Johanna HabererPrivat
17.12.2010
Judika
Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe.
Johannes 11,50

Der diese Worte sagt, ist ein Gegner des Jesus von Nazareth: Kaiphas, der Hohe Priester. Jesus hat soeben seinen letzten Gang nach Jerusalem angetreten. Und die Worte des Kaiphas werden zur Prophezeiung für die ganze Jesusbewegung, für das ganze Christentum.

Wenn einer sein Leben der Heilung der Menschen gewidmet hat, wenn einer für den Frieden gelebt hat, wenn einer die Versöhnung geschenkt hat ­ die mit sich selbst, mit Gott und der Welt ­ und wenn einer dann auf solch grausame Weise stirbt, dann kann sein Tod nur als Erfüllung des Lebens und als ein Opfer für die anderen verstanden werden.Da stirbt einer in Schmerz und Folter, ohne seine Liebe zu den Menschen aufzugeben. Da rückt einer keinen Millimeter von seiner Überzeugung und seiner Lebensgeschichte ab, er bezeugt vielmehr die Wahrheit seiner Lebensgeschichte durch seinen Tod.

Die Menschen, die diesen Tod miterlebten, haben danach von einem Opfer für die Menschen, für die ganze Menschheit gesprochen. Denn niemals ist die Wahrheit eines gotterfüllten Lebens glaubwürdiger bezeugt worden als mit diesem Tod. Viele Tausende von Christen sind Jesus in den Jahren danach in den Märtyrertod gefolgt. Er selbst aber hatte gehofft, sein Opfer sei das letzte dieser Art in der Weltgeschichte.