Susanne Breit-Keßler Advent
Susanne Breit-Keßler
Nicht ohne meinen Advent!
Man kann alles essen, aber nicht immer.
03.12.2020

Gut. Ich habe fundamentalistische Züge. Nein, halt! Klicken Sie nicht weiter!  Bitte bleiben Sie - keine Angst! Ich bin wirklich ziemlich ungefährlich. Ich werde nur kurz vor Advent unleidlich. Dann, wenn alle Welt schon im Herbst Lebkuchen, Plätzchen, Dominosteine und womöglich Stollen futtert. Das geht nicht! Advent ist im Dezember, sonst nicht und nirgends. Na gut, dieses Jahr schon seit dem letzten Sonntag im November. Aber eben nicht vorher.

Eisenhart widerstehe ich selbst sämtlichen Versuchungen. Ganz gleich, was in Geschäften angeboten oder mir freudestrahlend als Geschenk präsentiert wird. Vorweihnachtliche Leckereien kaufe ich nicht, und wenn sie sich als Mitbringsel ins Haus schleichen, müssen sie warten. Bis exakt zum ersten Advent. Dann allerdings ... Schokoladenlebkuchen und Dominosteine gehören zu meinen absoluten Favoriten. Engelmäßig. Her damit!

Advent und Ewigkeit

Warum ich so fundimäßig drauf bin? Weil alles, was man immer und vor der Zeit hat, keine wirkliche Wonne mehr bereitet. Pfirsiche im Frühjahr, Birnen im Frühsommer,  Spargel im Herbst, Erdbeeren im Winter - kann man essen. Muss man aber nicht. Wie wundervoll ist Vorfreude auf das, was kommt - Advent. Wie herrlich der Genuss der Dinge, die es eben nur zu einer bestimmten Zeit gibt. Stollen, Spekulatius, Bratäpfel ...

Ich freue mich an dem, was ich gerade haben kann. Nicht alles ist immer möglich - und alles ist endlich. Was nur begrenzt zur Verfügung steht, was ein Ende hat, ist besonders kostbar. Ganz klar: Jahreszeitliche Spezialitäten sind ein Sinnbild für das ganze Leben. Im Advent, der Zeit voller Erwartung, übe ich mich wieder mal ein in das Wissen um Vergänglichkeit und die Hoffnung auf Ewigkeit. Ganz grundsätzlich. Also fundamental.

Vom Blog zum Buch:
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