Bereits vor zehn Tagen waren bei einem Überfall im Bundesstaat Mato Grosso neun Indigene ermordet worden. Der Indigenen-Missionsrat Cimi äußerte den Verdacht, dass hinter den tödlichen Attacken Killerbanden stecken, die von Großgrundbesitzern beauftragt wurden.
02.05.2017

In Brasilien nehmen die Konflikte um Land zwischen der Urbevölkerung und Farmern zu. Bei einem Überfall von bewaffneten Farmern wurden im nordöstlichen Bundesstaat Maranhão 13 Ureinwohner verletzt, wie der Indigenen-Missionsrat Cimi am Montag (Ortszeit) mitteilte. Das Justizministerium bestätigte den Vorfall und schickte eine Polizeieinheit in die abgelegene Region. Die Indigenen der Gamela-Ethnie fordern die Einrichtung eines Schutzgebiets in dem umkämpfen Gebiet.

Druck der Agrarlobby

Nach Angaben des Missionsrates sind allein im Jahr 2015 54 Indigene im Konflikt mit Farmern, Unternehmern und bewaffneten Gruppen ums Leben gekommen. Vertreter der Urbevölkerung werfen der konservativen Regierung von Präsident Michel Temer vor, ihre Rechte einzuschränken. Aufgrund des Drucks der starken Agrarlobby im Kongress ist die Zuweisung von Indigenen-Territorien zum Stillstand gekommen.