Stuttgart musst du dir leisten können
Stuttgart musst du dir leisten können
Anne-Sophie Stolz
 Stuttgart musst du dir leisten können
Unterwegs mit dem Streetworker Simon Fregin in der teuersten Stadt Deutschlands.
Tim Wegner
22.06.2021

Neulich hängten sich Simon Fregin und sein Team kreischbunte Hawaiiketten um, als sie abends auf dem Stuttgarter Schlossplatz junge Leute ansprachen. "Damit sie gleich sehen, wir sind echt nicht von der Polizei." Fregin grinst. Man hätte ihn mit seiner braunen Wollmütze, dem fetten Tattoo auf den Unterarmen und den selber gedrehten Kippen jetzt nicht direkt für einen Zivilpolizisten gehalten. Aber stimmt schon: Polizei ist hier am Schlossplatz überall. Blaue VW-Busse rollen rund um die roten Tulpenrabatte, Uniformierte stehen mit schusssicherer Weste vor dem Landtag und an der U-Bahn-Rolltreppe.

Es ist März 2021, als wir den Sozialarbeiter Simon Fregin, 34, zum ersten Mal begleiten. Corona-Höhepunkt. "Für meine Leute ist der Schlossplatz sonst ihr Wohnzimmer", sagt ­Fregin, "jetzt sind sie hier mehr oder weniger unerwünscht." Seine Leute, das sind Jugendliche, die mit vier kleineren Geschwistern im Homeschooling hocken. Oder mit der Großfamilie im Flüchtlingsheim. Die abends auch mal raus wollen, Freunde treffen, gesehen werden. Fregin lässt seinen ausgestreckten Arm einmal rund um die barocke Garten­anlage kreisen. Die Treppe zum Neuen Schloss? Für Jugendliche neuerdings gesperrt. Die Parkbänke? Meist von Spaziergängern belegt seit ­Corona. Zu dritt ein Bier trinken? ­Empfindliches Bußgeld. "Wem gehört eigentlich die Stadt?", fragt sich der Sozialarbeiter, und er findet, es müsste gerade für seine ­Leute "kommerzfreie, jugendgerechte Räume geben".

Kommerzfrei? Schwierig in Stuttgart, der teuersten Stadt der Republik mit einem ­mittleren Mietpreis von 10,38 Euro. Der ­Döner kostet hier so viel wie anderswo ein Mittagsmenü. Und selbst Porsche und Daimler, die jahrzehntelang den Traum vom ­sozialen Aufstieg nährten, bieten kaum mehr Jobs für ­Ungelernte. Beim digitalen Assessment-­Center fliegen sie bisweilen schon raus, wenn sie die Computermaus nicht schnell genug ­bewegen. Es ist eng für Fregins Klientel.
Aber der Mann ist kein Stadtplaner. Er ist eine Art soziale Feuerwehr.

Schon einmal hat er ein Feuer ausgetreten, im neu bebauten Europaviertel. Drum haben sie ihn im ­letzten Sommer in die Innenstadt geholt, nach den Krawallen am 21. Juni 2020, die sich keiner so recht erklären konnte im sauberen Stuttgart, der Hauptstadt von Kehrwoche und Kudderschaufel. Im "Morgenmagazin" sollte der Streetworker den ­Fernsehzuschauern erklären, warum, Jessas Gott, im braven ­Schwabenland plötzlich junge Männer Schaufenster eintreten und Polizisten in den Rücken springen. Man sieht ihn in die ARD-Kamera sprechen über soziale Aus­grenzung und ­fehlende Orte für die Jugend. Und schon ist der Beitrag vorbei, im Studio­hintergrund Blaulicht und Scherben.

Es herrscht Corona-Langeweile überall im Land

Fregin ist nicht begeistert von der neuen Medienaufmerksamkeit für Stuttgart, den Kamerateams, den vielen Handyvideos der brutalen Schlägerei. Sie führen dazu, dass immer noch mehr junge Leute von weit her am Wochenende nach Stuttgart kommen, um Randale zu machen. Die Vokabel "Partyszene" wird im neuen Langenscheidt-Wörterbuch der Jugend­sprache übersetzt mit "Krawall in Stuttgart". Es herrscht Corona-Langeweile überall im Land. Warum nicht mal nach Stuttgart ­fahren, Stress machen und ein Video davon drehen? Der Schlossplatz ist eine Bühne geworden für dieses Spektakel, Hauptsache, das Licht stimmt. "Hoffentlich", sagt Fregin, "ist das Wetter am Samstag nicht so gut."

Ohne Geld Spaß haben? Muss doch gehen, finden Ammar und Abouda (im Bild links) und die Streetworker von der Mobilen Jugendarbeit. Unten: auf dem Schlossplatz

Es ist Donnerstag und es regnet. Zweiter Besuch in Stuttgart, Ende April. Der neue Betonbelag im schicken Dorotheenquartier, das an Fregins Büro angrenzt, glänzt ­dunkel. Die teuren Bodenplatten sind der ganze Stolz der Bezirksbürgermeisterin, sie sollen für "hohe Wohlfühlqualität" sorgen, steht in der ­Zeitung, man soll künftig nicht mehr nach Paris fahren müssen zum Shoppen. "Alles clean", sagt der Sozialarbeiter, "man soll hier bald schick sitzen und Aperol Spritz ­trinken". Fregin hat nichts gegen Aperol Spritz. Er ­findet es auch lustig, dass er seinen Sozial­arbeiterschreibtisch ausgerechnet zwei Stockwerke über Zalando stehen hat und gleich gegenüber von Deiters, wo im Moment Party­handtaschen verkauft werden, die aussehen wie ein 80er-Jahre-Mixtape. Aber was ­machen junge Menschen, die sich weder Retrotäschchen noch teure Hoodies noch Aperol Spritz leisten können? "Die Stadt schafft ständig Anreize", sagt Fregin, "Stuttgart musst du dir echt leisten können. Hier musst du dir Anerkennung kaufen." Und das schaffen viele Kinder aus ärmeren Familien nun mal nicht. Es sei denn, sie klauen.

Kein Stress mit der Polizei mehr, statt kiffen öfter mal Sport machen

Wir treffen Ibraheem, 18, Kriegsflüchtling aus dem Irak. Einer von denen, die, wie er ­selber sagt, "echt Scheiße" gebaut haben. Er hat in seinem jungen Leben allerdings auch schon viel Scheiße erlebt. An einen Tag er­innert er sich genau, er war 13 und im Flüchtlingsheim in Hessen. Er bat seine Mutter um Geld, um Schokolade bei Lidl zu kaufen, und sie gab ihm zwei Euro. "Zwei Euro? Was soll ich mit zwei Euro?", schrie er sie an und ­rannte weg. Als seine Cousins ihn aufgabelten, ­mussten sie ihm sagen: Dein Vater ist tot. Gestorben an einer chronischen Krankheit. "Da ging ich kaputt", sagt er, "mein Herz ist immer noch voller Schmerz."

Ibraheem, genannt Ibo, hat seine Fluchtgeschichte in einem Podcast erzählt, der einem die Tränen in die Augen treibt. Wie er mit 50 anderen auf einem maroden Schlauchboot vor Lesbos um sein Leben zitterte, wie er ohne Schuhe und mit alten Shirts um die Füße gewickelt durch die kroatischen Wälder floh. Und wie er in Stuttgart auf die schiefe Bahn geriet, falsche Freunde, Drogen, Schlägereien.

Als wir ihn jetzt im April 2021 ­treffen, strahlt er: "Ich habe mich richtig viel verbessert." Kein Stress mit der Polizei mehr, statt kiffen öfter mal Sport machen, "damit kannst du deinen Kopf auch abschalten". Hauptschulabschluss geschafft, und jetzt ein Praktikumsplatz in einem renommierten Hotel. Eine Lehre als Hotelkaufmann, das wäre toll, schon beim Vorstellungsgespräch hat’s ihm dort gut ­gefallen: "Die Leute im Hotel sind übel sympathisch", sagt er, "und immer schick an­gezogen."

"Jeder müsste einen ­haben, der sich für ihn interessiert"

Wenn man Ibo fragt, wie er sich die Stadt wünscht, sagt er: "Jeder müsste einen ­haben, der sich für ihn interessiert." Für ihn ­waren es die mobilen Jugendarbeiter, die er im Bauwagen im Europaviertel getroffen hat. ­Wochenlang hatte er dort abgehangen, geraucht, gechillt, "und irgendwann, ich glaub, der war da schon zwei Monate oder so da, da habe ich den Simon gefragt, ob er mir helfen kann, eine Bewerbung zu schreiben".

In der neuen Stadtbibliothek müssen die Jungs von der Mobilen Jugendarbeit gar nichts kaufen – und sind willkommen. Rechts: "Jeder müsste einen haben, der sich für ihn interessiert", sagt Ibraheem, genannt Ibo – hier mit seinem Freund Asus (li.) vor der Stuttgarter Staatsoper. Für Ibo interessierten sich die Mobilen Jugendarbeiter im Europaviertel

Der Bauwagen ist einer dieser "kommerzfreien Räume", und er war natürlich nicht vorgesehen im am Reißbrett geplanten ­Europaviertel. Wie in so vielen Städten wurde auf dem Sahnestück des ehemaligen Güter­bahnhofs schick und teuer gebaut. Eröffnung war 2014, von "mediterranem Flair" schwärmten die Investoren des "Milaneo", einem Shoppingcenter mit 200 Läden und Cafés. Aber schon bald kamen nicht nur die angepeilten kaufkräftigen Kunden, die 3,80 Euro für einen Latte macchiato und anschließend ein Hemd für 69 Euro be­zahlen können. Es kamen auch Mädels, die für ­ihre Instagram-Fotos vor teuren Hand­taschen posierten, aber gar kein Geld hatten, um je eine Tasche zu kaufen. Und es kamen ­rivalisierende Jugendcliquen. Nach einem ­"locker-flockigen Sommer", erinnert sich die stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek Elke Brünle, "kam ein nasskalter Herbst, und wir hatten ein Problem."

In der spektakulär designten Stadt­biblio­thek, erbaut vom preisgekrönten Star­architekten Eun Yon Yi, wo es nun wirklich ruhig und bibliophil gesittet zugehen sollte, kam es zu lautstarken Prügeleien. "Als sich 15 Jungs und Mädels Verfolgungsjagden ­zwischen den Regalen lieferten", sagt ­Brünle, "waren wir als Bibliothekarinnen völlig überfordert. Wie spricht man die an?" Mehr ­Polizei, klar, die gab’s schnell. Aber die ­Jungen einfach nur vertreiben? "Das hätte mir in der Seele wehgetan", sagt die Bibliothekarin, "jetzt sind hier junge Leute, die wir ja ­erreichen ­wollen, und dann sagen wir nur: Bitte leise! Das kann’s nicht sein. Die suchen ja ihren Platz in der Gesellschaft." Und so setzten sich an einen Tisch: die Bibliothekschefinnen. Die Mobile Jugendarbeit. Das Milaneo-Center- Management. Und die Politik.

"Glauben Sie mir, aus mir kann was werden"

Jetzt dürfen die jungen Leute im "Herzen", dem kalkweißen Innenhof der Bibliothek, eine "Silent Disco" feiern, im Musikraum Schlagzeug üben, Hip-Hop-Wochen abhalten und in der Kunstabteilung Plattencover gestalten. Die Mobile Jugendarbeit durfte einen Bauwagen aufstellen, der wegen Baufälligkeit jetzt gerade gegen eine Chill-Ecke aus Holz getauscht wurde. Und es hängt ein Basketballnetz zwischen Stadtbücherei und Milaneo.

Das Basketballnetz hat keinen Designwettbewerb gewonnen. Aber neulich kam ein rüstiger Rentner vorbei und fragte, ob er mal einen Ball auf den Korb schießen könne. Und als es im fünften Anlauf gelang, klatschte der alte Herr sich ab mit den drei Jungs, die hier gerade am Chillen waren. Check! "Voll die guten fünf Minuten waren das", erinnert sich Fregin. "So was braucht’s in der Stadt halt auch, dass man sich einfach so begegnet und was richtig gut hinkriegt."

Jeder kann was, daran glauben sie fest bei der Mobilen Jugendarbeit. Etwas sein, etwas werden, etwas geschafft haben, dieser Satz fällt ganz schön oft an diesem Apriltag. ­"Glauben Sie mir, aus mir kann was werden", hatte Ibo ganz unironisch zum Abschied gesagt. Und jetzt schon wieder. Abouda, 21, und sein syrischer Kumpel Ammar stellen sich mit den Worten vor: "Wir sind seit fünf ­Jahren in Deutschland und wir haben noch nichts erreicht." Ist nicht eine Flucht über den ­halben Kontinent schon eine Leistung? Und ist es nicht ziemlich cool, dass der eine bei Foot Locker, der andere bei Snipes jobbt, das sind angesagte Turnschuhläden.

Abouda weiß, das reicht nicht. Er wohnte anfangs im Flüchtlingsheim mit 15 Menschen in einem Zimmer. Wenn einer gegen den Papierkorb kommt – er macht es vor: pling, schepper –, wacht die ganze Mannschaft auf. Ständig Stress in der Bude. Ein ehren­amtlicher deutscher Helfer nahm die Jungs eines Sonntags mit auf die Waldau, wo auch die Stuttgarter Kickers trainieren. "Das war nix", sagt Abouda, "die haben mich nur angeguckt und nicht mit mir geschwätzt. Voll traurig."

Tim Wegner

Ursula Ott

Ursula Ott musste in Stuttgart kurz grinsen, als Ibo ­erzählte, er träume von einem Job im Büro. Ott verließ gern ihr Büro: die erste Dienstreise seit Corona!
Joshua Kaiss

Anne-Sophie Stolz

Anne-Sophie Stolz, Foto­grafin, denkt sich, wie genial es wäre, wenn "du ­armer nicht mal ­marke" ein Riesenhit ­werden würde.

Der junge Syrer ist sich sicher: Es lag an den Klamotten. Und sparte drei Monate auf diese Nike PG Basketballschuhe, die man jetzt haben muss. 150 Euro. Schwarz, klobig, cool. Er fuhr noch mal auf die Waldau. Jetzt durfte er mitspielen.

Die beiden Jungs, Ammar und Abouda, wollen aus dem ganzen Teure-Klamotten-Stress jetzt ein kleines Business machen. Einen Onlineshop haben sie gegründet, mit dem ­Label "du armer nicht mal marke". Den Spruch haben sie auf T-Shirts und Sticker gedruckt, und mit den Jugend­arbeitern ­zusammen ­sollen sie das jetzt lernen: Businessplan, Insta-­Konzept, Click & Collect. Mal sehen, ob die Stuttgarter Jugend diese Ironie versteht. Und die Message, so sagt es Abouda: "Auch wenn ich scheiße Klamotten habe, kann ich dich beeindrucken." Und Ammar ergänzt: "Ich bin der gleiche Ammar, ob ich ein 10-Euro-Shirt oder ein 30-Euro-Shirt trage. Immer derselbe Ammar!"

Infobox

Die Mobile Jugend­arbeit 

Vor 50 Jahren von einem evangelischen Pfarrer ­gegründet, wird sie heute von der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (eva) und dem Caritasverband für Stuttgart getragen.

Die Mobile Jugendarbeit ist dringend auf Spenden angewiesen unter:

Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.,
Evangelische Bank eG
IBAN DE53 5206 0410 0000 234 567
BIC GENODEF1EK1 Kostenstelle: 122 381

Der Podcast "Stadt, hör zu" findet sich unter Vox711 in allen Podcast-Apps oder unter www.vox711.de. Dort gibt es auch einen 13-Minuten-Film "Zum zweiten Mal geboren" über Ibraheems Flucht.

T-Shirts kosten 22 Euro über Instagram: @nichtmalmarke

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Sehr geehrte Frau Ott!
Sie berichten über den Kriegsflüchtling Ibraheem, 18 Jahre alt. Der Krieg im Irak ist längst zu Ende. Kriegsflüchtlinge müssen nach internationalem Recht nach Kriegsende wieder zurück. Gerade Jugendliche wie dieser junge Mann werden für den Wiederaufbau gebraucht. Warum ist er also noch da? Warum thematisieren Sie das nicht?
Viele Grüße
Hanns Schneider

...für Ihre Mail. Ich denke, auch wenn die jungen Männer eines Tages zurück gehen in ihre Herkunftsländer – wo es derzeit alles andere als friedlich zugeht – ist es gut, wenn sie hier in Deutschland möglichst gute, konstruktive Erfahrungen machen. In diesem Artikel und dem Heft geht es überwiegend um die Zukunft der Stadt, für ausführliche Lebensgeschichten einzelner Geflüchteter finden Sie sicher in anderen chrismon-Ausgaben wieder mehr Details.

Freundliche Grüße

Ursula Ott

Chefredakteurin

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Liebe Frau Ott,
Ihren Beitrag "Stuttgart musst du dir leisten können" in Heft 07/08, 2021, Seite 27 bis 30, habe ich mit Interesse gelesen. Ich finde ihn sehr aufschlussreich. Am besten hat mir auf Seite 29 unten gefallen, wo Sie Ibo zitieren mit der Aussage: "Jeder müsste einen haben, der sich für ihn interessiert." Diese Aussage kann ich voll unterstreichen, dann wären manche Probleme gelöst oder würden nicht auftreten. Diese Aussage erinnert mich an einen Satz von dem Philosophen Martin Buber: "Jeder Mensch hält Ausschau nach einem Menschen, der ihm das Ja des Seindürfens zuspricht." Das war für mich bisher so eine Art Lebensmotto, wie ich mit Menschen in meiner Umgebeung umgehen will. Es hat mir viele erfüllende Begegnungen mit den verschiedensten Menschen gebracht. Und ich haate das Gefühl, die Menschen waren dankbar, dass sich jemand für sie interessiert hat.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und freue mich auf weitere Artikel von Ihnen.
Freundliche Grüße
Elisabetha Ott
Haibach



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Moin, Leserbriefecke, bin sonst kein "Schreiber". Aber: "du armer nicht mal marke" wird zur Marke! Welch ein Zynismus, Vorschlag: Shirts ohne jeden "Marken"-Aufdruck...Peinlich, wo schon so viel "Markenträger" rumlaufen. Aber, wir habens ja: Unter scheußlichen Bedingungen gefertigt und dann "du armer..."

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Sehr geehrte Frau Ott,
Ihren oben genannten Artikel im chrismon fand ich sehr inspirierend. Da ich die Mobile Jugendarbeit unterstützen und T-Shirts von Ammar und Abouda bestellen möchte (allerdings nicht auf Instagramm bin), möchte ich anfragen, ob Sie mir eine Email-/Kontaktadresse für die Bestellung benennen können?
Vielen Dank
Tina Bach

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Guten Tag,
ich hingegen finde die Idee mit der Marke gegen Markenwahn super und würde die Jungs gerne mit einem Shirt-Kauf unterstützen.
Allerdings finde ich deren Idee nur auf Instagram. Ich bin aber keine Instagrammerin, weshalb mir die Inhalte dort nur sehr reduziert angezeigt werden. Daher kann ich auch nicht sehen, wie/wo man die Shirts kaufen kann. Können Sie mir da weiterhelfen?
Vielen Dank!

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Sehr geehrte Frau Ott,
der Beitrag „Stuttgart musst du dir leisten können“ in chrismon 7/8 2021 erfordert einige Fragen und Anmerkungen. Bereits der Titel vertritt eine schwer erträgliche Anspruchshaltung. Gibt es wirklich ein Menschenrecht auf Wohnen und Leben an genau diesem Platz ? Es gibt in Deutschland genügend Gegenden und Orte mit deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten – schon auf der Schwäbischen Alb.
Darüber hinaus erscheint es mir ausgesprochen „schräg“, wenn das Jobben in einem Prestige- und Luxus-Schuhmodegeschäft als Beleg für eine Lebensleistung in chrismon angeführt wird. Nein, das ist nicht „ziemlich cool“ sondern schlicht überflüssig. Es wäre gewiss eher eine Leistung, wenn der junge Mann eine Lehre bei einem Bäcker in Backnang oder bei einem Installateur in Calw absolviert hätte – dazu wäre in 5 Jahren gewiss Gelegenheit gewesen.
Auch das Online-Modeprojekt der Protagonisten wirft Fragen auf: aus welchem Sweatshop in Bangladesch stammen denn die zu bedruckenden T-Shirts oder werden sie wirklich von einem schwäbischen Familienunternehmen geliefert ? Werden hier um des vermeintlichen Witzes wegen nicht weitere Wegwerfartikel in die Welt gesetzt – das passt allerdings gut zu den „angesagten“ Turnschuh-Läden. Über die Kontrolle der Lieferkette brauchen sich die Kleinunternehmer ja zu ihrem Glück keine Gedanken machen.
Für einen Stuttgarter Streetworker gehört es zum professionellen Selbstverständnis, seine Klientel vor Ort zu beglücken, aber ich frage mich schon, ob wirklich die jungen Männer sich ausgerechnet in der teuersten Stadt Deutschlands selbstverwirklichen müssen – und ob chrismon derartige Anspruchshaltungen schönfärben sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Grenacher
Teningen

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Hallo,
ich würde gerne diese T-Shirts kaufen, habe aber keine Lust, mich bei Instagram anzumelden.
Wo kann ich sie beziehen?
Sonniger Gruß
Senta

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