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Wohlfahrtsorganisationen, Verbände und Kita-Träger fordern bundesweit einheitliche und verbindliche Qualitätsstandards für Kindertagesstätten.
28.03.2017

Auf dem 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag, der am Dienstag in Düsseldorf eröffnet wurde, stellten 27 Organisationen ihre Forderungen für eine bessere Kinderbetreuung vor. Nach dem Ausbau der Kita-Plätze müsse nun die Weiterentwicklung der Betreuungsqualität in den Fokus rücken, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Die Unterzeichner fordern noch in dieser Legislaturperiode verbindliche Umsetzungsschritte zu den bislang in Bund und Ländern angestellten Überlegungen. Zu den Unterzeichnern zählen etwa der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Kinderschutzbund, das Deutsche Rote Kreuz, die evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie und der Familienbund der Katholiken.

Erhebliche Mehrausgaben gefordert

"Eine gute frühkindliche Bildung und Erziehung kann zur Verringerung sozialer Ungleichheit beitragen", betonte ASB-Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch. Sie trage dazu bei, Bildungsnachteile abzubauen, Armut zu überwinden und Lebensläufe wirtschaftlich und sozial zu stabilisieren, heißt es in der Erklärung weiter.

Einheitliche Qualitätsstandards sollten den Forderungen zufolge unter anderem Öffnungszeiten, Ganztagsangebote und Kita-Gebühren regeln. Auch eine feste Fachkraft-Kind-Relation und maximale Gruppengrößen sollten demnach festgelegt werden. Zudem sprechen sich die Organisationen für Standards für die Ausbildung der Fachkräfte und Leitlinien für die pädagogische Arbeit in Kitas aus. Zudem sei zur dauerhaften Qualitätssicherung und -weiterentwicklung ein bundes- und landesspezifisches Monitoring nötig, hieß es. Es seien erhebliche Mehrausgaben nötig, die Bund, Länder und Kommunen gemeinsam tragen müssten.

Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag ist der größte Fachkongress mit Fachmessen in Europa im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. In mehr als 250 Veranstaltungen und mit über 380 Ausstellern soll er eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Diskussionen bieten. Auf dem Programm stehen Themen wie Kinderarmut, Elterngeld, Kitas, Ganztagsschulen und Inklusion. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe.