Christina Lux
Wer flieht vor wem? Die Flüchtlinge vor Armut und Terror. Wir vor Fremdheit und Angst. So geraten alle Bilder durcheinander
Präses der ev. Kirche Westfalen, Annette KurschusBarbara Frommann
10.11.2014

Der Punkt, auf den alle parallelen Linien im Raum eines Bildes zulaufen, heißt Fluchtpunkt. Durch ihn, lernte ich im Zeichenunterricht, entsteht Perspektive, ordnet sich die Welt vom Betrachter her, lässt sich ein harmonisches Ganzes konstruieren: ein Bild, das gefällt.

Er liegt meist weit hinten am Horizont, dieser Punkt; mitunter jenseits des Sichtfeldes oder gar außerhalb des Rahmens. Nicht auszudenken, was passierte, wenn er nicht bliebe, wo er ist; wenn er sich bewegte oder zu nahe käme. Perspektiven würden rutschen, Augen schlingern, Pa­rallelen wären haltlos. Das ganze schöne Bild würde schräg. Merkwürdig, dass dieses Ding ausgerechnet „Flucht-Punkt“ heißt.

Das Thema Flucht lässt sich nicht länger am Rande halten. Da – so wollten wir uns lange einreden – hatte man es sicher. Früh abgedrängt durch hohe Zäune und mit schnellen Booten, mit Nachtsichtgeräten und gewieften Verträgen. Nun drängt es mit Macht vom Horizont des Denkens und Empfindens in die Mitte der Gesellschaft; mitten hinein in Stadtteile und Dörfer und Kirchen. Und nun sind sie da – und stören das Bild: Menschen und ihre Not. Konflikte, die sie mitbringen. Gewalt, die sie erfuhren und so schnell nicht loswerden.

Wir dürfen nicht vor der Not derer, die zu uns kommen, davonlaufen

Wer sind wir, wenn all die Linien nicht mehr von uns wegfliehen auf einen fernen Punkt, sondern direkt auf uns zulaufen? Mitmenschen oder Konkurrenten? Und wer sind die? Freund oder Feind? Opfer oder Täter? Fachkraft oder Sozialbetrüger, Fundamentalist oder verfolgter Mitchrist?

„Wieso haben Sie sich nicht schon viel früher um die Sache gekümmert?“, schreibt mir einer. Er hatte von meinem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft in Süd­westfalen gelesen, wo es zu Übergriffen des Personals und zu Handgreiflichkeiten unter den Bewohnern gekommen war. „Dann hätten Sie auch früher helfen können!“

„Wieso setzen Sie sich nicht auch mal für mich und meine Kollegen ein?“, schreibt ein anderer zum selben Thema. Ihm sei Unrecht am Arbeitsplatz geschehen. Aber da tue die Kirche nichts. „Sie dürfen mich auch gern mal besuchen!!!“ Zuletzt dann – nach schwer erträglichen Sätzen voll Wut, halber Wahrheiten und Ressentiments gegen „die Ausländer“ – ein tief ehrlicher Satz: „Habe einfach Angst!“

„Es gibt Freunde; es gibt Feinde. Und es gibt Fremde“, sagt der Soziologe Zygmunt Bauman. Die Fremden sind keins von ­beiden – weder Freunde noch Feinde. Aber sie könnten beides sein. Darum stören die Fremden. Sie befremden. Sie stellen die scheinbar stabilen Muster infrage, die wir uns eingerichtet haben. Die Fremden stören, indem sie da sind. Und wir ahnen, wie leicht unsere Bilder bröckeln: die von der Welt, von uns selbst und von den anderen. Das macht Angst.

Das Kriegs- und Flüchtlingselend dieser Tage stellt unsere Gesellschaft vor viele Fragen. Einige – und schon das ist schwer – ließen sich lösen mit politischer Klugheit und Weitsicht, mit mehr Geld und einer gerechteren Verteilung der Lasten, einem humanen Zuwanderungsrecht. Gewiss, wir müssen helfen, teilen üben und der Gewalt widerstehen.

Doch sind wir als Einzelne, als Gesellschaft und als Kirchen durch das bloße Da-Sein der anderen grundsätzlicher herausgefordert. Wir brauchen eine Haltung zum Fremdsein, die Unterschiede wahrnimmt und aushält, ohne in Panik zu geraten oder zu vereinnahmen. Wir dürfen vor der Fremdheit nicht davonlaufen. Nicht vor der Not derer, die zu uns kommen. Nicht vor ihrem Anderssein und nicht vor unserm Nicht-Verstehen. Uns befremden lassen: Das wär’s. Das ist der Punkt.

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Fluchtpunkt?
Sehr geehrte Frau Annette Kurschus

Ich glaube gar nicht, dass die Flüchtlinge, die kommen das BILD stören. Sind es nicht viel tiefer greifendere Gründe. Kann man es sich mit diesem Problem so einfach machen?
Müssen wir uns nicht folgende Fragen stellen:

Wenn es hoch kommt, können wir vielleicht bis zu 2,5 Millionen Flüchtlinge aufnehmen.
Aber mehrere hundert Millionen Menschen auf der Welt sind von Armut, Hunger, Verfolgung etc. bedroht. Was ist mit diesen Menschen, die nicht in der Lage sind, einem Schlepper 10.000 Euro für die Flucht nach Europa zu bezahlen? Wer kümmert sich um die? Haben die weniger Rechte als die, die 10.000 Euro bezahlen können? Und sind diese wirklich so arm? Und ist das gerecht?

Was geschieht mit der Entwicklungshilfe, wo geht die wirklich hin?
Warum werden keine belegbaren Bedingungen daran geknüpft?

Was wird in dreißig oder sechzig Jahren sein? Bei den Flüchtlingen ist das Kind die Altersvorsorge. Also schaffen diese sich im Vergleich zu deutschen Bürgern überproportional viele Kinder an.

Gibt es dann in dreißig oder mehr Jahren noch eine evangelische Kirche?
Oder eine katholische? Ist der Deutsche an sich dann ausgestorben?

Was geschieht in diesem Land mit den vielen unterschiedlichen Menschen und Glaubensgruppen,
wird es dann hier so sein wie heute in diesen Krisengebieten. Ich halte das für sehr wahrscheinlich.
Man sehe die Komplikationen in vielen Aufnahmestationen!

Zurück ins Heute. Der Staat nimmt die Kosten für diese Flüchtlinge aus dem Steuersäckel.
Wäre es dann nicht angemessen, gerade die vehement für diese Flüchtlinge kämpfenden Beamten an diesen Ausgaben zu beteiligen? Wäre es nicht sozial von ihnen, sich eigenverantwortlich auch an den Kosten zu beteiligen? Was meinen Sie mit Ihrer Aussage einer gerechten Verteilung der Lasten?

Ganz besonders ärgerlich finde ich die Aussagen unserer Mitmenschen, die unsere religiösen Feste umbenennen wollen, damit wir den Flüchtlingen keinen Grund geben, sich hier diskriminiert zu fühlen. Dann frage ich mich immer, lebe ich in Deutschland und habe ich ein eigenes Recht auf freie Entfaltung? Was denken Sie als Kirchenvertreterin darüber?

Die Frage ist doch einfach, müssen wir bei unseren Entscheidungen heute nicht weit über den Tellerrand hinaussehen?

Auch könnte man hingehen und unser Verhalten als Anmaßung ansehen, dass wir Deutschen glauben alles besser zu können, als alle die, die vor uns schon versucht haben unterschiedliche Völker- und Religionsstämme zusammen zu führen. Wo bitte sehr ist das gelungen?

Es ist ein sehr heikles Thema, dass man nicht oberflächlich sondern mit viel Verstand und nicht nur Gefühlsduselei behandeln sollte und mit dem man nicht Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen, wahrscheinlich aber nicht unbedacht den gleichen Tenor wählen, als braune Suppe verurteilen sollte.
Hat es nicht vielmehr mit der Politik als mit den Flüchtlingen zu tun ?

Ich kann Menschen die sich der Pegida oder einem anderen (nach der Stadt benannten) Protestmarsch anschließen durchaus verstehen.

Denn man sollte mal fragen wie kann es sein:
Dass ein deutscher Arbeitnehmer, wenn er älter ist und unverschuldet seinen Job verliert, mit Hartz IV, obwohl er vielleicht bereits mehr als 35 Jahre in diesem Land fleißig gearbeitet hat, das gleiche Geld erhält wie ein Flüchtling. bzw. wenn ein Flüchtling Kinder mitbringt, dieser noch mehr bekommt. Zudem muss ein deutscher Mitbürger mit Geburtsurkunden den Nachweis über Kinder erbringen.

Die Behörden behandeln diese Bürger herablassend und sehr demotivierend. Sie werden als jemand behandelt, der sich in der sozialen Hängematte ausruht. Auch wenn dies nicht wahr ist und er gerne wieder arbeiten würde, aber aufgrund seines Alters keinen Job mehr bekommt.

Kann ein Staat seine eigenen Bürger so degradieren?

Kann ich dann als Politiker so dumm sein und glauben, dass die Menschen das gutheißen?
Und finden Sie dieses Verhalten etwa christlich oder sozial?

Auch ich habe diesen Staat immer nur als gierigen Forderer erfahren. Daher kann ich die Stimmung gut verstehen. Es ist doch für einen Bürger sehr befremdlich, wenn der eigene Staat scheinbar für fremde Menschen Herz hat und hier sogar mitunter auf Erpressungen eingeht.
Diese Seite der Münze muss man auch bedenken!

Dann noch solche Sätze wie: Deutsche waren auch mal Flüchtlinge. ( oh, das schlechte Gewissen soll euch auffressen!) Was soll das heißen? Damals wurden Flüchtlinge in Lager aufgenommen. Sie bekamen auch eine Zeit lang zu Essen. Aber sehr bald mussten sie sehen, wie sie selbst durchkamen. Es bekam niemals jemand jahrelang Geld von einem Staat! Schon gar nicht so viel, wie der Betreffende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorher noch nie hatte, so dass dann der Anreiz eine Arbeit aufzunehmen vielfach auch noch blockiert wird.

Wie schon vorher gesagt, das Thema ist zu vielschichtig um schnelle Vorurteile zu formulieren!

Soviel hätte ich eigentlich auch von unserer Kanzlerin erwartet.

Antwort auf von Christa Hensel (nicht registriert)

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Christa Hensel schrieb am 2. Januar 2015 um 17:40: "Denn man sollte mal fragen wie kann es sein: Dass ein deutscher Arbeitnehmer, wenn er älter ist und unverschuldet seinen Job verliert, mit Hartz IV, obwohl er vielleicht bereits mehr als 35 Jahre in diesem Land fleißig gearbeitet hat, das gleiche Geld erhält wie ein Flüchtling." Wie das sein kann? Ganz einfach! Wer aus dem Job fliegt, ist für den Arbeitgeber nicht mehr rentabel, sonst würde er nicht rausfliegen. Warum darf der Arbeitgeber das machen? Weil in Deutschland wie fast überall auf der Welt die Marktwirtschaft gilt. Die wird sowohl von Demokraten wie von Faschisten hochgehalten. Wer also 35 Jahre fleißig für den Arbeitgeber gearbeitet hat, sich dabei seinen recht überschaubaren Lohn für sein Leben eingeteilt hat und an dieser Abhängigkeit nie etwas auszusetzen hatte, braucht sich nicht zu wundern, wenn er eines schönen Tages auch fliegt. Dass er ein Leben lang fleißig, gehorsam und anständig war, gibt ihm überhaupt keinen Anspruch auf irgend etwas, schon gar nicht auf ein sorgenfreies Leben. Mit Fleiß, Gehorsam und Anstand hat er denen, für die er gearbeitet hat, die Kassen gefüllt, nicht seine eigene. Wird er nicht mehr gebraucht für das erfolgreiche Geschäftemachen, geht es ab in die Armut. So funktioniert die Marktwirtschaft, egal, ob sie demokratisch oder faschistisch betreut wird._____________________________________
Und was hat jetzt der Flüchtling damit zu tun? Nichts! Der steckt auch in der Misere, kriegt meistens sogar noch weniger Geld als ein eingeborener Arbeitsloser. Selbst wenn er genau so viel bekommen sollte, ist es viel zu wenig. Soll jetzt der Flüchtling deshalb anfangen, über die deutschen Arbeitslosen zu schimpfen? Das wäre ziemlich verkehrt. Genau so verkehrt ist es, wenn der hiesige Arbeitslose sich über die Flüchtlinge aufregt. Fleißig, gehorsam und anständig waren sie beide. Gebracht hat es beiden, dass sie bis über die Ohren in Schwierigkeiten stecken.

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" Gewiss, wir müssen helfen, teilen üben und der Gewalt widerstehen."

Da kommt die Autorin auf einen zentralen Punkt. Teilen üben. Wer aber sollte das? Der Hartz-IV-Empfänger, Der Armutsrentner, der Mindestlöhner oder sonst jemand aus der unteren Einkommensgruppe? Teilen können nur die, die viel haben. Das wäre dann aber schon Umverteilen von oben nach unten. Allerdings hat sich die Kaste der Reichen bisher in Schweigen gehüllt. Wieviel von ihrem Profit will sie zur Lösung der von ihr verursachten Menschheitsprobleme wieder zurück geben? "Sie haben erlesenen Wein gekeltert, aber sie werden ihn nicht trinken. Sie haben Häuser aus Stein gebaut, aber sie werden nicht in ihnen wohnen." Kommt Ihnen das bekannt vor Frau Kurschus? Wann will die Kirche anfangen, diese Forderung der Bibel zu leben? Statt dessen schwadronieren Sie um Moral des Einzelnen und bemühen sogar einen Soziologen. Was wir hier als Fremdenfeindlichkeit erleben, ist die bei den Halbgebildeten reproduzierte Angst des Kapitals, von seinem Profit den Hungerleidern etwas abgeben zu müssen. Dabei ist es für des Kapital gleichgültig, ob es mit inländischen Hartz-IV-Empfängern, inländischen Mindestlöhnern oder ausländischen Asylanten teilen soll. Vor einigen Tagen hat der Görlitzer Kaufhauswiedereröffner Stöcker eine bestürzend ehrliche Selbstauskunft zu seinem Menschenbild abgeliefert. Die Ausländer, die ihn reich machen, sollen bleiben, die ihn nicht mehr reich machen, sollen möglichst verschwinden. So denkt der erfolgreiche Kapitalist. Und da wollen Sie mit gutem Zureden etwas bewirken? Ja, sie werden etwas bewirken: Sie behindern mit Beiträgen wie diesen das Erkennen der Welt. Da war Mohammed schon auf einem höheren Erkenntnisstand, wenn man der Sure 102 folgt:
"Der Wettstreit um die Mehrung lenkt euch ab,
Bis ihr die Gräber erreicht.
Nein! ihr werdet es bald erfahren.
Wiederum nein! ihr werdet es bald erfahren.
Nein! wüßtet ihr's nur mit gewissem Wissen,
Ihr müßtet die Hölle (schon in diesem Leben) sehen.
Ja doch, ihr sollt sie sicherlich sehen mit dem Auge der Gewißheit.
Dann, an jenem Tage, werdet ihr über die Glücksgüter befragt werden."

Das erinnert irgendwie an die Behauptung Jesus' dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr kommt, als ein Reicher in das Reich Gottes.

ebsw schrieb am 5. Januar 2015 um 0:20: "Was wir hier als Fremdenfeindlichkeit erleben, ist die bei den Halbgebildeten reproduzierte Angst des Kapitals, von seinem Profit den Hungerleidern etwas abgeben zu müssen." Nein. Die Fremdenfeindlichkeit der Braunen und derer, die auf dem Wege zu ihnen sind, ist kein Gefühl, sondern eine politische Absicht. Es ist ein gefährlicher Fehler des demokratischen Antifaschismus, die Faschisten zu pathologisieren oder mit der Fabelwelt der Psychologie gedanklich zu traktieren, statt ihre poltischen Inhalte zu kritisieren. Außerdem gibt es bei den Islamfeinden nicht mehr und nicht weniger Voll-, Halb- und Ungebildete als bei der Gesamtbevölkerung. Drittens hat das Kapital keine Angst, von seinem Profit den Hungerleidern etwas abgeben zu müssen. Das Kapital ist vollauf damit beschäftigt, untereinander zu konkurrieren und dadurch sowohl weltweit wie auch in heimischen Gefilden die Hungerleider, Prekären und zur Dürftigkeit verdonnerten Normalverbraucher in rauen Mengen laufend zu schaffen._________________________________
Die moderne Fremdenfeindlichkeit ist eine Folge der demokratischen Poltik und Vorstellungswelt, die dann von den Braunen weiterentwickelt wird. Zunächst der von allen Demokraten als Selbstverständlichkeit genommene Zustand, die gesamte Menschheit aufzuspalten in Staatsvölker, auf die die konkurrierenden Staaten jeweils exklusiven Zugriff haben. Als nächstes die demokratische Mär vom nationalen "Wir", die das tatsächliche und tägliche Hauen und Stechen der Mieter und Vermieter, Profitnehmer und Profitschaffer, politisch Verantwortlichen und ihre Stimme abgegeben habenden Bürgern, Justizvollzugsbeamten und Knastbrüdern in ein vorsätzlich falsches Licht tauchen soll. Der Ausländer ist somit tatsächlich der Fremde. Erst jetzt kommt der Unterschied zwischen Demokraten und Faschisten. Die Unternehmer wissen sehr wohl, dass sie Ausländer in größerer Stückzahl als zweibeinige Unkostenfaktoren, aus denen sie schön was rausholen können, in ihren Unternehmen brauchen. Deswegen gibt es an dieser Stelle einen politischen Unterschied zu dem rechtsradikalen politischen Willen, die Moslems einzuschüchtern und rauszuschmeißen.

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Meine Eltern leben in DRS. Seit einigen Monaten müssen sie (weit entfernt von rechts) sich immer wieder die Frage anhören: "Wasn da bei Euch los?" Vorm halben Jahr haben sie ihren Sohn mal wieder in FRA besucht. Ich machte mit ihnen die Touri-Tour: FRA von oben vom Zeilgaleriedach, Zeil-Wurmloch, Sexualaufklärung inner Paulskirche mit 69 (damit ist nicht das Alter meiner Eltern gemeint, pun intended, findet das Bild dazu) im Eingangsbereich, Grüne Sauce/Soße (muß ich seitdem immer mitbringen) im Steinernen Haus, Skyline bei Nacht vom Eisernen Steg, Liebighaus, Städel -- und die sind aus / werden in DRS kulturell verdampt verwöhnt. Punkt.

Meine Eltern würden niemals einer PEGIDA-Zusammenkunft beiwohnen, die essen auch immer wieder gern einen Döner, darheeme (in Sachsen) oder in FRA. Wie kriegen die das eigentlich hin, in DRS mit nur 0,3% Ausländern/Moslems einen Dönerzubereiter zu finden? Egal, klappt schon.
In einer der letzten Ausgaben (die mit dem Heiratsvermittler) wurde ich auf den Umstand aufmerksam gemacht, daß Juden 0,3 % der Weltbevölkerung stellen. Und ich dachte so: "Oops, 'tschulljung, und D-A-S ist 'ne Weltreligion???" Dabei sind Juden allgegenwärtig, sei es in Kunst (Woody Allen), Kultur (Susan Sontag, leider tot), oder als Widerling (Michel Friedman). Und ich
liebe sie (bis auf Letzteren) alle: Ohne all die Visionäre wie Goldwyn, Zanuck, Annie Leibovitz, [[put any NY-Writer here]], Fran Drescher oder Aaron Spelling wären NY und Hollywood ein öder Flecken. Mir will allerdings der lächerliche Prozentsatz im Vergleich zum fulminanten kulturellen Beitrag nicht in den Sinn.

Als ob man die Schwulen ausmerzen würde: Die Menschheit wäre humor- und geschmacklos, nicht lediglich unfrisiert / schlecht angezogen.

Seit MRRs Tod weiß ich nicht mehr, was ich NICHT lesen soll. :-/

Zurück zum Thema: Der Anblick dermaßen vieler offenbar Nicht-hier-Geborener plus verschleierter Frauen plus Leben auffer Zeil (im weltoffenen FRA; Prager Straße in DRS ist bereits ab 16 h desolat) nach 20 Uhr war für meine Eltern ein Kulturschock. Nuyo, war Vorwhynachtszeit, mit Spaß für Schleiereulen auffer Zeil ist längst wieder Schluß, es sei denn, sie (i.e. ihr Männe) haben Geld. Sehr viel Geld. Nay, eigentlich fangen die mit dem Shopping gerade erst an: 50 Shades of Green (die Farbe des Propheten), und eigentlich würde ich mir mit 'nem Hermes-Tuch den Boden zu schrubben auch gern als Unterdrückung attestieren lassen. *Sarkasmus*-Störung inklusive.

Mal ehrlich: Das meiste in der "Titanic" finde ich platt und blöd; Wenn die doch mal einen wirklich lustigen UND extrem garstigen Gag starten würden -- Fehlanzeige. :-( Wenn "Charlie Hebdo" von ähnlichem Niveau ist, wie trauring ist dann "Je suis Charlie"? Das Einzige, was "Titanic" jemals hingekriegt hat, war das Wahlprogramm für "Die Partei": Tieferlegung (unterirdisch, freie Sicht aufn Hauptbahnhof) des Bankenviertels, Verlegung des Flughafens aufn Feldberg (dann müssen die Flieger nich mehr so weit runter), Eingemeindung Offenbachs bei Beibehaltung des KFZ-Kennzeichens OF (Ost-Frankfurt). Lustiger wird's nicht.

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