Susanne Breit-Keßlers Version vom adventlichen Apple Crumble mit Eis
privat
Mein ganz privater Vorrats-Hamster
09.12.2019

Advent. Die Zeit, in der man bei Kerzenschein gemütlich beisammen sitzt, miteinander kocht und isst. Besinnlich, in gute Gespräche vertieft. Nachdem man tagsüber wie die wilde Jagd durch alle Geschäfte gerast ist und eingekauft, am Computer die neuesten Mails beantwortet und verzweifelt diesen blödsinnig-verfusselten Designerteppich abgesaugt hat. Um dann festzustellen, dass einem für das ausgeklügelte Menü ein Dessert fehlt.  Noch einmal vor Geschäftsschluss losrennen? Sicher nicht. 

Es ist schließlich Advent

Die Gäste werden es schon verkraften, wenn es nichts Süßes zum Abschluss gibt. Aber halt! Der kleine Vorrats-Hamster in mir meldet sich zu Wort: „Du hast doch neulich Marzipan und Mandelstifte gekauft, weil du - haha - backen wolltest. Und da sind zwei Äpfel, die du im Restaurant unbedingt mitnehmen musstest. Eine Orange von Nikolaus ist auch noch da. Und hattest du nicht eine Familienpackung Eis gekauft, weil du nicht einmal im Winter darauf verzichten kannst?“ 

Meine Gäste waren begeistert

Der Hamster hat seine Rede beendet und ich triumphiere. Er weiß nämlich nicht, dass mir eine Bekannte neulich ein Fläschchen seltenen Walnusslikör geschenkt hat. Ich mache mich ans Werk. Die Marzipanrohmasse vermenge ich mit kleingehackten Mandelstiften und dem Saft einer Orange. Das Ganze würze ich mit etwas Piment und viel Likör. Die Äpfel schäle ich - weg mit dem Kerngehäuse -  und ich viertele sie. Jetzt hole ich kleine feuerfeste Schälchen und verteile die Äpfel darin gerecht. Es ist schließlich Advent! 

Die Marzipan-Mandel-Walnuss-Orangen-Masse kommt oben drauf und ab geht es in den Ofen. Bei 180 Grad etwa eine knappe halbe Stunde. Man kann noch ein paar Butterflöckchen dazu tun - je nach Kalorienlustigkeit. Wenn die Äpfel weich sind, aber noch etwas Biss haben, holt man die Schälchen aus dem Ofen und krönt sie mit einem Klacks Eis. Oder etwas geschlagener Sahne, wenn kein Eis da ist. Meine Gäste waren begeistert. Doch gut, wenn man einen inneren Hamster hat. Dann ist man auf fast alles vorbereitet. 

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