So vielfältig ist das evangelische Leben in Deutschland
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
30.08.2012

Von Anfang an dabei: Kinder und Jugendliche

Sie ist eine der großen, kaum angefochtenen Traditionen der Kirche: die Taufe. 174.165 Kinder wurden im Jahr evangelisch getauft (Erhebung von 2010). Hinzu kamen im selben Zeitraum fast 19.000 Erwachsenentaufen. Bemerkenswert: Mehr als 75 Prozent der Kinder mit mindestens einem evangelischen Elternteil werden getauft.

 

 

 


Werden die Kinder größer, können sie eine der 8.500 evangelischen Kindertagesstätten und Horte besuchen. Mehr als eine halbe Million Kinder werden dort von 68.000 pädagogischen Kräften betreut. Auch sie sind Orte religiöser Bildung. Nahezu jeder sechste Platz in einer Kita wird von der evangelischen Kirche betreut.

 

 

 


Zur Konfirmation gehen im Jahr 232.000 Jugendliche (2010). 168.000 Kinder und Jugendliche besuchen eine der mehr als 1.100 evangelischen Schulen in Deutschland. In Vergleichsstudien schneiden die evangelischen Schulen gut ab, in Bereichen wie Leseverständnis lässt sich ein Leistungsvorsprung gegenüber anderen Schulen feststellen.

 

 

 

 

 

 

Und in den Kirchengemeinden?

Dort treffen sich regelmäßig fast eine halbe Million Heranwachsende in Kinder- und Jugendgruppen sowie Eltern-Kind-Gruppen. Rechnet man Projekte, Aktionstage und Veranstaltungen in Schulen (ohne den Religionsunterricht) hinzu, dann erreicht die Kirche fast 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche.

 

 

 

 

Ja sagen vor dem evangelischen Traualtar

51.882 evangelische Trauungen fanden im Jahr 2010 statt – 13,6 Prozent der Eheschließungen. Bei 59,4 Prozent dieser Paare waren beide Partner evangelisch, bei 32,6 Prozent ein Partner.

 

 

 

 

Etwas tun in der Kirchengemeinde 

Es gibt eine Vielzahl ständiger Kreise: zum Beispiel für Gespräche über Glaubensfragen, zum Engagement in der Friedens- und Entwicklungsarbeit, Frauen- und Männerkreise, Chöre und Instrumentalgruppen, zur Vorbereitung von Gottesdiensten oder der Jugendarbeit. Weit über 1,6 Millionen Männer und Frauen engagieren sich regelmäßig in Gruppen der Kirchengemeinden: Sie sprechen zum Beispiel über Glaubensfragen, engagieren sich für Friedens- und Entwicklungsarbeit, musizieren in Chören und Instrumentalgruppen, bereiten Gottesdienste vor, machen Jugendarbeit.

(Erhebung 2009). Die Gesamtzahl der Gruppen und Kreise beläuft sich auf 131.000.

 

 

 

Diakonie und Entwicklung: zwei Hauptgebiete kirchlicher Arbeit

Am 1. Januar 2010 waren in den Einrichtungen und Diensten der Diakonie 452.600 Menschen beschäftigt, davon 202.300 in Vollzeit. Diese hauptamtlichen Kräfte werden von mindestens ebenso vielen Helferinnen und Helfern unterstützt. Die Diakonie kümmert sich um unterschiedlichsten sozialen und medizinischen Arbeitsfelder: von der Jugend-, Behinderten- und Altenhilfe über die Krankenhäuser, sie unterhält Beratungsstellen und organisiert Selbsthilfegruppen, sie betreibt Aus- und Fortbildung für soziale und pflegerische Berufe. Etwa ein Drittel aller stationären Behindertenplätze in Deutschland befindet sich in der Verantwortung der Diakonie.

Der Evangelische Entwicklungsdienst EED finanziert Entwicklungsvorhaben von Partnern in Entwicklungsländern, führt aber selbst keine eigenen Projekte durch. Die Arbeitsfelder sind weit aufgefächert: Bildung, Gesundheit, Menschenrechte, Frieden, Frauenförderung, Umweltschutz, Wasserversorgung, Landwirtschaft und und und. Im Jahr 2010 bewilligte der EED 275 Projekte und Programme mit einem Fördervolumen von 114,5 Millionen Euro.

Auch „Brot für die Welt“ kämpft gegen den Hunger in den Armutsländern. Derzeit leistet die evangelische Hilfsorganisation in mehr als 1.000 Entwicklungsprojekten Hilfe zur Selbsthilfe. 2012 haben sich sich der EED und "Brot für die Welt" zum "Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung" zusammengeschlossen.

 

 

Am Lebensende

Im Jahr 2010 gab es 292.602 evangelische Bestattungen, 279 607 der Verstorbenen waren evangelische Kirchenmitglieder.

 

 

 

 

 


Sonntags 10 Uhr - und zu vielen anderen Zeiten

Pro Sonn- und Feiertag werden in Deutschland knapp 20.000 Gottesdienste gefeiert. Hinzu kommen an Heiligabend 40.000 Christvespern und Metten. Etwa 900.000 Menschen besuchen in Deutschland sonntags einen evangelischen Gottesdienst. Zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel Erntedank, verdoppelt sich die Zahl der Kirchgänger. An 241.000 Abendmahlsfeiern nehmen im Jahr knapp zehn Millionen Gläubige teil, wo bei in vielen Gemeinden das Abendmahl an jedem Sonntag, in anderen einmal im Monat gereicht wird (Basis 2010).

 

 


Vor Ort für die Menschen da: Kirchengemeinden

20 Landeskirchen gibt es in Deutschland, mit Ausnahme der Reformierten Kirche sind es alles Territorialkirchen. 15.129 Gemeinden mit insgesamt 23,9 Millionen Kirchenmitgliedern wurden im Jahr 2010 gezählt. Zu den größten Landeskirchen mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern zählen jene in Bayern, Hannover, Rheinland, Westfalen und Württemberg sowie die neu geschaffene Nordkirche. Die kleinste, aber nicht weniger selbstbewusste Landeskirche ist jene von Anhalt mit 43.000 Mitgliedern. 18.576 Theologinnen und Theologen stehen im aktiven Dienst der Kirche, davon sind 32,1 Prozent Frauen, 67,9 Prozent Männer. Mehr als 1,1 Millionen Ehrenamtliche, fast zu Prozent weiblichen Geschlechts, wurden gezählt – fünf Mal so viele, wie es Hauptamtliche gibt. Viele von ihnen arbeiten zum Beispiel im Gemeindevorstand mit.

Ebenso wie Frau Kropf interessiert mich, ob wir diese Grafik auf unserer Gemeindehomepage weiterverarbeiten dürfen.
Im Übrigen großes Kompliment an chrismon.de, weiter so!

Liebe Grüße aus Pfeddersheim

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Liebe Frau Kropf, lieber Herr Schick, ja, die Grafik dürfen Sie unter Angabe der Quelle benutzen. Entweder Sie speichern Sie direkt von dieser Seite aus, oder, Sie wenden sich noch einmal an uns.

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