Der Vatikan nimmt diplomatische Beziehungen mit Myanmar auf.
04.05.2017

Das gab der Heilige Stuhl am Donnerstag nach einer Audienz der myanmarischen Staatsrätin Aung San Suu Kyi bei Papst Franziskus bekannt. Bisher pflegte ein sogenannter Apostolischer Delegat mit Sitz in Thailand die Beziehungen zu Myanmar. Künftig wird ein Diplomat im Rang eines Apostolischen Nuntius in das südostasiatische Land entsandt.

Kritik an Myanmar

Die Begegnung zwischen Papst Franziskus und der Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi dauerte nach Angaben von Radio Vatikan rund zwanzig Minuten. Einzelheiten über den Inhalt des Gesprächs wurden nicht bekannt.

Im Februar hatte Franziskus die Vertreibung der staatenlosen Rohingya-Minderheit aus Myanmar mit scharfen Worten verurteilt. Suu Kyi steht wegen der Situation der Rohingya seit Monaten massiv in der Kritik. Obwohl sie wegen einer Verfassungsklausel nach dem Wahlsieg ihrer Partei nicht Präsidentin werden konnte, leitet sie de facto die Regierung des überwiegend buddhistischen Myanmar. Menschenrechtler im In- und Ausland werfen ihr vor, Verbrechen gegen die Rohingya-Minderheit nicht zu unterbinden.