Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU)
epd-bild/Juergen Blume
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die Arbeit von Hebammen gewürdigt und ihnen Unterstützung zugesagt. Sie leisteten einen unverzichtbaren Beitrag für die Versorgung von Schwangeren, Müttern und Familien, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
05.05.2017

"Das muss auch in Zukunft so bleiben, dafür kämpfe ich", erklärte Gröhe zum Internationalen Hebammentag am Freitag. Die Grünen warben dafür, die Zahl der Geburtshelferinnen in den Kreißsälen zu erhöhen.

Gröhe betonte, die Bundesregierung habe bereits wichtige Schritte getan, um die Arbeit der Hebammen dauerhaft zu unterstützen. Dazu gehörten Verbesserungen bei der Vergütung und Entlastungen bei der Haftpflichtversicherung.

Rahmenbedingungen schaffen

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte eine 1:1-Betreuung von Müttern während der Geburt: "Es kann nicht sein, dass Hebammen drei oder mehr Frauen während der Geburt gleichzeitig betreuen müssen." Hebammen bräuchten eine angemessene Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen, sagte die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag).

Die Regierung habe es versäumt, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Gerade in Großstädten und Ballungsräumen gebe es häufig nicht genug Geburtshelferinnen. In stark nachgefragten Kliniken müsse in den Ausbau von Kreißsälen investiert werden, betonte Göring-Eckardt. Für Hebammen, die in unterversorgten Regionen arbeiten, verlangte sie einen Sicherstellungszuschlag.

Der Deutsche Hebammenverband hatte zuvor vor Verschlechterungen in der Geburtshilfe gewarnt und die Schließung von Kreißsälen beklagt. Die Geburtshilfe sei seit Jahren unterfinanziert und von steigendem Personalmangel betroffen.

"Partner fürs Leben"

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wies darauf hin, dass immer weniger Hebammen in der Geburtshilfe arbeiteten. Die Zahl der Krankenhäuser mit Entbindungsabteilungen habe sich seit 2004 von 952 auf 709 reduziert. Hauptgeschäftsführer Georg Baum: "Trotz dieser hohen Zahl an Schließungen sind weiter viele Abteilungen aufgrund der unzureichenden Finanzierung gefährdet."

Verantwortlich für den anhaltenden Abbau sei die Kalkulationsmethodik für die Fallpauschale. "Kostendeckungen können nur bei Fallzahlen erreicht werden, die viele Krankenhäuser, die für die Sicherstellung gebraucht werden, nicht haben", sagte Baum.

Der Hebammentag findet seit 1992 in jedem Jahr am 5. Mai statt. Das diesjährige Motto des Internationalen Hebammentages lautet: "Hebammen, Frauen und Familien: Partner fürs Leben".