Religion für Einsteiger - Welche Zukunft 
hat das Christentum?
Religion für Einsteiger - Welche Zukunft 
hat das Christentum?
Lisa Rienermann
Welche Zukunft hat das Christentum?
Die Kirchen verlieren ihre Mitglieder, wie es scheint, immer rasanter. Doch das ist kein Grund für Panik.
(Berlin) 11.02.16; Dr. Johann Hinrich Claussen, Portraet, Portrait; Kulturbeauftragter des Rates der EKD, Leiter des EKD-Kulturbueros, evangelischer Theologe Foto: Andreas Schoelzel/EKD-Kultur. Nutzung durch und fuer EKD honorarfreiAndreas Schoelzel
26.06.2019

Vorgelesen: Religion für Einsteiger "Welche Zukunft hat das Christentum?"

Manchmal schwindet die Zukunft so schnell, dass man es mit der Angst zu tun bekommt. Im Frühjahr erklärte eine Studie, dass die Kirchen hierzulande bis 2060 auf die Hälfte ihrer heutigen Größe geschrumpft sein werden. Was ­immer man von solchen Prognosen halten mag, es lässt sich nicht leugnen: Die Entwicklung zeichnet sich seit ­langem ab. Und jetzt entfaltet sie eine ­Dynamik, dass man sich fragen muss, ob der christliche Glaube in diesem Land noch eine Zukunft hat.

Die Sorge um das Christentum hat eine lange Geschichte. Vor hundert ­Jahren waren Bücher groß in Mode, die das Ende des Christentums ansagten und die Geburt einer Religion der Zukunft verkündeten. Unter den Autoren waren Anhänger von Friedrich Nietzsches "Gott ist tot"-Philo­sophie, ­kommunistische Welterlöser, ­faschistische "Gottgläubige", Esoteriker wie Rudolf Steiner und viele längst vergessene Religionsstifter. Von ihren Prognosen ist wenig geblieben. Die Kirchen ­haben sich als erstaunlich beharrlich und wandlungsfähig erwiesen.

Zwei, drei Generationen ohne Religion - dann ist es bald aus mit ihr

Doch das ist ein schwacher Trost. Die sinkenden Zahlen der Kirchenmit­glieder und des Gottesdienstbesuchs sind nur äußere Zeichen. Die Gründe dahinter sind nicht so leicht zu fassen: Das Interesse an letzten Fragen schwindet schleichend. Die religiöse Sehnsucht, über die Welt des Gegebenen hinauszudenken, lässt nach. Eine fast unüberbrückbare Fremdheit zu christlichen Traditionen und Ideen verbreitet sich. Hinzu kommt das ­Soziale.

(Berlin) 11.02.16; Dr. Johann Hinrich Claussen, Portraet, Portrait; Kulturbeauftragter des Rates der EKD, Leiter des EKD-Kulturbueros, evangelischer Theologe Foto: Andreas Schoelzel/EKD-Kultur. Nutzung durch und fuer EKD honorarfreiAndreas Schoelzel

Johann Hinrich Claussen

Johann Hinrich Claussen ist Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Religion ist ja etwas, das ­Menschen miteinander tun: in der ­Öffentlichkeit, der Kirche und vor allem der Familie. Wenn in ­Familien über zwei, drei Generationen hinweg keine Religion mehr praktiziert wird, ist es mit ihr bald aus. Und was geschieht dann mit all den biblischen Geschichten, Versen, Zeichen, ­Klängen, Festen, all den gedanklichen und moralischen Orientierungen?

Christentum als Teil des bürgerlichen Selbstverständnisses

Noch ist nicht alles zu Ende. Wie könnte die Zukunft aussehen? Drei mögliche Szenarien bieten sich an. Erstens, die "westdeutsche" Perspektive: Es geht weiter wie bisher, nur eben kleiner und bescheidener. Eine in sich vielfältige Volkskirche, die aber keine Mehrheitskirche mehr ist, pflegt die christlichen Traditionen und wendet sich auch an die, die ihr nicht angehören. Sie arbeitet weiterhin an einer ­zivilen Kultur des Christlichen – mit weniger finanziellen Mitteln, Ge­bäuden und Personal, aber mit im Kern überzeugten Mitgliedern.

Dies würden aber vor allem Menschen aus der oberen Mittelklasse sein, für die das Chris­tentum ein wesentlicher Teil ihres bürgerlichen Selbstverständnisses ist. Das allein wäre nicht schlimm, würde aber bedeuten, dass der Kontakt der Kirchen zu nichtbürgerlichen, ärme­ren Bevölkerungsschichten noch schwächer würde – eine echte Gefahr für die Kirchen. Sie würden dann ­gewissermaßen selbst verarmen.

Atheismus, Yoga oder Kirchengemeinde

Zweitens, die "tschechische" Perspektive: Tschechien ist aus historischen Gründen das unchristlichste Land Europas. Hier gibt es zwar noch Christen, doch in so kleiner Zahl, dass sie öffentlich kaum sichtbar oder gar wirksam sind. Hier hat eine lange ­religiöse und kulturelle Geschichte fast aufgehört. Auf die Frage, ob sie religiös seien, würden die meisten Tschechen – so wie viele Ostdeutsche – antworten: "Nein, wir sind normal."

Drittens, die "US-amerikanische" Perspektive: Nicht das Christentum hört auf, wohl aber die lebenslange konfessionelle Bindung an eine große Kirche. Man wechselt zwischen frommen und atheistischen, christlichen und andersreligiösen Phasen, je nachdem was biografisch gerade dran ist. Man gehört mal dieser, mal jener ­Kirche oder Yoga-Gruppe an und empfindet dies nicht als Verrat, ­sondern als Wahlfreiheit. Das ähnelt dem Kaufverhalten von spätmodernen Konsumenten, kann aber durchaus mit religiöser Lebendigkeit und einem ernsten Suchen verbunden sein.

Welche dieser Perspektiven wird die Zukunft prägen? Wahrscheinlich jede ein bisschen. Doch wichtiger als die Sorge um die Zukunft der Kirchen ist die Frage, welchen Beitrag der christliche Glaube und seine Gemeinschaften jetzt für die Zukunft eines guten Lebens auf dieser Erde leisten.

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Bei der Aufzählung der Ursachen für den Schwund, fehlt zu meiner Verblüffung, der Kern - Was muss man denn so alles glauben, wenn man evangelisch/katholisch ist? Einiges ist schon zwischen beiden Konfessionen anders (Was stimmt nun?) und bedingt durch die Entstehungszeit der Bibel in Bronzezeit, Eisenzeit und Antike, sind heute viele Glaubensinhalte eine reine Zumutung, wenn nicht gar eine Beleidigung (zB sollen Massenmorde und Frauenverachtung, positiv gesehen werden ). Wem die Bibel nicht schon als Kind vertraut gemacht wurde (soziales Training für nur eine gewünschte Sichtweise) und dieses Buch erstmal unbefangen als Erwachsener liest, den dürfte bald das Entsetzen packen - zB

ewiger Rauswurf aus dem Paradies (mit Erbsünde bis heute), weil Gott offensichtlich zu doof war, einen Zaun um Seine Lieblingsbäume zu machen. (Überhaupt baden Gottes Fehlentscheidungen immer andere aus. Am meisten leidet Sein auserwähltes Volk darunter - bis in die Gegenwart)

Abschaltung des Internets für immer, weil die Menschen einen 93 m hohen Turm gebaut haben und Gott fürchtete, die Menschen könnten so durch das Schlafzimmerfenster, dem Sex zwischen Ihm und seiner (später geschiedenen Frau) Aschera zusehen

Weil nach Gottes Ansicht, Er bei Seinem Hauptwerk, dem Homo Sapiens, totalen Mist gebaut hatte (Er hatte ihm den freien Willen eingebaut - Der machte aber trotzdem was er will - kein Gehorsam), bestrafte Er nicht sich selbst wegen Fehlkonstruktion, sondern trat Sein Design in die Wassertonne. Die Bibel lässt die Frage offen, ob Gott für Seinen Planetozid in die Hölle muss. Eine noch größere böse Tat ist zZ undenkbar.

Letztes Beispiel - obwohl alle Prediger*innen abwimmeln (man muss das ganz anders sehen), erkennt jede/r, Gott zeugte mit einer 14jährigen vorehelich einen Sohn (bis heute lebt Er unverheiratet im Himmel mit seiner Geliebten ohne Trauschein zusammen) weil Er für 30 Jahre später, ein Menschenopfer "brauchte" (Lösegeld), denn ohne einen Foltertod sah Er sich nicht in der Lage, den Menschen zu verzeihen und anderes Gutes zu tun.

Da die Bibel nie jemanden anderes erwähnt als das kleine Israel und ein bisschen drumrum, trifft alles nur auf das auserwählte Volk zu. Keine Chinesen, keine Indios, keine Inder, keine Germanen. Gott ist ein jüdischer Lokalgott. Erst lange nach Jesus, setzten Paulus und Andreas (ein Bruder von Jesus) gegen den erbitterten Widerstand der Apostel (Jesus hatte befohlen im Land zu bleiben Matthäus 10,5-7), die Heidenmission durch und damit eine Weltkirche. Weil in dem Land in dem Jesus wirkte wollte, kaum jemand das Neue mitmachte. Gott als Sein eigener Sohn war bei Seinem auserwählten Volk kläglich gescheitert (nach Jesu Abflug, ca 200-400 Anhänger*innen - siehe Prognosen im Artikel für unsere Kirchen)

Es gibt noch viel mehr (zB betreibt der liebende Gott angeblich ein ewiges Folter-KZ - steht so in der Bibel), doch diese Zuschrift ist schon lang genug

Nur noch der Hinweis auf die Parusie. Der angedrohte Weltuntergang steht seit 2000 aus, obwohl Jesus auf der Pressekonferenz vom Schabowski auf die Frage, wann der denn in Kraft träte, gesagt hat - Nach meiner Kenntnis sofort, also augenblicklich. - Jesus hatte gelogen. Schabowski nicht. Gut, das es nicht andersherum war

Der Glaube darf den Verstand herausfordern - er darf ihn jedoch nicht beleidigen.

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"...die Frage, welchen Beitrag der christliche Glaube und seine Gemeinschaften jetzt für die Zukunft eines guten Lebens auf dieser Erde leisten."

Der Staat hat seine Steuerschätzinstitutionen für das zukünftige Steueraufkommen. Die gehen immer von dem aus, was derzeit ist und rechnen dann Zu- oder Abschläge für zukünftige Entwicklungen ein. Der zukünftige Beitrag des Glaubens für ein gutes Leben auf dieser Erde lässt sich ähnlich bestimmen. Man nehme den jetzigen Beitrag und spekuliere ein wenig über seriöse, wenn auch leicht schichtenspezifische westdeutsche Verhältnisse, bedauerliche ostdeutsche und leicht schräge amerikanische.

Der jetzige Beitrag besteht darin, die als fleißige Arbeitskräfte, engagierte Staatsbürger und aufopferungswillige Familienmitglieder mitmachende Mannschaft zu weiterem gehorsamen Mitmachen zu animieren, nicht die Armen zu vergessen und dieses Leben als im Prinzip gut zu goutieren. Der Glaube und das von ihm geförderte gute Leben gehen Hand in Hand rosigen Zeiten entgegen! Herz, was willst du mehr?

Fritz Kurz

Antwort auf von Fritz Kurz (nicht registriert)

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Sehr geehrter Fritz Kurz. Trotz Klimaerwärmung kann es einen bei Ihren Aussagen schon frösteln. Auch der Versuch über eine Satire/Ironie zu lachen, ging bei mir daneben. Mit Entsetzen wurde mir bewusst, das das Strategie schon immer so war und auch jetzt wieder - wo die Hütte bereits brennt - zur Anwendung kommen wird. ZITAT = Der Glaube und das von ihm geförderte gute Leben gehen Hand in Hand rosigen Zeiten entgegen! Herz, was willst du mehr? = böser richtiger kann man die Wahrheit kaum sagen. Danke.

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Sehr geehrte Damen und Herren!
Erfahren Menschen, dass Religion, Glauben und Kirche das Leben bereichern, wird es wahrscheinlich wieder mehr Kirchenmitglieder und weniger Austritte geben.
Schon der Kinder wegen sollten die Beteiligten alles ihnen Mögliche tun, Menschen für die Kirche zu begeistern.
Durch den Religionsunterricht, gemeinsame Gottesdienste und den in der Schule herrschenden Geist kann auch die Schule viel dazu beitragen. Nach meinen langjährigen Erfahrungen mit Grundschülern im Religionsunterricht haben Kinder ein großes Bedürfnis nach Religion, Glauben und Kirche, geben sie ihnen doch Orientierung, Werte und Sicherheit in einer immer komplizierter werdenden Welt. So fragte mich einmal ein Zweitklässler: „Wann kommst du wieder in unsere Klasse und erzählst uns von dem tollen Mann?“ Er meinte Jesus Christus, der die Menschen liebt und ihnen vor allem zeigt, wie man friedlich miteinander umgeht.
Gelingt es dem Klerus, stärker auf die Menschen zuzugehen, an ihrem Schicksal teilzunehmen, regelmäßige Kontakte zu den Familien aufzunehmen und nicht zuletzt mit den Schulen zusammenzuarbeiten und Religionslehrer/innen in der Verkündigung der „Frohen Botschaft“ zu unterstützen, wird man bestimmt viel für eine gute Zukunft des Christentums erreichen können.
Mit freundlichen Grüßen

Sehr geehrte Frau Gabriele Gottbrath - endlich mal ein Betrag zum schmunzeln - wenn man so will.

ZITAT =Erfahren Menschen, dass Religion, Glauben und Kirche das Leben bereichern, wird es wahrscheinlich wieder mehr Kirchenmitglieder und weniger Austritte geben.=

Das ist wirklich lustig. Es ist mir nur nicht klar, wer bisher verhinderte, das die Meschen erfahren, das das alles ihr Leben bereichert. War es der Teufel? Dann genügte doch ein gut platzierter Tintenfass-Wurf. Bei Luther hat es geklappt

ZITAT =Schon der Kinder wegen sollten die Beteiligten alles ihnen Mögliche tun, Menschen für die Kirche zu begeistern.=

Leider sagen Sie hier nicht dazu, für welche Kirche begeistert werden soll. Katholisch? Evangelisch? Mormonen? Jedi Ritter? Oder ist das egal?

ZITAT =Durch den Religionsunterricht, gemeinsame Gottesdienste und den in der Schule herrschenden Geist kann auch die Schule viel dazu beitragen.=

Frage - hat das hier Vorgeschlagene in den letzten 200 Jahren (und davor) in der von Ihnen beschriebenen Art irgendwas bewirkt? Gewirkt hat früher ausschließlich der gesellschaftliche Druck, die Herdenanpassung. Alle, die ausgetreten sind, waren dem von Ihnen gepriesenen =Religionsunterricht, gemeinsamen Gottesdienst, in der Schule herrschenden Geist =, ausgesetzt.

ZITAT =So fragte mich einmal ein Zweitklässler: „Wann kommst du wieder in unsere Klasse und erzählst uns von dem tollen Mann?“ Er meinte Jesus Christus=

Sind Sie wirklich ganz sicher, er meinte Jesus? In der 2. Klasse, Jesus einen tollen Mann zu nennen - da muss was vorgefallen sein.

ZITAT =Gelingt es dem Klerus, stärker auf die Menschen zuzugehen, an ihrem Schicksal teilzunehmen, regelmäßige Kontakte zu den Familien aufzunehmen und nicht zuletzt mit den Schulen zusammenzuarbeiten und Religionslehrer/innen in der Verkündigung der „Frohen Botschaft“ zu unterstützen, wird man bestimmt viel für eine gute Zukunft des Christentums erreichen können.=

Ich gehe davon aus, Sie wissen um den Priester*innen-Mangel. Sie wünschen doch bestimmt niemanden der Geistlichen einen Burnout.

Ganz wunderbar hätte ich es gefunden, Sie hätten uns geschrieben, was Sie persönlich bereit sind, zur Rettung der deutschen Kirchen (evangelisch/katholisch) beizutragen und weniger Arbeitsaufträge an andere vergeben.

Sie können es selbstverständlich anders sehen. Doch wenn Sie Vorschläge machen, wie es sowieso schon war und nicht klappte, dann finde ich es nicht helfend. Sie schlagen vor = Noch härter arbeiten = Dabei erwächst alles aus dem Geist und die Religion liegt zu ihm quer. Wenn sie sich nicht erneuert, gibt es keine Zukunft. Alte untaugliche Methoden noch mehr verstärken, nützt da gar nichts.

Wir brauchen Neues Denken

Antwort auf von Stephan (nicht registriert)

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Lieber Herr Stephan, Sie bezweifeln, dass der gläubige Jungbürger wirklich Jesus meint? "Sind Sie wirklich ganz sicher, er meinte Jesus? In der 2. Klasse, Jesus einen tollen Mann zu nennen - da muss was vorgefallen sein." Ich bin mir ziemlich sicher, dass er Jesus meinte. In der 2. Klasse ist tatsächlich bereits etwas vorgefallen, nämlich zielgerichteter katholischer Religionsunterricht in der 1. Klasse.

Wenn ich gelegentlich auf Leute treffe, die sich wundern und fragen, warum in Nordkorea schon die Kleinen ganz begeistert Fähnchen schwenken für ihren geliebten Führer Kim Jong-un, verweise ich gerne auf den sehr erfolgreichen Religionsunterricht hierzulande.

Fritz Kurz

Lieber Herr Fritz Kurz - Danke für Ihre Reflexion zu meinem Beitrag. Ich fühle mich verstanden und stimme Ihnen ganz zu.

Meine Hoffnung ist, die Auslöserin, Frau Gabriele Gottbrath, mit Jesus als tollen Mann äußert sich auch dazu.

Wir in der DDR waren zwar nicht Nordkorea, doch war alles in Lego-Ausführung auch wie dort.

In der 2. Klasse sind die Kinder schon sehr verständig. Sehr geehrte Frau Gabriele Gottbrath, was würde denn Ihr Kinder-Jesus-Fan, von dieser Bibelstelle des tollen Mannes halten? ZITAT==Lukas 14,26 Wenn jemand zu mir (Jesus) kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.==

Oder die Textstelle? ZITAT == 2.Thessalonicher 1,8 wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart mit seinen mächtigen Engeln in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. == klingt nach IS, finden Sie nicht? In der 2. Klasse haben die Kinder zum Glück schon mehr Herz als ihr verordnetes religiöses männliche Idol vor 2000 Jahren im vorderen Orient.

Sehr geehrter Herr Fritz Kurz - wenn ich Sie richtig verstanden habe (ich bin sehr irrungstalentiert) bedanke ich mich für Ihre Zuschrift, der ich unbedingt zustimme. Ich bin zwar nicht aus Nordkorea, aber aus der DDR. Die ist nicht soooo weit weg gewesen.
Hat man dem Jesus-Fan eigentlich diese Bibelstelle über seinen "tollen Typen" gezeigt? == Lukas 14,26 Wenn jemand zu mir (Jesus) kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. == In der 2. Klasse versteht man so ein Zitat schon ganz genau.

Lieber Herr Fritz Kurz - Danke für Ihre Reflexion zu meinem Beitrag. Ich fühle mich verstanden und stimme Ihnen ganz zu.

Meine Hoffnung ist, die Auslöserin, Frau Gabriele Gottbrath, mit Jesus als tollen Mann äußert sich auch dazu.

Wir in der DDR waren zwar nicht Nordkorea, doch war alles in Lego-Ausführung auch wie dort.

In der 2. Klasse sind die Kinder schon sehr verständig. Sehr geehrte Frau Gabriele Gottbrath, was würde denn Ihr Kinder-Jesus-Fan, von dieser Bibelstelle des tollen Mannes halten? ZITAT==Lukas 14,26 Wenn jemand zu mir (Jesus) kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.==

Oder die Textstelle? ZITAT == 2.Thessalonicher 1,8 wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart mit seinen mächtigen Engeln in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. == klingt nach IS, finden Sie nicht? In der 2. Klasse haben die Kinder zum Glück schon mehr Herz als ihr verordnetes religiöses männliche Idol vor 2000 Jahren im vorderen Orient.

Lieber Herr Fritz Kurz - Danke für Ihre Reflexion zu meinem Beitrag. Ich fühle mich verstanden und stimme Ihnen ganz zu.

Meine Hoffnung ist, die Auslöserin, Frau Gabriele Gottbrath, mit Jesus als tollen Mann äußert sich auch dazu.

Wir in der DDR waren zwar nicht Nordkorea, doch war alles in Lego-Ausführung auch wie dort.

In der 2. Klasse sind die Kinder schon sehr verständig. Sehr geehrte Frau Gabriele Gottbrath, was würde denn Ihr Kinder-Jesus-Fan, von dieser Bibelstelle des tollen Mannes halten? ZITAT==Lukas 14,26 Wenn jemand zu mir (Jesus) kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.==

Oder die Textstelle? ZITAT == 2.Thessalonicher 1,8 wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart mit seinen mächtigen Engeln in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. == klingt nach IS, finden Sie nicht? In der 2. Klasse haben die Kinder zum Glück schon mehr Herz als ihr verordnetes religiöses männliche Idol vor 2000 Jahren im vorderen Orient.

Lieber Herr Stephan, Lk 14, 26 und 2. Thess 1, 8 kommen in der soliden Glaubensausbildung durchaus auch dran. Aber selbstverständlich erst, wenn das Objekt der religionspädagogischen Bemühungen im Glauben so weit gefestigt ist, dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt.

Dieses Vorgehen ist übrigens keine Spezialität des Religionsunterrichtes und auch kein Kennzeichen von Nordkorea oder der DDR. Auch in der nicht im Lego-Verdacht stehenden BRD wird durch Elternhaus, Kita und Grundschule dafür gesorgt, dass die nachfolgende Generation felsenfest davon überzeugt ist, dass sie es ganz vorzüglich getroffen hat mit den vorfindlichen Gegebenheiten, Verpflichtungen und Zwängen.

Solchermaßen im Glauben an das herrschende politische und wirtschaftliche System gestärkt dürfen dann in der Oberstufe die als noch nicht gelöste Probleme dargestellten Unerfreulichkeiten, die als dunkel exkommunizierten Seiten der Geschichte und sonstige möglicherweise verstörenden Aspekte zur Sprache kommen. Da brennt nichts mehr an.

Kleiner technischer Hinweis: Wenn Ihr Beitrag nicht gleich erscheint, kann das ganz unterschiedliche Gründe haben. Die eine Sorte von Gründen muss ich Ihnen nicht erläutern. Es kann aber auch ganz schlicht sein, dass es insbesondere in der Urlaubszeit ein wenig dauert, bis der oder die Zuständige oder deren VertreterIn auf das richtige Knöpfchen drückt. Diese Vermutung habe ich mir zumindest gebildet.

Fritz Kurz

Lieber Herr Fritz Kurz = Zitat = Lk 14, 26 und 2. Thess 1, 8 kommen in der soliden Glaubensausbildung durchaus auch dran. = Kurz nacherklärt : Jesus macht in diesen Bibelzitaten, den Hass auf die Herkunftsfamilie zum definitiven Kriterium für seine Nachfolge + Hölleneinweisung für Unkenntnis der Lehre Jesu und ewiges KZ, wer Jesus nicht unbedingten Gehorsam entgegenbringt =.Ich brachte hier nochmal den Inhalt der Bibelstellen, der unter Ihren Kürzeln Lk 14, 26 und 2. Thess 1, 8 absolut unsichtbar wird.

Lieber Herr Fritz Kurz, ist es wirklich so, das diese (und viele andere, wie zB die Genozide der "Landnahme", die sadistische Ermordung von ganz Kanaan) Hassbotschaft Jesus und seine Drohung an ca 80% der Menschheit, nach ihrem Tode ewiges Leid zu erfahren, "in der soliden Glaubensausbildung" drannkommt?
Wann, wie ist diese "soliden Glaubensausbildung" und wieviel nehmen daran teil? Schon im Religionsunterricht des Gymnasiums oder erst in der Theologieausbildung? Oder gleichzeitig mit dem Sexualkundeuntericht? Auch so ein Feuerzangenbowle-Fach...Das kriechma später....

Auch ich komme aus der DDR und kenne diese Pädagogik: ...dafür bist Du noch zu klein, aber wenn Du einmal groß bist, dann......sagen wir Dir die Wahrheit. Auf die warte ich übrigens noch immer, obwohl ich schon lange "groß" bin. Wenn ich mich nicht selbst gekümmert hätte, wüsste ich sie bis heute noch nicht.

Ab welchem Alter geben Sie denn die ganze Bibel frei zum lesen? Oder braucht es eine vorherige Glaubensreifeprüfung? Zitat= dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt.= Den Schleudergang fürchtet die Religionsvermittlung

Wenn Dich jemand von Wissen abhalten will - such es Dir selbst.

So haben wir es in der DDR gehalten. Mit ständigem Bestrafungs-Risiko, Verbotenes zu lesen, hören und weitergeben.

Weshalb erzähle ich von einem untergegangenen Staat? Weil mich Ihre Argumentation daran erinnert.

Lieber Herr Fritz Kurz, sorry, selbst wenn Ihre Vertröstung auf die Zukunft und die Einlösung so klappt wie Sie es darstellen, gehe ich von einem Promille-Bereich aus, die = Zitat = Glauben so weit gefestigt ist, dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt. =. Sie wissen war Sie hier sagen? Natürlich wissen Sie es:

Die Glaubensinhalte gefährden den Glauben.

In der DDR gab es dafür den sogenannten GIFTSCHRANK. Da wurden brisante Bücher/Medienträger unter Verschluss gehalten. Und nur mikroskopisch wenige Menschen hatten dazu Zugang. Alles Menschen, deren = Zitat = Glauben AN DEN SOZIALISMUS so weit gefestigt ist, dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt. =

Lieber Herr Fritz Kurz = Zitat = Lk 14, 26 und 2. Thess 1, 8 kommen in der soliden Glaubensausbildung durchaus auch dran. = Kurz nacherklärt : Jesus macht in diesen Bibelzitaten, den Hass auf die Herkunftsfamilie zum definitiven Kriterium für seine Nachfolge + Hölleneinweisung für Unkenntnis der Lehre Jesu und ewiges KZ, wer Jesus nicht unbedingten Gehorsam entgegenbringt =.Ich brachte hier nochmal den Inhalt der Bibelstellen, der unter Ihren Kürzeln Lk 14, 26 und 2. Thess 1, 8 absolut unsichtbar wird.

Lieber Herr Fritz Kurz, ist es wirklich so, das diese (und viele andere, wie zB die Genozide der "Landnahme", die sadistische Ermordung von ganz Kanaan) Hassbotschaft Jesus und seine Drohung an ca 80% der Menschheit, nach ihrem Tode ewiges Leid zu erfahren, "in der soliden Glaubensausbildung" drannkommt?
Wann, wie ist diese "soliden Glaubensausbildung" und wieviel nehmen daran teil? Schon im Religionsunterricht des Gymnasiums oder erst in der Theologieausbildung? Oder gleichzeitig mit dem Sexualkundeuntericht? Auch so ein Feuerzangenbowle-Fach...Das kriechma später....

Auch ich komme aus der DDR und kenne diese Pädagogik: ...dafür bist Du noch zu klein, aber wenn Du einmal groß bist, dann......sagen wir Dir die Wahrheit. Auf die warte ich übrigens noch immer, obwohl ich schon lange "groß" bin. Wenn ich mich nicht selbst gekümmert hätte, wüsste ich sie bis heute noch nicht.

Ab welchem Alter geben Sie denn die ganze Bibel frei zum lesen? Oder braucht es eine vorherige Glaubensreifeprüfung? Zitat= dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt.= Den Schleudergang fürchtet die Religionsvermittlung

Wenn Dich jemand von Wissen abhalten will - such es Dir selbst.

So haben wir es in der DDR gehalten. Mit ständigem Bestrafungs-Risiko, Verbotenes zu lesen, hören und weitergeben.

Weshalb erzähle ich von einem untergegangenen Staat? Weil mich Ihre Argumentation daran erinnert.

Lieber Herr Fritz Kurz, sorry, selbst wenn Ihre Vertröstung auf die Zukunft und die Einlösung so klappt wie Sie es darstellen, gehe ich von einem Promille-Bereich aus, die = Zitat = Glauben so weit gefestigt ist, dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt. =. Sie wissen war Sie hier sagen? Natürlich wissen Sie es:

Die Glaubensinhalte gefährden den Glauben.

In der DDR gab es dafür den sogenannten GIFTSCHRANK. Da wurden brisante Bücher/Medienträger unter Verschluss gehalten. Und nur mikroskopisch wenige Menschen hatten dazu Zugang. Alles Menschen, deren = Zitat = Glauben AN DEN SOZIALISMUS so weit gefestigt ist, dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt. =

Lieber Herr Fritz Kurz = Zitat = Lk 14, 26 und 2. Thess 1, 8 kommen in der soliden Glaubensausbildung durchaus auch dran. = Kurz nacherklärt : Jesus macht in diesen Bibelzitaten, den Hass auf die Herkunftsfamilie zum definitiven Kriterium für seine Nachfolge + Hölleneinweisung für Unkenntnis der Lehre Jesu und ewiges KZ, wer Jesus nicht unbedingten Gehorsam entgegenbringt =.Ich brachte hier nochmal den Inhalt der Bibelstellen, der unter Ihren Kürzeln Lk 14, 26 und 2. Thess 1, 8 absolut unsichtbar wird.

Lieber Herr Fritz Kurz, im weiteren Nachdenken über Ihr Argument (kriechma später) Bestimmtes in der Religion darf den Gläubigen erst zugenutet werden, wenn ihr = Zitat = Glaube so weit gefestigt ist, dass es nichts mehr so leicht ins Schleudern bringt. =

Inwiefern taugt diese These was? zB evangelische Kindergärten nennen sich Arche. Der Zusammenhang: Gott hat den gesamten Planeten erträngt, wobei auch alle Kinder qualvoll starben. Wird das in KITAs solchen Namens, den Kindern vermittelt, oder verschwiegen ? (Arche geil, auf allen Etagen Massensex der Tiere - passend für Kitas)

Oder, wie ist es mit dem Mann, der als Terrorist verhaftet wurde? (Bist Du der König der Juden? Du sagst es - in der gleichen Woche hatte er einen Teroranschlag auf den Tempelvorhof verübt (Die ganze Schlägertruppe (12 junge starke Männer unter 30) hat mit Jesus mitgewütet. Schändung einer religiösen Stätte = Landfriedensbruch, Gewalt gegen Sachen und Personen: Sachbeschädigung, Nötigung, Körperverletzung, Waffengebrauch (Geißel) Verletzung des Tierschutzgesetzes. Erheben von falschen Besitzansprüchen (Haus meines Vaters), bandenmäßiger Terroranschlag. Flucht vor den Sicherheitskräften und untertauchen.(Guerilla-Taktik))

Ab wann darf man Kindern die genaue Beschreibung der ca 15 stündigen Folter nahebringen? Und dann die grausame Hinrichtung - mit allen Details, die in der Bibel stehen? 1. Klasse? Immerhin ist die Hinrichtung des Mannes Hauptdeko-Element in jeder Kirche innen und außen und auch die Friedhöfe sind übersät. Wenn Sie Ihre Theorie ernst nehmen, dürften erst 18 Jährige, überhaupt etwas davon erfahren und ein Kruzifix zu sehen bekommen. Schauen Sie mal ab wann man bestimmte Filme erst sehen kann. Die Kirche schert sich nicht drum, und bringt schon Kleinkindern die Folter und Hinrichtung Jesu nahe

"Wenn Dich jemand von Wissen abhalten will - such es Dir selbst." Einverstanden.

"In der DDR gab es dafür den sogenannten GIFTSCHRANK. Da wurden brisante Bücher/Medienträger unter Verschluss gehalten." So war es und im Westen wussten das auch schon die kleinen Kinder, bevor sie überhaupt wussten, wo die DDR liegt und was ein Buch ist.

"Wenn ich mich nicht selbst gekümmert hätte, wüsste ich sie (gemeint ist die Wahrheit) bis heute noch nicht." Jetzt könnte es interessant werden. Welche Wahrheit wissen Sie?

"Die Kirche schert sich nicht drum, und bringt schon Kleinkindern die Folter und Hinrichtung Jesu nahe". Auch richtig. Und deswegen wollen Sie die Bibel in den aktuellen Giftschrank, genannt "Liste der jugendgefährdenden Schriften" aufnehmen? Also Giftschrank A durch Giftschrank B ersetzen? Das würde allerdings bedeuten, dass Sie den Witz der Giftschränke gerade nicht verstanden haben. Aber vielleicht habe ich Sie missverstanden.

Dass die Bibel nur so strotzt von sogenannten jugendgefährdenden Inhalten, wissen alle. Deswegen hat der Staat sein Jugendschutzgesetz von vornherein so ausgestaltet, dass die Bibel eben nicht im Giftschrank landet (Religionsvorbehalt, Kirchenvertreter in den Zensurgremien usw.). Alle Versuche, die Bibel oder bestimmte Stellen trotzdem verbieten zu lassen, sind vorhersehbar gescheitert. Solche Versuche wurden von allen möglichen Seiten propagiert und gestartet. Von den Rechtsradikalen sowieso, von linksliberalen Pfarrern auch. Einer aus Göttingen hat sich da einen Namen gemacht, jetzt googeln Sie mal!

Kritik des Inhalts eines Buches ist das glatte Gegenteil des Verbots eines Buches. Aufzeigen, was in der Bibel steht und was warum daran zu kritisieren ist, empfehle ich sehr. Vom Ruf nach dem Giftschrank rate ich ab.

Fritz Kurz

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Klare Antwort: diejenige Zukunft, die die Christengemeinschaft selbst gestaltet. Soweit es aber Gewalt und Mißbrauch in der Kirche dessen, der Gewaltlosigkeit predigte, Christus, gab, darf der Mitgliederschwund nicht verwundern. Ich habe als Schüler itansehen müssen, wie Klassenkameraden auf offener Straße oder im Schulzimmer von kirchlichen Amtspersonen grün und blau geschlagen wurden. Das ist lange her, bleibt aber umsomehr im Gedächtnis haften, als einer der Schlägerpastoren, unser Religionslehrer, zum Regionalbischof der Württembergischen Landeskirche aufstieg. Meine viel später erhobene Beschwerde wurde von der Landeskirche nie erwidert. Solange die Arroganz des Verschweigens und auch Unterdrückens solcher Vorkommnisse in der Kirche vorherrschen, gibt es keinen Mitgliederzuwachs.
Auch die Arroganz Andersdenkenden gegenüber sollte ein Grund für uns Kirchenmitglieder zur Panik sein: Rudolf Steiner war kein
"kommunistischer Welterlöser, faschistischer Gottgläubiger, Esoteriker und Religionsstifter", aber ein großer Denker, Künstler und Geistesmensch, dessen Glaubensgemeinschaften auf der Lehre der Heiligen Schriften gründen. Da wird viel Falsches in einen Topf geworfen und gegen eine Bewegung - die anthroposophischen Einrichtungen und Christengemeinschaften - geschleudert, von deren Idealen viel geblieben ist. Alleine die Waldorfschulen haben sich landes- europa und weltweit stark ausgebreitet, es gibt 1151 solcher Einrichtungen in der Welt. Nahezu 90.000 SchülerInnen besuchen in Deutschland die architektonisch besonders schön gestalteten Steiner-Schulen. Die >Christengemeinschaft< ist als
Religionsgemeinschaft wie die offiziellen Kirchen staatlich anerkannt, verzichtet aber auf ihr Recht der staatlichen Einziehung der Kirchensteuer. Sie finanziert sich durch Spenden, private Zuwendungen und Stiftungen und honoriert auch ihre Priester und hauptamtlich Tätige davon. Von diesem wahrlich urchristlichen Verständnis sind die großen Kirchen meilenweit entfernt. Gerade der von ihnen betriebene staatliche Kirchensteuereinzug und Honorierung von Kirchenleitenden durch den Staat war und ist ein Grund für viele Christen, aus der Kirche auszutreten.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen - was ist denn von der einstmals von vielen Millionen von Kirchenmitgliedern getragenen Evangelischen Kirche in Deutschland heute geblieben? Das Interesse "an letzten Fragen" schwindet eben nicht, sondern steigt vielmehr kontinuierlich an, kanalisiert sich aber in viele Seitenströmungen. Schwinden tut das Interesse an einer Kirche, die angesichts des enormen Verlusts von Mitgliedern nicht in Panik gerät und solche Zukunftsszenarien entwirft: "Es geht weiter wie bisher, nur eben kleiner". "Bescheidener"? - das wäre dann wohl die einzig
richtige Perspektive. Ein "Weiter-so" führt die Kirche auch nur weiter bergab. Mit freundlichen Grüßen

Lieber Herr Spellenberg, entschuldigen Sie bitte, aber Rudolf Steiner, die Christengemeinschaft oder die Waldorfschulen wollte ich nicht beleidigen, sondern in der Kürze dieses Textes an einige historische Gestalten, die schon vor einhundert Jahren eine nach-kirchliche Religion zu gründen versucht haben. Wichtiger noch ist mir Ihr Hinweis auf Ihre Gewalterfahrungen in der evangelischen Kirche - ein Thema, das mich und uns sehr beschäftigt. Da stimme ich Ihnen ganz zu. Ihr Johann Hinrich Claussen

Sehr geehrter Herr Claussen, vielen Dank für Ihre Antwort. Meine 3 Nichten besuchten Waldorfkindergarten - und Schule in Stuttgart, und derzeit auch die Kinder einer der Nichten. Mein Bruder arbeitete als Berufsschullehrer im staatl. Auftrag als Prüfer für die Waldorschulen in Stuttgart. Ich bin dort selber nie Mitglied gewesen, meine Kinder und auch ich haben staatl. Schulen besucht, aber mein Universitätsprofessor, der renommierte, verstorbene Architekt Rolf Gutbrod, war Antroposoph und hat Schulgebäude usw. für die Waldorfeinrichtungen entworfen und auch errichtet. Ich habe von ihm Maßgebliches für den Architektenberuf gelernt, insbesondere die freie Formgestaltung, wie sie Rudolf Steiner lehrte und an eigenen, von ihm entworfenen Bauten (u.a. >Dörnach<) praktizierte. Er war somit auch ein Architektur-Genie und hat zweifelsfrei die Architektur des 20. Jahrhunderts mitgeprägt. Kurios war für mich, dass Professor Gutbrod für Bauprojekte im Nahen Osten, u.a. für Saudi-Arabien, seine Mitgliedschaft in der Christl. Antroposoph. Christengemeinschaft aufgegeben hat und zur Muslimischen Glaubensgemeinschaft übertreten mußte. Andernfalls hätte er dort nicht bauen dürfen. So weit würde ich es als ev. Christ nicht kommen lassen. Ich werde bis zu meinem Tode nicht aus der Kirche austreten, was übrigens auch gar nicht wirksam wäre, weil ein getaufter Christus auf den >>Dreieinigen Gott<<, und nach Paulus, "in den Tod Christi" - und nicht ´Institution Kirche´ - getauft ist. Die Perfidie der Kirchen ist, gegen die durch die Heilige Schrift expressis verbis vorgegebene göttliche Weisung und darin unaufhebliche, unauslöschliche Sakramentswirksamkeit der Taufe und damit unauflöslicher, unkündbarer Gliedschaft in der Kirche Jesu Christi zu verstoßen und den Gliedern Christi unter Verschlußmachung und Vorenthaltung der grundlegenden Schriften und Bekenntnisse der Kirche vorzugaukeln und weiszumachen, "jederzeit" aus der >Gemeinschaft der Gläubigen und Heiligen< , heißt laut ev. Bekenntnis, u.a. CA, "Kirche", "austreten" zu können. Ein getaufter Christ kann aber niemals mehr aus dieser Gemeinschaft, sprich: "Kirche", austreten, das heilige Sakrament der Taufe und damit in Folge Aufnahme des Täuflings als Glied Christi in die Gemeinschaft, sprich: "Kirche", ist unkündbar, unaufhebbar, ja in Ewigkeit kirchlich rechtswirksam. Sämtliche Kirchenaustritte, Austrittsersuche, Erklärungen und dergleichen von getauften Christen sind daher unwirksam und gegenstandslos. Das weiß die "Kirche" - evangelisch oder römisch-katholisch - als alleinig bevollmächtigte berechtigte Vertreterin Christi Jesu sehr genau, und betrügt, dessen ungeachtet, millionenfach ihre Glieder. Mit freundlichen Grüßen, Axel Spellenberg

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Sehr geehrter Herr Claussen.
In der chrismon Ausgabe 07.2019 beschreiben Sie unter der Überschrift die Situation eben des Christentum in der heutigen Zeit. Dazu hätte ich aber einige Anmerkungen. Bevor ich diese Ihnen aber unterbreite, möchte ich mich vorstellen. Ich bin 91 Jahre alt. Meine Frau ist vor etwa 1 ½ Jahren nach 64 Jahre Ehe verstorben. Wir haben zwei Kinder, die inzwischen auch verheiratet sind und Kinder haben. Diese meine Enkelkinder sind inzwischen schon berufstätig und im Studium. Wir, meine Frau und ich, sind evangelisch getauft, konfirmiert und haben auch kirchlich geheiratet. Meine Kinder sind ebenfalls getauft und konfirmiert. Aber danach gibt es keine Verbindung zu diesen kirchlichen Ritualen. Ich möchte aber behaupten, in allen Mitgliedern meiner Familie werden unausgesprochen die christlichen Gedanken und Werte im täglichen Leben zumindest beachtet. Nun zu meinen Anmerkungen. Sie fragen, ob der christliche Glaube noch eine Zukunft in unserem Land hat. Meine Anmerkung wäre, ist der „Glaube“ der Kern des Christentum ? Glauben heißt nach meinem Verständnis nicht wissen. Ich bin daher der Meinung, dass der Kern des Christentum nicht der Glaube sein kann, sondern die christlichen Werte. Der Glaube setzt da ein, wo der Mensch in seinem eigenen Leben nicht weiß wie sein Leben sich in dieser Welt in Zukunft gestalten wird. Ob hier der Hinweis auf einen Gott, wie ihn die Bibel sieht, ausreichend ist, wage ich jedoch in der heutigen Zeit zu bezweifeln. Es mag zu Beginn der Christenheit auf Grund der damaligen Kenntnisse wie die Welt funktioniert, durchaus verständlich und damit auch berechtigt gewesen sein. Ob es aber in unserem Zeitalter, dem Zeitalter der Weltraumraketen, der Menschen auf dem Mond, dem Stand der Wissenschaften noch ein Angebot der Kirche sein kann ? Ich habe volles Verständnis dafür, dass es Menschen geben wird, die in den Fragen nach den letzten Fragen, nach der Sehnsucht über die Welt des Gegebenen in der Kirche, im Gottesdienst eine Antwort suchen. Auch ich habe selbstverständlich ab und wann derartige Fragen. Ich habe dann meinen Gottesdienst in der Natur, im Wald, den Ort, in dem ich zu mir selbst zurück finde. Meine Familie kennt diese Situationen. Sie weiß dann, ich mache meinen „Waldspaziergang“. Ich bezweifele daher auch die Feststellung, dass die Zahl der Kirchenbesucher als Aussage dienen kann.
Mein Verständnis vom Christentum sind die christlichen Werte. Die aber werden nicht klar genannt oder sehr verschwommen erklärt. Dabei wäre es nach meiner Meinung sehr einfach, wenn man die Bergpredigt und die 10 Gebote durch die Kirche mehr in den Vordergrund stellt und auch intensiver nach außen trägt. Dann würde sich allerdings zeigen, dass in unserer heutige Welt in den christlichen Ländern davon nicht viel lebt. Schon das erste Gebot ist, so mein Bild von unserer Welt, ein gutes Beispiel. Unser Gott ist ja nicht mehr wie in der Bibel gemeint, sondern der „Gott“ der heute die Welt regiert ist das Geld. Auch der Klimawandel, die Umweltzerstörung ist eigentlich eine Folge dieser Einstellung. Wir alle sind bestärkt durch die Macht des Geldes, die Jagd nach der Rendite seit vielen Jahren dabei, unsere Welt zu zerstören. Aber auch jetzt, nachdem dieses wohl auch dem letzten bisher Unwissenden klar sein müsste, tut die Menschheit eigentlich außer Reden nicht dagegen. Denn das wir auf Gewohnheiten verzichten müssen, ja, wer macht das schon freiwillig. Oder das fünfte Gebot, gesehen vor dem militärischen Machtfaktor, der heute ja die entscheidende Macht in dieser Welt ist.
Ich bin sicher, wenn die Kirche diese Betrachtung des Christentum deutlich machen würde, dann wäre auch die Zahl der Kirchenmitglieder durchaus positiv beeinflussbar und es würde dem Leben in unserer Zeit von Vorteil gereichen. So lange aber die Kirche einer Positionierung vor diesen Fragen ausweicht, wird auch die von Ihnen zitierte Prognose Realität werden. Ob das aber die Zukunft unserer Kinder sein soll ? Da komme ich am Ende meiner Lebenserwartung doch stark ins grübeln. Denn Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, was daraus werden kann, die gibt es wohl genug. Man könnte zu diesem Thema mit Sicherheit noch viel sagen. Ich möchte es aber mit meiner Stellungnahme, die mit Sicherheit noch viel Raum zum diskutieren gäbe, beenden. Vielleicht ist die chrismon eine geeignete Plattform, um zumindest in vorsichtigen Anfängen mit diesen Fragen in die Öffentlichkeit zu gehen. Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen

Lieber Herr Biczkowski, vielen Dank für Ihre ausführliche und nachdenkliche Reaktion zu meinem kurzen Artikel! Vieles von dem, was Sie schreiben kann ich gut nachvollziehen. Nur würde ich nachfragen, ob der Gegensatz zwischen christlichem Glauben und christlichen Werten so scharf ist, wie Sie schreiben. Mir scheint, dass beide notwendig zusammen gehören, einander befruchten und stärken, wenn sie - beide - dem Wesentlichen des Christlichen treu bleiben und sich zugleich für das Denken und fühlen heutiger Menschen öffnen. Ihr Johann Hinrich Claussen

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J.H. Claussens Artikel ist unvollständig. Der Autor hat in seiner Betrachtung die Christen in der DDR "vergessen". Dort bedeutete Christsein: Glauben leben unter Einschränkungen und z.T. Repressionen. Der verordnete Atheismus in der Tschechoslowakei hatte ein anderes Gesicht, Pfarrer wurden in die Abhängigkeit des Staates gebracht.
In der DDR bedeutete aber vor allem für aktive Christen, Gemeinde leben, Einüben in den demokratischen Diskurs in den Hauskreisen. Seit Anfang der 80er Jahre kamen Kontakte zu westdeutschen und niederländischen Partnergemeinden hinzu. Das erweiterte den Horizont, die Partnergemeinden gaben Zuversicht. Mit der holländischen PG erweiterten wir den Kontakt nach der CSSR, vor allem im diakon. Bereich.
Wir mussten uns als Christen in der DDR auf den Kern der Biblischen Botschaft besinnen. "Man" ging nicht in die Kirche, wie in westdeutschen Gemeinden volkskirchlicher Prägung. Für Taufe und Konfirmation entschieden sich Jugendliche bewusst, auch gegen den Willen der Eltern. Und sie konnten und mussten sich oft zu politischen Positionen bekennen, z.B. bei der Aktion "Schwerter zu Pflugscharen". Die Aktion, die im weitesten Sinne auf direktem Weg zur Friedlichen Revolution führte. Heute leiden auch die Kirchen der ehemaligen DDR unter Mitgliederschwund und Strukturwandel durch Besitzstandswahrung. Junge Christen, im Osten eher als im Westen, werden die Kirchen als Institution nicht mehr als Beheimatung brauchen. Aber sie werden ihren christlichen Glauben in aller Vielfalt leben.

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Die Anzahl der Mitglieder christlicher Kirchen ist unter 50 % angelangt.
Im Jahr 2060 soll sie sich nochmals halbiert haben.
Warum erst 2060?
Die Austrittszahlen steigern sich von einem Allzeithoch zum nächsten..
Da bleibt noch Hoffnung...

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