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Nicht in meinem Namen!
Das soziale Klima wird rauer. Da können wir doch nicht einfach zuschauen
25.01.2016

Lange Jahre hieß es: In unserer Zeit gibt es keine großen Auseinandersetzungen mehr. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, da wurde noch heftig gestritten – um die Nato-Nachrüstung oder um die Kernkraft. Nach 1989 schien der Ost-West-Konflikt beigelegt und nach den katastrophalen Unfällen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima wurde der Aus­stieg aus der Kernenergie beschlossen. Selbst Abtreibungsrecht und Homosexualität sind offenbar keinen heftigen Streit mehr wert.

2015 hat sich diese Lage verändert. Es scheint fast, als spalte sich unser Land. Da fahre ich mit dem Regionalexpress durch Mecklenburg-Vorpommern. Mir gegenüber sitzt eine freundliche Frau, die sich als Pfarrerstochter zu erkennen gibt. Und sie sagt: „Diese Regierung hört nicht mehr auf das Volk. Das habe ich schon in der DDR erlebt, dass dann das Volk so eine ­Regierung stürzt.“

Ich bin verblüfft, halte dagegen, dass  die Fragen der sogenannten besorgten Bürger nun doch wirklich allüberall öffent­lich sind. Nein, meint sie, in unserem Land müsse man ja inzwischen Angst ­haben, auf die Straße zu gehen, wir würden überschwemmt mit muslimischen Flücht­lingen. Ich erwidere, dass wir doch gerade als Christen die Pflicht haben, Menschen in Not, Fremden, Flüchtlingen gar, beizustehen. Daraufhin meint sie, damit kämen ja schlicht auch Terroristen ins Land.

Und wir geraten nahezu in Streit, als ich sage, in der Kleinstadt, in der ich auf­gewachsen sei, sei es schon in den 70er Jahren Normalität gewesen, mit Italienern, Jugoslawen, Griechen und auch Türken zusammenzuleben, das sei sie in Mecklen­burg vielleicht schlicht nicht gewohnt.

Pegida jedenfalls verteidigt nicht das christliche Abendland

Das nun betrachtet meine Gesprächs­partnerin als Diskriminierung ihrer DDR-­Erfahrung. Das war nur ein ganz kleines Erlebnis am Rande. Aber es ist symptomatisch, ­­­so fürchte ich, für einen Riss, der durch unsere Gesellschaft geht. Da sind diejenigen, die Flüchtlinge willkommen heißen, sie mit Sprachunterricht und Begleitung auf Ämter unterstützen, ihnen mit Empathie begegnen. Und da sind diejenigen, die erklären: Das sind zu viele, ja, dann müssen wir eben neue Zäune ziehen, so geht das nicht. Und dieser Konflikt wird stetig schärfer.

Auch das nur ein kleines Beispiel: ­Ende November wurden Pflastersteine und Behälter mit Buttersäure durch die Fenster der Privatwohnung von Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow in Leipzig ­geworfen – innen neben dem Fenster stand ein Kinderbett. Der Minister sagte danach: „Leider muss ich davon ausgehen, dass das Klima noch rauer werden wird.“ Es sei „erschreckend, mit welcher Geschwindigkeit sich diese Hassspirale dreht“.

Da können wir doch nicht einfach zuschauen! Aber ich frage mich: Wie überwinden wir diese Eskalation gegenseitigen Nichtverstehens, die über Aggression bis hin zu brutaler Gewalt reicht? Wie können wir Menschen, die sich benachteiligt fühlen oder meinen, nicht gehört zu werden, die Angst nehmen?

Es braucht ja wohl beides: eine klare Haltung einerseits, die für Flüchtlinge, Menschenrechte und das Asylrecht ein­tritt; und andererseits ein stetes Gesprächsangebot, damit nicht ein Nähr­boden entsteht, auf dem der rechte politische Rand sein fremdenfeindliches Programm züchtet.

Die Pegida-Bewegung jedenfalls ver­teidigt nicht das christliche Abendland, wie sie mit ihrem Namen behauptet. Das tun diejenigen, die umsetzen, was das ­Gebot der Nächstenliebe mit sich bringt: eine Kultur der Barmherzigkeit. 

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Die Begegnung mit der „freundlichen Frau“ (Pfarrerstochter) im Regionalexpress erscheint mir doch – pardon – irgendwie konstruiert. Mir kam dabei die Pfarrersfrau und AfD-Vorsitzende, Frauke Petry, in den Sinn, die Frau Käßmann vielleicht im Sinn hatte. Oder?

Der Hinweis auf „Italiener, Jugoslawen, Griechen u.a.“ ist insoweit nicht so recht vergleichbar, als die genannten Zuwanderer aus einem mit Deutschland vergleichbaren Kulturkreis kamen und die Integration über lange Jahre ziemlich problemlos, auch von der Zahl der jährlichen Zuwanderer her, ging. Bei den Zuwanderern aus der Türkei sieht das schon etwas anders aus, wenngleich die Integration in einem doch relativ hohen Prozentsatz gelang. Allerdings hat das sehr lange gedauert (mindestens eine Generation) und es gibt   bei dieser Zuwanderergruppe leider Parallelgesellschaften.

Frau Käßmann hat es in dem Bericht versäumt, auf die Problematik der Zuwanderung aus einem anderen (islamischen) Kulturkreis hinzuweisen: das – um es vorsichtig auszudrücken – „andere Frauenbild“, die dort vorherrschende Homophobie, der verbreitete Antisemitismus und die meist eingeschränkte Meinungsfreiheit. Sie hätte auch auf die unsägliche AfD hinweisen können, die jetzt auch auf Flüchtlinge (und Kinder) schießen will und damit trotz Dementis ihr wahres Menschenbild offenlegt. Ich halte es mit unserem Bundespräsidenten, der vor einer unbegrenzten Zuwanderung warnt, es gleichwohl aber für unsere selbstverständliche Christenpflicht ansieht zu helfen. Ich hoffe, dass das auch unsere EU-Nachbarn so sehen…

Dr. Hans-Otto Dumke, Biberach

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Eine verpasste Gelegenheit. Frau Dr. Käßmann hätte auf die im Zug mitfahrende freundliche Frau zugehen und wenigstens ihre Sorgen ernst nehmen sollen. Stattdessen hat sie die arme Frau mit den altbekannten Argumenten der Politiker und Intellektuellen überschüttet.  Die sind zwar rational nachvollziehbar, haben aber die Frau emotional nicht erreicht. Statt auf die Sorgen der Frau einzugehen, hat sie diese noch tiefer in das Dunkel- Deutschland hinein gestoßen. Und das, obwohl die Dame sicher keine rechte Revanchistin ist. Dabei hat die gute Frau nicht Unrecht.

 

Das schmerzt besonders, weil ich für Frau Käßmann großen Respekt habe. Die Art, wie sie vor einigen Jahren mit dem Alkohol- Problem umgegangen ist, war beeindruckend. Und es zeigt sich immer deutlicher, dass sie mit Ihrem Ausruf „Nichts ist gut in Afghanistan“  recht hatte.

 

Sicher sind in den 70er Jahren viele Italiener, Jugoslawen, Griechen und auch Türken ins Land gekommen, die heute bestens integriert sind und ihren Beitrag zur Prosperität unseres Landes leisten. Am Rande großer Städte sind aber auch No-Go-Areas entstanden, in die sich kein Polizist mehr alleine hinein traut. Arabische Familienklans beherrschen ganze Stadtviertel und es ist Tatsache, dass auch Terroristen als Kriegsflüchtlinge getarnt in unser Land gekommen sind. Der von Frau Käßmann eingeschlagene Weg ist der sicherste Weg, Deutschland zu spalten und an den Rand des Bürgerkriegs zu manövrieren. Ja, Feuer und Handgranaten in Flüchtlingsunterkünften sind absolut unakzeptabel. Viele der Attentäter sind Rechte Revanchisten, die bekämpft werden müssen. So mancher ist aber auch darunter, der frustriert ist, weil seine Sorgen und Bedenken nicht wahr genommen werden und mit Brandanschlägen den einzigen Weg sieht, auf seine Sorgen aufmerksam zu machen.

 

In gerade mal sechs Monaten sind eine Million Menschen in unser Land gekommen. Wohl 40 % sind nicht asylberechtigt. Oder gar 50%? Oder nur 30%? Wir wissen es nicht. Wir wissen auch nicht, wie wir die nicht Asylberechtigten wieder los werden. Man sagt, 40% sind Analphabeten. Oder sind es nur 30%? Wir wissen es einfach nicht. Aber wir werden es noch erfahren. Ohne Kontrolle, ohne Registrierung, zum Teil ohne Pass sind sie ins Land gekommen. Dabei ist es eine der wichtigsten hoheitlichen Aufgaben einer Regierung, sich die Leute genau anzuschauen, die ins Land kommen. Frau Käßmann kommt ohne Pass weder in die Türkei, noch nach Japan, noch nach Kenia. Nur in Deutschland kann jeder herein und hinaus spazieren wie es ihn beliebt.

 

Wir schaffen das, weil wir keine Alternative dazu haben. Die Menschen sind da und wir müssen irgendwie mit ihnen fertig werden, obwohl uns niemand gefragt hat, ob wir das schaffen können oder schaffen wollen. Wir schaffen das. Die Frage ist nur WIE? Wie bauen wir jährlich 350.000 Wohnungen? Wo kriegen wir 25.000 neue Lehrer her? Und 20.000 Polizisten? Meine Phantasie reicht dazu nicht aus. Manche werden die Integration trotzdem schaffen. Manche nicht. Wir werden französische Verhältnisse in Deutschland bekommen. Wie in Marseille, wo tausende Illegale, Gescheiterte, Chancenlose im Untergrund leben und ihren Unterhalt durch Schwarzarbeit, Diebstahl, Raub, Rauschgifthandel und Prostitution bestreiten.

 

Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst. Du musst ihn nicht mehr lieben als Dich selbst. Seit dem Silvesterereignis in Köln werden kritische Stimmen wieder lauter. Selbst unser Bundespräsident spricht nach seinem unglückseligen Vergleich vom Dunkel- Deutschland davon, dass wir nicht alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt aufnehmen können. Dass es unter Umständen besser sein kann, weniger Flüchtlinge aufzunehmen und diese ordentlich zu betreuen, als mit einer unbegrenzten Anzahl im Chaos zu versinken.

 

Unsere Bundeskanzlerin hat geschworen, Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden. Den Schwur hat sie gebrochen. Wer soll den Terroristen vom IS Einhalt gebieten, wenn alle jungen Männer hier sind? Und wer soll das geschundene Land wieder aufbauen? Auch die Kanzlerin hat mittlerweile erkannt, dass Deutschland nicht unbegrenzt aufnahmefähig ist. Oder wie sonst ist es zu verstehen, dass viele nach dem Krieg wieder in ihre Heimat zurück kehren sollen / müssen.              

 

Mit freundlichen Grüßen / Best Regards
Horst Meder, Grafenau

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Die Flüchtlingsthematik überfordert mich völlig, und setzt mein Leben zudem absolut infrage, und ebenso fragwürdig finde ich die Sichtweise von Frau Kässmann. So viel polemische Einseitigkeit kann ich nicht tolerieren.
"Nicht in meinem Namen !" Was heißt das ? In wessen Namen ? Wer sagt das ?
Außerdem scheint Frau Kässmann keinerlei eigene Argumentation zu haben, und dass sie " nahezu in Streit gerät", ist doch wirklich zu banal ! Ich erlebe sie als aggressiv, und unverständig, und lediglich als missioniärenden Moralapostel.
Mir scheint , dass die EKD einem falschen, weil rechthaberischen, kriegerischen, ehrgeizigen, moralbesessenen, wenig friedliebenden, weil streitsuchenden Menschenbild zum Opfer gefallen ist.
Statt dem Menschen den Glauben als lohnenswerte Zukunftsperspektive zu vermitteln, verbreite sie Unsicherheit, Verwirrung , Unglauben, und nichts anderes als hohle Moralvorstellungen, in der Form von sozialer Durchsetzung von Recht und Ordnung.
Und Vorsicht vor übereilten Schlussfolgerungen.

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Typisch Deutsch! So jedenfalls wird es uns im Unterton von Frau Käßmann und anderen missionarischen Linksintellektuellen eingeflüstert. Und dann kommt noch das großzügige Angebot der liebevollen Gesprächsbereitschaft. Zum Hören braucht es einen Ort, die Ohren, die Bereitschaft zum Zuhören und auch noch die Fähigkeit zur Objektivität. Wenn Letzteres vorhanden, wird die Diskussion meist unnötig. Und was den Ort betrifft, etwa in der Kirche im Rahmen einer Predigt? Wenn schon der eigene Anhang nicht kommt, dann sollen die anderen Zweifler erscheinen? Schon mal davon gehört, dass in allen westlichen Demokratien der linke und rechte Extremanteil immer mindestens 10 bis 20% der Wähler erreicht? Der Beitrag von Frau Käßmann ist ein einziger Beweis für absolute Weltfremdheit. Sie müsste doch wissen, dass es weltweit wohl kaum einen noch zivilisierten Ort gibt, in dem es ihre Vorstellung der christlichen Nächstenliebe in Form eines unvoreingenommenen Miteinanders gibt. In anderen Ländern sieht es wesentlich böser als bei uns aus. Schon mal die Ghettos in den USA, in Frankreich, Indien und anderen Länder gesehen? Es gibt nicht nur die räumlichen Ghettos. Die psychischen und kulturellen Ghettos sind häufig viel entscheidender. Von wegen typisch Deutsch! Selbst die christlichen Religionen fühlen sich ja im vom Konkordat betonierten Ghetto sehr wohl. Um gewählt und anerkannt zu werden, ist es für die Politik und die Religionen unabdingbar, sich beliebt zu machen. Wenn alle Überzeugungsstricke reißen, wird das auch mit Versprechungen gemacht, die nie einzuhalten sind. Das ist das Problem, dass auch Frau Käßmann nicht lösen können wird. Das Problem sind die unausrottbaren menschlichen Schwächen. Nur durch Bildung sind die zu lindern. Aber dann haben wir wieder das Problem der Ohren, Orte und der Bereitwilligkeit. Es gibt Probleme, die nicht zu lösen sind.

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Stärkung einer wehrhaften Demokratie!

• Verständnis habe ich für Menschen, die ihre Sorgen und Ängste formulieren – ob begründet oder nicht.
• Kein Verständnis habe ich für Menschen, die Hysterie und Panik verbreiten – vor allem wenn es um Christen geht, die in vielen Fällen noch keinem einzigen Moslem begegnet sind.
• Überhaupt kein Verständnis habe ich für Menschen, die Hassparolen herausschreien, Asylantenunterkünfte anzünden, Fremdenfeindlichkeitsparolen skandieren und für sich das Recht der Selbstjustiz beanspruchen. Der Schritt zum vermeintlichen Recht auf Tötung der abgelehnten Personen ist nur ein ganz kleiner.

All diejenigen, die glauben auf außerordentlich komplizierte Sachverhalte einfache Lösungen parat zu haben, misstraue ich. Anhänger solcher Menschen stehen in der Gefahr, „Rattenfängern“ hinterherzulaufen, die nur eines im Sinn haben, diesen demokratischen Staat zu schwächen und schlussendlich ihn abzuschaffen, da demokratische Parlamente in ihren Augen nur „Quatschbuden“ sind und wir endlich Verhältnisse herbeiführen sollten, in denen nicht viele im demokratischen Prozess um eine Mehrheit ringen, sondern eine kleine Führungsclique bestimmt, welche Menschen willkommen und welche Menschen eliminiert werden sollen. Die Deutschen haben mit einem solchen Staatsmodell mehr als negative Erfahrungen gemacht – sie haben mit dieser Art der Staatsführung den größten Zivilisationsbruch der Menschheit herbeigeführt.

Mögen bei den nächsten Landtagswahlen Parteien mit den „einfachen Lösungen“ auch einen beträchtlichen Stimmenzuwachs erhalten, die Mehrheit der Deutschen wird ihnen nicht folgen, da diese Mehrheit nicht unter Geschichtsamnesie leidet, sondern sich vom Ausspruch Fausts (2.Teil) mehr beeindrucken lassen wird als von den xenophoben Hassparolen der Ewig-Gestrigen.

Faust formuliert u.a.:
„Das ist der Weisheit letzter Schluss:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muss.“

Die Mehrheit der Deutschen mögen sich als Anhänger einer wehrhaften Demokratie erweisen!

Paul Haverkamp, Lingen

Herr Haverkamp; mich macht Ihr Text aggressiv, d.h. indirekte Drohung und Intoleranz, Unterstellungen, die ich nicht verstehen, nachvollziehen kann, allein deshalb, weil es in dieser indirekten Form anonym ist. Finde ich auch gut und wichtig, aber mir scheint, dass Sie Konkretes im Sinne haben, es aber so missverständlich unmissverständlich ausdrücken, .d. ich diffuse Ressentiments wahrnehme, und sie auch so unausgesprochen nicht stehen lassen mag. Worauf auch immer Sie sich beziehen, ich verstehe es nicht.
"Eine wehrhafte Demokratie " ist wie Aufrüstung. Es ist auch ein Fehler, Gewalt einzeln aufzulisten. Sie haben Recht,
dass enthemmtes Verhalten ( siehe " Hassparolen, Asylantenunterkünfte anzünden, Skandieren von Fremdenfeindichkeitsparolen, Aufruf zu Selbstjustiz " ) , keinesfalls geduldet werden darf. Aber ebenso löst die Abwehr in demjenigen Hass aus, der "Wehrhaftigkeit " beansprucht.
Ihr Misstrauen gegenüber einfachen Lösungen ist begreiflich, aber was wäre für Sie, in diesem Falle, eine "einfache Lösung "? Was verstehen Sie darunter ? Oder was glauben Sie in den vorangehenden Texten, falls Sie sich darauf beziehen, herausgelesen zu haben ? Oder meinen Sie radikale politische Lösungen ?
Wer will unseren demokratischen Staat schwächen und warum ?
Das ist nicht meine Wahrnehmung. Ganz und gar nicht, ich sehe vielmehr Verwirrung, Unsicherheit, und glaube nicht, dass die Demokratie hier ernsthaft bedroht ist. Der gesellschaftliche Frieden aber ist bedroht, und darüber lohnt es sich zu reden. Ich finde, dass der rechte Rand nur erstarken konnte, weil die Mitte selbst zu stark geworden war, zu intolerant, ZU WEHRHAFT, s.d. sich feste Fronten gebildet haben. Wenn selbst die Kirche, über den Köpfen der Menschen handelt, bleibt kaum eine Wahl für diejenigen, die ausgeschlossen werden.
Wen meinen Sie mit " Führungsclique" ?
Wer will die Demokratie schwächen ? Diese Ängste sind verständlich aber sie gehören nicht real in unsere Zeit, und sind ein Relikt aus der Vergangenheit. Ähnlich deuten Sie es selbst an, Herr Haverkamp. Diese Ängste sind es auch, die die meisten Menschen bewegen, und dem rechtsradikalen Rand den Zulauf sichern.
Wer gewalttätig wird, ist aber mit Argumenten nicht zu erreichen, deshalb glaube ich auch, dass darüber sehr viel mehr geredet werden muss, damit es gelingen kann, die Zauderer und die Gewaltbereiten zu unterscheiden.
Wir müssen unsere Emotionen in Worte fassen, um sie kennen zu lernen, und gegebenenfalls zu beherrschen, denn sonst beherrschen sie uns.
Insofern, danke für Ihren Beitrag und auch Frau Kässmann für den sehr mutigen Schritt, ihre Verständnislosigkeit zu äußern.
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Politisch, ist "Wehrhaftigkeit" irreführend.

Sehr geehrter Herr Gast!

Mir ist es vollkommen unverständlich, warum Sie sich ob meines Begriffes „ wehrhafte Demokratie“ so echauffieren können. Dieser Begriff ist vom Bundesverfassungsbegriff geprägt worden und steht für die Entschlossenheit, sich gegenüber den Feinden der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht neutral zu verhalten, sondern sich zur Wehr zu setzen.

• Im Gegensatz zu Ihnen sehe ich durchaus Gefahren am Horizont unserer bundesrepublikanischen Demokratie, die sich manifestieren in Fremdenhass, Ausländerfeindlichkeit, Demokratie- und Parlamentsfeindlichkeit, Verachtung von Minderheiten, ungezügelte und rechtswidrige Gewaltanwendungen, Existenz von sogenannten „No go areas“, etc. Nach meiner Überzeugung könnte es sehr wohl sein, dass uns der eigentliche Lackmus-Test bezüglich der Standhaftigkeit unserer Demokratie noch bevorsteht. Der Zulauf zu Parteien am rechten Rand, die nur Parolen und keine Lösungen anbieten, empfinde ich als Bedrohung unserer demokratischen Grundordnung.

• Leider bietet dieses Forum nicht die Möglichkeit, mich in aller Ausführlichkeit mit historischen Beispielen auszubreiten. Ich muss es deshalb beim Verweis auf die Zustände in der Weimarer Republik belassen, an derem Ende das parlamentarische System eklatant versagt hat, und zwar u.a. deshalb, weil die demokratischen Parteien nicht begriffen haben, dass es in Zeiten der Not gilt, zusammenzustehen und keinen Zweifel aufkommen zu lassen, den Feinden der Demokratie geschlossen entgegen zu treten. Die letzte demokratisch gewählte Regierung ist 1930 an einer 0,25%-Kontroverse bezüglich der Unterstützung für Arbeitslose gescheitert! Das sagt alles! Die Nationalsozialisten hatten damals eben die nur „einfachen Lösungen“, die mit brachialer Gewalt und der Verletzung von Menschenrechten und der Menschenwürde in Wahl- und Saalschlachten propagiert wurden. Auch heute sind genau die Nachfolger dieser Rattenfänger wieder unterwegs. Sowohl der Judenhass als auch die Fremdenfeindlichkeit haben sie von ihrem „Vorbild“ übernommen. All das lässt mich zu der Meinung kommen, dass die Nagelprobe für unsere Demokratiestandhaftigkeit noch bevorsteht. Demokratisch gewählte Regierungen in vielen Staaten Europas sind mittlerweile Getriebene von Rechtsradikalen, die nicht für Demokratie, sondern für autoritäre Systeme stehen. In Deutschland hat genau diese Partei, die bereit ist, auf Flüchtlinge schießen zu lassen, offensichtlich im Augenblick eine Hochkonjunktur: Es sind Rattenfänger in brutalster Form. Sie hassen nicht nur Juden, sondern vor allem die Demokratie!

Paul Haverkamp, Lingen

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Im ersten Abschnitt meines Beitrages muss es natürlich "Bundesverfassungsgericht" heißen.

Paul Haverkamp, Lingen

Antwort auf von Paul Haverkamp (nicht registriert)

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Die Bundesrepublik wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Antwort auf das Dritte Reich, Teilung und Befreiung gegründet. "Wehrhaftigkeit" enthält den Begriff "Wehr("macht ) in sich, und "wehrhaft" sollte der Deutsche doch damals sein, um gegen das Fremde, Unwerte, Ungesunde vorzugehen.
Oder nicht ? Sie sehen, Ihre "Wehrhaftigkeit" kommt aus dem selben Hause, wie der rechtsradikale Rand !
Die Angst überwindet man am besten, wenn man klare Position bezieht, und statt von "Rattenfängern" von der AFD spricht. Sie haben ansonsten mit Ihren Befürchtungen sicher recht, obwohl ich " den Schiessbefehl" von Frauke Petry als ein Fauxpas, so ähnlich, wie Sarrazin seinerzeit, und in der Übertreibung der Gegenseite, willkommene Polemik sehe. Das sind so die Dinge, die mich am meisten stören, diese gegenseitige Polemik. Meine Sympathie haben beide Seiten nicht. —————————————————

Sehr geehrter Herr Gast!

Sie schreiben u.a.:
"Wehrhaftigkeit" enthält den Begriff "Wehr("macht ) in sich, und "wehrhaft" sollte der Deutsche doch damals sein, um gegen das Fremde, Unwerte, Ungesunde vorzugehen.

Wenn Sie einen vom Bundesverfassungsgericht geprägten und von mir eindeutig benutzten Begriff in die Nähe der „Wehr“(macht) rücken, dann trennen uns Welten; deshalb beende ich hiermit meine Kommunikation mit Ihnen.

Paul Haverkamp, Lingen

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Paul Haverkamp schrieb am 17. Februar 2016 um 16 Uhr 30: "Wenn Sie einen vom Bundesverfassungsgericht geprägten und von mir eindeutig benutzten Begriff in die Nähe der „Wehr“(macht) rücken", dann wäre es angebracht zu überlegen, ob vom Bundesverfassungsgericht geprägte Begriffe sakrosankt sind oder ob sie der Kritik unterworfen werden dürfen. Ich empfehle die Kritik und nicht die Anbetung.
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Als nächstes wäre zu prüfen, ob der Verweis von "wehrhafte Demokratie" auf "Wehrmacht" nur Wortspielerei ist oder einen sachlichen Grund hat. Herr oder Frau Gast hat am 17. Februar 2016 um 14 Uhr 46 dazu bemerkt: "und "wehrhaft" sollte der Deutsche doch damals sein, um gegen das Fremde, Unwerte, Ungesunde vorzugehen." Dieser Hinweis ist zutreffend. Die faschistische Herrschaft erwartete von ihren Untertanen, den Volksgenossen, dass sie sich aktiv stellen gegen alles Undeutsche, den gesunden deutschen Volkskörper Gefährdende, und zwar durch engen Schulterschluss mit der Herrschaft. Der damalige anständige Mensch sollte Feinde der faschistischen Ordnung als seine eigenen Feinde betrachten.
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Sie, Herr Haverkamp, schrieben am 16. Februar 2016 um 19 Uhr 33: "steht für die Entschlossenheit, sich gegenüber den Feinden der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht neutral zu verhalten, sondern sich zur Wehr zu setzen." Die demokratische Herrschaft erwartet von ihren Untertanen, den freien Bürgern, dass sie sich aktiv stellen gegen alles Undemokratische, die gesunde deutsche Demokratie Gefährdende, und zwar durch engen Schulterschluss mit der Herrschaft. Der heutige anständige Mensch soll Feinde der demokratischen Ordnung als seine eigenen Feinde betrachten.
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Offenbar bedienen sich sowohl die faschistische wie auch die demokratische Herrschaft in diesem Punkt derselben Argumentation. Damit sind die Unterschiede zwischen Demokratie und Faschismus nicht geleugnet, ihre Gemeinsamkeiten aber auch nicht. An einem Ausländerhasser stört mich sein Ausländerhass, nicht seine Gegnerschaft zur aktuellen Herrschaft. An einem Faschisten stört mich seine faschistische Gedankenwelt, nicht seine Unbotmäßigkeit gegenüber der aktuellen Herrschaft.

Ich habe unmissverständlich gesagt , was ich von Ihrem Beitrag halte. Sie ebenfalls, worüber sollten wir also "kommunizieren" ? Ihre Reaktion kommt nicht überraschend, obwohl ich immer hoffe. Worauf ? Die Radikalität ist beängstigend, dabei sind wir doch im Grundsätzlichen einig. Aber die Sache betreffend genügt das vielleicht.
Sätze, wie : "deshalb beende ich hiermit meine Kommunikation mit Ihnen ", haben etwas sehr Unversöhnliches. Das verstehe ich nicht. Autoritäre Systeme kennzeichnet eine solche strikte Unversöhnlichkeit. Und Sie sind doch gegen solch ein System ? Aber, wie gesagt, das genügt mir.
Vielen Dank.

Antwort auf von Paul Haverkamp (nicht registriert)

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Sehr geehrter Herr Haverkamp,
wie begründen Sie Ihre Behauptung, die AfD hasse Juden und die Demokratie? [gelöscht - Anmerkung der Redaktion: Bitte schreiben Sie keine Pauschalisierungen.] Auch fordert die AfD mehr Demokratie in Form von Volksentscheiden, während sich die sogenannten Volksparteien nach wie vor dagegen sperren.

Antwort auf von Paul Haverkamp (nicht registriert)

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Was bedeutet wehrhaft?
Nur mit Gebeten oder lauten Worten? Auch mit Taten? Schon scheiden sich ev. Geister. Am Horizont kann man viel sehen. Auch, dass es nur wenigen Prozent einer Gesellschaft bedarf, um alle in Angst und Schrecken zu jagen. Ein zur Gewalt bereiter Unbekannter, der die Nacht zum Erfüllungsgehilfen macht, lässt die Kosten für neue Türen und Schlösser steigen. In diesem Fall übertrifft die Macht Einzelner die der demokratischen Mehrheit bei weitem. Schon mal ein Einbruchsopfer gewesen? Ängste werden geboren und entwickeln ein Eigenleben, wenn immer neue Unsicherheiten dazu kommen. Diesen Zustand haben wir. Auch wenn Sie zum ersten Mal in einen Urwald gehen, haben Sie mehr Angst als berechtigt. Alles Fremde (auch eine Sprache und ethnisch Unbekannte) macht zuerst einmal Angst. Auf diese Ängste haben die Parteien kaum reagiert, obwohl es immer mehr „No-Go-Areas“ gibt und der Libanon Teile Berlins regieren könnte und Köln als die Vorstadt von Ankara gepriesen wird. Die Parteien (3 besonders wirksam) haben diesem Sicherheitsbedürfnis nicht Rechnung getragen. Wenn es gar nicht anders ging, haben sie abgewiegelt, verniedlicht oder mit konstruierten Statistiken geantwortet. Die AfD ist nicht das Problem. Das Problem ist in der AfD. Denn wenn ihr brauner Bodensatz die Früchte der Basisarbeit (bei Schlägereien und sonstigen Diensten) einfordert, kommt die Prüfung. In nahezu allen Bundesländern wurde die Polizei reduziert und teilweise zu Ohnmacht gezwungen. Der Antisemitismus ist „BEI UNS“ (ist das schon rassistisch?) wohl kaum gestiegen, wohl aber durch die Immigranten, die zu gerne als „Deutsche“ identifiziert werden. Der Datenschutz behindert zusehends. EU-Gesetze reduzieren unsere Souveränität und das Schutzbedürfnis. Konservativ wird als potentiell braun gebrandmarkt. Die Linksintellektuellen beherrschen den angeblichen Mainstream. Die CSU im ganzen Land würde sicherlich viel Dampf aus der vermuteten Bedrohung nehmen. Die Gefahr kommt nicht nur aus den Gründen ihres ersten Absatzes. Sie kommt auch von denen, die mit ihren linksliberalen Wünschen und ideologischen Phrasen immer noch glauben, dass mit Geduld und gutem Zureden auch der IS zu überzeugen ist. Mitten in diesem Wunschkabinett ist auch ein Teil der evangelischen Kirche, die den Chor der Träumer zu dirigieren versucht. Sie alle sind sehr schnell mit dubiosen Schuldzuweisungen an alle Konservativen, wenn es darum geht, den politischen Gegen zu diffamieren. In den nächsten Monaten wird sich die politische Gemengelage der AfD sortieren. Erst dann ist ein demokratischer Angriff sinnvoll. Erst dann können die Wähler wissen, wen und was sie denn da gewählt haben. Kommt dann die Enttäuschung über die AfD, dann ist auch der letzte Hoffnungstropfen der bisherigen Wahlverweigerer vergossen.

Antwort auf von Ockenga (nicht registriert)

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Ockenga schrieb am 22. März 2016 um 18:50: "Erst dann können die Wähler wissen, wen und was sie denn da gewählt haben." Ach, die AfD-Wähler wissen nicht, dass sie AfD gewählt haben? Die CDU-Wähler wissen nicht, dass sie CDU gewählt haben? Ja wie denn das? Sind die Wähler denn alle sturzbetrunken, wenn sie wählen? Nein, die Wähler wissen sehr wohl, wen und was sie gewählt haben. Sie haben die jeweiligen Kandidaten sehr vorsätzlich gewählt. Außerdem sind auch noch irre stolz darauf, dass sie wählen durften.
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Zitat: " Alles Fremde (auch eine Sprache und ethnisch Unbekannte) macht zuerst einmal Angst." Ja wenn das so ist, lieber Herr Ockenga, dann wird das mit der ersehnten bundesweiten Ausdehnung der CSU schwierig werden. Ein völkisch unbekannter Bayer, der bayerisch redet, in einer norddeutschen Ethnie? Das kann nur Angst und Schrecken verbreiten!

Schade um IWAN.
Er ist zweifellos ein begnadeter Schreiber. Aber zielsicher versteht er nur das was er will. Nicht das was andere gemeint haben. Statt sich den Themen zu stellen, vergeht er sich an denen, die (wenn auch kritisch) doch konstruktiv mitteilen. Er will nur das Instrument, nicht aber den Klang schlagen. Wie er selbst schon einmal geschrieben hat, muss auch diese Website so einen wie ihn aushalten können. Wenn er aber ebenso chaotische Nachahmer fände, würde die Site solche Hofnarren nicht mehr vertragen können. Ein echter Don Quichote.

Paul Haverkamp schrieb am 16. Februar 2016 um 11 Uhr 22: "Die Mehrheit der Deutschen mögen sich als Anhänger einer wehrhaften Demokratie erweisen!" Diese umstandslos schlichte Parole soll jetzt wohl das Gegenteil einer einfachen Lösung sein. Als Flüchtling wäre es mir komplett wurscht, ob irgend etwas einfach oder komplex ist. Der Flüchtling wird von Rechtsradikalen beschimpft, bedroht, zusammengeschlagen und angezündet. Der Flüchtling hat auf Grund der Politik der wehrhaften Demokratien sein Leben auf dem Mittelmeer zu riskieren. Die Zahl der Ertrunkenen übersteigt übrigens bei weitem die Zahl der von Ausländerhassern ins Jenseits Beförderten. Anlässlich dieser sehr einfachen Fakten scheint mir der flammende Appell, der demokratischen Herrschaft die Stange zu halten, ebenso falsch wie simpel.

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Frau Kässmann : "... dass wir doch gerade als Christen die Pflicht haben, Menschen in Not, Fremden, Flüchtlingen gar, beizustehen"
- als Christen haben wir vor allem das Bedürfnis, Menschen in Not, Flüchtlingen besonders, beizustehen ! (die Pflicht hat jeder )
Und nie, nie hätte ich mir vorstellen können, dass ich als Mitglied der "Linken" mir eines Tages die Wiederwahl von Angela Merkel wünschen würde :

"Seht, was für ein Mensch !"

(Name der Redaktion bekannt)

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Mir scheint es immer deutlicher zu werden, wie sehr die Bürger der ehemaligen DDR sich vor dem Verlust der neuen Freiheit in Demokratie fürchten, ohne zu wissen, bzw. zu verstehen, wie es zu diesem besonderem Wert gekommen ist. Gerade durch Offenheit, Hilfestellung, Erbarmen, Geduld und Ausdauer für den, vom Schicksal bedrohten Menschen, kann der Moment von Freiheit entstehen und beginnen! Verloren geht diese Freiheit, wenn man diese Offenheit wieder verschließt.

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Es ist zu spät!
Mit der Einführung der Agenda 2010 hat sich die Gesellschaft sehr zum negativen verändert.
Die christlichen Werte wurden komplett abgeschafft. Jetzt wird geerntet was gesät worden ist.
Dieser ganze M...st hätte gar nicht erst eingeführt werden dürfen. Vielleicht gäbe es dann wenigstens etwas mehr Solidarität. Und das Christentum? Ist ja wohl ein Witz in diesem Land.

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Das Christentum hat heute nicht mehr den Anspruch, Staatsreligion zu sein. Auch Christen bekennen sich zur Religionsfreiheit in Deutschland. Bis hierher wird mir Frau Käßmann nicht widersprechen. Das bedeutet aber auch, dass der Staat nicht so handeln muss, kann und darf wie ein einzelner Christ, der in seinem persönlichen Umfeld einem Bedürftigen hilft. Denn der Staat muss der ganzen Bevölkerung gerecht werden, und er muss berücksichtigen, dass es das Geld seiner Bürger ist, das er verteilt. Der Staat muss weiterhin die Folgen seines Handelns bedenken. Das sollte der einzelne Christ zwar auch tun, aber die Folgen staatlichen Handelns sind in der Regel viel weitreichender und betreffen Millionen Menschen.

Tatsache Nr. 1: Fast alle sogenannten Flüchtlinge in Deutschland kommen aus einem sicheren Herkunftsland, nämlich Österreich. Ihr Leben ist nicht bedroht.

Tatsache Nr. 2: Den Flüchtlingen wird in Deutschland nicht nur Schutz gewährt (vor den Österreichern?), sondern kostenlose Unterkunft, kostenlose Verpflegung, Taschengeld, kostenlose Deutschkurse, kostenlose Ausbildungsangebote (soweit vorhanden), kostenlose Schulbildung, kostenlose ÖPNV- und Bahnfahrten (in Sachsen sogar kostenlose Taxifahrten!), kostenlose Gesundheitsversorgung, kostenlose psychologische Betreuung. Das alles, ohne dass sie in Deutschland jemals Steuern, Sozial- oder Krankenkassenbeiträge gezahlt hätten. Das sind Milliardenbeträge, die dem deutschen Steuerzahler abgepresst werden; auf Jahre, möglicherweise Jahrzehnte hinaus - also nichts anderes als Diebstahl an der eigenen Bevölkerung. Muss Frau Käßmann an das siebte Gebot erinnert werden? Auch Jesus hat nie dazu aufgerufen, die eigene Wohltätigkeit vom Geld anderer zu finanzieren.

Tatsache Nr. 3: Die Silvesternacht sollte auch den hartnäckigsten Gutmenschen gezeigt haben, dass mit den Migranten (ob sie schon seit Jahren hier leben oder frisch hereingekommen sind, ist nebensächlich) auch Kriminalität importiert wird. Zudem stammen die meisten aus Kulturen, die andere Werte haben als wir, darunter auch solche, die modernen christlichen Werten widersprechen. Wer solche Menschen ungeprüft ins Land lässt, macht sich mitschuldig an den Straftaten, die sie begehen. Ist das christlich?

Nach Frau Käßmann verteidigt nicht die Pegida-Bewegung das christliche Abendland, sondern die „Kultur der Barmherzigkeit“. Diese „Kultur der Barmherzigkeit“, wie sie von der Bundesregierung praktiziert und von Frau Käßmann gefordert wird, wird jedoch das Ende des christlichen Abendlandes sein. Sie ist nichts anderes als eine Kultur der Dummheit, der Unterwerfung und der Selbstvernichtung. Thilo Sarrazin und andere haben schon vor der Flüchtlingskrise vorgerechnet, dass wir alleine durch die unterschiedlichen Geburtenraten von muslimischen Migranten einerseits und Deutschen andererseits in absehbarer Zeit zur Minderheit im eigenen Land werden. Dies wird jetzt noch sehr viel schneller geschehen. Was aber mit Christen und Frauen und der Meinungsfreiheit geschieht, wenn Muslime in der Mehrheit sind, das können wir in jedem beliebigen muslimischen Land der Erde, wenn auch unterschiedlich drastisch, beobachten. Wer von einem demokratischen Euro-Islam träumt, ist – eben ein Träumer. Es waren unter anderem deutsche (!) Islamverbände, die den liberalen Islam-Theologen Mouhanad Khorchide kritisiert und seine Absetzung gefordert haben.

Natürlich kenne ich das Argument: Die Leute fliehen doch vor dem Islamismus! -- Nun, wenn man wirklich nur diese hereinlassen würde, wäre es schon ein kleiner Fortschritt. Aber man lässt auch Terroristen herein und solche, die Frauen vergewaltigen und Christen bedrohen. Und wer schlicht vor Bomben flieht beziehungsweise dann zu den deutschen Rundumversorgern weiterzieht muss deswegen noch lange kein Demokrat und Befürworter unserer Werte sein.

In Saudi-Arabien übrigens, Frau Käßmann, ist nicht nur Alkohol verboten, Frauen dürfen auch nicht Auto fahren. Das hätte Ihnen immerhin einiges erspart. Nichts für ungut – aber wer so hohe moralische Ansprüche stellt, dass er sogar glaubt, über das Geld anderer Leute verfügen zu dürfen, muss auch eine Retourkutsche ertragen.


Dr. Klaus Miehling, Freiburg

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Sehr geehrte Frau Dr. Käßmann!
 
Diese Zeilen sollen Ihnen eine Reaktion bringen auf Ihren Artikel ‘Nicht in meinem Namen’, erschienen im chrismon 02.2016. Bitte entschuldigen Sie die Verspätung. Meine sehr starken Altersbeschwerden u. mein schwaches Gedächtnis sind schuld daran.
 
Aber jetzt sollen Sie unbedingt wissen: Ich finde Ihren Aufsatz ausgezeichnet. Zum einen machen Sie klare Aussagen über unsere Situation und die Schwierigkeiten jetzt. Es gibt Mitbürger, die den Asylanten auf mancherlei Weise helfen und es gibt die anderen vor zu vielen Asylanten.
 
Aber dann sprechen Sie uns als Christen an, für die das unbedingte Gebot der Nächstenliebe gelten muss, das uns doch Jesus, der Mann von Nazareth, vorgelebt und gelebt hat. Auch das stete Gesprächsangebot fordert er und nicht eine Lösung mit Waffengewalt
 
Kurz, alles, was wirklich wichtig ist, sagen Sie uns Christen in Ihrem Artikel. Ich danke Ihnen sehr !!!
Für Ihre weitere Arbeit wünsche ich Segen und gutes Gelingen und Ihnen auch gute Gesundheit.
 
 
Es grüßt Sie im Namen unseres Herrn Jesu
die alte Mitchristin
 
Marliese Sehringer (88 1/2 Jahre alt)

 

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Das ist für mich mittlerweile der letzte Grund aus diesen Verein aus zu treten. Habt euch lieb und tschüss

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"Das soziale Klima wird rauer. Da können wir doch nicht einfach zuschauen". Zitat aus der Seele von Frau Käßmann. Jetzt habe ich auf eine kraftvolle Antwort gehofft. Wenn es um Notwehr, um die Bewahrung des Friedens geht, hilft angeblich nur ein totaler Pazifismus. Sie würde die Bundeswehr abschaffen und alle Bedrohungen mit guten Worten und Gebeten bekämpfen. Den Punkt kann man tolerieren. Wenn es aber alle in unserer Kultur nachmachen, sind wir verloren. Und jetzt will sie nicht nur zuschauen, jetzt will sie auch reden und als ultimative Möglichkeit "Gesprächsangebote" machen. Hat sie denn überhaupt für diese Hilflosigkeit die geeigneten und dankbaren Zuhörer? Glaubt sie so stark immer noch an ihre einsame Überzeugungskraft gegenüber den Unzugänglichen? Sie muss doch wissen, dass auch in unserer bösen Vergangenheit "Gesprächsangebote" wahrlich nichts genutzt hätten, wären sie denn überhaupt gemacht worden. Wer ist denn schuld, wenn ein Angebot keine Käufer findet? Der Anbieter oder der Käufer? Frau Käßmann, sie haben sich verrannt. Sie unterschätzen die Kraft der allgegenwärtigen menschlichen Schwächen. Mit Gesprächsangeboten ist denen nicht beizukommen. Das wird seit ewigen Zeiten versucht. Aus dem Misserfolg sollte man lernen können.

"Margot Käßmann plädiert dafür, terroristische Gewalt nicht mit Gegengewalt zu beantworten: "Jesus hat eine Herausforderung hinterlassen: Liebet eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen!", sagte die frühere Ratsvorsitzende der EKD der "Bild am Sonntag". Für Terroristen, die meinten, Menschen im Namen Gottes töten zu dürfen, sei das die größte Provokation. Käßmann sagte: "Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen."" http://www.faz.net/aktuell/politik/kampf-gegen-den-terror/margot-kaessmann-will-terroristen-mit-liebe-begegnen-14148831.html

 

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