Grausamkeit im Tierreich
Was ist gut an der Schöpfung?
Was ist eigentlich gut an der Schöpfung? Tiere fressen sich ­gegenseitig, die Natur lässt sich nicht bändigen, Menschen kommen unter die Räder. Das klingt nicht gerade nach einem Paradies
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
24.09.2012
3Min

Bäume pflanzen: Davon verstand Katharina Bora, die geschickte Gärtnerin und Verwalterin eines Landgutes, eindeutig mehr als ihr Mann Martin Luther. Sie war es, die sich alltäglich dem Gartenbau und der Viehzucht widmete. Unter anderem kultivierte sie Obstbäume. Passen­der wäre es also, man schriebe ihr und nicht ihrem Mann den Satz zu: Wenn morgen die Welt unterginge, dann würde ich noch heute ein Bäumchen pflanzen. Es ist eines der berühmten Luther-Worte, auch wenn es wohl legendarisch ist.

Die Natur: Sie steht für Überlebens­willen, unbändige Kraft, Heil. Sie ist Gottes gute Schöpfung. Der Bericht von der Schöpfung der Welt endet jedenfalls mit einem positiven Fazit Gottes: Er sah alles an, was er gemacht hatte, "und siehe, es war sehr gut" (1. Mose 1,31).

Gute Schöpfung? Einen jährlichen "Tag für Gottes gute Schöpfung" begeht zum Beispiel die Evangelisch-methodistische Kirche. In etlichen Predigten und Publi­kationen ist regelmäßig die Rede davon, dass die Schöpfung gut sei. Dem Autor ­Albert Sahnwaldt, einem gelernten Gärtner, späteren Lehrer und Mitarbeiter einer evangelischen Akademie, erscheint das ­allerdings als Stereotyp. Er sagt: Die Schöpfung ist nicht das Paradies (so auch der Titel seines Buches). Im Tierreich herrsche das Gesetz vom "Fressen oder Gefressenwerden". Krankheitserreger, Schmarotzer, Giftschlangen, tödliche Nahrungskonkurrenten – was an ihnen soll gut sein?

Gibt es einen sinnvollen Plan?

Die Frage nach der guten Schöpfung und deren Schöpfer stellt sich noch drängender, wenn es zu Natur- und Hungerkatastrophen kommt. Eine mitleidlose Natur, die Menschen in den Tod reißt, kann wohl nicht gut sein. An eine "gute Schöpfung" vermag noch weniger zu glauben, wer ­Opfer von Kriminellen geworden ist. Oder wer von Bankleuten an den Rand des wirtschaftlichen Ruins und der seelischen Verzweiflung getrieben wird. Folgt das etwa einem sinnvollen Plan der Schöpfung, der letzten Endes doch einen guten Ausgang nimmt?

Man könnte sich unter Hinweis auf den biblischen Schöpfungsbericht herausreden und sagen: Erst als Adam und Eva trotz Verbots vom "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" gegessen hatten, verkehrten sich das angenehme Leben und die tägliche Arbeit in eine Plage, und erst seitdem machen sich Tod und Untergang im Leben breit. In der Bibel gilt die Sünde der ersten Menschen nämlich als Ursache von Tod und Verderben. Diese Linie zieht sich bis in den Brief des Apostels Paulus an die ­Römer (5,12) durch.

Heute setzen Theologen den Akzent anders: Nicht der erste Mensch, jener Adam aus dem Paradies, hat das ganze Desaster angerichtet. Adam gibt es bis heute. Adam heißt, aus dem Hebräischen übersetzt: der Mensch. Er ist mit seinem Verhalten Repräsentant der ganzen Menschheit. Dass die Schöpfung nicht mehr gut ist, ist demnach unser aller Schuld. Aber auch mit dieser Überlegung bleibt das Dilemma ­bestehen: Sie erklärt überhaupt nicht, ­warum die Schöpfung oft so räuberisch, so gewalttätig, so ungerecht ist – eben alles andere als gut.

Wir glauben an das Gute

Wenn Juden und Christen von Gottes guter Schöpfung sprechen, gehen sie nicht über die Realität hinweg. Sie behaupten auch nicht, dass Religion und Glaube die Gesetze der Natur außer Kraft setzen können. Der Satz, dass die Schöpfung gut sei, ist nämlich keine wissenschaftliche Sachaussage, keine Beschreibung, sondern ein ­Bekenntnis: Wir glauben an das Gute.

Christen waren Schrittmacher im Tierschutz, in der Friedensbewegung, in der Fürsorge für Arme, in der Bildung. Sie üben Solidarität, wo Menschen wirtschaftlich unter die Räder kommen und es ihnen schwerfällt, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Sie stellen sich auf die Seite ­derer, die von anderen kulturell ausgegrenzt werden.

Wäre die Schöpfung unerschöpflich gut, hätte auch Martin Luther kein Bäumchen pflanzen brauchen – es hätte sich selbst gepflanzt. Aber es ging ihm um die Hoffnung. Seine Botschaft: Gewalt und Zerstörung, Krankheit und Armut sollen nicht die Erfahrungen sein, die unser ­ganzes Leben bestimmen.

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Sehr geehrter Herr Eduard Kopp. danke für Ihren Artikel. Das Thema erfordert Mut. Sie hatten ihn. - - Wenn ich jetzt 4 Zitate von Ihnen zum Anlass meiner Sichtdarstellung nehme, ist es für Sie hoffentlich nicht besser wissen wollen. Es ist nur anders sehen. Die wahrere Wahrheit besitze ich nicht. - - Doppelzitat: „Zitat: Die Schöpfung ist nicht das Paradies“ & „Zitat: Wäre die Schöpfung unerschöpflich gut,...“ Beide Aussagen vermitteln: Gott (allmächtig, allwissend, allliebend, allkreativ) hat nicht nur Triple-A geschaffen, da ist auch Güteklasse 2 und 3 (vielleicht noch drunter) dabei. Gott kann nicht beleidigt werden, was ja nicht heißt, es ist auch gut für unser Gottesbild, Ihn/Sie nach uns zu schaffen (Wie auf Erden, so im Himmel). Meine feste Überzeugung ist: Gottes Kreationen sind immer absolut perfekt (Gott kann gar nicht darunter erschaffen). Der Irrtum liegt in der Vermutung, dass es Gut und Böse gäbe (Sie erwähnten den angeblichen Sündenfall-Mythos). Es gibt jedoch immer nur: das was so ist (-> Gott: Ich bin, der ich bin). Alles was wir als böse oder gut erfahren, sind Folgen unseres jeweils temporären Urteils. Sie werden es sicher in Ihrem Leben schon oft erlebt haben: Wat den een sing Uhl, ist dem anderen sing Nachtigal. Kein menschliches Urteil hat immer und überall Bestand. Zum Glück. - - „Zitat: Dass die Schöpfung nicht mehr gut ist, ist demnach unser aller Schuld“ Ich hoffe, es ist für Sie keine Zumutung, doch: es gibt keine Schuld. Schuld ist eine moralische Kategorie wie gut und böse und ebenso „windig“ wie diese, was ich eben erläuterte. Was (für mich) stimmt: Wir leben alle noch im Paradiese, wurden nie daraus vertrieben (denn Gott liebt unbedingt und wir sind seine Kinder und nicht seine Labortiere). Das es uns (wie Sie es richtig sagen) nicht mehr paradiesisch vorkommt, dafür sind wirklich wir die Ursache. Doch nicht dran Schuld. Es liegt an uns, das Paradies zu sanieren. - - „Zitat: Christen waren Schrittmacher im Tierschutz, in der Friedensbewegung, in der Fürsorge für Arme, in der Bildung....Solidarität...“ Das ist leider nur ein kleiner Teil der neueren Wahrheit. Historisch waren die Amtskirchen die (bis vor 50 Jahren) erbittertsten Feinde der Menschenrechte. Und die evangelische Kirche diente sich mehrheitlich jeder Obrigkeit an: Kaiser, Hitler, Honecker. Ohne die positive Rolle 1989 in der DDR und die Martyrer im 3. Reich, wäre es eher eine Bilanz der Schande. Alles gute Neue begänne mit einer Theologie der Demut.

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"Wir Menschen sanieren das verlorene Paradies" doch schon einige tausend Jahre. - Trotz des Einsatzes der Friedensbewegung und die tatkräftige Arbeit der Tierschützer & Co sanieren wir. Aber unsere Welt wird doch nicht besser, sondern problematischer mit jedem Tag und das verlorene biblische Paradies erobern wir nicht wieder. Oder sollte ich eine falsche Brille tragen oder etwa die Friedensaktivisten? Nimmt die Kriminalität in unserem Land nicht zu? Wir Menschen sind nun einmal aus dem Paradies Vertriebene.

"In der Bibel gilt die Sünde der ersten Menschen nämlich als Ursache von Tod und Verderben. Diese Linie zieht sich bis in den Brief des Apostels Paulus an die ­Römer (5,12) durch". Das stimmt, diese Linie zieht sich sogar durch die ganze Bibel - bis zur Offenbarung.

Sollte der Kirchenvater Augustinus nicht recht haben? Er sprach von der Ursünde des Menschen.
Dass wir Menschen trotz des Ungehorsams von Adam und Eva außerdem in Sünde geboren sind, sagen schon die Psalmen. Und "Das Gute das ich will tue ich nicht", bemerkt außerdem schon ein Paulus.

„Zitat: Dass die Schöpfung nicht mehr gut ist, ist demnach unser aller Schuld“ "Ich hoffe, es ist für Sie keine Zumutung".
Doch, dass die Theologen heute den Akzent anders setzen ist für mich eine Zumutung. Oder verstehe ich da etwas falsch?

Lesen wir die Bibel neu! Die Erbsünden-Lehre beruhrt auf einer irrtümlichen Interpretation.

Im jüdisch-christlichen Abendland, zu dem auch Deutschland gehört, erscheint eine Geschichte als grundlegend, die mit der Erschaffung des ersten Menschen, Adam, beginnt. Nachdem Gott diesem Adam eine weibliche Partnerin zur Seite gestellt hatte, entstanden menschliche Entscheidungs- und Erkenntnisfragen. Was machen wir miteinander? Wer bestimmt? Wer ordnet sich unter? Was ist richtig und was falsch? Wer überzeugt wen?

Beide übertraten Gottes Verbot, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, nachdem eine Schlange Eva dazu geraten hatte. Daraufhin entschied Gott der Herr, dass beide den Garten Eden, das Paradies, verlassen, sich zukünftig über eigene Arbeit ernähren und ihr Brot im Schweiße ihres Angesichts essen sollten. Liebevollerweise machte er Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen und bekleidete sie damit. „Dann sprach Gott der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse.“ (Gen. 3,22) Einige Abschnitte vorher wurde die göttliche Absicht dargestellt:

„Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere über dem Land. Gott schuf also den Menschen nach seinem Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. (Mose 1,26-27).

Damit entsteht der Eindruck, dass Gott sich über die Selbständigkeitsentwicklung und die Erkenntnisse seiner Geschöpfe gefreut hat. Er hat sie aktiv gefördert. Denn kaum etwas unterstützt eigenständiges Verhalten wirkungsvoller als unzweckmäßige Verbote. Zweckmäßig sind nur Verbote, deren Sinn einsehbar ist. Von einer Bestrafung der beiden oder einer „Erbsünde“ ist hier nicht ausdrücklich die Rede.

Vermutlich hat kein anderer mythologischer Text ein solches Leid über die Menschheit gebracht wie dieser. Aus ihm und aus weiteren Büchern des Alten Testamentes wurde versucht, herauszulesen, was der göttliche Wille sei, was gut oder böse, was richtig oder falsch. Dazu wurden ausführliche Kommentare geschrieben. Über Jahrtausende hinweg wurden diese Texte vor allem in destruktiver Weise interpretiert und ausgelegt: Dem Gott des Alten Testaments wurde unterstellt, er meine es nicht gut mit seinen Geschöpfen. Doch sein Verbieten, Schimpfen und Drohen kann stets aus liebevoller pädagogischer Sorge heraus erfolgt sein, zugunsten der Entwicklung seiner Geschöpfe. Das kennen alle Eltern.

Das Alte Testament enthält überzeugende Geschichten von universell gerechten, objektiv entscheidenden, das Leben, die Würde und die Freiheit des Menschen achtenden Gesetzgebern, Streitschlichtern und Richtern, die bis heute ihre Aktualität nicht eingebüßt haben. Wie Sokrates’ Lehren gelten diese über alle Zeitepochen hinweg in zeitloser Form in aller Welt als vorbildlich. Diese beinhalten, betonen und verfolgen exakt das, was den Menschen- und Kinderrechtskonventionen der Vereinten Nationen und den Grundrechten im deutschen Grundgesetz entspricht.

Es bestand stets die Möglichkeit, sich bei der Interpretation von Bibeltexten an konstruktiven, dem Leben aller Menschen dienenden, Vorgehensweisen auszurichten, zumal deren Sachlogik den Gleichnis-Lehren des Jesus von Nazareth entspricht, im Sinne seiner Orientierungshilfe: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Mt 7, 16-20). In Bezug auf die Lehren des Alten Testamentes wird von ihm die Aussage überliefert: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Erde und Himmel vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.” (Mt 5,17-18).

Zwischen dem Verhalten des Schöpfer-Gottes des Alten Testamentes und dem Verhalten des Erlöser-Gottes des Neuen Testaments wurde von Rechtsphilosophen immer wieder eine unüberbrückbare Fremdheit und Unversöhnlichkeit konstruiert, so als ob es sich dabei um zwei verschiedene Gottheiten oder Rechtssysteme gehandelt habe. Von herausragender Bedeutung ist dabei die „Politische Theologie“(1922/1970) des katholischen Staatsrechtlers Carl Schmitt(1888-1985), der als „Kronjurist des Dritten Reiches“ galt und dessen Gesellschafts- und Verfassungsrechtslehre bis in die heutige Zeit hinein das Denken und Handeln vieler deutscher Juristen prägt.

Fehlinterpretationen entstanden aufgrund der Selbsteinschätzungen von maßgeblichen Schriftgelehrten, die meinten, den göttlichen Willen mit päpstlicher Unfehlbarkeit zweifelsfrei erkennen zu können. Der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter sprach hier vom „Gotteskomplex“ (1979): Es kam nicht nur zu fragwürdigen Interpretationen, wie etwa der Annahme, Gott habe von seinen Geschöpfen stets blinden Gehorsam gefordert. Es gab Gesetzgeber und Richter, die sich für gottgleich hielten und meinten, aufgrund ihrer eigenen persönlichen Vorstellungen und Interessen für andere Menschen verbindliche Regeln aufstellen und Entscheidungen treffen zu können und zu dürfen. Zuweilen trafen sie parteiische Entscheidungen zu ihren eigenen Gunsten, womit sie das Leben, die Würde und die Freiheit anderer beeinträchtigten oder sogar vernichteten. Derartiges zeigte sich z. B. unter Adolf Hitler und im Anschluss daran im sog. Kalten Krieg. Heute erleben wir es im gegenwärtigen globalen Wirtschafts- und Finanzkrieg.

Dazu trug maßgeblich eine aus der Adam-Eva-Geschichte abgeleitete Morallehre bei, die dem kanonischen (kirchlichen) Recht entstammt. In dieser Lehre wird z. B. behauptet, dass sich die Heranwachsenden den Erwartungen ihrer Eltern bzw. anderer obrigkeitlicher Instanzen anzupassen und unterzuordnen hätten. Dabei wird außer Acht gelassen, dass eine solche Anpassung und Unterordnung ungesund sein und der Entwicklung zum selbständigen Erwachsenen im Wege stehen kann.

Vgl. dazu etwa: Horst Eberhard Richter: Eltern, Kind und Neurose 1962. Ronald D. Laing: Die Politik der Familie. 1974. Alice Miller: Am Anfang war Erziehung 1980. Thomas Gordon: Die neue Familienkonferenz. 1994.

„Das Recht der katholischen Kirche trieb die Entwicklung des deutschen Prozessrechtes, namentlich des Strafprozesses, stark voran. Auch das Schuldrecht ist zum Beispiel durch den aus dem kanonischen Recht stammenden Grundsatz pacta sunt servanda („Verträge müssen eingehalten werden“) wesentlich beeinflusst worden, weil damit die strenge Förmlichkeit des Römischen Rechts überwunden werden konnte. Im Eherecht schränkte es die Verwandtenheirat ein und begründete die gegenseitige eheliche Treuepflicht. Die Kanonistik war bei der Vermittlung des moraltheologischen Begriffs der Strafe an das weltliche Strafrecht von zentraler Bedeutung.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Kanonisches_Recht

In dieser Lehre wurde Moralität in erster Linie als eine Angelegenheit des persönlichen Charakters bzw. der Vernunft des einzelnen Individuums betrachtet und mit bedingungsloser Folgsamkeit (= Gehorsam, Loyalität, Korpsgeist, Konformitätsdruck, Fraktionszwang, Kooperationsbereitschaft, Teilhabe, Partizipation etc.) gegenüber den Erwartungen Vorgesetzter bzw. obrigkeitlicher Instanzen gleichgesetzt. Die demoralisierende Wirkung dieser „Morallehre“ zeigte sich unübersehbar im Führergehorsam des Dritten Reiches. Diese Wirkung wurde seitdem in vielfältigen Formen mit naturwissenschaftlichen Methoden experimentell bewiesen. Besonders zu erwähnen sind hier: Stanley Milgram: Obedience to Authority. New York: Harper & Row 1974 sowie die Experimente von Solomon E. Asch, Kurt Lewin und Muzafer Sherif zur Dynamik in Gruppen (Wahrnehmungsverzerrung, Konformitätsdruck, Rivalität, Führungsstile etc.), die weltweit in jedem Lehrbuch der Sozialpsychologie behandelt werden.

Diese Morallehre entstammt einem negativen Welt- und Menschenbild. Diesem liegen theologische Vorstellungen zugrunde, die von einer polaren Gegensatz-Dynamik ausgehen, nämlich dem Gegensatz zwischen dem Göttlichen als Inbegriff des Guten (Positiven) und dem Teuflischen als Inbegriff des Bösen (Negativen). Diese Lehre behauptet, der Mensch stünde in seinem Leben ständig zwischen dem Guten (= Gott und dem, was Gott vom Menschen angeblich erwartet) und dem Bösen (= dem Teufel als Personifizierung und Inbegriff aller Verführer und Verführungen). Menschliche Unvollkommenheiten, die sich in Fehlverhalten, Sünden, Lastern, eigenen Entscheidungen etc. zeigen, werden hier als etwas angesehen, was Gott angeblich nicht gefällt und wodurch der Mensch seine Seele dem Teufel ausliefert.

Dem entsprechen die Lehre von der Erbsünde, die dem angeblichen Ungehorsam bzw. der Verführbarkeit von Adam und Eva entspringe (Genesis 3, 1-24) sowie der Mythos vom Erzengel Luzifer: Dieser habe sich ohne ausdrückliche göttliche Genehmigung selbständig gemacht, sich damit nicht gehorsam an die von Gott geschaffene hierarchische Ordnung gehalten. Er sei deshalb von Gott verflucht worden. Als aus der Einheit mit Gott gefallener Engel wurde Luzifer zum Satan, zum Herrscher der materiellen Welt und des Lebens auf der Erde. Die göttliche (positive) Welt erscheint so als Gegenpol zur (negativen) menschlichen Welt. Die menschliche Welt stünde vor der Aufgabe, sich durch Vervollkommnung über die Hinwendung zu Gott in die Einheit mit ihm zurück zu begeben. – Diese Thematik wurde künstlerisch vielfältig variiert. Vgl. z. B. die „Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri (1265-1321) und das Hauptwerk des calvinistischen ungarischen Dichters Imre Madách: „Die Tragödie des Menschen“ (1861).

Offensichtlich hatte diese Lehre auch noch im Jahr 1996 eine gewisse Bedeutung im Denken und Handeln deutscher Juristen. So erklärte Ernst-Wolfgang Böckenförde, ein besonders einflussreicher Staatsrechtslehrer und Richter am Bundesverfassungsgericht:

„Der Mensch ist von Natur aus ambivalent, nicht notwendig gut und nicht notwendig böse. Wer diese Ambivalenz leugnet, verschließt die Augen vor erfahrbarer Wirklichkeit. Die Kriege, Verbrechen, Verfolgungen, Völkermorde des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart hinein, am allerstärksten aber der Holocaust zeigen, was Menschen Menschen antun können, welche Abgründe im Menschen auch verborgen sind; sie liefern den Beweis der Ambivalenz.“ (Ernst-Wolfgang Böckenförde: „Fundamente der Freiheit“. In: Erwin Teufel (Hrsg.): Was hält die moderne Gesellschaft zusammen? Frankfurt: Suhrkamp 1996, S. 95)

Die Vorstellung, dass das Böse bzw. Ambivalenz in der Natur des Menschen wurzele, dass Abgründe im Menschen verborgen seien und dass sich Derartiges in Verbrechen, Kriegen usw. zeige, entspricht einem juristischen Denken, das davon ausgeht, dass Strafen und Strafandrohungen notwendig und nützlich seien, um Menschen davon abzuhalten, das zu tun, was sie ansonsten nur allzu gern unablässig täten: Verbrechen begehen. Diese Morallehre unterstellt, dass Stehlen, Betrügen, Morden, Gesetze übertreten und sonstiges „Böse“ zu tun, das sei, was Menschen am allerliebsten machen. Folglich müssten alle Menschen kriminell veranlagt sein.

Als absurd erscheinen Behauptungen oder Unterstellungen staatlicher Instanzen, dass Nichteinhaltungen gesetzlicher Regelungen oder juristischer Vorschriften selbstverständlich Indizien für eine Haltung von Bürgern seien, die geltendes Recht nicht achte, für Widerstand gegen die Staatsgewalt oder gar für eine verfassungsfeindliche oder terroristische Einstellung. Geäußerte Zweifel an der Gültigkeit, Zweckmäßigkeit oder Anwendbarkeit gesetzlicher Regelungen, juristischer Vorgehensweisen oder staatlicher administrativer Maßnahmen lassen sich willkürlich im Sinne einer mangelhaft- kooperativen oder gar oppositionell-feindseligen Haltung auslegen. Die Absurdität entsteht, sobald der allgemeine juristische Grundsatz außer Acht gelassen wird, dass von der Unschuld Angeklagter auszugehen ist, so lange ihnen die Tat sowie ihr Verschulden nicht nachgewiesen werden konnte.

Die Taten von Menschen beweisen keine „Ambivalenz in der Natur des Menschen“ oder „Abgründe im Menschen“. Kriminalpsychologische Analysen führen mit modernen Erkenntnismitteln längst zu wesentlich differenzierteren multifaktoriellen Befunden. Sie zeigen als Ursachen menschlichen Fehlverhaltens z. B. die Uneindeutigkeit von Gegebenheiten, die mangelnde Einsicht in Gegebenheiten aufgrund von fehlendem Wissen oder unzulänglicher Intelligenz, unüberlegtes Handeln, äußere Stressfaktoren wie Zeitnot und Überforderung, traumatisierende Erlebnisse und Umstände, mangelnde Beherrschung innerer Antriebe wie Neid, Habsucht, Machtgier, Imponiergehabe, usw., Hörigkeit oder blinden Gehorsam gegenüber Führern (Mitläufertum, Abhängigkeit), mangelnde Zivilcourage u.v.m. Forderungen nach unbedingtem Gehorsam Vorgesetzten gegenüber können normale Menschen zu den schlimmsten Verbrechen treiben, so wie z.B. im Holocaust.

Um solche Taten zuverlässig zu erklären, bedarf es nicht der von Carl Schmitt oder Ernst-Wolfgang Böckenförde angenommenen „Natur des Menschen“. Die Konzentration auf diese „Natur“ ist zudem wenig zweckmäßig, um dem Zustandekommen solcher Taten entgegenzuwirken. Denn menschliche Taten ergeben sich stets nicht nur aus Eigenarten der Person heraus, sondern immer auch im Zusammenhang mit jeweils gegebenen äußeren Umständen. Eine erfolgreiche Verbrechensbekämpfung oder -prävention gelingt erst, wenn auch diese Umstände berücksichtigt und modifiziert werden. Eines der wirkungsvollsten Mittel hierzu besteht in der konsequenten Achtung der Menschen- und Grundrechte.

Das deutsche Strafrecht bedarf einer gründlichen Überprüfung im Hinblick auf seine Zweckmäßigkeit. Ihm liegt die längst überholte Auffassung zugrunde, dass Übertretungen staatlicher Vorschriften generell als Delikte (Straftaten) anzusehen und folglich konsequent zu bestrafen seien. Indem über angedrohte und verhängte Strafen Menschen davon abgeschreckt werden sollen, Straftaten zu begehen, soll der Rechtsfrieden (= gute menschliche Kooperation) gesichert werden. Zugleich soll dieses Vorgehen den von Tätern Geschädigten eine gewisse Genugtuung („Sühne“) gewähren gemäß dem alttestamentlichen Gerechtigkeitsprinzip von „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Hier geht es um die angeblich heilsame Erfahrung der Genugtuung: „Der Täter hat mich etwas Leidvolles erleiden lassen und folglich möge er über eigenes Leiden erfahren und verstehen, was er mir angetan hat. Er möge daraus lernen und Derartiges zukünftig nicht mehr anderen zufügen“.

Wer so denkt und vorgeht, verbindet eine die Tat rächende Haltung mit einem pädagogisch-erzieherischen Bedürfnis. Angesichts dessen sind Bedenken angebracht: Ist das eine zweckmäßige Kombination von Anliegen? Was gut gemeint und gedacht ist, trägt erfahrungsgemäß nicht immer alle erhofften guten Früchte. Die wirklichen Folgen eines gut gemeinten Bemühens zeigen sich aufgrund der Frage: Inwiefern bzw. wann trägt ein Bemühen tatsächlich erfolgreich zum Erreichen vorgesehener Ziele bei? Dieses lässt sich mit empirisch-wissenschaftlichen Forschungsmethoden zuverlässig klären und Menschen verständlich machen.

Personen, insbesondere Juristen, die unablässig mit Rechtsübertretungen zu tun haben, können dem Glauben erliegen, alle Menschen seien gleichermaßen gefährdet, kriminell zu handeln, vor allem dann, wenn es einem selbst und auch etlichen anderen Juristen ebenso ergeht. Unter Juristen besteht eine beliebte Gedankensportart darin, sich an Möglichkeiten des Unterlaufens und Verdrehens juristischer Regelungen zu ergötzen. Jeder Berufsstand pflegt seine eigenen Witze.

Auf Schöpfungsmythen oder willkürliche Bibelauslegungen gegründete Menschen- und Weltbilder sind unbrauchbar und entbehrlich im Hinblick auf die Klärung der Ursachen von Fehlverhalten. Wer eine gründliche theologische Ausbildung in einschlägigen Interpretations-Seminaren zur Textherkunft, -authentizität und -exegese der Bibeltexte absolviert hat, der weiß, wie vorsichtig man mit solchen Texten umzugehen hat: Sie enthalten nicht zweifelsfrei nur und ausschließlich Originalworte Gottes. Außerdem lassen sich alle biblischen Formulierungen, so wie alle anderen Texte auch, missverstehen.

Wo werden solche vor-juristischen Sachverhalte eingehend in der Juristenausbildung vermittelt? Wo wird zuverlässig geprüft, inwiefern angehende Juristen diese Sachverhalte verstanden haben? Es dürfte wohl kaum den Jura-Studenten anzulasten sein, wenn sie hier nicht hinreichend informiert und ausgebildet worden sind. Eines dürfte klar sein: Sokrates’ Botschaft, dass es besser sei, sich freiwillig von seinem Leben zu verabschieden, als Unrechtes und Schädliches zu veranlassen, gehört in jedes Juristen Ohr.

Für an der jüdischen oder der christlichen Religion orientierte Juristen sei auf eine Textstelle im Neuen Testament hingewiesen, die als Beleg dafür gelten könnte, dass Jesus Sokrates’ Haltung zur Vermeidung von Unrecht und Schäden teilte. Hier geht es um das, was zum Bösen verführt:

„Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu gelangen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden.“ (Mt 18, 8-9).

Jesus könnte bei dieser eindringlichen Aufforderung die Schriftgelehrten und Pharisäer im Blick gehabt haben, die stets seine Gegner gewesen waren und die seinen Kreuzestod veranlassten. Doch kurz vor seinem Tod betete er: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lukas 23,34). Denn er war ein Vertreter der Menschenrechte und setzte sich deshalb konsequent gegen die Durchführung von Todesstrafen ein.

Wie ergeht es Juristen und Katholiken, wenn sie bemerken, dass sie Aberglauben und Irrlehren anheimgefallen sind? Möglicherweise ist Ähnliches auch etlichen Juden und Moslems passiert. Wenn sie in großer Zahl und in vielen Ländern denselben Irrtümern unterliegen, so verschwinden damit die Irrtümer nicht. Sie bleiben nur eher unbemerkt. Es gab in der Menschheitsentwicklung schon öfters kollektive Irrtümer. So meinten die Menschen zum Beispiel über Jahrtausende hinweg, die Erde habe die Form einer Scheibe und die Sonne drehe sich um die Erde herum. Um Aberglauben aufzuklären, gibt es die Naturwissenschaften.

Dieser Text steht unter der Überschrift:
2.2.2 Die Bibel als Grundlage juristischer Ordnungen und menschlicher Entwicklung
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Ihr Deutschen, seid das hoffnungsloseste Volk auf der ganzen Welt !!! Gott, sei Euch gnädig, damit ich noch etwas fühlen kann, in Eurer Gegenwart ! Amen . ----------: "Mensch, pass auf, schaue die Welt an: / Es ist die Vergangenheit und die Gegenwart, trage sie in deinem Herzen. / Liebe die böse Welt. / Du sollst immer wissen, was Du tun sollst, damit sie sich verändert. " Und das sind die Worte eines ungarischen Dichters.

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Ich möchte Herrn Kahl danken für seinen Beitrag, in dem er die das Prinzip der Selbstgerechtigkeit und Selbstgefälligkeit hinter den Aktionen machtbesessener Personen beschreibt, zu der m. E. auch die Lüge von der "Erbsünde" gehört. Die doch nur dazu dient, andere Personen damit zu unterdrücken und in Schranken zu halten. Ich habe die Kirche, in meinem Fall die evangelische Kirche, in meiner Kindheit und Jugend nur als Bigotterie und Unterdrückungsorganisation kennengelernt. Hier meine Geschichte, wie ich sie auch in meinem Buch "Stumme Schreie - Ein Mann auf der Suche nach seinen Gefühlen, Band I: Verzweiflung" erschienen als E-Book bei Amazon, geschildert habe...
In der letzten Stunde des Konfirmandenunterrichts hat dieses Schwein von Pfarrer plötzlich einen sehr lauten und aggressiven Ton angeschlagen, hat uns richtig damit überfallen, dass ihm ja keiner zur Konfirmation erscheinen soll, ohne die Eltern vorher um Verzeihung für alles gebeten zu haben. Er hat nicht gesagt wofür. Es war ganz einfach klar, dass Kinder von Natur aus böse sind und ihren Eltern eine Plage und dass wir nur dann reinen Herzens vor den Herrn treten können, wenn wir all unsere Sünden bereuen und um Vergebung gebeten haben, nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit dem Herzen. Nur dann wird uns auch Gott verzeihen, weil er in unsere Herzen sehen kann und er kann die Ehrlichen von den Heuchlern unterscheiden und es besteht nicht die geringste Chance, dass wir ihn betrügen könnten. Der Pfarrer hat dazu gesagt, dass er unsere Eltern vor der Konfirmation fragen wird, ob wir sie auch um Verzeihung gebeten hätten und er wird denen die Konfirmation verweigern, die das nicht gemacht haben. Das würde er spüren...
Ein einziges Mal im meinem bisherigen Leben habe ich dem Mut aufgebracht und es gewagt, jemanden um Hilfe zu bitten. Und zwar eben diesen Pfarrer. Während des Konfirmationsunterrichts wurden ja alle möglichen Themen ganz hehrer Natur besprochen. Auch dass man Gott um Hilfe bzw. jemand in Vertrauen auf Gott um Hilfe bitten kann. Gott würde einen nicht im Stich lassen, er würde immer mit uns sein usw. usw. usw. Zu der Zeit ist bei uns ein Fahrrad oder sonst irgendein Teil verschwunden bzw. kaputt gegangen/gemacht worden. Natürlich fiel der Verdacht sofort wieder auf mich. Ich hatte keine Ahnung um was es da ging (ich weiß es bis heute nicht) und daher habe ich mich zunächst erfolgreich gegen diese Beschuldigung wehren können. Außerdem war ich in dem Jahr so gewachsen, dass ich schon einen Kopf größer als meine Mutter war und so hat sie sich nicht mehr getraut, mich zu verprügeln. Als am nächsten Tag beim Mittagessen wieder das Gespräch auf dieses Teil kam und wer wohl dafür verantwortlich sei, hat dieselbe Schwester, die mir mein Weihnachtslego streitig gemacht hatte, gesagt: „Wieso? Der Balthi war‘s.“ Worauf ich wieder gesagt habe, dass ich keine Ahnung hätte, worum es eigentlich ginge. Aber der Verdacht war wieder gestreut worden und so wurde ich in den darauffolgenden Wochen von meiner Mutter wieder heftigst angegangen und beschimpft. Was ihr besonders stank war, dass sie, von meiner Schuld überzeugt, mir aber nichts nachweisen konnte. Wie auch? Ihre Wut darüber hat sie dann erst recht an mir ausgelassen. Nach einer dieser so hochtrabenden Konfirmationsstunden habe ich all meinen Mut zusammengenommen und den Pfarrer um Hilfe gebeten. Ich hatte ihm gesagt, dass ich wisse, dass ich kein Engel sei, aber diesmal hätte ich nicht mal eine Ahnung, um was es da ginge. Und dass ich trotzdem verdächtigt werde und dass die Stimmung Zuhause deswegen ganz schrecklich sei und ich wie ein Verbrecher behandelt werde. Ob er nicht mal mit meinen Eltern reden könne? Die Antwort des Pfarrers: „Du hast doch sicher schon mal was angestellt, was nicht entdeckt worden ist und bist in diesem Fall davongekommen. Da Gott aber alles sieht und ein gerechter Gott ist, hat er dich auf diese Weise deiner gerechten Strafe zugeführt.“

So wurde mir Glaube und Religion beigebracht. Gott als Big Brother und meine Eltern als meine Wärter, die mich für meine Sünden, oder was sie auch immer dafür hielten, angeblich in seinem Namen gnadenlos bestraften. Verteidigen durfte ich mich nie, das wäre Gotteslästerung gewesen. Ich war neun Jahre alt, als der Pfarrer in einer Sonntagspredigt wiederholt von einem lieben Gott gesprochen hat. Ich war höchst verblüfft, von so einem Gott hatte ich noch nie gehört. Ich kannte nur einen zornigen, unbarmherzigen, gnadenlosen, rachsüchtigen, strafenden Gott. Der alles sieht und nichts vergibt. Und seine Stellvertreterin auf Erden war meine Mutter.

Ich habe nie wieder jemanden um Hilfe gebeten.
Balthasar Müller

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Sie hätte besser sein können, die Schöpfung. Warum Gott sie als "sehr gut" bewertete, bleibt sein Rätsel. Es hätte zum Beispiel eine Welt ohne Erdbeben geben können, eine bessere körperliche Ausstattung des Menschen, die ihn nicht so anfällig macht für Krankheiten. Eine Natur, in der Tiere nicht ständig in Angst leben, gejagt und gefressen zu werden,
wäre auch vorstellbar. Es gibt so viel, was man hätte besser machen können, an der Natur, am Menschen. Und dabei hätte all das nicht perfekt sein müssen, ein wenig Aufwand, ein paar Veränderungen hätten für große, positive Wirkungen gereicht. Und Raum für den Glauben an das Gute, für Hoffnung auf eine bessere Zukunft wären trotzdem übriggeblieben.
Aber Gott wollte, konnte vielleicht nicht? Diesen Gedanken kann ein Christ nicht zulassen, also muss er darauf bestehen (wie auch obiger Artikel), dass der Mensch nur schuld sein kann, dass der Adam in jedem von uns steckt und er allein die Verantwortung trägt für das Übel auf dieser Welt. Ich glaube das nicht. Wenn es denn einen Gott gibt, wird auch er daran seinen Anteil haben. Warum auch immer.

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Das funktioniert nicht, lieber Fabian, Adam ist nicht frei von Schuld, schließlich liess er sich verführen ! Nehmen Sie die Griechen: Odysseus überlistete die Götter, und heute muss es vor der eigenen Korruption kapitulieren! Ist das die bessere Lösung ? Solange der Mensch nicht die Verantwortung für sein Verschulden übernimmt, und da sind sich sowohl die Wissenschaft als auch die Theologie einig, läuft er Gefahr, sich selbst und die Welt zu zerstören. Das Menschenbild ist entscheidend. Gut und Böse gibt es, ebenso wie es Schwarz und Weiß gibt, und das Ei und die Henne, und den Himmel und die Hölle, und das Grau, die Vorhölle ? Wie furchtbar, würde unsere Welt den Dilettanten, den Egoisten, den Stümpern, den Gierigen, den Rücksichtslosen, und denen ohne jeglichen Glauben überlassen !!!

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Zitat aus dem Artikel: "Christen waren Schrittmacher im Tierschutz, in der Friedensbewegung, in der Fürsorge für Arme, in der Bildung. Sie üben Solidarität, wo Menschen wirtschaftlich unter die Räder kommen und es ihnen schwerfällt, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Sie stellen sich auf die Seite derer, die von anderen kulturell ausgegrenzt werden." Das ist aber schon sehr interessant, wo man Christen findet. Wo Menschen wirtschaftlich unter die Räder kommen, kann sich ein Habenichts also bei einem christlichen Hilfswerk eine warme Mahlzeit und einen Wintermantel abholen. Die wirtschaftlichen Räder, unter die so mancher Zeitgenosse gerät, haben sich aber offenbar selber erfunden. Auf jeden Fall lese ich nichts davon, welchen massiven Anteil Christen und christlicher Glaube daran haben, dass es diese eigentümlichen Räder gibt. Die wurden allenfalls von Adam, dem Menschen schlechthin, in Bewegung gesetzt.Christen mildern also ab, was "der Mensch" systematisch verbockt hat. Wenn zwar die Schöpfung manches zu wünschen übrig lässt, so lassen wir uns doch nicht den Glauben an die sympathische Rolle der Christen in der Gesellschaft vermiesen.

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Ist hier das Wort Einsteiger als Synonym für Cretin verwendet worden?

Wie soll man sich über das Gute und das Böse/Schlechte verständigen, wenn mit keinem Wort erwähnt wird, wer eigentlich die Definitionsmacht über Gut und Böse hat? Gibt es das absolut Gute? Wenn nicht, ist die ganze Einsteigerfrage Jahrmarktszauber. Man tut so, als würde man Probleme wälzen, aber man schiebt nur Wortkulissen. Religion als Kulissenschieberei für Einsteiger.

Was gut ist, entscheiden regelmäßig Interessenlagen. Und derer sind so viele, dass das absolut Gute nicht erwartet werden kann.

Die Frage sollte dashalb lauten:
Erkläre einem Religionseinsteiger, warum das Gewese um einen Gott so wenig mit der Wirklichkeit zur Deckung gebracht werden kann. (ebsw)

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Lieber Iwan, Sie haben es immer noch nicht geblickt obwohl Sie so häufig die christliche Seite des Internet besuchen. Da muss ja schon ein großes Interesse am christlichen Glauben da sein. Jetzt nochmal zum mitlesen: Es gibt Christen auf dem Papier und solche die es von Herzen aus sind. Die einen wollen Mainstream die anderen haben einen echten Glauben. Die einen glauben nur den richtigen Weg zu kennen, die anderen haben ihn gefunden. So wie es auch z.B. Engländer gibt die nicht an den Kolonialstaaten Schuld sind und Osteuropäer gibt die nicht Stalinisten sind. Es gibt auch Muslime die nicht Fundis sind und Christen die nicht Kapitalisten sind, ebenso gibt es Atheisten die nicht fundamental sind sondern andere Ansichten aktzeptieren. Auch die Deutschen sind nicht alle Nazis. Menschen sind unterschiedlich. Alle Christen über einen Kamm zu scheren ist ungefähr so wie alle Vögel zu bezichtigen Fische aus dem Bodensee zu klauen. Zum einen klauen Vögel nicht und zum anderen fressen Vögel nicht alle das gleiche Futter. Es ist ein Überbegriff (bitte jetzt im Kopf speichern!) und nicht die individuelle Auslegung eines Atheisten der versucht Christen zu verurteilen, die er weder kennt noch verstehen möchte.

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ebsw schrieb am 29. Oktober 2012 um 19:05: "Was gut ist, entscheiden regelmäßig Interessenlagen." Dem ist voll zuzustimmen. Die Interessenlage bei der Serie "Religion für Einsteiger" lautet: Wie kann dem Mitgliederschwund der Kirchen durch die Acquise neuer Interessenten entgegengewirkt werden? Da müssen eben klassische Glaubensformulierungen dem bewährten Schema unterworfen werden, dass sowieso alles ganz anders gemeint war, als es gemeint war. Und schwupps wird aus der guten Schöpfung, die die fruchtessende Eva vergeigt hatte, eine Schöpfung, an der sich "der Mensch" laufend versündigt. Das Gute daran ist, dass jeder ohne Rücksicht auf Verluste immer hoffen darf. Und das Beste vom Guten besteht darin, dass Christen sich immer auf der Seite des Guten befinden. Sie wirken beim Tierschutzverein, bei der Friedensbewegung, bei der Woche der Brüderlichkeit und im Management der Armut mit und erteilen Religionsunterricht. Dass das alles fraglos gut ist, ja davon darf man bei einem interessierten Religionseinsteiger doch wohl ausgehen. Wo kämen wir sonst hin.....

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Christian schrieb am 29. Oktober 2012 um 21:12: "Es gibt Christen auf dem Papier und solche die es von Herzen aus sind." Da ich doch, lieber Herr Christian, davon ausgehen darf, dass Sie zu den Herzenschristen gehören, lade ich Sie auch diesmal wieder dazu ein, mir zu sagen, wo ich schon wieder den Christen bitter Unrecht getan habe. ______________________ Zitat: "Alle Christen über einen Kamm zu scheren" wäre sicher ein Fehler. Es wäre aber genau so ein Fehler, wegen der Unterschiede zwischen den Christen nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen, dass und vor allen warum es sich trotz aller Unterschiedlichkeit um Christen handelt. Deswegen habe ich am vorliegenden Artikel kritisiert, die christlichen Hilfswerke als christliche Einrichtungen wahrzunehmen, aber kein Wort darüber zu verlieren, was das Christentum zur laufenden und systematischen Erzeugung von Armut beiträgt.

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Hallo Iwan,

Sie meinen, dass kein Wort darüber geschrieben wird: "was das Christentum zur laufenden und systematischen Erzeugung von Armut beiträgt." Was trägt es bei? und was trägt der Atheismus zur laufenden und systematischen Erzeugung von Armut bei? Und welche atheistischen Hilfsorganisationen versuchen Armut zu verhindern oder abzumildern? Und warum handelt es sich trotz aller Unterschiedlichkeit um Christen?

Grüße,

Christian

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Christian schrieb am 4. November 2012 um 19:20: "Was trägt es bei?"_______________________________ Wie kommt es denn zu Armut? Die gängige Auskunft ist, dass da irgendwas schief gelaufen sein muss. Das überzeugt mich nicht. Die soziale Marktwirtschaft führt nämlich zwangsläufig zu Dürftigkeit und Armut in großem Stil. Jeder Zugriff auf nützliche Dinge ist nur erlaubt, wenn man Eigentum daran erworben hat. Eigentum erwirbt man, indem man Geld hinblättert. Und zu diesem Geld kommt der Normalmensch nur durch seinen Lohn oder sein Gehalt. Dieser Lohn ist aber für die Firma, die ihn zahlt, ein Unkostenfaktor, der auf jeden Fall so klein wie möglich gehalten werden muss. Also braucht es eigentlich niemanden zu verwundern, dass in einer von der Marktwirtschaft geprägten Welt die Dürftigkeit und das lebenslange sich Einteilen und Beschränken für den Durchschnittsmenschen die Regel ist.__________________________________ Herzens- und Papierchristen, um Ihre Einteilung aufzugreifen, unterstützen dieses Treiben gleichermaßen als das Selbstverständlichste von der Welt. Die Predigten, egal ob mehr evangelikal oder Mainstream oder modern, setzen alle diese wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse voraus und geben dann heiße Tipps, wie man als guter Christ hier mitzuschwimmen hat._______________________________ Zitat: "was trägt der Atheismus zur laufenden und systematischen Erzeugung von Armut bei?" Ziemlich viel. Atheisten sind in der Regel genau so unkritische Mitmacher, wie es im Normalfall die Christen sind. Atheist sein heißt, den Fehler mit Gott nicht mitzumachen. Das schützt keineswegs vor all den vielen anderen Irrtümern, denen man auch noch anhängen kann._____________________________ Zitat: "Und welche atheistischen Hilfsorganisationen versuchen Armut zu verhindern oder abzumildern?" Mit Mildtätigkeit für sich und die bescheuerten Verhältnisse Reklame zu machen ist ein Fehler, den auch Atheisten beherrschen, wenn auch die Siegespalme hier eindeutig den Christen gebührt. Wer Armut ernstlich verhindern will, kommt nicht umhin, sich in einen ziemlich grundlegenden Widerspruch zu allen angesehenen Werten zu begeben. Er findet sich dann im Verfassungsschutzbericht wieder. Der listet übrigens in ganz seltenen Fällen auch mal Christen auf. Womit auch klar gestellt wäre, wo die Schwerpunkte liegen. _______________________ Zitat: "Und warum handelt es sich trotz aller Unterschiedlichkeit um Christen?" __________________________________ Weil sie laut Selbstauskunft, an der auch kein vernünftiger Zweifel angebracht ist, an den Christengott glauben. ______________________________________ Auf Ihren Beitrag vom 29. Oktober 2012 um 21:23 in "Panzer für die Saudis?", den Faschismus und die Moral betreffend, habe ich bereits vor einer Woche geantwortet. Die Redaktion hat aber meine Antwort bis heute nicht freigeschaltet. Warum sie das macht, bleibt wie immer Redaktionsgeheimnis. Neueste Entwicklung: Nach Zusendung dieses Beitrages wurden meine beiden noch ausstehenden älteren Beiträge freigeschaltet. Danke! Dafür ist dieser Beitrag aus der Liste gelöscht worden. In der Hoffnung, dass dies keine Zensur, sondern ein technisches Versehen war, schicke ich ihn nochmals ab.

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Lieber Iwan,

vielen Dank für Ihren Beitrag. Jetzt wird es a bissle schwierig, da zwei Themen gemischt sind (wofür Sie nichts können) und gleichzeitig darauf zu antworten. Deshalb antworte ich zu den Beiträgen dieses Themas und an anderer Stelle zu denen des anderen Themas. Vielleicht kommt somit wieder eine Struktur ins Geschehen. Zunächst mal mein vollstes Verständnis zur fehlenden Freischaltung Ihres Beitrages! Das finde ich auch nicht ok und hat den Beigeschmack einer Zensur. Als christlich gläubiger Mensch entspricht das nicht meiner Sicht des christlichen Glaubens!
Sie schreiben von der sozialen Marktwirtschaft, diese hat aber nichts mit dem Christentum zu tun. Sie ist vielleicht die Form des Marktes, die den christlichen Überzeugungen am nächsten kommt entspricht aber nicht der Forderung von Jesus "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".

Echte Herzenschristen schwimmen niemals mit, das widerspricht sich komplett. Herzenschristen sind sich bewusst, das Jesus eine Aufforderung hat und keinen Mainstream möchte.

Ob es ein Fehler ist an Gott zu glauben kann nicht bewiesen werden ebenso wie die Frage ob es ein Fehler ist an Gott nicht zu glauben. Beides wird immer eine Frage bleiben.

"Wer Armut ernstlich verhindern will, kommt nicht umhin, sich in einen ziemlich grundlegenden Widerspruch zu allen angesehenen Werten zu begeben." Wie soll ich das verstehen? Angesehene Werte sind zum Beispiel Freundlichkeit, Nächstenliebe, Toleranz, Teamfähigkeit usw. Was gibt es daran auszusetzen? Und wie könnte sich das positiv gegen die Armut wenden?

Warum hat der Glaube an den Christengott für Sie ein so großes Problempotenzial, wenn sogar der Atheismus genauso problematisch ist? Was ist die positive Seite nicht an "Gott" zu glauben und statt dessen den untergeordneten Werten zu huldigen? Welche vernünftige Sicherheiten gibt es an den Atheismus zu glauben?

Beste Grüße,

Christian

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Christian schrieb am 7. November 2012 um 20:52: "Das finde ich auch nicht ok und hat den Beigeschmack einer Zensur." Es freut mich, zu lesen, dass auch Sie mit der Zensur nichts am Hut haben. Vielleicht war es in diesem Fall ja auch nur ein technisches Problem oder eine organisatorische Panne. _______________________________ Zitat: "Herzenschristen sind sich bewusst, das Jesus eine Aufforderung hat und keinen Mainstream möchte." Ganz so bescheiden war Jesus nicht. Der hätte gerne gehabt, dass seine Ansichten zum Mainstream werden. Vorsichtshalber hat er deswegen denen, die sich nicht mit seinen Vorstellungen anfreunden wollten, ewige Verdammnis in Aussicht gestellt. Dieser christliche Überzeugungsversuch klärt allerdings nicht die Frage, wem Jesus Aufforderungen nützen und wem sie schaden. _____________________________________ Zitat: "Angesehene Werte sind zum Beispiel Freundlichkeit, Nächstenliebe, Toleranz, Teamfähigkeit usw. Was gibt es daran auszusetzen?" Jede Menge. Die Freundlichkeit, die eine Verkäuferin der Kundschaft gegenüber an den Tag zu legen hat, ist eine unverschämte Forderung der Geschäftsführung zur Beförderung des Profits. Der Nächstenliebe soll niemand widersprechen dürfen. Warum? Weil nahezu alles und auch immer das glatte Gegenteil als Nächstenliebe angesehen werden kann. Für die einen ist es ein Ausfluss von Nächstenliebe, die Bundeswehr aufzustellen und einzusetzen. Für andere wäre die Abschaffung des Militärs ein Gebot der Nächstenliebe. Statt sich aber um das Militär zu streiten, bricht jetzt Zank aus, wie die Nächstenliebe recht zu verstehen sei. Toleranz ist ein Ideal von Herrschaft. Die Obrigkeit, egal ob demokratisch oder anders legitimiert, soll auch mal was durchgehen lassen. Statt solche frommen Wünsche an die Herrscher zu stellen, könnte man sich fragen, was Herrschaft notwendig macht und wer sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn er dabei auch noch freiwillig mitmacht. Teamfähigkeit ist der Begriff, den Betriebspsychologen bemühen, wenn die Belegschaftsmitglieder gefälligst ihre gegenseitigen Abneigungen hintanstellen sollen, damit alle schön fleißig zu satten schwarzen Zahlen des Ladens beitragen. ___________________________________ Zitat: "Welche vernünftige Sicherheiten gibt es an den Atheismus zu glauben?" An den Atheismus glaubt niemand. Der kann nicht geglaubt werden, der kann nur praktiziert werden, indem man nicht an Gott glaubt. Ob man damit richtig liegt oder falsch, kann einem keine Autorität sagen. Solche Sicherheit gibt es erfreulicherweise nicht. Da muss jeder sein eigenes Urteilsvermögen bemühen.

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Hallo Iwan, Sie scheinen schon eine sehr negative Sicht zu haben, wenn Sie die beschriebenen Werte nur so sehen können. Da erscheint es mir, als wenn Sie Freundlichkeit mit Unterwürfigkeit verwechseln, Nächstenliebe mit Egoismus, Toleranz mit Berechnung und Teamfähigkeit mit Kapitalismus. Es gibt auch schöne Seiten im Leben :-) so,das wars, beste Grüße und Good Luck beim "Nichtglauben"

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Christian schrieb am 10. November 2012 um 20:40: "Nicht so negativ denken!" Der heiße Tipp, positiv und nicht negativ zu denken, stammt nicht aus der Bibel, sondern aus einer anderen, ebenfalls munter sprudelnden Irrtumsquelle, der psychologischen Weltsicht nämlich. Bei der verkommt das Denken zu einem Hilfsmittel, sich in angenehme oder unangenehme Gemütszustände zu versetzen. Man könnte das Denken allerdings auch dazu benutzen, um über einen Sachverhalt was rauszukriegen. Dann gibt es weder ein positives noch ein negatives Denken, sondern ein zutreffendes und ein nicht zutreffendes Denken. Also bis demnächst wieder!

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Satz aus dem Artikel: "Christen waren Schrittmacher im Tierschutz"

-> Von den nahezu 82 Millionen in Deutschland lebenden Menschen identifizieren sich etwa 60% als "Christen" oder zumindest als einer "christlichen Konfession zugehörig". Gleichzeitig werden jedes Jahr 700 Millionen Tiere missbraucht und ermordet. Von wem?

Vor den hierzulande üblichen Praktiken, nichtmenschliche Tiere einzusperren, qualzuzüchten, von ihren Nachkommen zu trennen, ihnen Muttermilch und Eier zu rauben, und sie letztendlich abzuschlachten (nahezu _jede "Milchkuh" und _jedes Huhn wird letztendlich abgeschlachtet), sollten Tiere geschützt werden.

Dies weiter zu betreiben ist kein Tierschutz, es ist Tierverachtung. Vielleicht sollten Christen, die Vokabeln wie "Tierschutz" gebrauchen, diese Tiere vor allem vor Einem schützen - vor sich selbst.

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Zur theologischen Erläuterung dieser Fragestellung ist es offenbar erforderlich, eine einzige Berufsgruppe Kriminellen gleichzustellen, da sie angabegemäß Menschen "an den Rand des wirtschaftlichen Ruins" und in die "seelische Verzweiflung" treibt. Können demnach die allein in Deutschland rund 650.000 tätigen "Bankleute" noch Christen sein? Im Kontext ist das Beispiel der Bankleute inhaltlich völlig überflüssig, unreflektiert und polemisch. Von einer führenden Kirchenzeitung wünsche ich mir, dass sie sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stets bewusst ist, einzelne Berufsgruppen nicht stigmatisiert und auch komplexe theologische Themen für religiöse Einsteiger nicht auf Unterhaltungsniveau banalisiert.

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