Schule im Senegal
epd-bild/Odile Jolys
Weltweit können rund 75 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie in Krisen- oder Konfliktgebieten leben: Auf diese Zahl weist die Globale Bildungskampagne in einer vorgestellten Studie hin, in der das Engagement der Bundesregierung in diesem Bereich untersucht wird.
29.03.2017

. Das Fazit: Obwohl die Regierung Bildung als ein wesentliches Ziel der Entwicklungsarbeit beschreibe, spiele der Sektor vor allem in der humanitären Hilfe weiter eine untergeordnete Rolle, heißt es in dem Bericht "Bildung darf nicht warten".

Die Kampagne, ein Bündnis aus Entwicklungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften, fordert, Bildung zu einem Schwerpunkt der humanitären Hilfe zu machen. Längere Lücken in den Bildungswegen von Menschen in Kriegen, Krisensituationen oder auf der Flucht müssten vermieden werden. "Für Menschen, die oftmals alles verloren haben, ist ein kontinuierlicher Zugang zu Bildung Teil ihres Potenzials für eine bessere Zukunft", betont das Bündnis.

Bildung für Halt und Schutz

Besonders für Kinder seien Bildungsangebote wichtig, um schlimme Erlebnisse verarbeiten zu können. Sie böten emotionalen Halt und Schutz. Kinder, die nicht zur Schule gehen, seien zudem einem höheren Risiko ausgesetzt, Opfer von Ausbeutung und Gewalt zu werden.

Die Finanzierungslücke für Bildung in humanitären Krisen beläuft sich nach Zahlen der Kampagne jährlich auf rund 8,5 Milliarden Dollar. 2016 seien zwar im Vergleich zu den Vorjahren mehr Mittel zugesagt worden, diese seien aber geografisch ungleich verteilt und beschränkten sich vor allem auf die Region rund um Syrien.