Familie Rübsam aus Isn
Foto: Achenbach-Pacini
Ich bin .....
...ein Chaot”, schreibt Lisa, elf Jahre alt. „Ich bin wahrscheinlich ein mit mir befreundeter Fremder”, spekuliert der Schriftsteller Friedrich Ani. „Ich bin Deutsche seit 2008”, sagt die gebürtige Iranerin. – Mehr als tausend Antworten bekam die chrismon-Redaktion auf die Frage „Wer bist du?” So anrührende, erschütternde, aber auch witzige Antworten hat man uns anvertraut! Wir ahnten schon immer und wissen es jetzt: chrismon hat großartige und wunderbar unterschiedliche Leserinnen und Leser. Umerzogene Links­händerinnen, glückliche Lehrerinnen, promovierte Wirt­schafts­wissenschaftler, trockene Alkoholiker, fromme Dichter, ganze Schulklassen, alles dabei. Darauf sind wir stolz. Wir bedanken uns bei denen, die geschrieben haben. Am liebsten würden wir alle Antworten drucken und allen das iPad schicken, das wir ausgelobt haben. Aber es gibt ja nur eins. Und das bekommt, so hat es die Verlosung entschieden, Uta Hennig in Stuttgart. Krankenschwester, Kaffeetrinkerin, Klassefrau. Sie kann sich dann gleich die neue kostenlose chrismon-App anschauen.
21.06.2011

Ich bin sehr stolz und glücklich. Ich bin der Papa von Stephanie, die heute Fahrrad fahren gelernt hat. Am Abend lag sie im Bett, seufzte und sagte: „. . . und was, wenn ich das alles nur geträumt habe?”

 Jan Rübsam, Isny im Allgäu -

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Ich bin dick, aber doch dünn.
Ich bin Frau, Mama, Tochter und Schülerin. Ich bin berufstätig, aber berufslos. Ich bin Deutsche, aber Ausländerin. Ich habe kein Geld auf meinem Konto, ich bin aber nicht arm. Ich bin Künstlerin, ich male, meine eigene Zukunft. Ich bin ein Kind Gottes.
Ich bin frei!!!

 Juliet Rübsam, Isny im Allgäu 

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Ich habe mein Gedächtnis verloren. Ein Fahrradunfall. Einfach weg. Und dann im Krankenhaus. Mit Hirnblutungen. Zunächst sechs Tage Koma voller Hoffnung und Bangen: große Bilder, schöne Stücke und bizarre Momente. Und die große Frage: Bleibe ich oder sterbe ich? Und dann wieder aufwachen. Und ein komplett anderer. Und die Frage: Was bleibt? Wer bin ich? Kann ich wieder laufen? Kann ich wieder ich selbst sein? Kann ich wieder lieben und leben? Hilflos angewiesen auf Menschen, die mir helfen. Und die mit mir sprechen, obwohl ich nicht sprechen kann: Geheiratet? Doktor? Museum? Und neue Fragen: Und wo ist mein Geld­beutel? Wo soll ich hingehen? Was mache ich eigentlich hier? Und wie geht es weiter? Ein großes, großes Rätsel.

Ich weiß immer noch nicht, weshalb unser Leben sich in einem kleinen Moment komplett so verändern kann. Ich vermute, dass wir es erst wissen, wenn wir unser eigenes Stück am Ende
als festes Drehbuch bekommen. Bis dahin müssen wir wohl noch ein bisschen selbst sein.

 Dr. Frank Morath, Köln

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Bin Glückskäfer mit gewissem Know-how, mit Drang zur Vagabundin. Stolze Besitzerin einer eigenen Welt.

 Davine Ottensmeier

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Ich bin … eine Klassefrau! Zu überheblich?
Ich bin alleinerziehende Mama von drei Kindern, bin Krankenschwester, studiere Kunsttherapie, mähe Rasen, trinke Kaffee, denke nach und schreibe Texte, falle vom Fahrrad, habe Heuschnupfen, singe beim Staubsaugen, stopfe keine Socken, lasse die Sau raus, habe Launen und Sehnsüchte, weine salzige Tränen, spiele ziemlich gut Klavier, habe Ohren, die hören, was zwischen den Zeilen steht und Hände, die in den Arm nehmen. Ich habe gelernt, dass Demut, Achtung und Ehrlichkeit und die Liebe zu mir selbst, mich in mir ruhen lassen, trotz all der Anforderungen des Lebens. Ich bin Uta mit jeder Faser meines Seins und freue mich, wenn mein Sein sich im Gegenüber spiegelt.
Es war ein schmerzvoller, aber heilsamer Weg bis zu der Erkenntnis, dass ich - so wie ich bin - eine Klassefrau bin. Deshalb ist es nicht überheblich.

Uta Hennig

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Ich bin Annekatrin Wigginghaus, 36 Jahre alt; ich bin verheiratet und habe zwei Kinder; ich lebe in Gütersloh; ich arbeite als Lehrerin für Deutsch und Englisch am Westfalenkolleg Bielefeld; ich singe im Bachchor Gütersloh; mein Lieblingskomponist ist Bach.

Seit drei Tagen weiß ich, dass un­sere Tochter Ella (8 Wochen) gehörlos ist.

 Annekatrin Wigginghaus, Gütersloh 

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Ich bin – Gelegenheitsautist.

 E. B. 

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Ich bin der letzte Spross einer aussterbenden Familie.

Ich bin ein verhinderter Lebenskünstler.

 Vera Prudent, Berlin 

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Als Soziologe weiß ich, dass meine Identität durch das Bündel meiner verschiedenen sozialen Rollen gebildet wird, als Professor, Ehemann, Vater, Bürger, Konsument usw. Das war schon immer so, aber die Vielfalt der Rollen wird größer und die Anforderungen steigen und wechseln immer häufiger. Allein als beliebiges „Bündel” (oder als „Patchwork”) kann man aber keine stabile Identität ausbilden. Ich spüre immer wieder (und je älter ich werde umso mehr), wie wichtig es ist, jenseits der sozialen Vielfalt etwas Eigenes zu sein – aber das wird eine immer schwierigere Aufgabe. Dieses Eigene ist nicht nur der persönliche „Sinn”, den ich mir für mein Leben gebe (und an dem ich immer öfter zweifle), sondern es ist die schlichte Freude, wenn es mir gelingt, meine komplizierte alltägliche Lebensführung zusammen mit all denen, die mir lieb sind, einigermaßen „auf die Reihe zu bekommen”.

 Prof. Dr. G. Günter Voß, Chemnitz 

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Ich bin Krankenschwester, 47 Jahre alt und seit 27 Jahren verheiratet, die meiste Zeit glücklich. Vor zwei Jahren verliebte ich mich in meine Physiotherapeutin. Nach vier Monaten Affäre entschied ich mich für sie. Inzwischen sind wir durch viele Hochs und Tiefs gegangen. Meine zwei Töchter (22 Jahre und 26 Jahre) ­haben sich von mir entfernt, was sehr wehtut. Einen Enkel bekam ich vor neun Monaten. Das klingt alles nicht so sehr nach Glücklich-sein, aber ich bin dankbar, dieser wundervollen Frau begegnet zu sein und mit ihr zu leben. Dankbar bin ich auch meinen Eltern und Geschwistern, die zu uns stehen und mir Kraft geben.

 S. K., Schwerin 

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Die Hälfte ist längst gelebt, vermutlich. Die Suche nach neuen Bildern hört nicht auf, glücklicherweise. HNO-Arzt und plastischer Chirurg, ziemlich erfolgreich und doch niemals entspannt. Einzelkämpfer trotz Team­fähigkeit. Vorläufig ohne Gebrechen, schmerzfrei und eigentlich voll im Plan, wenngleich immer mit dem Gefühl, etwas verpasst zu haben, was wahrscheinlich nicht wirklich berechtigt ist. Hobbypilot mit dem Wunsch, doch noch ­immer etwas höher zu steigen, aber sicherheitsbesessen, was der geliebten Familie geschuldet ist und wohl auch meinen Patienten hilft. Ich habe vielleicht zu wenig ausprobiert. Normaloschicksal. Wäre gern auch einmal Freak gewesen, wenigstens ein paar Tage.

 Dr. N. N.

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Bis vor zwei Monaten war ich noch Lang­­zeit­studentin, Bardame, Partygängerin und hatte eine Fernbe­­zie­hung nach Berlin. Seit dem Schwangerschaftstest bin ich werdende Mutter, Staatsexamensanwärterin, Am-Wochen­ende-zu-Hause-Bleiberin und bald Berlinerin. Ich bin glücklich, aber vermisse meine Freunde.

 Birte Ribbeck, Leipzig 

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Ich bin ein Relikt. Ich liebe klare Verhältnisse, Respekt vor dem Anderen, sich an ­Vereinbarungen zu halten, Aufrichtigkeit, Ordnung (wenn sie mir auch schwerfällt), wenn Kinder aufräumen . . . Alles unmodern ge­worden.

 Hille Thomsen 

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Ein Mensch, den GOTT 85 Jahre durch Tiefen und Höhen geführt hat und der sich (noch) nicht verunsichern lässt, dass seine Verheißungen sich erfüllen.

 Karl-Heinz Frankhäuser

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Ich mache nichts anderes, als Zeit meines bewussten Lebens dieser Frage nachzugehen: Wer bin ich?
Immer wenn ich denke, nun habe ich ­etwas über mich begriffen und weiß, wer ich bin, macht mir die Realität einen Strich durch die Rechnung.
Ich mache im Grunde alle Er­fahrungen nur, um herauszufinden, wer ich bin. Was bin ich und was bin ich nur, weil ich die Vorstellung habe, ich sollte so sein?
Was kann ich an mir ändern, und womit muss ich mich ­arrangieren?

Wo verzeihe ich mir, und wo bin ich einfach nur faul? Welche Verletzungen sind heilbar? Welche Narben werden immer schmerzen, wenn man sie berührt? Ganz ehrlich: Ich weiß es noch nicht. Reicht die vage Vorstellung meiner selbst schon, um zu sagen: So bin ich?

Sarah Wiener, Fernsehköchin

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Ich bin ein Papierflieger aus rotem Seiden­papier, 20 Jahre alt.
Die letzten 13 Jahre habe ich damit verbracht, mich auf meinen Start vorzubereiten. Ich habe alle Kanten sorgfältig nachgezogen und immer bessere und zahlreichere Knicke gelernt und eingebaut, so dass ich mich perfekt vorbereitet wusste; ­zumindest sagten mir das immer alle. Im letzten Sommer bin ich dann gestartet. Das Abheben war leicht. Auf meinen Fahnen wehte fröhlich das Wort „Abi!” im Wind. Aber ich habe meinen Kompass verloren. Und treibe jetzt hier oben, in der Hoffnung, bald das Ziel vor Augen zu haben. Auf meinem bisherigen Weg hat das Seiden­papier einige Stürme überlebt und hier und da einen kleinen Riss bekommen. Aber noch fliege ich. So lange, bis ich angekommen bin.

 P. S. 

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Ich bin mir nicht sicher. Man
darf das mit 22, denke ich. Ich weiß besser, was ich nicht bin: kein studentischer Unternehmensberater, kein Hörsaalbesetzer, kein Ritalin-Schlucker, kein Tatort-Schauer. Ich bin Bummelstudent, angehender Ökonom, halbfleißig, halbmotiviert, aber interessiert. Ich bin Bachelor-Anwärter, Wiederkäuer, Wissensverwalter. Bin ich deshalb irgendwie qualifiziert? Ich bin mir nicht sicher. Ich bin Bahnfahrer. Ohne Leidenschaft, aber politisches Engagement zwingt mich dazu. Ich kenne Orte wie „Mulfingen” und Worte wie „Raumschaft”. Ich bin Sozialdemokrat, was nicht nur Spaß macht. Immer wenn ich es loslassen will, lässt es mich nicht los. Bin ich deshalb Politiker? Ich bin mir nicht sicher.

Ich bin Musiker, Sänger, Texter. Was auf mich einprasselt, kann ich damit ordnen. Wie eine Dachrinne, in der alles zusammenläuft, die aber im Herbst manchmal von Blättern verstopft ist. Bin ich deshalb zufriedener? Ich bin mir nicht sicher.
Ich bin nicht der Einzige.
Ich bin mir sicher.

 Hannes Munzinger, Heidelberg

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Ich bin das freundliche Mathe-Ass.

 Moritz Günther 

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Ich bin Deutsche, seit 2008. Ich bin Iranerin, seit meiner Geburt. 1979 geboren, bin ich ein Kind der Revolution, wie man im Iran sagt. Ich bin ein Kriegskind und kann keine Lebensmittel wegwerfen! Wenn ältere Menschen in Deutschland von Krieg und Nachkriegszeit erzählen, kommt mir vieles bekannt vor. Schlange stehen für Lebensmittel, nur einmal in der Woche warmes Wasser, Stromausfälle. Ja, kenne ich! Ich bin Feministin und die Lebensgefährtin von meinem Freund. Ich bin unmusikalisch, aber ich liebe Musik. Ich liebe das Leben. Ich bin frei.

 P. T. 

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Ich bin Ich
Einmalig außen
Innen im Wirbel der Gene
Urzeitlicher Ahnen
Puzzelnd im Geäst.

Sinnend im Baume
sitze ich
Spiele mit den Blättern
Meiner selbst
Ich bin Viel.

 Ute Sievers, Schwerin 

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Ich bin wohl das, was man im Allgemeinen als „im Aufbruch” oder „vor dem Ernst des Lebens stehend” bezeichnet.

Aber eigentlich bin ich doch auch das zu­künftige Au-pair in Rotterdam, die angehende Studentin der internationalen Betriebswirtschaftslehre oder doch lieber die zukünftige Lehramtsstudentin? Und genau da liegt das ­Problem. Woher weiß ich, was richtig für mich ist? Mein Lehrer verglich unseren Kurs der ­Religionslehre mit Abraham im Exodus. Das fand ich passend, denn: Wir müssen uns auf den Weg machen, um unser Ziel, unseren Weg zu finden. Nur durch den Mut, einen Schritt in neue Welten zu wagen, werden wir letztendlich wissen, wo unser Weg entlangführt, was das Richtige für uns ist und durch was wir uns definieren.

Denn dann bin ich einfach ich.

Maike Steggemann 

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Ich bin ein Hippie-Reggae-Metal-Ska-Punk, ein wandelnder Anachronismus, der sich in Welten wünscht, wie sie nie waren,

ein Versager, der sich immer dann nicht mehr ausstehen kann, wenn ihn die andern für erfolgreich halten, ein wahnsinniger Tänzer, ein depressiver Clown, ein Anarchist, der versucht, die Schubladen des Alltags mit Humor zu sprengen; Ich bin verdammt gut, aber viel zu selten (und außerdem nicht regelkonform).

 Maze 

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Viele Leute glauben, als Schauspieler müsse man sich verwandeln. Besser ist es aber, wenn man die Figur in sich selber sucht. Ich kann ein Opfer sein oder ein Mörder, ich kann mit Lust böse sein, mit Lust ein Liebender. Wenn ich in einer Rolle glaubhaft bin, dann deshalb, weil ich etwas bei mir selbst gefunden habe – und seien es Züge, die ich zutiefst verachte. Es ist wunderbar, wenn eine andere ­Figur in einem lebendig wird, wenn sie wahrhaftig wird. Und es hört nicht auf, ich muss immer wieder neu lernen zu sprechen, zu gehen . . .

Ich bin Schauspieler! Meine Frau ist Schauspielerin, meine Töch­ter. Ich stamme aus einer Schauspielerfamilie. Ich bin natürlich noch mehr, ich bin ganz viel und auch wieder sehr beschränkt und unzulänglich.

Bin ich ein anderer seit diesem furchtbaren Autounfall in Hamburg? Am selben Tag, als in Japan die Erde bebte, starben vier Menschen auf der Kreuzung. Meine Frau und ich wurden nur leicht verletzt, aber unsere Gedanken gehen immer wieder zu unseren guten Bekannten, die dabei ums Leben kamen, zu den anderen ­Opfern, den Passanten, die das miterlebt haben, zu dem Autofahrer, der das Ganze verursacht hat und jetzt damit leben muss. Bin ich nun ein anderer? Nein. Aber seit diesem Unfall gehe ich mit dem Leben und der Zeit bewusster um. Seitdem weiß ich, wie brüchig alles ist, und dass gerade in dem Moment, wo man gar nicht daran denkt, Schreckliches passieren kann. Und ich weiß, dass ich trotzdem irgendwann wieder gut schlafe.

 Peter Striebeck, Schauspieler 

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Ich bin Endstationen-Liebhaberin.

S-Bahn Richtung Spindlersfeld, Tram Richtung Rosenthal Nord:

Wenn ich so etwas sehe, pikt mich die Neugier. Wie es dort wohl aussieht? Dann fahre ich am Wochenende eben bis zur Endstation und gucke.

Manchmal ist es enttäuschend. Manchmal überraschend schön.

Meist gehe ich dann zu Fuß wieder in die Stadt hinein. Das Weiteste war einmal 37 km. Villen- und Arbeiterviertel, Industrie- und Einkaufsgebiete, Bau- und Brachstellen wechseln sich ab. Dieses Durchlaufen meiner Stadt bringt mich ihr und den Menschen, die hier leben, näher.

 Antje, Berlin, Prenzlauer Berg 

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Ich bin ein Chaot, der gerne ordentlich wäre. Ich bin ein Pfälzer, der Stuttgartfan ist. Ich bin zwar nur elf Jahre alt, gehe aber in die siebte Klasse. Fleisch esse ich nicht, doch den Grund dafür weiß ich nicht. Ich habe eine Spinnenphobie,
aber meine Lieblingstiere sind Vogelspinnen und Pferde, genauer Grammostola Rosea und Isländer. Am allermeisten bin ich jedoch ich selbst. Ich habe eine wunderschöne Riesenfamilie, die supergut zu mir passt. In der Schule bin ich ein Klassenclown, aber meine Noten sind 1, 2 und 3. Ich bin ein Mädchen, und ich bin stolz darauf, hasse es allerdings, mich zu schminken.

Ich bin nicht christlich, aber ich respektiere alle, die das sind, ich habe nur so viele Wissenschaftsbücher gelesen,
dass ich die Existenz von Gott für sehr unwahrscheinlich halte.

Lisa Bacherle

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Ich bin Emilia. Das bedeutet: noch zur Schule gehen, Soaps im Internet nachgucken, der ­Roboter meiner Eltern sein. Es bedeutet, manchmal leise vor sich hin zu weinen, sich viel aus der Meinung anderer zu machen und bei Liebesromanen loszuheulen. Emilia zu sein ­bedeutet viel . . . sehr viel!

 Emilia 

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Ich bin Menschen- und Bürgerrechtlerin, Theater­dramaturgin, Individualistin und Familienmensch. Fußballfan, Parteivorsitzende, Rock ’n’ Rollerin und gegen AKWs. Die Liste ist noch viel länger, doch zwei Dinge halten sich bei allem durch: Wo ich mich engagiere, da möchte ich mit voller Kraft dabei sein. Und als Enkelin der katholischen Oma und des ­evangelischen Opas, die sich so sehr geliebt haben ohne jede Mauer und Grenzen, gilt für mich ein Satz der Oma wie ein moralischer ­Imperativ: Mir kann es nicht gut gehen, wenn es meinem Nächsten schlecht geht.

 Claudia Roth, Politikerin 

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Ich bin die Mutter eines schwerstbehinderten Kindes, die verständnisinnig lächelt, wenn andere sagen, da könne man mal sehen, wie bereichernd und erfüllt und schön doch so ein Leben mit einem schwerstbehinderten Kind ist. Tatsächlich bin ich die Mutter, die ihrem Kind den Tod wünscht.

 S. W. 

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Ich bin Bald-Nierenspenderin für meine kranke Schwester.

 Helga Dietel, München 

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Nachdem man mir nach 25 Jahren als Betriebsleiter pünktlich zum Betriebsjubiläum die betriebliche Kündigung an die Haustüre geklebt hatte, verlor ich meine Identität.
Ich brauchte rund ein Jahr, um zu begreifen, was meine Identität war. Meine neue habe ich noch nicht gefunden, bin aber dankbar, mich wenigstens als Mensch wieder gefunden zu haben. Eine Anstellung werde ich wohl nicht mehr ­erhalten. Mit 55 Jahren ist man zu alt dafür.

 AkkuM 

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Ich bin wahrscheinlich ein mit mir befreun­deter Fremder. Ich bin der Biertrinker, der am Ende des Abends gern ein Weintrinker gewesen wäre, ich bin der Weintrinker, der am Ende des Abends ein Erfrischungsbier braucht, aus Gewohnheit, oder Sturheit. Ich bin Giesinger, also Münchner, also Bayer, also Deutscher, Europäer, Erdenbewohner, Kosmopolit meines Zimmers. Ich bin ein Zimmerling. Ich verreise ungern, außer an die Nordsee, von der meine Seele abstammt. Ich bin Schriftsteller, Leser, Schatten­werfer, Untermieter der Nähe meiner Freundin, die von hinten so heißt wie ich von vorn: Ina. Wenn ich allein bin, gehe ich nicht ein. Ich gehe oft aus, um allein zu sein unter anderen, das ist meine Art des beschwingten Dabeiseins. Auf die Frage, ob meine Bücher auto­biografisch seien, antworte ich manchmal: Was denn sonst? In ­Wahrheit bin ich vermutlich ein vollkommen ­Anderer, aber den lasse ich links liegen. Ich bin der, der schreibt. Wenn ich in den Spiegel schaue, erkenne ich mich wieder.

 Friedrich Ani, Schriftsteller 

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. . .kurz davor, auszuwandern.

 Andreas Brieger, Göttingen 

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ÜBER ICH ÜBER UN-S

Über mir das Über-Ich
hat Verstand und baut auf mich.

Doch das Unter-mir rennt dann
wie bekloppt dagegen an.

Über-Ich will mich belohnen
wenn mich Geist und Sinn bewohnen.

Unter-Ich will lieber gammeln
um sich lauter Un-s versammeln.

Unsinn, Ungeist, Unlust lauern!
Über-Ich baut hoch die Mauern!
Unter-Ich rennt an, von Sinnen.

Wo soll ich dazwischen bleiben?


Mittendrin. Doch wie beginnen?
Lustvoll, geistvoll – Unsinn treiben!

 Art Sigillum 

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Bin ich der Familienvater, der wochenlang grübelte, ob ich ein Zuhause bei einer Zwangsversteigerung für uns erlangen darf?
Nun bin ich der, der einem Verschuldeten eine Last abgenommen hat.
Gestern war ich der Vater, der in die Notaufnahme raste
wegen eines allergischen Schocks.
Heute bin ich wütend und sauer auf den Fehler anderer,
die mein Kind hätten umbringen können.
Morgen muss ich ein Haus renovieren.
Wenn ich heute nicht die Kirschblüte schätze, muss ich
ein Jahr warten.
Jetzt einen Kinderpopo abputzen.
Die Rotlichtlampe ruft, ich bin gerade krank.
Ich röste meinen Kaffee und genieße die Verschwendungssucht
der Magnolienblüte. 
Was halten Sie von Sterbehilfe, werde ich von Schülern gefragt und denke an meinen Vater, den sie nicht haben sterben lassen. Der, der darüber trauert, dass weltweit Hunderttausende Jahre Unmengen an Atommüll sicher geschützt werden müssen
und es Menschen gibt, die das „normal” finden. Welch ein Irrsinn dieses Leben.
Morgen bin ich wieder im Büro, morgen werde ich der sein,
den ich heute noch nicht kenne.

Wie aufregend!

 Michael Ohl 

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Ich bin nur das, zu dem ihr mich macht.

 Julian Pawlowsky 

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„Ich bin ein Stotterer” – das war seinerzeit ein sehr wichtiger Satz für mich. Ganz stolz begann ich damit das erste Gespräch in einer Stotterer-Therapie. Stolz deshalb, weil vorher Verstecken, Vermeiden und sozialer Rückzug mein ganzes Leben und Verhalten bestimmt hatten. Und erst in Selbsthilfegruppen für Stotternde hatte ich gelernt: Lieber stottern als schweigen!
Selbstbehauptung mit und trotz stotternder Sprechweise! Ein Riesenschritt... Im weiteren Verlauf hatte der Therapeut einige Mühe, mir klarzumachen: „Unter anderem stottern Sie! Das ist aber nicht Ihre wichtigste Eigenschaft!”
Wie wahr. Gott sei Dank.  Heute beantworte ich die Frage „Wer bist du?” deshalb ganz anders. Stottern behindert – aber nur beim Sprechen! Klingt vielleicht nicht sensationell? Für mich schon.

 Ludwig Werle, Daun 

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Ich bin wie die See – unergründlich, schön und hässlich, stürmisch und sanft zugleich – und mir selbst oft ein Rätsel...

 Bianka 

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Ich bin kein Jesus Freak, aber ich liebe ihn. Bin 80 Jahre alt und stark gehbehindert. Als ich noch in den Wald gehen konnte, habe ich gern Bäume umarmt, mich lange an ihren Stamm gelehnt und die Kraft gespürt, die von Bäumen ausgeht. Jetzt kann ich das schon lange nicht mehr. Grüßen Sie die Bäume von mir, wenn Sie in den Wald gehen!

 Martina Tobies 

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Ich weiß keine Antwort und doch viele. Ich bin die Road-Runner-Oma.
Vier Schulkinder, alleingelassen durch geldverdienenmüssende Mütter, durch weggelau-fenen Vater oder Mutter. Die Schulkinder ­alleingelassen. Mit zehn sind sie doch schon selbstständig, oder? Mein Beruf, lange her, jetzt bin ich ein Road-Runner. Vollgepackt mit Mittagessen im Rotkäppchenkorb, mit Schul­büchern, 500 Kilometer in der Woche, die ­Benzinpreise sind ein Thema, auch der Verkehrsfunk.
So viele meiner Freundinnen heißen Oma-Düse, oder Oma-Hausaufgaben. Aber wir können Latein, Französisch, natürlich Englisch, Mathe und Physik. Wir können einfach alles, aber niemand weiß, was wir tun, und wenn wir es erzählen, werden wir bemitleidet... Wir sorgen für einige wenige gut geratene Menschlein in der Zukunft, die Halt und Stütze und Verlässlichkeit kennen.
Und ich ? Wer bin ich ? Eigentlich will ich nur Quilts machen. Die Muster platzen in meinem Kopf, ich komme nicht dazu, sie alle zu verwirklichen ? Aber hin und wieder habe ich eine Stunde, in der auch kein Power-Point-Gatte mich triezt. Dann werden meine Quilts lebendig.
Endlich das, was eine Antwort auf die Frage wäre: Ich bin ein leuchtender Quilt, der wirklich geliebt wird und der Trost und Verlässlichkeit, Zuversicht und Sicherheit gibt. Mir geht es gut.

 Ulla Zipperer, St. Augustin 

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Ich bin eine Nummer. Ich bin Nummer 378/2010. Ich bin Gefangener der JVA Landsberg am Lech. Aber ich bin auch ein Mensch! Ich bin ein Vater und Ehemann. Ich bin ein Mensch, der einen Fehler gemacht hat. Ich bin eingesperrt und das noch für drei Jahre. Aber ich habe auch Gefühle. Ich liebe, lache und lebe. Ich liebe meine dreijährige Tochter und meine Frau. Ich schäme mich, dass ich sie im Stich gelassen habe! Aber ich werde meinen Fehler wieder gut machen. Ich werde wieder bei meiner Familie sein. Ich suche die Schuld nicht bei jemand anderem. Ich habe mich geändert. Ich bin 23 Jahre, ein Mensch und keine Nummer!

 Eric 

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Ich bin ein weichgekochter Calvinist – büchersüchtig, schreibwütig, chilluntüchtig.

 Klaas Huizing, Schriftsteller

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Ich bin eine Frau, die vor kurzem von ihrem Mann verlassen wurde. Ich habe die Liebe meines Lebens verloren, die ich 25 Jahre genossen ­habe. Ich stehe vor einem Neuanfang, kann aber mein altes, für mich so wertvolles und wunderschönes Leben noch nicht loslassen. Ich träume immer noch, er kommt wieder zu mir zurück. Ich bin 51 Jahre, habe 17 Kilogramm abgenommen und fühle mich körperlich verjüngt, schlanker und gesünder.
Mein Körper ist verwandelt und gibt mir Kraft. Ich mache viel Sport und suche mir neue Auf­gaben. Meine Seele ist aber sehr verletzt und ängstlich. Ich bin sehr, sehr traurig. Wie geht es weiter für mich?

 N. N. 

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Ich bin das geliebte Adoptivkind meiner Mutter, die das von Natur aus nicht sein durfte, es aber immer war, mit großem Herzen und viel Zuversicht. Sie hat mich gelehrt, was ein glückliches Kind ist. Vermutlich bin ich deshalb einer geworden, der begeistert mit ­Kindern und für Kinder arbeitet. Dankbarer sein kann ich nicht. Ich bin beschenkt worden. Meine Mutter ist jetzt 97 Jahre alt, schwer dement, aber immer noch voller Freundlichkeit und innerer Ruhe.

 Matthias Wegener 

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Der  knallharte Sanierer
Der knallig Bunte und Farblose.
Der Harte und Weiche.
Der Artige und Frechdachs.
Der Heilsuchende und manchmal -machende.
Der Unfertige und Lückenhafte.

In jedem Fall:
Der Suchende und der Getragenwissende.
Christenmensch. Ehemann einer lieben Frau. Vater von drei einzigartigen Kindern.
Geschäftsführer bei der Beratungsgesellschaft Kienbaum.

 Thomas Kleb, Siegen 

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Ich bin eine Spätentwicklerin; mein Sohn hat – mit gutem Grund – gesagt: 65 ist ein gutes Alter, erwachsen zu werden. Mein Schluss daraus war: Dann ist 70 ein gutes Alter auszuziehen. Seither habe ich eine eigene Wohnung. Und nicht nur das: Ich traue mir eigene Reisen zu und beginne ungewohnte Dinge mutiger oder selbstbewusster. Hilfreich: „7 Wochen ohne Zaudern” oder in diesem Jahr: „Es ist nie zu spät, so zu sein, wie man gern ge­wesen wäre.”

 N. N. 

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wow. Ich bin jemand der nichtmal zu sich selbst immer ehrlich sein kann. Dafür zu anderen umso mehr. Aber am meisten bin ich jemand mit träumen, idealen und worten. Ich bin voll mit worten. Und ich habe noch mein ganzes Leben vor mir um aus ihnen ehrlichkeit zu machen
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Ich bin Sekundenschlafwandler. Wachkomataumler.
Ich sitze in der Straßenbahn mit dem Rücken in Fahrtrichtung, weil es mir das Gefühl gibt, die Welt, die ich hinter der Zugfensterscheibe erblicke hinter mir zulassen.
Ich bin Vakuumtaucher, der ziellos pilgernd nach nichts mehr sucht.
Ich bin hampelnder Traumtänzer. Ich bin schlafloser Träumer.
Liege morgens eine Ewigkeit im Bett ohne aufzustehen.
Liege abends eine Ewigkeit im Bett ohne einzuschlafen.
Ich bin ein wandelnder Staubfänger.
Ich bin Mensch, weiß aber nicht was das bedeutet.
Ich finde Existieren überbewertet und denke, diese Welt nimmt sich selbt zu wichtig.
Ich bin Misanthrop.
Ich bin selbst nicht besser.
Ich bin Raucher, ich bin Trinker, ich bin Vegetarier.
Freitagnachts verwandelt sich meine Kopf in einen Teil des Kneipentresens.
Ich trinke Alkohol, um dazuzugehören...
Nicht zu euch!
Sondern einfach nur zu mir.

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Liebe Redaktion
Die Strecke "Ich bin..." ist das beste und authentischste, was ich in den vergangenen Jahren in deutschen Magazinen gelesen habe. Gratulation!
Harald Maass, München

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Gefällt mir!

Heute habe ich zum ersten Mal chrismon gelesen. Eine christliche Zeitung? Langweilig?!
Nein, ich war begeistert!
Mir gefällt es, dass ihr nicht versucht, anderen euren Glauben aufzuzwingen oder sie durch eure Texte zu bekehren versucht.
Besonders gut hat mir "Wer bist du?" gefallen. Oft musste ich schmunzeln, war erstaunt, erschüttert oder einfach überrascht von der Vielfältigkeit der Menschen und des Lebens.
Ich werde wohl dran bleiben! :-)
Lisa Marie Nolte, 20

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Ich lese Chrismon seit Anbeginn mit Begeisterung, früher als Abo, jetzt als Supplement zur FAZ.

Das Juli-Heft aber ist etwas ganz Besonderes, ein echtes Juwel in der Landschaft.
Die Strecke Ich bin...  hat  mich total fasziniert und mehr als eine Stunde von der Arbeit abgehalten.

Bitte machen Sie weiter so; ich freue mich jeden Monat auf Ihr Blatt.

Herzliche Grüße

Dorothea Kallenberg

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Heute habe ich zumGefällt mir! ersten Mal chrismon gelesen. Eine christliche Zeitung? Langweilig?!
Nein, ich war begeistert!
Mir gefällt es, dass ihr nicht versucht, anderen euren Glauben aufzuzwingen oder sie durch eure Texte zu bekehren versucht.
Besonders gut hat mir "Wer bist du?" gefallen. Oft musste ich schmunzeln, war erstaunt, erschüttert oder einfach überrascht von der Vielfältigkeit der Menschen und des Lebens.
Ich werde wohl dran bleiben! :-)
Lisa Marie Nolte

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Ich lese Chrismon seit Anbeginn mit Begeisterung, früher als Abo, jetzt als Supplement zur FAZ.

Das Juli-Heft aber ist etwas ganz Besonderes, ein echtes Juwel in der Landschaft.
Die Strecke Ich bin...  hat  mich total fasziniert und mehr als eine Stunde von der Arbeit abgehalten.

Bitte machen Sie weiter so; ich freue mich jeden Monat auf Ihr Blatt.

Herzliche Grüße

Dorothea Kallenberg

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Hallo Chrismon-Team,

gestern las ich die aktuelle Chrismon zu großen Teilen und war wieder einmal begeistert. Ich liebe Eure Publikation, ich hoffe sehr, dass es Euch noch lange geben wird! Gerade sehe ich Eure "neue" (zumindest für mich) Website - sehr schön ist sie! Ein paar Gedanken möchte ich loswerden:

Ich fand das "Ich bin"-Special fantastisch - auch, wenn ich erst gar keine Lust hatte, es zu lesen. (-; Am meisten berührte (sicherlich nicht nur) mich "die Mutter, die ihrem Kind den Tod wünscht". Ich musste eine Weile darüber nachdenken, bevor ich verstand (oder glaubte zu verstehen), weswegen die Redaktion diese Nachricht aufnahm. Sehr mutig, vielen Dank! Toll auch die Bilder.

Vielen Dank für die tolle Arbeit - weiter so!

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Liebe chrismon Redaktion, Ihr "Beilagen" Heft ist mir so lieb und wertvoll und ein Kleinod im modernen Diskurs im Glauben - ich freu`mich auf/ über jeden Ihrer Beiträge! Jetzt gerade ist es wichtiger denn je zu zeigen, dass Glauben gelebt, lebendig diskutiert und mann/frau zum eigenen Handeln im Glauben inspiriert wird! Das gelingt Ihnen wunderbar. Danke dafür!
Zum Artikel: Ich bin... vom Juli 2011; dort schreiben Sie: "am liebsten würden wir alle Antworten drucken (...). Ich frage mich und damit auch Sie: ..und warum nicht? Nicht damit alle einen iPad gewinnen, sondern wir alle ein Büchlein in die Hand bekommen von Mensch zu Mensch!

Ich bin .... menschlich. 
Je mehr ich BIN, desto mehr bin ich bei Jesus und damit näher bei Gott.
Mich erinnert das an: "Lieber Gott, hier spricht Anna" oder "Schutzengelgeschichten für jeden Tag" oder einfach nur an die Geschichten aus der Kinderbibel. Geschichten von Menschen, die im Glauben Alltägliches erlebt haben und an deren Erleben ich teil haben konnte. Mir haben diese Geschichtenbücher sehr viel gegeben. Hätte ich einen Verlag, ich würde diese Menschen- Geschichten- Sammlung gerne verlegen. Habe ich nicht, deshalb empfehle ich Ihnen das, die Sie das ganze Material schon vorliegen haben.
Zu mir: ich bin 42 J., in 2. Ehe verheiratet, selbständige Sozialarbeiterin und arbeite im Bereich ambulante Hilfen zur Erziehung. Ich bin gläubig und transportiere das auch in meine Arbeit, so es geht. Aber es gibt kaum mehr gute Literatur, die ich Menschen an die Hand geben kann, um sich mit dem eigenen Dasein in Bezug auf Glauben auseinander zu setzen. Diese Buchidee halte ich auch deshalb für sehr inspirativ.

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Schade, ich hätte sehr gerne noch weitere dieser wundervollen Lebensberichte gelesen. - Ich habe viele davon als beglückend und bereichernd empfunden.

Allen denen, die hier ein Stück Seele zu erkennen gegeben haben, von Herzen Dank.

Und der chrismon-Redaktion Beifall zu dieser, wie ich finde, ganz außergewöhnlichen "Aktion"!

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glücklicherweise gehöre ich zu den Leuten, die relativ viel Zeit zum Lesen haben oder sie sich nehmen. Jedenfalls gehört Chrismon zu den Publikationen, die ich regelmäßig und sehr gern lese. Die letzte Ausgabe -07/2011- war besonders ansprechend von der Themenauswahl. Vielleicht, weil es um die innersten Dinge des Lebens ging: Wer bin ich?, Tod, Alt-werden, Liebe etc. Vor allem sind die Themen "neutral" und menschlich dargestellt und nicht parteipolitisch, was ich der protestantischen Kirche immer wieder als Kritik vorhalten möchte. Sie ist keine zusätzliche Partei, sondern soll sich zuerst einmal um die "Seel" der Menschen kümmern. Auch Frau Käßmann überschreitet aus meiner Sicht bei ihren Äußerungen eine Grenze. Der Redaktion wünsche ich weiterhin Engagement - das merkt man bei jeder Ausgabe - gute Ideen und viel Erfolg. Bis jetzt können Sie mit großer Genugtuung auf Ihre Arbeit schauen.

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