Wohnglueck- Blog Tiny house
Anja Pausch
Unser Haus fliegt ein
Das eigene große Haus verkaufen und schrumpfen, auf 37 qm, mit zwei Personen. Das geht. In einem Tiny-House. Anja Pausch aus dem Fichtelgebirge hat ihr Wohnglück dort gefunden und mir eine Mail geschrieben.
12.03.2021

So in etwa hatte ich mir das vorgestellt: Ich erzähle in und für chrismon von neuen Lebensformen und -modellen  und Leserinnen und Leser schicken mir ihre Geschichte zum eigenen Wohnglück. So wie Anja Pausch aus dem Fichtelgebirge:

"Hallo Frau Heintze, ich möchte ein bisschen berichten, wie wir wohnen. Das hat sich insgesamt zu einem derart spannenden Thema entwickelt! Begeistert mich immer wieder aufs Neue :-) “

... begann sie ihre Mail am 5. März an mich. Wenige Tage später telefonierten wir und sie erzählte mir von dem, wie ich finde, spannenden Projekt einer Tiny-House-Community in der Nähe von Bayreuth. Vom ehemaligen Campingplatz, der nun zu einem neuen kleinen Ort für andere Lebensformen wurde, weil ein junges Paar, Steffi Beck und Philipp Sanders, das Projekt angepackt hatten. Auf der Webseite lese ich von Umstrukturierungen und neuen interessanten Ideen.

Eigentlich würde ich am liebsten sofort hinfahren und mir das alles ansehen und fragen, fragen, fragen. Mache ich vielleicht auch eines Tages. Aber jetzt kommt erst mal der Bericht von Anja Pausch und ihrem „Flying Home“:

"Bericht über unsere große Veränderung und den Umzug in unser kleines Holzhaus:

Wir sind im Sommer 2020 ins Tiny House Village in Mehlmeisel im Fichtelgebirge gezogen, etwa 25 km von Bayreuth entfernt. Die Idee kleiner, konzentrierter, reduzierter und naturnaher zu wohnen hat uns einfach nicht losgelassen und so haben wir uns 2019 auf den Weg gemacht. Das große Haus verkauft, einen Baumeister fürs Kleine gesucht und ganz viel verschenkt und verkauft! Mit Geduld, Ausdauer und Disziplin haben wir wirklich geackert. Wir hatten uns für ein Öko Mobil Home (Holzhaus) entschieden und konnten im August 2020 endlich einziehen. Vorher jedoch hatten wir einiges zu bewältigen. Unser kleines Haus sollte damals auf Rädern auf unseren Platz gefahren werden. Der Erbauer hatte die Situation vor Ort aber falsch eingeschätzt und so konnten wir das Häuschen wochenlang nicht bewegen.
Unser Haus schwebte am Kran auf unseren neuen Platz.


Es stand relativ sicher in der Einfahrt zum Parkplatz, aber einziehen konnten wir nicht. Da wir aber unser altes Domizil schon verkauft hatten, waren wir froh in einem alten Mobil- Home auf dem Platz unterzukommen. Das wurde unsere Schaltzentrale in den kommenden zwei Monaten. Denn es gab ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder das Haus zurückgeben oder mit aller Kraft an einer Lösung arbeiten, unser neues Heim doch noch auf den gewünschten Platzt zu transportieren!

Jetzt steht das Haus an seinem Platz - und ist winterfest

Ich bin heute noch froh und dankbar, dass diese Zeit nun gut überstanden ist. Das Haus wurde mit einem Kran 3x gehoben, schwebte sehr hoch durch die Luft und hat das alles gut verkraftet. Für mich heute immer noch ein Wunder. Allen Menschen, die uns konzentriert und fähig zur Seite standen, bin ich unendlich dankbar.
Nun leben wir glücklich in unserer Gemeinschaft auf 37 qm, die wir selbst entworfen haben, mit großer Küche, Holzofen, modernem Bad und reichlich Stauraum, plus 7 qm Büro-Yoga-Bauwagen und Schuppen am Waldrand. Es erfüllt alle unsere Erwartungen!

Denn nicht nur der Platz ist wunderschön und die gesamte Community so etwas wie unsere große Familie, sondern auch die Natur hier im wasserreichen und grünen Fichtelgebirge sorgt immer für gute Stimmung.
Viele Grüße aus dem Fichtelgebirge,

Anja Pausch & Wolfee Schmitt"

 

 

 

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Kolumne

Dorothea Heintze

Dorothea Heintze lebt in einer Baugemeinschaft in Hamburg und weiß aus eigener Erfahrung: Das eigene Wohnglück finden ist gar nicht so einfach. Dabei gibt es tolle, neue Modelle. Aber viele kennen die nicht. Und die Politik hinkt der Entwicklung sowieso hinterher. Über all das schreibt sie hier.