Dieter Vieweger Jerusalem
Mit deutschen Studenten in Jerusalem: Prof. Dieter Vieweger zeigt dem Besuch aus der Heimat Ausgrabungen unter der Altstadt Jerusalems.
Jonas Opperskalski
War Jesus wirklich hier?
Dieter Vieweger, Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts in Jerusalem, guckt grundsätzlich lieber selber nach. Und er erzählt sehr gern, was Spezialisten wie er zutage fördern: Selten das, was die Mythen behaupten
Portrait Burkhard Weitz, verantwortlicher Redakteur für chrismon plusLena Uphoff
17.11.2016

"Schmerzensstraße" heißt die Via Dolorosa auf Deutsch. Hunderttausende christliche Pilger ziehen Jahr für Jahr in der Passionszeit diesen angeblich letzten Weg Jesu entlang. Sie singen und beten, tragen mannshohe Kreuze und machen bei jeder Station für eine Andacht halt: wo Jesus zum Tode verurteilt wurde, wo er das Kreuz aufnahm, wo er zum ersten Mal stürzte, wo ihm seine Mutter begegnete und so weiter. Bis sie die Grabeskirche erreichen, den Ort der Kreuzigung und Grablegung Jesu.

Die Via Dolorosa soll ein Weg auf den Spuren des Heilands sein. Und am Ende des Wegs kaufen sich die Pilger ­­in einem der vielen arabischen Souvenirläden eine Gebetskette aus Plastik, das aussieht wie Olivenholz, ein Kreuz aus Kunststoff­perlmutt oder eine Jesus-Ikone, von der der Verkäufer sagt, es sei wertvolles Handwerk, ein Einzelstück, ganz bestimmt.

Der Autor

###drp|4TnhcZvMaedoRuTX5AEJCzX_00125944|i-43||###Burkhard Weitz interessierte sich schon als Jugendlicher für Ausgrabungen im Land der Bibel

Und wie steht es um den Wahrheitsgehalt des Passionswegs? In einem griechisch-orthodoxen Kloster rechts des Weges soll sich das "Gefängnis Jesu" befinden. Das Patriarchat hat diese Station auf der Via Dolorosa erst 1874 identifiziert – und kurzerhand Felshöhlen zum Gefängnis Jesu deklariert. An einer anderen Station soll Simon von Kyrene dem entkräfteten Jesus das Kreuz abgenommen haben: Die Franziskanerkapelle, die daran entlang des Pilgerwegs erinnert, kam erst 1895 hinzu. Etwa gleichzeitig wurde die griechisch-katholische Kapelle gebaut, wo die heilige Veronika Jesus angeblich das Schweißtuch reichte. Gute Geschichte – und frei erfunden. Die ganze Veronika taucht in der Bibel nirgends auf.

„Jesus ist ganz bestimmt niemals hier vorbeigekommen“, sagt Dieter Vieweger, 58. Der Mann, der in Jerusalem solche Mythen entzaubert, leitet das "Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes",eine renommierte Einrichtung mit über hundert­jähriger Tradition. Er ist der Typ unermüdlicher Forscher, der einen den ganzen Tag lang bei 32 Grad durch Ruinen führt und dann noch bis tief in die Nacht Anekdoten erzählt. Ist ja auch auf­regender, in kurzärmligen Hemden das exotische Israel zu erklären – als im Wollpullover im nieseligen Wuppertal Bücher zu wälzen.

"Die Bibel redet sich König Salomos Tempel schön"

Vieweger hat schon vieles gesehen, was ausgegraben und in akribischen Berichten dokumentiert wurde. Er weiß, was zum Vorschein kam, wenn Archäologen die seltenen Gelegenheiten nutzten und unter der eng bebauten Altstadt von Jerusalem nachsahen. Und er hat sich – wie viele seiner Kollegen – ein Bild davon gemacht, wie die Dinge wirklich gewesen sind.

Dieter Vieweger führt durch Jerusalem

Einiges ist tatsächlich antik auf der Via Dolo­rosa. Der Torbogen etwa, der die Straße ganz am Anfang überwölbt. Da soll Pilatus gestanden und über den Schmerzensmann mit der Dornenkrone gesagt haben: „Ecce homo“, seht, welch ein Mensch. Die Pflastersteine mit den Ein­ritzungen – Soldaten sollen auf ihnen um Geld gespielt haben, während andere Jesus die Dornenkrone aufsetzten und ihn auspeitschten. ­Ausgrabungen haben allerdings gezeigt: Tor­bogen und Pflastersteine sind zwar sehr alt, entstanden aber gut 100 Jahre nach Jesu Kreuzigung, als Kaiser Hadrian die Stadt Jerusalem komplett neu baute. Zu Jesu Zeiten war da ein tiefer Burggraben.

Ist der Gottessohn also gar nicht über die heutige Via Dolorosa gelaufen? „Sollte er sich jemals in der Gegend aufgehalten haben, dann 14 Meter tiefer. Das heutige Jerusalem liegt auf aufgeschüttetem Gelände.“

Wenn Dieter Vieweger Touristen durchs Heilige Land führt, spricht er gern über falsche Vorstellungen, die sich moderne Menschen von der Welt der Bibel machen. Sind die Mauern von Jericho wirklich durch den Schall der Posaunen eingestürzt? „Jericho hat damals gar nicht mehr existiert! Als sich die Geschichte ereignet haben soll, gab es da nur Ruinen, keine Stadt.“ War ­König Salomos Tempel das kultische Zentrum im alten Israel? „Die Bibel redet sich das schön. Viel bedeutender war damals die Stadt Sichem mit ihrem Heiligtum!“ Sichem lag im heutigen Nablus, wo die Samaritaner zu Passah ihre Lämmer schlachten.

Professor für Altes Testament – mit 30 Jahren

Dieter Vieweger ist Sachse. Er wuchs in der DDR auf, Mythen konnte er noch nie leiden. Als begabtes Arbeiter­kind war er eigentlich prädestiniert für Abitur und Studium. Aber dann machte er sich auf seine Art über DDR-Mythen lustig: über die Produktivität der sozialistischen Gesellschaft, die Übererfüllung des Zehnjahresplans und andere Ungereimtheiten angesichts leerer Regale in den Geschäften. Ein Spitzel ­verriet ihn an die Stasi. Damit war seine Schulkarriere beendet.

Vieweger entdeckte die Theologie, las in der Bibel. Was er an der evangelischen Kirche bis heute schätzt: Hier darf er alles fragen. In der Kirche kam der talentierte junge Mann auch ohne staatliches Abitur voran: Studium am kirchlichen Proseminar Moritzburg bei Dresden, Promotion, Pfarrer für die Jungs im Thomanerchor in Leipzig, Habilitation, Professor für Altes Testament. Nach der Wende lehrte Vieweger an der Humboldt-Uni und wechselte nach Wupper­tal, um Archäologie zu studieren. Warum Archäologie? „Ich bin mit 30 Professor für Altes Testament geworden“, sagt Vieweger. „Bis zur Rente hätte ich 70 Semester lang Vorlesungen über Texte gehalten, die tausendfach untersucht worden sind. Schon deswegen habe ich mir etwas Neues gesucht. Als Archäologe kann man noch richtig was entdecken.“

Zum Beispiel den genauen Verlauf der Stadtmauer zur Zeit Jesu. Nach dem südwestlichen Teil hat Vieweger bereits im vergangenen Jahr gegraben. Viele andere Abschnitte liegen aber unter der bewohnten Stadt. Da kann man nicht einfach den Boden aufreißen und nachsehen. Am Verlauf der Mauer entscheidet sich auch der richtige Schmerzensweg. „Jesus ging auf seinem letzten Weg nicht von Ost nach West, sondern von Süd nach Nord“, da ist sich Vieweger ziemlich sicher. „Pilatus hat nach allem, was wir ­wissen, Jesus auf der Westseite der heutigen Jerusalemer Altstadt verurteilt, im damaligen Palast des Herodes, der Zitadelle am Jaffa-Tor.“

Der Ort der Kreuzigung scheint allerdings tatsächlich da gewesen zu sein, wo heute die Grabeskirche steht. Das Golgatha, von dem die Evangelisten berichten, die Schädelstätte, lag in einem stillgelegten Steinbruch. In den umliegenden Felskanten waren Grabhöhlen, in der Nähe auch Gärten. Die Kanten im Fels, aus denen die Steinblöcke geschnitten worden waren, kann man heute noch unter der Grabeskirche sehen. Auch die Grabhöhlen. Es ist ein Puzzle, das Archäologen da zu einem Bild zusammenfügen.  

Dieter Vieweger arbeitet daran, das Puzzle zu vervollständigen. Dafür hat er ganz in der Nähe gegraben, schräg gegenüber vom Haupteingang zur Grabeskirche. Dort liegt die evangelisch-lutherische Erlöserkirche, die Kaiser Wilhelm II. in den 1890ern erbauen ließ. Im Seitenschiff gleich neben der Kanzel führt eine Treppe hinab in die Unterwelt. Viewegers Vorgängerin Ute Wagner-Lux hatte mit den Grabungen begonnen: Schutt heraufholen, Schicht für Schicht, das Erdreich aussieben, die Funde untersuchen, auswerten, dokumentieren und weiterbuddeln. 14 Meter tief.

Stadtmauer muss15 Meter weiter südlich gelegen haben

Es riecht nach feuchtem Gemäuer und Staub. Streben aus Zement stützen die Decke ab, den Fußboden der darübergelegenen Kirche. Man läuft über einen Bretterweg durch eine unterirdische Steinlandschaft mit Mauerresten und unterschiedlichen Ebenen. Ein Schacht führt noch tiefer hinab, an den Grundmauern der Kirche entlang bis zum Felsen. Wo Laien nur Geröll und Dreck sehen, kann Vieweger zeigen, was sich hier im Laufe der letzten 2000 Jahre alles getan hat. Ganz unten der Felsen mit Einschnitten eines alten Steinbruchs aus der Zeit Herodes des Großen. Zehn, vielleicht 15 Meter weiter südlich muss die nördliche Stadtmauer zur Zeit Jesu gelegen haben. Vieweger hat kürzlich schweres Messgerät in den Schacht hineinsenken lassen, einen Georadar, mit dem er ihren genauen Verlauf nachweisen will.

Serie Bibel

Dieser Artikel ist Teil der neuen Bibel-Serie in chrismon. Außerdem erschien:

Überm Steinbruch: landwirtschaftlich genutztes Land, ein Garten aus Jesu Zeit. Um die Erosion aufzuhalten, wurde dann eine Terrassenmauer gebaut. Wasserbecken aus früh­islamischer Zeit durchbrechen die Mauer. Gleich daneben Reste eines Mosaiks, die zur Kreuzritter­kirche St. Maria Latina gehörten. Noch später, in osmanischer Zeit, gingen hier Kinder zur Schule. Die Archäologen aus Deutschland fanden einen entsprechenden Stein mit der Aufschrift „Madrasa“. Den beschrifteten Stein bewahrt Dieter Vieweger in seinem Büro auf.

Fügt man die archäologischen Befunde mit der schriftlichen Überlieferung zusammen, ergibt sich diese Geschichte: Golgatha lag unmittel­bar vor der damaligen nördlichen Stadtmauer. Gut ein Jahrzehnt nach der Kreuzigung, Anfang der 40er Jahre, wurde die Stadtmauer erweitert und die Schädelstätte in die Stadt eingegliedert. 135 nach Christus ließ Kaiser Hadrian die Juden aus Jerusalem vertreiben und die Stadt komplett neu erbauen. Er wollte alle religiösen Überlieferungen auslöschen, schüttete auch Golgatha zu und ließ darüber einen Venustempel errichten.

Doch Jerusalems Einwohnern blieb der Ort der Kreuzigung in Erinnerung. Bischof Melito von Sardes erfuhr von ihm, als er Mitte des 2. Jahrhunderts die Stadt besuchte. Noch mal 200 Jahre später ließ Kaiser Konstantin den Venustempel abreißen, Golgatha ausgraben und eine christliche Basilika darüber bauen. Ihre Grundmauern sind in der Grabeskirche, im angrenzenden russischen Alexander-Hospiz und daneben in einem arabischen Süßigkeitenladen zu sehen.

Im Büro hortet er einige Schätze

Ortswechsel. Besuch im Archäologischen Institut auf dem Ölberg östlich der Jerusalemer Altstadt. Es ist ein altes Gärtnerhaus, Anfang ­des 20. Jahrhunderts im Kolonialstil erbaut. Innen ist es hell gestrichen, die Holztüren und Treppen abgeschliffen und lackiert. Dort, in ­seinem Büro, hortet Vieweger so einige ­Schätze: ein Stück Vertäfelung der alten Al-Aksa-­Moschee, der drittwichtigsten Moschee nach denen in Mekka und Medina. Den ältesten je gefundenen Kanzelstein einer Synagoge (aus dem 6. Jahr­hundert). Das 3000 Jahre alte Tonrelief eines Königs, der die Köpfe seiner Feinde an seinen Armen herunterbaumeln lässt. Ein 30 Zenti­meter langes Schienenstück der Hedschasbahn, die vor dem Ersten Weltkrieg Damaskus mit Haifa und der arabischen Halbinsel verband. Deutsche Wertarbeit.

Der Fotograf

###drp|QlVnIcKato9tSNzvgE0q90e_00148663|i-43||###Jonas Opperskalski findet Jerusalem im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtig

An Viewegers Schreibtischlampe baumelt ein blaues Band mit dem Ticket eines Alitalia-Flugs vom September 2013. Ein Erinnerungsstück. Beim Landeanflug auf Rom versagte ein Radwerk. Die Maschine landete auf einem Schaumteppich. „Ein katholischer Pries­ter saß nachher im Bus unter den geschockten Über­lebenden“, erinnert sich Vieweger. „Er sah so gefasst aus, als sei er ganz mit sich im Reinen. Das hat mich beeindruckt.“

Schon die Ausstellungsstücke am Eingang zum Archäologischen Institut fallen auf. Ein Landvermessungsgerät von Gottlieb Schumacher, einem deutsch-amerikanischen Ingenieur, der 1869 als Jugendlicher mit seinen Eltern nach Palästina eingewandert war. „Hergestellt von Carl Zeiß, Jena“, sagt Vieweger. „Beste Qualität.“ Eine alte Karte zeigt Schumachers Vermessungspunkte mit Höhenangaben, verteilt über das ganze damalige Palästina. „Schumacher hat viele ,Tells‘ gefunden“, sagt Vieweger: antike Schutthügel, in denen Archäologen Schicht für Schicht die Reste alter Siedlungen freilegen können.

Keine Frage, der Mann hat Showqualitäten

„Ich bin begeistert von dem, was Deutsche damals für das Land gemacht haben“, sagt Vieweger. „Die haben nicht immer gefragt, was es ihnen bringt.“ Conrad Schick zum Beispiel, der 1846 als Missionar nach Palästina kam. Er baute das jüdisch-orthodoxe Stadtviertel Mea Schearim in Westjerusalem. Er hielt die Be­sitzverhältnisse innerhalb der Grabeskirche in einer bunten Zeichnung fest: Welcher Teil den griechisch-orthodoxen Christen gehört, welcher den lateinischen, koptischen, russisch-orthodoxen, äthiopischen und armenischen Christen. Sein Plan sorgt bis heute für ein einiger­maßen friedliches Zusammenleben.

Conrad Schick bastelte auch topographische Modelle von Jerusalem, mit denen er sich auf Weltausstellungen einen Namen machte. Schicht für Schicht schnitt er Leichtholzplatten aus, jede maßstabsgerecht entlang einer geo­grafischen Höhenlinie. Übereinandergeklebt ergeben sie ein dreidimensionales Modell der Stadt.

Auf dem Tempelberg erlaubte Conrad Schick sich eine damals harmlose Spielerei: Die Platte auf dem Tempelberg mit dem muslimischen Felsendom und der Al-Aksa-Moschee lässt sich durch ein Modell des jüdischen Tempels aus der Zeit Jesu ersetzen, dem Tempel Herodes des Großen. Wer heute so ein Modell baut, muss sich in Acht nehmen. Radikalzionistische Juden ­wollen tatsächlich den alten jüdischen Tempel auf dem Tempelberg in Jerusalem wiederer­richten. Das würde die muslimische Welt in Aufruhr versetzen.  

Im Keller des Instituts bewahrt Vieweger Schätze in Vitrinen auf. Ein Fläschlein mit Resten eines Rauschmittels. Amphorenhenkel mit den Stempeln antiker Weinhändler. Ein Kreuzfahrer-Molotow-Cocktail: „Mit Öl füllen, Docht anzünden und per Katapult auf den Feind schleudern.“ Keine Frage, der Mann hat Showqualitäten. Er weiß, wie man die Altertümer gut in Szene setzt.

Weder Sammler noch Schatzsucher

In den Vitrinen gegenüber lagern Gipsmodelle von Gustaf Dalman (1855–1941), dem ersten Ins­tituts­leiter, einem Judaisten und Alttestamentler. Es sind Modelle von paläs­tinensischen Ölpressen – eine als Stein am Baumstamm, die andere mit Gewinde. Modelle von Häusern früherer Zeiten: ein Kreuzritterhaus, ein römisches Haus mit Steindach, auch ein eisenzeitliches Haus mit einer Decke aus geflochtenen Olivenzweigen. „Diese Dächer leben“, sagt Vieweger, „furchtbar, was sich da nachts alles abseilt.“

Kaiphas und der Gekreuzigte

Archäologen haben viele Knochen­kisten gefunden. Im Israel-Museum in West­jerusalem findet sich etwa die Kiste mit den Knochen eines Gekreuzigten.###drp|VIG5wLsxWrkeYiHuZvebM_3O00159474|i-41|Foto: Jonas Opperskalski|###

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In einem Fersenbein steckt noch der Nagel. Der Fund zeigt, wie die Römer die Strafe wirklich vollstreckten. Die Füße des Delinquenten wurden seitwärts an den Stamm geschlagen, die Arme an den Querbalken gebunden. Das Opfer erstickte – oft erst nach tagelanger Qual. Sogar die Kiste mit den Gebeinen des Hohe­pries­ters Kaiphas tauchte auf, der den Evangelisten zufolge für Jesus die Todesstrafe forderte. Ebenso eine Knochenkiste von Jesu Bruder Jakobus – allerdings bei einem des Betrugs bezichtigten Antikenhändler. Bis heute ist nicht klar, ­ob die Beschriftung echt ist, wie bei den anderen Kisten, oder eine Fälschung. 

Im Nachbarraum darf man Dalmans Dia­projektor, seinen Palästina-Baedecker und seine diversen Visitenkarten bewundern. In Schub­laden liegen gepresste Pflanzen: Bongardia, Anemonen, Saatgut. Außerdem Mineralien. Dalman sammelte alles: Volkslieder, Kleider, auch Amulette und die dazu passenden Sagen. Ein blaues Amulett sollte böse Blicke zurückspiegeln und so Kleinkinder schützen. Holzkästen enthalten Glasplatten mit Dalmans handkolorierten Fotos.

In einem Regal lagern Ossuare, Steinbe­hälter für Knochen, die man noch heute findet. Ab dem ersten Jahrhundert vor Christus glaubten Juden an die individuelle Auferstehung. Fortan holte man die Toten nach einem Jahr aus ihren Höhlengräbern heraus. Das Fleisch ist im trockenen Klima schnell verwest. Man verstaute die Knochen in diesen Behältnissen und beschriftete sie mit dem Namen des Toten.

Sieht sich Vieweger auch als Sammler? Oder eher als Schatzsucher? Weder noch. „Ein Sammler bin ich ganz bestimmt nicht“, sagt er entschieden. „Wenn mich etwas reizt, ist es das Neue.“ Schatzsucher unter den Archäologen ­findet Vieweger lästig: Das seien Leute, die sich von Erwartungen leiten lassen.

2008 behauptete eine israelische Archäo­login, sie habe unterhalb des Tempelbergs König Davids Palast gefunden. Vieweger zweifelt ihre Deutung an, wie auch die meisten israelischen Kollegen. Scherbenfunde sind nicht ordentlich dokumentiert, Fußbodenansätze am Mauerwerk zerstört, die freigelegten Ruinen können ebenso aus vorisraelitischer Zeit stammen. Die Deutung ist ideologisch, geeignet allenfalls für extremistische Siedler, die daraus Gebietsansprüche ableiten wollen. So etwas ärgert Vieweger. „Ein Archäologe ist Wissenschaftler“, sagt er. „Er sollte nur das auswerten, was er tatsächlich findet.“

­Je tiefer er kommt, desto älter die Tonscherben

Und das dauere eben, brauche Geduld. Man muss einen Grabungsort lokalisieren, das Gelände vermessen, Luftaufnahmen auswerten, Bodenproben ins Labor senden. Man schreibt Anträge, holt Genehmigungen ein, organisiert Grabungskampagnen. Man legt Grabungsquadrate fest, um dann Schicht für Schicht abzutragen. Man zeichnet Mauerreste nach, ermittelt die Fußbodenkante, legt Funde mit Pinseln frei, dokumentiert Ort und Lage. Man fahndet nach winzigen Scherben in Kubikmetern Schutt. Man sichert die Grabungsstelle gegen Regen und Eindringlinge. Bis sich ein stimmiges Bild ergibt, vergeht viel Zeit.

Zweimal im Jahr gräbt Vieweger im Norden Jordaniens – in einem „Tell“. Das ist ein Siedlungshügel, der entsteht, weil Menschen immer wieder am selben Fleck siedeln. Eine Stadt wird zerstört, zerfällt, verlandet. Spätere Generationen siedeln auf den verschütteten Grundmauern.

Irgendwann wird auch ihre Stadt zerstört – oder sie verfällt. Im Laufe vieler Jahrhunderte wächst ein Hügel heran. Wer sorgfältig darin gräbt, legt eine Siedlungsschicht nach der anderen frei. ­Je tiefer er kommt, desto älter die Tonscherben.

Man findet Relikte aus biblischer Zeit – auch andere. Alles wird dokumentiert. Vieweger inte­ressiert auch der Stand des Handwerks früherer Menschen: wie sie ihre Häuser bauten, ihr Gemeinwesen organisierten. „Man versteht die bi­blischen Geschichten viel besser, wenn man ­ihre Lebenswelt kennt.“ Er erzählt die Geschichte vom Gelähmten in Kapernaum, der durch das Dach zu Jesus herabgelassen wird. „Sie deckten das Dach auf“, steht im Markusevangelium 2, 4. „Es war ein Steindach aus länglichen Steinen ­auf eng gesetzten Querbalken“, sagt Vieweger. „Wäre es ein Dach aus Zweigen und Lehm ge­wesen, wäre doch der ganze Dreck auf Jesus runtergebröckelt“, sagt Vieweger. „So eine Geschichte hätte man sich nicht erzählt.“

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Schade, solch ein gehaltloser Unsinn ! Und dieser Viewege in seinem Cowboyhut. Mit fundierter Archäologie hat das hier nichts zu tun.

Solch ein Kommentar ohne Namensangabe und irgendeine Begründung, warum es sich nicht um Archäologie handele, ist doch weder sinnvoll noch konstruktiv. Das ist schade. Eine wirkliche Diskussion wäre mir als Laie lieber.

Der gesamte hier verlegte Vieweger-Text ist für mich eine plausible archäologische Begründung seiner Theorie. Bitte begründen Sie doch genau so akribische, dass das alles gehaltloser Unsinn ist. Wenn Sie Ihre Meinung so wie oben stehen lassen, ist sie auch nur leer oder gehaltlos.

Jemand nach seinem Hut zu beurteilen ist noch abwegiger. Fundierte Archäologie ist lt. Gast also nur gut, wenn das gefunden wird, was ihm paßt. Oder? Am besten gar keine Forschung. Dann aber auch keine sich täglich wechselnde Auslegung von alten Geschichten. Wo führt das hin? In die gelähmte Vergangenheit oder ohne Umweg in den Bibel-Belt der USA.

Lieber Ockenga: [gelöscht - Anmerkung der Redaktion: Keine Beleidigungen!], wie Sie sich in Ihren Kommentaren und denen vieler Anderer hier findet, ist nicht mehr auszuhalten !
Ich weiß nicht, wie Sie vorher gelebt, und was Sie gedacht haben, nun offenbar sind Sie aber doch so ein wenig wach geworden, und plappern nun alles nach, was Ihnen so von berufenem Munde vorgegaukelt wird. Ich erspare es mir, mich anders als einfach, ( das war ja doch stets Ihr Wunsch, denn Sie beschwerten sich oft darüber, nichts zu verstehen.! ) auszudrücken.
Und glauben Sie mir, ich habe es mir nie einfach gemacht, wenn es darum ging, Menschen zu betrachten. Ich beobachte gut, und habe einen beträchtlichen Schatz an Wissen und Erfahrung gesammelt. Natürlich reicht hier ein Hut nicht, um alles über einen zu wissen, aber seriös heißt für mich, mit Respekt, und dazu gehört es auch, dass Religiosität mit Ritualen verbunden ist, da kommt es schon darauf an, wie man seine Ergebnisse präsentiert.
Ich verlange auch Respekt von Ihnen, und den anderen hier schreibenden [gelöscht - Anmerkung der Redaktion: Bleiben Sie sachlich!], nur denen natürlich, die es an Respekt mangeln lassen.
Abgesehen davon, finde ich es extrem unwichtig, ob die Via Dolorosa exakt so statt gefunden hat. Es hat mich nie interessiert. Außerdem ist das meiste, das hier geschrieben wird, eine sehr oberflächliche Glaubensauslegung.
Ich bin nicht von gestern, und habe die Forschung immer begrüsst. Was ich nicht begrüße, sind Vorurteile, wie Sie sich zwischen Christen und Nichtchristen hartnäckig halten. Davon wimmelt es hier nur so !

Wenn jemand so rabiat antwortet und die Redaktion ihn auch noch zensieren muß, dann, ja was dann? Alle Achtung für das Selbstlob. Nachahmenswert. Man selbst ist tiefsinnig. Die anderen sind oberflächlich. Respekt ist was anderes. Aus "berufenem Munde" (Zitat Gast) etwas zu übernehmen (Sie sagen nachplappern!) muß nicht immer schlecht sein. Außerdem ist es empfehlenswert, die Beiträge danach zu verstehen, was drin steht und nicht nach dem, was man lesen möchte. Wach bin ich schon sehr früh geworden. In der Konfirmandenstunde sollte der Inhalt der Predigt vom Sonntag wiedergegeben werden. Jeder erzählte etwas anderes. Ich habe deshalb damals den Pfarrer gebeten, uns doch den Inhalt seiner Predigt kurz zu wiederholen, damit alle Schüler gleicher Erinnerung sein können. Das war unbotmäßig, ich mußte den Raum verlassen. Am nächsten Sonntag kam dann auch prompt in der Predigt die Aufforderung, dass man die Texte doch im Großen und Ganzen verstehen möge. Die vorher geforderte Detail-Wiederholung war vom Tisch. Die Folge war, dass ich fortan jeden Sonntag die Predigten genau verfolgte und sie für mich auf Verständlichkeit prüfte. Das Ergebnis war ein Fiasko. Das tat ich dann auch jeden Morgen mit den zum Frühstück vorgelesenen Texten des Neunburger Kalenders und seit Jahren mit den Texten um 7Uhr35 im DLF und der Tageszeitung. Kann ich nur empfehlen. Allerdings ohne Garantie dafür, dass Ihr Glaube nicht beschädigt wird. Das Dilemma der verbalen Unzulänglichkeiten nahm kein Ende. Ich habe vor längerer Zeit in diesem Forum gefordert, dass ein "neuer Luther" notwendig ist um die "fleischlose" (=vegane) Auffassung (Toleranz der Intoleranz) vom Christentum zu revidieren. Und ich habe sehr genau aufgepaßt. Wenn es möglich ist, dass in einer Berliner Kirche Herr Gööckler sich geschäftlich posieren darf, kommt das einer Entweihung gleich. Schlimmer geht nimmer. Fehlt nur noch die Forderung von weichgespülten EC-Gläubigen, dass künftig auch Haustiere getauft und konfirmiert werden sollen. Herr Gast, wenn Sie schon so innig von Respekt schreiben! Da ist der Hut eines Ausgräbers doch wahrlich der allerletzte Haken, an dem man seinen Glauben aufhängen kann. Wenn es das VATERUNSER als letzte Rettungsinsel nicht gäbe, wäre ich schon längst fort. Und dann kommen Sie mit so einem von Boshaftigkeit triefenden Text.

Ob mein Text boshaft sei ? Ich war über Humorlosigkeit und denunzierende Standardantworten aus Therapielehrbüchern verärgert.
Zumindest aber über die starke Aussagekraft von Hüten sind wir, Sie und ich, uns doch einig. Ich hätte mich allerdings mehr über Humoreskes unterm alten Hut gefreut, als über die Groteske, die es dann doch noch geworden ist !

Wem hat "Gast" geantwortet? Er könnte nahezu alle vorherigen Texten gemeint haben. In der einen oder anderen Form. Auf jeden Fall ist er tief getroffen. Respekt zugunsten eines Namenlosen der nicht den Mut hat, selbst mit Namen angesprochen zu werden? Nachplappern tun zumeist die, die sich in der Welt der religösen Phrasen und Ideale zuhause fühlen. Aber Gast ist sicher frei von allen Zweifeln und dennoch voller Rituale, die seine Überzeugung stärken. Warum auch nicht. Zumindest gestehen Sie mir zu, "ein wenig wach" geworden zu sein. Und wie es dazu kam, ist sicher stellvertretend für viele Andere auch deshalb interessant, weil Ihnen bei dem Bemühen des religiösen Verstehens Ähnliches widerfuhr. Wach bin ich schon sehr früh geworden. In der Konfirmandenstunde sollte der Inhalt der Predigt vom Sonntag wiedergegeben werden. Jeder erzählte etwas anderes. Deshalb "wach" geworden, habe ich damals den Pfarrer gebeten, uns doch den Inhalt seiner Predigt kurz zu wiederholen, damit alle Schüler gleicher Erinnerung sein können. Das war unbotmäßig, ich mußte den Raum verlassen. Am nächsten Sonntag kam dann auch prompt in der Predigt die Aufforderung, dass man die Texte doch im Großen und Ganzen verstehen möge. Die von ihm gefordert Detail-Wiederholung war vom Tisch. Warum auch immer. Die Folge war, dass ich fortan jeden Sonntag die Predigten genau verfolgte und sie für mich auf Verständlichkeit prüfte. Das Ergebnis war ein Fiasko und das vorläufige Ende aller anerzogener religöser Werte. Die Folge war die Exegese aller jeden Morgen zum Frühstück vorgelesenen Texten des Neunburger Kalenders und seit Jahren auch der Texte um 6Uhr35 im DLF. Das Dilemma der verbalen Unzulänglichkeiten bleibt. Ich habe vor längerer Zeit in diesem Forum gefordert, dass ein "neuer Luther" notwendig ist um die sich selbst zerfleischenden theoretischen ev. Diskussionen über den Gehalt der Religion zu beenden. Und ich habe sehr genau aufgepaßt, wie weit sich bereits die Protestanten von "allen Guten Geistern" entfernt haben. Es ist nur ein exemplarisches Beispiel, das aber zeigt, was in ev. Kirchen inzwischen möglich ist. In einer Berliner Kirche durfte kürzlich Herr Gööckler geschäftlich mit einem 2017-Bibelschuber posieren. Das kommt einer Entweihung gleich. Ausrutscher? Mitnichten, denn Tiergottesdienste gibt es ja auch schon. Fehlt nur noch die Forderung, dass künftig auch Haustiere getauft und konfirmiert werden sollen. Übertreibung? Hoffentlich! Herr Gast, wenn Sie schon so innig von Respekt schreiben! Da ist der Hut eines Ausgräbers doch wahrlich der allerletzte Haken, an dem man seinen Glauben aufhängen kann. Wenn es das VATERUNSER als letzte Rettungsinsel nicht gäbe, wäre ich schon längst fort. Und da kommen Sie mit einem von Boshaftigkeit so triefenden Text.

Lieber Herr Ockenga, Sie wurden also vom Herrn Pfarrer rausgeschmissen, weil Sie um eine Kurzfassung der Predigt vom letzten Sonntag baten. Da liegen zwei Vermutungen nahe. Erstens: Herr Pfarrer wusste selber nicht mehr, worüber er gepredigt hatte. Zwischenzeitlich waren vermutlich 2 Taufen, 3 Hochzeiten und 4 Beerdigungen gewesen. Man kann ja nicht alles im Kopf behalten. Zweite Vermutung: Seine vollständige Predigt erschien Herrn Pfarrer sowieso schon als die kürzest mögliche Weise, seine Botschaft auszudrücken. Da ist ihm die Bitte, in wenigen Sätzen zu sagen, wofür er nach reiflicher Vorbereitung eine halbe Stunde gebraucht hatte, wohl als Frechheit vorgekommen.
Friedrich Feger

Antwort auf von Friedrich Feger (nicht registriert)

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Lieber Herr Feger, Sie können auslegen wie Sie wollen. Im Konfirmandenunterricht (vor 60 Jahren, jetzt gibt es kaum noch Fragende) um etwas zu bitten, nachdem alle anderen sehr unterschiedlich verstanden haben, war wohl nicht zu viel verlangt. Ist letztlich auch egal, denn die Folge war ja, dass ich dann künftig, um alles besser verstehen zu können, Wörter und Buchstaben genau unter die Lupe meiner Auffassungsmöglichkeiten genommen habe. In den Tageszeitungen und den Politikerreden ist das schon schwer genug, aber "das einfache Kanzelwort" ist ungleich virtuoser auslegbar. Warum haben wir denn mehr ev. Religionsrichtungen als Parteien? Und dann kommt noch das ohnmächtige Argument der "Überzeugung durch Vielfältigkeit" und der grenzenlosen "nächstliebenden Toleranz". Geht es noch beliebiger? Wohl kaum. Dabei sollten doch die christlichen Werte am wenigsten beliebig sein. Kurz und knackig: Alle besonders Berufenen (EKD u. Theologen der Theorie) drehen sich argumentativ im Kreis, ohne zu wissen wo das hinführen soll.

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Gerne. Zunächst einmal stört mich die Begründung, mit welcher die Pilger hier zur Unterstreichung der Brillanz der neuen Wahrheit herhalten müssen. Der Autor zeigt sich in emotionaler Hinsicht wenig einsichtig, vielmehr huldigt er dem Narzissmus und somit der Persönlichkeit des Archäologen. Auch die Erwähnung der Souvenirläden am Ende der Via Dolorosa , die mich lebhaft an den chrismon shop erinnern, provozieren unnötig.
Zumindest zetteln pilgernde Menschen keine Kriege an !
Überhaupt stellt der Autor die Persönlichkeit des Archäologen so sehr in den Vordergrund, dass der Text langweilig wird.
"Und wie steht es um den Wahrheitsgehalt des Passionsweges ?"
"Ist der Gottessohn also gar nicht über die heutige Via Dolorosa GELAUFEN ?" Der Satz ist absurd und frönt eher der im Fernsehen üblichen Art, solche populärwissenschaftliche Theorien in dokumentarischer Filmform an ein breites Publikum zu bringen.
Der größte Teil des Textes beschreibt den Archäologen, beleuchtet schmeichelnd seine Biografie und sein Umfeld, und betont die " beste deutsche Wertarbeit" als sein Qualitätsmerkmal !
Die Erwähnung des Katholischen, des Urerzfeindes, ( Gähn ! ), darf ebenfalls, obligatorisch, nicht fehlen.
"Wäre es ein Dach aus Zweig und Lehm gewesen, wäre doch der ganze Dreck auf Jesus runtergebröckelt (...). So eine Geschichte hätte man sich nicht erzählt. " Vielleicht, man hätte möglicherweise die unwesentlichen Details weggelassen, um das Wesentliche zu erzählen, nämlich die Geschichte der Heilung und des Vertrauens. Heute wird versucht fehlenden Puzzleteile zu finden, zu ergänzen. Die Bibel ist doch nicht ausschließlich auf Historie gegründet, sondern Dank der Visionen immer auch ein Bericht zwischen begründeter und nachweisbarer historischer Geschichte und der zwischenmenschlichen Beziehung, die auf Liebe, Vertrauen, Macht, Autorität und Mystik aufbaut.
Mehr über Archäologie als bekannt, kann ich hier nicht entdecken.
Das wichtigste, nämlich die letzten Schlussfolgerungen über Fakten und Befunde, welche die Forschung so gerne populär als Wahrheiten bezeichnet, müssen manchmal im Verborgenen bleiben, weil sie nicht immer schlüssig beantwortet werden können. Man kann sie rekapitulieren, aber vieles bleibt der Phantasie überlassen, und somit hypothetisch.
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Alles in Allem werden hier nicht die Mythen der Bibel widerlegt, denn ein Mythos ist keine Wahrheit im eigentlichen Sinne. Einen Mythos zu widerlegen, heißt hier, falsche Annahmen zu widerlegen, und zeigt lediglich eine vollkommen phantasielose und oberflächliche Art mit der Bibel , der Geschichte und dem Glauben von Menschen umzugehen.
Mit freundlichen Grüßen

Ehrlich, es gelingt mir nicht, Ihrem Text zu folgen. Sicher liegt es auch daran, dass meine Frage falsch war, dass ich nicht die passenden Fragen zum Antworttext gestellt habe. Die Zeit und die Energie fehlen mir, mich jetzt auf die Suche nach einem passenden Fragenbündel zu machen. Vermutlich bewegen wir uns eh in sehr unterschiedlichen Parallellwelten, die sich halt zufällig auf dieser Chrismonseite gekreuzt haben. Eine frohe Adventszeit wünsch ich Ihnen.

könnte ein gutes Gesprächsthema ergeben.

Lesen Sie das empfohlene Buch. Damit lösen Sie, möglicherweise, Ihre Probleme.
Viel Freude beim Lesen.

Ehrlich, es fällt mir schwer Ihrem Text zu folgen. Aber wahrscheinlich war einfach meine Frage falsch, nicht zu Ihrem Antworttext passend. Sicher leben oder bewegen wir uns auch in ganz unterschiedlichen Parallelwelten, die sich nur zufällig auf der Chrismonseite gekreuzt haben. Eine frohe Adventszeit wünsch ich Ihnen.

Da muss ich Ihnen beipflichten, liebe(r) Frau/Herr Gast, dass die Frage, ob Jesus hier oder 14 Meter tiefer auf der Via Dolorosa gelaufen ist, absurde oder kafkaeske Züge trägt. Der Gottessohn läuft grundsätzlich nicht so schnöde vor sich hin, schon gar nicht auf dem Weg zu seiner Kreuzigung. Er nimmt das Kreuz auf, stürzt mehrmalig, begegnet seiner Mutter, die immerhin auch Himmelskönigin und Gottesmutter ist, kurzum, ein bedeutungsschwangeres und tiefsinniges Ereignis jagt das andere. Wir sind ja schließlich nicht im schlechten Film. Weder in den Evangelien, noch im chrismon-Forum.
Max Zirom

Antwort auf von Max Zirom (nicht registriert)

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Ganz platt: und jetzt ? ... Was wollten Sie mit sagen ? Die Satire fortsetzen, in Form von Hau den Lukas ?
Hier wimmelt es nur so von Jasagern, und Fans. Das ist doch sehr bedenklich, wenn man die Vergangenheit bedenkt. Der Mensch, der so lenkbar ist und gleichzeitig so voller Egoismus, stimmt mich äußerst nachdenklich.
Vor allem bekannt ist die Methode, den Andersdenkenden zu exkludieren.
Erfreut, dass es mir so gut gelungen ist, dies sichtbar zu machen.
Kein schlechter Film ? Ein sehr schlechter Film.
Ich finde vor allem, dass es mir möglich sein muss, zu sagen, wenn mir der Narzissmus stärker auffällt als die Kompetenz. Es is auch unfair, dass hier solche Hetzjagden auf konträre Beiträge geduldet werden. Ein Rattenschwanz an dümmlichem humorlosem Unsinn ! Und, es tut mir selbstverständlich leid, dass ich so wenig mich zum Jasager eigne.
-------------
Bleibt zu hoffen, dass das Buch wesentlich besser ist.

Antwort auf von Max Zirom (nicht registriert)

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Ganz platt: und jetzt ? ... Was wollten Sie mit sagen ? Die Satire fortsetzen, in Form von Hau den Lukas ?
Hier wimmelt es nur so von Jasagern, und Fans. Das ist doch sehr bedenklich, wenn man die Vergangenheit bedenkt. Der Mensch, der so lenkbar ist und gleichzeitig so voller Egoismus, stimmt mich äußerst nachdenklich.
Vor allem bekannt ist die Methode, den Andersdenkenden zu exkludieren.
Erfreut, dass es mir so gut gelungen ist, dies sichtbar zu machen.
Kein schlechter Film ? Ein sehr schlechter Film.
Ich finde vor allem, dass es mir möglich sein muss, zu sagen, wenn mir der Narzissmus stärker auffällt als die Kompetenz. Es is auch unfair, dass hier solche Hetzjagden auf konträre Beiträge geduldet werden. Ein Rattenschwanz an dümmlichem humorlosem Unsinn ! Und, es tut mir selbstverständlich leid, dass ich so wenig mich zum Jasager eigne.
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Bleibt zu hoffen, dass das Buch wesentlich besser ist.

Antwort auf von Max Zirom (nicht registriert)

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Was soll bitte an der Archäologie absurd sein? Oder bin ich im falschen Film?

Friedrich Feger

Antwort auf von Friedrich Feger (nicht registriert)

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Sie sind überhaupt nicht im falschen Film. An der Archäologie ist nichts absurd. Die Absurdität liegt woanders. Frau Holle schüttelt bekanntlich die Betten und lässt es dadurch schneien. Angenommen, der auf dem Holleglauben aufbauende Tourismus zeigt ein Fenster in Hollestadt, aus der Frau Holle früher die Betten geschüttelt haben soll. Im Hollemagazin erscheint ein Artikel, der einen früheren Professor für Hollelogie porträtiert. Dieser Fachmann hat inzwischen umgesattelt auf Architekturgeschichte. Er weist nach, dass Frau Holle ganz unmöglich aus diesem Fenster geschüttelt haben kann. Dadurch wird Architekturgeschichte nicht absurd.
Die Fans des Hollemagazins sind sehr zufrieden mit dem Artikel. Zeigt er nicht, dass zeitgemäße Holleanhänger nicht von gestern sind, sondern aufgeschlossen gegenüber allen Erkenntnissen der Wissenschaft? Im Gegenteil, ganz gleich, was die Wissenschaft herausfinden mag, am Glauben an den segensreichen Wirkungen von Frau Holle wird das nichts ändern. Dieses Urteil über vorhandene und künftige Erkenntnisse ist bemerkenswert. Es ist absurd.
Max Zirom

Ihr Hinweis auf Veronika ist durchaus diskussionsfördernd. Der Autor belässt es allerdings nicht bei der unstrittigen Mitteilung, dass die Dame nicht in der Bibel vorkommt. Es heißt: "Gute Geschichte – und frei erfunden." Was also nicht in der Bibel steht, ist frei erfunden. Die Erfindungen der Bibel sind dann wohl unfreie Erfindungen. Ich fürchte allerdings, dass freie und unfreie Erfindungen nicht die Synonyme für außerbiblische und biblische Erfindungen sind. Die Angelegenheit kommt mit deutlich mehr Wucht daher. Außerhalb der Bibel begegnen wir freien Erfindungen. Innerhalb der Bibel begegnen wir biblischem Zeugnis.
Vielleicht liegen die Comedian Harmonists doch richtig mit ihrem: "Veronika, der Lenz ist da, die Mädchen singen Trallala / die ganze Welt ist wie verhext, Veronika, der Spargel wächst.."
Max Zirom

Ja, schon, aber es gibt die Hl Veronika , z.B. als Jüngerin Jesu, die Veronika mit dem Schweißtuch, die das Abbild seines Antlitzes bei sich trug, weil sie Jesus nicht von Ort zu Ort folgen konnte. Sie wird oft, so wird berichtet, "mit der blutflüssigen Frau aus der Heilungsgeschichte im Matthäusevangelium 9, 20 " gleich gesetzt.
Somit, Legende hin, Legende her, vermied es der Autor diese Wahrheit zumindest zu erwähnen. Ihr Name leitete sich von dem ursprünglichen Namen Berenike oder Berenice, aus dem Nikodemusevangelium her, aus dem später die lat. Version Veronika entstand, lat. `vera`, griech. ` ìkon`, `Wahrheit `und `Bild`.
Soviel in Kürze über Google erfahrbar. Sicher gibt es hierzu noch sehr viel exaktere Quellen.
Dieses Konmunikationschaos hätte vermieden werden können, wenn sich der Autor mehr an sachliche Fakten gehalten hätte, denn trotzdem Veronika nicht ausdrücklich namentlich vorkommt, existiert sie dennoch.
Fazit: " frei erfunden " oder " biblisches Zeugnis" , es sind Puzzlestücke, die zusammen gehören, und keinesfalls ein alter Hut.
wünsche einen guten tag !

Antwort auf von Gast RLScPGaz"W (nicht registriert)

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Weder der Autor noch sonst jemand hat ein Kommunikations- oder sonstiges Chaos angerichtet. Hier wird diskutiert und, wie landesüblich, dabei auch die eine oder andere Unsachlichkeit und unhöfliche Gemeinheit ausgetauscht. Kein Grund zur Besorgnis!
Max Zirom

Antwort auf von Max Zirom (nicht registriert)

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Sie, Herr Zirom, haben wohl mit meiner Antwort nicht gerechnet ? Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen.
Was mich aber sehr bekümmert ist die Unfreundlichkeit.

Guten Tag !

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Wehe dem, der ..... Es ist so schön an Legenden zu glauben. Aber wehe dem, der Legenden anzweifelt oder gar zerstört. Das Ergebnis ist eine Frage: Ist das Christentum nun nur eine Legende, gar ein Mythos in Kombiantion mit einer vermuteten Wahrheit? Nur eins bleibt als gesichert übrig. Es gibt das Land den Ort und den Anspruch, dass das Göttlich-Gute im Menschen mit Hilfe des Beispiels von Jesus über das ebenfalls Göttlich-Schlechte siegen möge. Diese sich widersprechenden Ausgangslagen (alles ist göttlich!) sind nicht erklärbar. Was ist denn da noch von der Bibel meines Vaters und seiner Eltern übrig geblieben? Eine totale Ratlosigkeit.

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Glauben kann man nicht beweisen. Alter Hut. Mit der Archäologie hat man sich auf die Beweisschiene begeben. Und die gesamte 1950 Jahre alte Kurie, die Protestanten, alle Sekten und Abtrünnigen, die ach so Gelehrten und selbstverständlich auch die Machtversessenen haben nach jedem Zipfel (ob Rock ob Nagel, ob Literatur oder Erfundenes) eines vermeintlichen "Beweises" gegriffen. Obwohl man wusste, dass die Bibel (sehr späte Auswahl der Bücher) menschlich ist, AT + NT sich zwar bedingen, sie aber inhaltlich unvereinbar sind, hat man die NT-Bibel als 100%igen Beweis verwertet und schielt hin und wieder auch heute noch verschämt auf die AT-Bibel (Schöpfungsgeschichte, Kreationisten). Jeder für die Dummen behauptete Beweis fundamentiert die Macht und das Geld. Jetzt wird zwar relativiert, das macht das Problem aber nicht leichter, sondern noch unübersichtlicher. Wohin das führt, zeigen die Beiträge. Archäologie adieu. Sie bringt uns im Glauben nicht weiter. Kein "Hut " hilft uns. Das was ist und bleibt, ist das Vaterunser und die Gewissheit, das christlich menschlich ist / sein soll. Wer diesen Vorsatz mißachtet, hat in sich den "Teufel". Nicht leibhaftig, wohl aber in seinen Werten.

Lieber Gott , hilf uns armen Sündern ! Fühle ich mich gemüssigt zu schreiben. Als Retour auf diesen Gastkommentar, der nicht meiner ist.
Irre, äh, ich meine irre gut.
Lieber Gast, Sie sprechen in Rätseln.

Atheistischer Glaubenskrieger? An Gast RLScPGaz"W: Damit sind wir ja wohl am Ende der Diskussion angekommen, zumal ihr Zitat: "irre, äh, ich meine irre gut" das größte Rätsel sein dürfte. Aber der Anspruch ein armer Sünder zu sein, eröffnet ja ein neues Feld für alte Hüte. Villeicht kommt ja noch ein Cowboy mit einem Strohhut und archäologischen Beweisen der Sündhaftigkeit von Gast RLScPGaz"W.

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Glauben kann man nicht beweisen. Alter Hut. Mit der Archäologie hat man sich auf die Beweisschiene begeben. Und die gesamte 1950 Jahre alte Kurie, die Protestanten, alle Sekten und Abtrünnigen, die ach so Gelehrten und selbstverständlich auch die Machtversessenen haben nach jedem Zipfel (ob Rock ob Nagel, ob Literatur oder Erfundenes) eines vermeintlichen "Beweises" gegriffen. Obwohl man wusste, dass die Bibel (sehr späte Auswahl der Bücher) menschlich ist, AT + NT sich zwar bedingen, sie aber inhaltlich unvereinbar sind, hat man die NT-Bibel als 100%igen Beweis verwertet und schielt hin und wieder auch heute noch verschämt auf die AT-Bibel (Schöpfungsgeschichte, Kreationisten). Jeder für die Dummen behauptete Beweis fundamentiert die Macht und das Geld. Jetzt wird zwar relativiert, das macht das Problem aber nicht leichter, sondern noch unübersichtlicher. Wohin das führt, zeigen die Beiträge. Archäologie adieu. Sie bringt uns im Glauben nicht weiter. Kein "Hut " hilft uns. Das was ist und bleibt, ist das Vaterunser und die Gewissheit, das christlich menschlich ist / sein soll. Wer diesen Vorsatz mißachtet, hat in sich den "Teufel". Nicht leibhaftig, wohl aber in seinen Werten.

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Liebe Leser, aus einer Vielzahl von Begegnungen kann ich bestätigen, dass die Erklärungen von Prof. Vieweger schlüssig und einleuchtend sind und die Bibel nicht widerlegen. Dass der Leidensweg Jesu heute einen falschen Verlauf hat ist doch nicht schlimm. Es gibt ungezählte Kreuzwege auf dieser Welt und der in Jerusalem ist inhaltlich genauso wichtig wie alle anderen. ... Gesegnetes Christfest!

Antwort auf von Förster (nicht registriert)

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Und Herr Zirom behauptet, hier gäbe es kein Chaos ?
Vielleicht sollte ich klarstellen, was ich meine :

1. Bitte die Texte genau lesen, denn immer wieder merke ich, dass voreilige Schlüsse gezogen werden.
2. Meine Kritik geht hautsächlich auf das Konto von Herrn Weitz, der für diesen Artikel verantwortlich zeichnet.
Ich hätte es gerne sachlicher, dann gäbe es womöglich weniger Verwirrung ?
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Ich habe nicht behauptet, dass die Forschungen von Prof. Viewege grundsätzlich nicht fundiert sind.
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Aber lassen Sie sich, bitte, weiterhin, in Ihrer betulich gewohnten Diskussionsart, nicht stören.

Guten Tag !

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494 Seiten sollten jedem Skeptiker und Dummschwätzer aufzeigen, dass Problem ist das menschliche Herz!
Der Herr Jesus möge es schenken, dass Menschen die Wahrheit erkennen können und so vor der ewigen Verdamnis errettet werden. Wünsche Gottes Segen beim lesen.

Soll man denn nun alles wörtlich nehmen oder doch nur variabel im Geiste verstehen? In den 494 Seiten der Bibel (nur testen, warum nicht lesen?) steht soviel Widersprüchliches. Bei gutem Willen und noch mehr Phantasie kann jeder das herauslesen, was ihm passt. Das tun ja auch alle Abweichler. Auch jeder "Dummschwätzer", wenn man schon bei der Klassifizierung anderer Meinungen bleiben will. Das Niveau, auch wenn es nur zitiert ist, fällt mir schwer. Der Verstand hat bekanntlich seinen Sitz im Kopf. Das Herz ist sein Motor. Bis jetzt hatte ich noch kein Problem mit meinem Herz. Wenn es leidet, braucht man ein neues. Neue gibt es zu wenig. Und dafür ist dann auch nicht eine Kanzel, sondern die Krankenversicherung zuständig. Die ewige Verdammnis ist auch so ein skuriler Fall. Immer behauptet, nie bewiesen und häufig geglaubt. Mit dieser Endzeiterwartung wurde immer der pure Schrecken eingejagt. Sehr zum Wohl (Macht und Geld) der Mächtigen und den Hütern der dummen Schafe. Man stelle sich doch einmal vor: Wir werden absichtlich mit Fehlern erschaffen. Deren böse Folgen werden uns dann zum Verhängnis. Das ist ja so, als wenn ein Bauer ein hoch giftiges Kraut anbaut, es als Lebensexilier verkauft und dann die Käufer dafür bestraft, wenn sie erkranken. Solch eine gnadenlose Hinterhältigkeit kann sich doch wohl nur ein kranker Mensch ausdenken, der mit allen satanischen Mitteln die Macht über alle anderen erlangen will. Nee, göttlich kann diese "Konstruktion" nun wahrlich nicht sein. Was bleibt ist allein die menschliche Unsicherheit über das Ende und die eigene Bedeutung. Was da hilft, ist einzig nur das Vaterunser.

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