Lena Uphoff
20.04.2012

Bewertung

Liturgie
5
Predigt
3
Musik
4
Atmosphäre
4

Herrlich, die weißen Blüten an dem Baum, der am Eingang der Friedens­kirche steht. Endlich Frühling! Die Sonne scheint, hell läuten die Glocken, und die Kirche ist erstaunlich gut besucht. Wird ein besonderer Gottesdienst gefeiert? Als Pfarrer Kornelius Gölz zum Altar geht, begleiten ihn sechs Senioren: Konfirmationsjubilare.

„In Baden war der Sonntag Judika jahrzehntelang der ­traditionelle Konfirmationssonntag“, sagt Pfarrer Gölz. Fünf ehemalige Kon­firmanden feiern ihr 60. Jubiläum, einer seine goldene Konfirmation. Der Pfarrer fragt, ob noch weitere Jubilare zum Gottesdienst gekommen sind. Zwei Frauen melden sich: Die eine Dame wurde 1935 konfirmiert und die andere 1937. Pfarrer Gölz lädt beide ein, später zum Segen nach vorne zu kommen.

Das tut zunächst der Chor vom Sängerbund Haueneberstein. Zwölf Frauen und neun Männer der Generation 50 plus singen schwungvoll „Herr, deine Güte reicht so weit“. Gölz zitiert den Baden-Badener Pfarrer Karl Hesselbacher (1871–1943), der 1935 im Gemeindebrief schrieb: „Wisst Ihr, was ich unter Konfirmanden ver­stehe? Nicht nur die Kinder, die wir heute konfirmieren.“ Ein Konfirmand sei einer, der im Glauben bestärkt werden soll.

„Im Grunde sind wir alle Konfirmanden – auch mit schlohweißem Haar“, sagt Gölz. Er segnet die Jubilare. Schön, wie er immer wieder auf sie eingeht. Eine Frau ermuntert Gölz, ihren Konfirmandenspruch auch der Gemeinde zu sagen. Ein Jubilar erzählt, wie viele Mädels und Jungs sie damals in der Gruppe waren.

In der Predigt schlägt Gölz den Bogen zu den jungen Konfirmanden. Die hatten am Sonntag zuvor den Gottesdienst gestaltet, ihre Holzkreuze hängen noch an den Wänden. Was den Tod bringt, wurde zum Symbol des Lebens, sagt Gölz. Dazu passt der Predigttext: die Geschichte von der ehernen Schlange (4. Mose, 21,4–9). Das murrende Volk in der Wüste, Gott straft es mit Giftschlangen. Wer aber Moses Zeichen ansieht, wird leben.

„Mit was für Bildern sind wir täglich konfrontiert? Wo schauen wir hin?“, fragt Gölz. Schade, dass er auf solche Situa­tionen nicht weiter eingeht. Stattdessen veranschaulicht er die christliche Symbolik der Schlange: mit Bildern von einem Cranach-Altar über Melanchthon bis hin zum Altarfenster der Kirche. Interessant, aber nicht immer leicht nach­zuvollziehen. Nach dem Abendmahl klingt der Gottesdienst mit einer Orgelfuge von Bach aus. Am Ausgang zieht der Baum die Blicke auf sich. Das Leben blüht, es ist Frühling.

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