Wahlplakat der AfD
epd-bild/Steffen Schellhorn
Angekündigt sind zwei große Demonstrationen der Bündnisse "Köln stellt sich quer" und "Köln gegen Rechts" sowie weitere kleinere Veranstaltungen. Die Polizei hat insbesondere gewaltbereite Linksextreme im Blick.
20.04.2017

Gegen den Bundesparteitag der "Alternative für Deutschland" (AfD) am Wochenende in Köln werden nach Einschätzung der Polizei rund 50.000 Demonstranten auf die Straße gehen. Rund 4.000 Polizisten werden im Einsatz sein, wie der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies am Donnerstag mitteilte. Angekündigt sind zwei große Demonstrationen der Bündnisse "Köln stellt sich quer" und "Köln gegen Rechts" sowie weitere kleinere Veranstaltungen. Die Polizei rechnet mit einigen hundert gewaltbereiten Demonstranten. Gegen jede Form von Gewalt würden die Polizeibeamten zum Schutz der vielen friedlichen Menschen entschlossen vorgehen, erklärte der Polizeipräsident.

Die Kundgebung des Bündnisses "Köln stellt sich quer", zu dem sich 70 Organisationen darunter der Evangelische Kirchenverband Köln und Region zusammengeschlossen haben, findet am späten Vormittag auf dem Heumarkt statt. Am Mittag soll es einen Demonstrationszug geben. Das Bündnis "Köln gegen rechts" will sich ebenfalls dort versammeln und danach zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt ziehen. Beide Bündnisse hatten sich nicht auf eine gemeinsame Veranstaltung einigen können.

Hunderte gewaltbereite Linksextreme erwartet

Aufrufe der linksextremen Szene zur Verhinderung des AfD-Parteitages bestätigten Erkenntnisse der Polizei, dass mehrere Tausend Linksextreme nach Köln kommen würden, sagte Mathies. Darunter seien voraussichtlich mehrere hundert gewaltbereite Demonstranten. Wer das Versammlungsrecht missbrauche, um Straftaten zu begehen, grenze sich von der Masse der friedlichen Versammlungsteilnehmer ab, erklärte der Polizeipräsident. Die Polizei habe auch die Aufgabe, die Teilnehmer des AfD-Parteitages zu schützen. Das Bündnis "Köln gegen Rechts" hatte "massenhafte kreative Blockaden" angekündigt. Eine feministische Gruppe will eine Menschenkette um den Tagungsort, das Hotel Maritim, bilden.

Die Kirchen in Köln beteiligen sich unter dem Motto "Unser Kreuz hat keine Haken" an der Kundgebung des Bündnisses "Köln stellt sich quer". Protestaktionen mit Kölner Bands haben die die Karnevalisten angekündigt. Aus der Politik werden als Unterstützer des Protestes Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), Grünen-Chef Cem Özdemir und die Landeschefin der Linken Özlem Demirel erwartet.