Die Männer und die Gretchenfrage
In den Kirchen­gemeinden engagieren sich vor allem Frauen. Woran liegt’s? Haben Männer immer weniger Lust auf Kirche? Sind die Angebote der Gemeinden zu weiblich geworden?
13.05.2011

Wir Männer haben augenscheinlich unsere liebe Not mit der Kirche. Und Berührungsängste – vor allem mit dem real existierenden Gemeindeleben. So schlimm scheint es zu sein, dass auf Akademietagungen schon gefragt wird, ob man eine Männer­quote für die Kirche brauche. Ist die Sorge berechtigt? Erleben wir, was die einen ängstlich, die anderen hoffnungsvoll eine ­„Feminisierung der Kirche“ nennen?

Der Frauenanteil jedenfalls unter den Mitgliedern der evangelischen Landeskirchen betrug zuletzt rund 54,9 Prozent – das ist noch relativ nah dran an dem 51-Prozent-Frauenanteil der ­Gesamtbevölkerung. Dramatischer ist da schon die Antwort auf die Frage, wer die Kirche trägt, also den Laden am Laufen hält: 74 Prozent der 216 170 Beschäftigten der verfassten Kirche sind Frauen – und auch das Ehrenamt in der Kirche ist zu 69,9 Prozent Frauensache, so die Daten aus dem Jahr 2008.

Männer in der Schäm-Ecke

Nicht viel anders als vor zehn Jahren zwar, aber schaut man genauer hin, stehen wir Männer ganz schön in der Schäm-Ecke: Alte und Kranke besuchen? Das machen zu 87 Prozent Frauen. Gemeindebriefe verteilen? 77,4 Prozent Frauenarbeit. Kindergottesdienst? 86,1 Prozent Frauen. Erwachsenenkreise? 77,5 Prozent. Obdachlosenhilfe? Eine-Welt-Arbeit? Gottesdienstkreise? Immer über 70 Prozent Frauenanteil. 

Auch in Sachen Gemeindeleitung sind die Frauen bei den Protestanten inzwischen in der Mehrheit, wenn auch nur knapp: Von 136 792 Kirchenvorständen, Pres­bytern, Ältesten, Gemeindekirchenräten und Kirchengemeinde­räten waren 50,3 Prozent Frauen. Und mit Blick auf die letzte ­Bastion männlicher Dominanz, den Pfarrberuf, befürchtet der evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Graf die baldige Übernahme durch Frauen „mit kleinbürgerlichem Sozialisations­hintergrund, eher Muttitypen als wirklich Intellektuelle“. Und damit verbunden „irgendwie eine Form von Religiosität, in der man Kuschelgott mit schlechtem Geschmack verbinden kann“. Noch haben die Männer hier aber eine Zweidrittelmehrheit. Noch.

Feminisierung der Kirche ist ein demografisches Phänomen

Bevor aber nun die Kirchengemeinde-Frauen schäumen und wir zur Larmoyanz neigenden Männer weiter nerven, sei die ­kurze Zwischenfrage gestattet: Was soll’s? Was ist an der Feminisierung der Kirche denn so schlimm? In ihrer offensichtlichsten Ausprägung ist die Feminisierung der Kirche vor allem ein demografisches Phänomen – und eines, das auch andere Bereiche der Gesellschaft betrifft. Die Kirchen nur eben heftiger. 

Das Durchschnittsalter der evangelischen Kirchenmitglieder lag in den vergangenen Jahren regelmäßig über dem der Gesamtbe­völkerung, im Jahr 2009 zum Beispiel EKD-weit nach Angaben des EKD-Statistik-Referats bei 45,69 Jahren (Gesamtbevölkerung: 43,45 Jahre). Der Anteil der Über-65-Jährigen in den EKD-­Mitgliedskirchen betrug 2009 rund 26,9 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung liegt er bei 20,6. Für das Jahr 2030 klaffen die prognostizierten „Alten-Anteile“ noch weiter auseinander. Gleichzeitig schrumpft die Mitgliederzahl bis dahin um ein geschätztes Drittel. 

Die statistische Nebelgranate

Statistisch gesehen ist die Kirche von morgen also kleiner, älter und – weil Frauen eben länger leben – noch weiblicher als heute. Der Mangel an Männern also ein demografisches Schicksal? Das war jetzt die statistische Nebelgranate, hinter deren Rauch wir Männer uns verstecken können – bis wieder jemand fragt: Warum kommt ihr denn nicht, ihr Männer? Also deshalb hier die Wahrheit – drei anekdotische Erklärungsversuche.

Erstens: Wir hassen Bildmeditationen mit verwackelten Fotos südfranzösischer Kirchenfenster. Aber auch jede andere Form visueller oder akustischer Grausamkeit in Gottesdiensten, Gemeindefesten oder Grüppchen. Den ganzen religiösen Kalender- und Andachtskitsch, der so gar nichts mit unserer Lebenswelt zu hat, aber auch keine wirklich attraktive Gegenwelt bietet. Zum ersten Mal vom Autor bewusst erlebt wurde diese Grausamkeit in einem Heiligabendgottesdienst in Süddeutschland vor 25 Jahren. 

Wo bleibt die Wirklichkeit von Männern?

Die französischen Kirchenfenster zeigte damals übrigens ein männlicher Vertreter des Pfarrerstandes, keine Mutti; und es war ihm, dem Pfarrer, offensichtlich völlig gleichgültig, dass in seiner ausnahmsweise voll besetzten Kirche dieses eine Mal im Jahr eine große Anzahl Männer saß, die mit doppeltverglasten Isolierfenstern viel, mit der Gefühlsstärke südfranzösischer Glasmalerei aber absolut nichts anfangen konnte. Die Beispiele für solcherart pastorale Ignoranz sind Legion. 

Die Wirklichkeit von Männern kommt in der Kirche nicht vor. „Die Lebenswelt Arbeit spielt in Gottesdiensten und insbesondere in der Verkündigung eine – im Vergleich zu deren alltäglicher Bedeutung – außerordentlich geringe Rolle“, bestätigt Reiner Knieling, Theologe an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. „Und wenn sie doch vorkommt, gibt es nicht selten Ratschläge von Pfarrerinnen und Pfarrern, die nicht von Arbeits­losigkeit bedroht sind, diesen Erfolgsdruck nicht erleben, ethische Konfliktsituationen in der Intensität wie in manchen Berufen nicht aushalten müssen et cetera.“

"Was Männern Sinn gibt"

Nicht Lebenswelt, aber auch nicht Gegenwelt finden die Männer in der Kirche – das ist ein Ergebnis der Studie „Was Männern Sinn gibt“ aus dem Jahr 2006. „Unabhängig davon, wie die Männer Kirche bereits erlebt haben, sie trauen den christlichen Kirchen nicht zu, jene Gegenwelt herzustellen, die für die Balance ihres Lebens so wichtig ist“, erklären die Autoren der Studie, Martin Engelbrecht und Martin Rosowski. Wo gehen Männer dann hin, wenn sie diese Gegenwelt suchen, jene Welt, in der wir „Kraft schöpfen und den Wert unseres Lebens bestimmen“? Ins Kino, an den Computer, in die Kneipe, in den Hobbykeller? Vielleicht. Aber bestimmt nicht in die Kirche. 

Ein zweiter Erklärungsversuch, warum Männer sich der Kirche verweigern: Wir hassen die „gestaltete Mitte“, und zwar egal, ob sie mit Tüchern, Steinen, Blumen, Zweigen, Muscheln oder gefärbten Gänsefedern gestaltet ist. Für Uneingeweihte: Die „ge­staltete Mitte“ gibt es nicht im Gottesdienst, sondern immer dann, wenn es „freier“ zugehen soll, „tiefer“. In Gemeindehäusern, Hauskreisen, Gesprächsgruppen, Freizeiten, egal. Man sitzt im Kreis und deutelt religiös herum – Hagebuttentee-Spiritualität.

Das Problem mit der "gestalteten Mitte"

Die gestaltete Mitte ist die gar nicht so subtile Aufforderung, die Hosen runterzulassen und zwar existenziell-spirituell-authentisch, meistens in Form einer Vorstellungsrunde mit Menschen, die man noch keine fünf Minuten kennt. Ich persönlich habe inzwischen eine so abgrundtiefe Abneigung gegen gestaltete Mitten und Vorstellungsrunden, dass mir meine Frau ein T-Shirt mit allen Personendaten gemacht hat, das ich bei solchen Ge­legenheiten tragen kann.

Manchmal vergesse ich es, zuletzt bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Religionsunterricht für Erwachsene“ einer norddeutschen Landeskirche: „Ich geh’ sofort wieder, wenn es da eine ­gestaltete Mitte mit Vorstellungsrunde gibt“, sage ich noch auf dem Parkplatz vor dem Gemeindezentrum. Meine Frau lacht. Wir sind spät dran. Wir reißen die Tür zum Gruppenraum auf – 14 Menschen um ein Ensemble aus Muscheln, Steinen, Federn, Zweigen und Früchten.

Männer bauen Beziehungen anders auf

„Herzlich willkommen“, sagt eine Frau Mitte 50. „Wir erzählen gerade, wer wir so sind, wo wir herkommen, was uns beschäftigt. Greifen Sie doch einfach mal einen Gegenstand aus der Mitte, der Ihre Situation ein Stück weit beschreibt!“ Möchte den Teppich nehmen und mich darunter verstecken. Oder ich bin eine von den gefärbten Federn, jemand macht das Fenster auf – und ich bin raus hier!

David Murrow, Autor des Buchs „Why Men Hate Going to Church“ („Warum es Männer hassen, in die Kirche zu gehen“), bringt es so auf den Punkt: „In der Kirche bauen wir Beziehungen auf weiblichem Weg auf. Wir setzen die Menschen in Kreise und bitten sie, dass sie etwas von sich mitteilen. Aber Männer bauen Beziehungen auf, während sie andere Dinge tun – einen Last­wagen fahren, Angeln gehen, eine Wand streichen.“ Dafür gibt es aber in der Kirche selten Gelegenheit.

Und immer wieder diese "Lasst uns"-Floskeln

Ein dritter Erklärungsversuch, warum Männer wegbleiben: Wir hassen die „Lasst uns“-Floskeln, die wir in der Kirche hören. Also Sätze dieser Art: Lasst uns an die Hungernden denken, lasst uns die Schöpfung bewahren, lasst uns Gerechtigkeit üben, lasst uns vergeben, lasst uns den Frieden in der Welt voranbringen und so weiter. Wir hören die „Lasst uns“-Sätze in Predigten, Gebeten und Fürbitten, Appellen und Beschlüssen. Sätze aus einer idealen Gegenwelt, so abstrakt und inflationär gebraucht, dass sie jede Kraft verloren haben, die reale Welt zu verändern. Doch gerade deshalb sollen wir doch in die Kirche kommen, oder?

„In dieser moralischen Unterscheidung zwischen säkularer Welt und religiösem Anspruch der Kirche liegt ein zentraler Grund, warum Männer Distanz zur Kirche halten“, so die Männer­studie von Engelbrecht und Rosowski. „Die Kritik richtet sich gegen eine Glaubenslehre, die nach der Erfahrung der Männer nicht geeignet ist, um mit der Welt, in der sie leben, fertig zu werden, geschweige denn, um sie zu verändern.“ Aber ist das nicht schon seit Ururgroßvaters Zeiten unsere, die männliche ­Haltung gegenüber Kirche? Gehört Kirche nicht schon lange zu den drei Ks, die man gern den Frauen überlässt – Kinder, Küche, Kirche? Und wir Männer – sind wir nicht tendenziell „religiös unmusikalisch“?

Alte Klischees stimmen nicht mehr

Tatsache ist: Die alten Klischees stimmen nicht mehr. Die ­Männer sind „in Bewegung“ – das ist zumindest das Ergebnis der jüngsten gleichnamigen Männerstudie „Männer in Bewegung“ von 2008, die der katholische Wiener Pastoraltheologe und Religionssoziologe Paul M. Zulehner zusammen mit Rainer Volz, dem Leiter der Männerarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland, veröffentlicht hat. Die Kirchenverbundenheit männlicher Kirchenmitglieder hat sich danach im Vergleich zu 1998 signifikant erhöht – von 16 auf 29 Prozent. Überhaupt seien die Männer sensibler für Religiosität und Spiritualität als noch vor zehn Jahren. Aber es gibt noch mehr Überraschungen:

  • Das „religiöse Gesamtpotenzial“ von Frauen – so etwas wie die Gesamtzahl der kirchlicherseits ansprechbaren und motivierbaren Frauen – ist deutlich schwächer geworden (1998: 53 Prozent, 2008: 43), jenes von Männern ist gewachsen (1998: 37 Prozent, 2008: 39).
     
  • Männer reden mehr über religiöse Themen (mit anderen Männern von 16 auf 20 Prozent, mit Frauen von 15 auf 18).
     
  • Mehr Männer als Frauen kritisieren, dass die Kirche zu wenig fürs Gefühl und fürs religiöse Empfinden tue.
     
  • In den vergangenen zehn Jahren ist das Gefühl, in der Kirche eine Heimat zu haben, angewachsen. Bei den Männern hat es sich von elf auf 20 Prozent nahezu verdoppelt. Bei den Frauen hingegen ist es annähernd gleich geblieben.
     
  • Der subjektiv wahrgenommene Einfluss der Kirche auf das Leben ist in den letzten zehn Jahren angewachsen. Einen eher förderlichen Einfluss erlebten 1998 nur 28 Prozent der Männer, 2008 sind es 49. Bei den Frauen stiegen die Werte von 34 Prozent auf 46. Was ist da passiert? „Es gab in den letzten zehn Jahren eine diskrete Zuwendung zu den Kirchen, eine wachsende Sympathie mit ihnen“, schreiben die Autoren der Studie, die vom Bundesfamilienministerium finanziert wurde. „Da die erhofften Gratifikationen (übersetzen wir es hier einfach einmal mit: die Belohnungen, d. Red.) für das Kirchenverhältnis entscheidend sind, haben entweder die Kirchen ihre Arbeit in dieser Hinsicht verbessert, oder sie haben ihre Gratifikationen besser vermarktet, oder die Menschen merken zunehmend, dass die Kirchen für das öffentliche wie für das private Leben eine gute Kraft sind.“


Das Ergebnis ist so überraschend, dass nach den Ursachen erst noch geforscht werden muss. Fakt ist aber: Es ist ein Männer-phänomen und kein allgemeiner religiöser Trend. Denn: „Das Verhältnis von Frauen zu allen Dimensionen des Religiösen hat sich in den letzten Jahren auf einem für Frauen eher niedrigen Niveau stabilisiert.“

Kommt inzwischen also – wie es Paul Zulehner formuliert – „mehr Leben ins Männerleben“? Und kommen mehr Männer in die Kirche? Der Gesprächsfaden zwischen Kirche und Männern sei jedenfalls keineswegs abgerissen, wie gerne behauptet werde, erklären die evangelischen und katholischen Männerarbeiter Martin Rosowski und Andreas Ruffing. „Zu einem Dialog kommt es aber erst, wenn die neue religiöse und kirchliche Offenheit der Männer auf eine neue Offenheit der Kirche für das Leben und die Bedürfnisse von Männern trifft.“

Eine verdächtig fromm klingende Antwort

Also Predigten über den Stress bei der Arbeit, dann angeln für Jesus und die Welt zum Besseren verändern mit einer gemeinsam gestrichenen Wand? Warum nicht? Die Männerarbeit der EKD und ihrer Gliedkirchen stellt aber auch kreativere Wege vor, wie Männer mit ihrer neu entdeckten Spiritualität in den Kirchengemeinden ankommen können (siehe Internettipp). Erfahrungen in der Natur scheinen zum Beispiel ein wesentliches Element bei der Sinnsuche von Männern zu sein.

Da bleibt dann nur die Frage nach dem Proprium, dem „Eigenen“ des Christentums – oder anders formuliert: Was bietet die Kirchengemeinde den Männern, was BUND, Fahrrad- oder Outdoor-Club nicht auch oder besser bieten können? Die einzig verbliebene, verdächtig fromm klingende Antwort lautet: Christus. Als der tot war, waren es auch nur noch Frauen, die gelegentlich beim Grab vorbeigeschaut haben.


Angeln für Jesus? Oder haben Sie noch andere Ideen, wie Männer für die Kirche begeistern kann? Kommentieren und diskutieren Sie mit. 

Permalink

Der Abgesang auf die Männer in der Kirche ist nett gemeint. Das nehme ich auch genau so zur Kenntnis. Ansonsten kommt diese Debatte zu spät: wir Männer sind weg und werden in diese EKD auch nicht mehr zurück kommen. Was sollen wir denn noch dort? Sinnsuche auf dem grünen BUND Fahrrad betreiben? So und jetzt freut Euch Ihr Frauen, Ihr seid am Ziel.

wie die Männer bleibe ich häufig weg. Nur daß ich eine Frau bin. Bibelkreis? Nein danke - seit ich bei dieser Gelegenheit eine so harsche Ablehnung seriöser Theologie und eine so sternenweite Ferne von wirklicher Bibelkenntnis erlebt habe. (Herumgezeigt wurde bei meinem letzten Versuch, mich einem Bibelkreis anzuschließen, die Reproduktion von Rembrandts trauerndem Jeremias mit dem Kommentar: "Der Künstler stellt sich Jeremias als alten Mann vor." Es folgte ein angeregtes Gespräch darüber, daß man ihn ja ebenso gut als Jüngling darstellen könnte. Aus dem biblischen Text geht nach historisch-kritischer Exegese hervor, daß Jeremias bei der Zerstörung des Tempels nicht alt "erschien", sondern alt war - aber das wurde als Buchstabengläubigkeit kritisiert. Meinen Einwand, daß Rembrandts Bibelillustrationen immer sehr dicht am Text sind, fand man vollends befremdlich. Bibelkreise sind meiner Erfahrung nach Grüppchen aus vielen Frauen und wenigen Männern. Dabei sind die Männer zuweilen geringfügig gebildeter als die Frauen, aber ohne theologisches Fachwissen (obwohl sie den Anschein erwecken), und werden auf mir unappetitliche Weise von der Mehrzahl der Teilnehmerinnen verehrt. Ich kann nichts dafür, aber bei Bibelkreisen denke ich automatisch an Amos 4,1. Nicht nett, aber mir unvermeidlich.
Permalink

Auch als Frau kann ich lachend diesen Bericht bestätigen. Nicht nur Männer verzweifeln an "Muttis", "Bildmeditationen", "Gestalteten Mitten" und aufgesetzten Inhalten. Der intellektuelle Zugang, den Verstand mit dem Glauben zu verknüpfen und ehrlich eine Weg durch das Leben zu finden scheint recht schwer. Ich kenne leider die Möglichkeiten, die Gottesaussage hinter großen Brimborium zu vergraben. Es geht aber nicht darum, sich 10 Stunden mit dem Beiwerk zu beschäftigen, sondern das Beiwerk zu nutzen, ein Ziel zu erreichen, eine Glaubensaussage griffiger zu machen. Leider scheint das Farbspiel der Seidentücher oft wichtiger, als der Bibeltext, der dadurch optisch gefasst werden soll. Mir helfen dann die vereinzelten Predigten von Gastpredigern, die , weil sie als Dozenten tätig sind, auch mal den geschichtlichen Zusammenhang beleuchten und den Text vom Gestern ins Hier transferieren. Da wird Glaube und Botschaft verknüpft. Kritik vieler ist dann jedoch, es sei zu intellektuell und spreche zu wenige "Normalbürger" an . Mir scheint aber, dass viele weg bleiben, weil sie Teelichter im Sandbett genauso unerträglich finden, wie in ihrem Artikel beschrieben. Da müsste Kirche mindestens zweigleisig "fahren."
Permalink

Ich denke auch, dass es an der Zeit ist, dass das Pendel etwas zurück schwenkt.
Männer brauchen von der Kirche spezielle Seelsorge für Männer.
Denn Männer haben Ihren ganz eigenen Kampf zu kämpfen wenn es um Glaube und Spiritualität geht:
Rangkämpfe im Freundeskreis, Agression, Geltungsdrang, Selbstzweifel, Pornographiesucht etc.pp.
Hierauf müssen wir als Kirche irgendwie reagieren. Dazu gehören vielleicht auch wieder mehr Männergesprächskreise, wo Frauen der zutritt streng verboten ist (Nichts für ungut, aber man spricht nicht über Frauenprobleme und Selbstzweifel wenn Frauen dabei sind, das geht halt nicht ;-) ).

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Segelboot aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.