20.01.2011

Bewertung

Liturgie
5
Predigt
4
Musik
5
Atmosphäre
4

Glockenschlag. Punkt halb zehn in der Thomaskirche. Die Gemeinde steht auf, als der Pfarrer mit einem Chor aus Australien einzieht. Es ist der erste Feriensonntag. Etwa 250 Besucher verteilen sich im Kirchenschiff. Nicht viel, wenn man die Thomaskirche kürzlich noch mit 1500 Menschen nahezu voll besetzt erlebt hat. Aber das war der Abschlussgottesdienst des Bachfestes - und jetzt ist Urlaubszeit. Die Zahl der Gäste und Touristen, die mit den Gepflogenheiten der sächsischen Liturgie nicht vertraut sind, hält sich mit den Mitgliedern der Gemeinde in etwa die Waage. Da hilft der Ablaufplan zum Gottesdienst. Bis hin zu den Liedtexten ist alles Wesentliche für die kommende Stunde abgedruckt.

Freundlich begrüßt Pfarrer Christian Wolff die Gemeinde auf Deutsch und Englisch. Er stellt den Chor vom Trinity College der Universität Melbourne vor. Dann der Gesang: wunderbar! Geradezu himmlisch bietet der Chor als Introitus einen Lobgesang seines Leiters und Dirigenten Michael Leighton Jones dar: "O Lux beata Trinitas" (O selig Licht, Dreifaltigkeit).

Die australischen Sängerinnen und Sänger begleitet ein Gastprediger. Ein junger anglikanischer Pastor, der aus Deutschland stammt. In Melbourne ist er als Studentenpfarrer und Dozent tätig. Er schwärmt in bewegten Worten von dem Komponisten Johann Sebastian Bach, dem "fünften Evangelisten".

Seine Predigt: locker und weitgehend frei - wie es in seiner angelsächsisch geprägten Wahlheimat üblich ist. Er spricht über den Römerbrief 14,10-13. Das ist die kluge Stelle, die dazu auffordert, nicht über unseren Nächsten zu richten, sondern stattdessen auf uns selbst zu achten. Denn zu guter Letzt können wir vor Gott lediglich für uns selbst Rechenschaft ablegen. Und das müssen wir dann auch.

Bereits vor der Predigt hatte Pfarrer Wolff ein kleines Mädchen getauft: Maja Leonie. Eine Freude. Schade nur, dass der Kindergottesdienst nur spärlichen Zuspruch findet. Löblich, dass auch in der Ferienzeit zusätzlich zum Kindergottesdienst eine Kleinkinderbetreuung angeboten wird. Nach der Predigt singt der Chor eine achtstimmige Motette von Felix Mendelssohn Bartholdy, der neben Bach der zweite Hausheilige der Thomaskirche ist.

Dankopfer, Schuldbekenntnis, Gedenken einer Verstorbenen, Fürbittgebet und Abkündigungen zeigen das bevorstehende Ende des Gottesdienstes an. Noch fast die Hälfte der Besucher stellt sich im Anschluss zum Abendmahl im Chorraum ein. Dazu singt der Chor "Komm, Jesu, komm" von Johann Sebastian Bach. So schön singt er es, dass viele in Gedanken mitsingen. Man sieht es den Gesichtern an.

Zur Gemeinde

Kontaktinformationen der Gemeinde

Pfarramtsleiter Christian Wolff

Gemeindebüro:
Thomaskirchhof 18
Tel.: 0341-222 24-110

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag: 10.00-12.00 Uhr und 13.00-15.00 Uhr
Mittwoch: 14.00-18.00 Uhr

Offene Sprechstunde in der Thomaskirche
Montag 17 Uhr (Pfrin. Taddiken)
Donnerstag 17 Uhr (Pfr. Wolff)

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