Die Ausstellung "Ein Schatz nicht von Gold"
epd-bild/Matthias Rietschel
Die Albrechtsburg Meißen widmet dem mittelalterlichen Bischof Benno (1010-1106) erstmals eine Ausstellung.
11.05.2017

Unter dem Motto "Ein Schatz nicht von Gold" werde von Freitag an Leben und Werk des Geistlichen dargestellt sowie seine Wirkung bis in die Gegenwart, sagte Kuratorin Claudia Kunde am Donnerstag in Meißen. Zu sehen sind in sechs Räumen mehr als 200 Exponate von rund 40 Leihgebern darunter Dokumente, Handschriften und Kunstwerke. Benno wird bis heute als Sachsens erster Heiliger verehrt.

Im Fokus der Ausstellung im Reformationsjubiläumsjahr steht die Heiligenverehrung, die Martin Luther (1483-1546) scharf kritisiert hat. Nur wenige Tage vor der feierlichen sogenannten Erhebung von Bischof Benno 1524 in Meißen verbreitete der Reformator eine Flugschrift, in der er diese Praxis anprangerte. Landesweit sorgte die Streitschrift Luthers für eine Kontroverse über die Verehrung von Heiligen.

Grab zerstört

Benno fand seine letzte Ruhestätte zunächst im Meißner Dom neben der Albrechtsburg. Im Zuge der Reformation, die in Meißen 1539 Einzug hielt, wurde das Grab jedoch zerstört und seine Reliquien über Stolpen und Wurzen 1576 nach München gebracht.

Benno war von 1066 bis 1106 katholischer Bischof von Meißen. Im Dom, der seit dem 16. Jahrhundert eine evangelische Kirche ist, erinnert seit kurzem eine Sandsteinplatte an der früheren Stelle seines Grabes an ihn. Der Bischof ist der Schutzpatron des Bistums Dresden-Meißen sowie des Erzbistums Münchens und Freising. Darüber hinaus gilt er als bayerischer Landesheiliger.