Pro-EU-Demonstration in Edinburgh
Schottland liebt Europa - erst recht nach dem Brexit. Demonstration in Edinburgh
Foto: dpa / picture alliance
Im Auge des Sturms
Verena Jantzen kennt hier nur einen Brexit-Anhänger - und der ist nicht einmal Schotte. Wie geht es weiter?
20.07.2016

Müssen wir jetzt aus Schottland wegziehen? Fragt unsere Neunjährige. Ihre griechisch-amerikanische Freundin ist weinend in die Schule gekommen. Voller Angst, was sich ändern möge.

###autor###Nein, wir ziehen nicht weg. Erstmal bleibt alles, wie es ist. Wobei, seit dem Referendum scheint alles infrage gestellt. Die Menschen wirken noch immer wie vor den Kopf gestoßen. Das hat keiner so erwartet, offenbar auch keiner der politischen Hauptakteure. In Edinburgh haben 74,4 Prozent für den Verbleib in der EU gestimmt – und so fühlt es sich auch an. Um ehrlich zu sein, wir kennen nur einen überzeugten Brexit-Anhänger – und der ist kein Schotte. Auf dem Schulhof ist das Referendum immer noch Thema. Denn hier sind 25 Sprachen aus noch mehr Nationen vertreten, viele Eltern arbeiten an einer der Universitäten. Die werden auch von der EU mitfinanziert. Und so fragen sich viele, ob ihre Arbeitsplätze langfristig sicher sind: die lettische Reinigungskraft oder der deutsche Unidozent. Auch manches Gemeindemitglied hat sich noch vor dem Referendum sicherheitshalber um die britische Staatsbürgerschaft bemüht.

Kürzlich hat in Edinburgh die erste Demonstration für ein zweites Schottland-Unabhängigkeitsreferendum stattgefunden. Schottland zeigt trotziges Selbstbewusstsein im Sturm nach dem Referendum. Aber eine EU-Außengrenze quer durch Großbritannien wäre unvorstellbar! War es bislang ein gut geübter Sport, die EU zu beschimpfen, ist aus diesem Spiel bitterer Ernst geworden. Mit Folgen für alle Bewohner des United Kingdom.

Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich immer noch EIN wunderbares Land mit vielen weltoffenen und freundlichen Menschen. Im Moment fühlen wir uns jedoch hier wie im Auge des Sturms und warten darauf, dass er vorüberzieht!

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Der Titel ist leider verfehlt, da keine einzige Meinung eines Schotten, noch nicht einmal ein e Meinung eines mit der deutschne Gemeinde sehr verbundenen Schotten wörtlich zitiert wird. Nabelschau einer deutschen Pfarrerin, anknüpfend an die Sorge des eigenen Kindes.
Was hat ein Leser hierzulande damit über die Schotten und ihre Meinung zum Brexit außer "es herrscht Entsetzen" erfahren können?
Pastorales Selbstgespräch.

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