkommissar der Vereinten Nationen gewesen war. Zugleich müssten mehr Möglichkeiten für legale Migration geschaffen werden, erklärte der UN-Generalsekretär. Der Kampf gegen Menschenschmuggler müsse stärker international koordiniert werden.

Insgesamt würdigte Guterres die EU für ihre Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen, ihr humanitäres und entwicklungspolitisches Engagement sowie ihre Unterstützung von Friedens- und Sicherheitsmissionen insbesondere in Afrika. "Der europäische Beitrag ist heute ein absolut essenzieller Teil dessen, was notwendig ist, um die UN effektiv zu machen."