MUNICH, GERMANY - JULY 02: (BILD ZEITUNG OUT) . the player's of Italy celebrate after winning after the UEFA Euro 2020 Championship Quarter-final match between Belgium and Italy at Football Arena Munich on July 2, 2021 in Munich, Germany. (Photo by Harry Langer/DeFodi Images via Getty Images)
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Striptease auf dem Fußballfeld
Manchmal ist weniger mehr.
05.07.2021

“Macho macho kannst ned lerna, macho macho muaß ma sei …“ So singt der ehemalige Ministrant und Austropopper Reinhard Fendrich seit 1988. Aus guten Gründen ein echter Alltime-Hit. Der gläubige Christ und ehemalige Kokser soll ihn komponiert haben, nachdem in einer deutschen Frauenzeitung die Rückkehr vom Softie zum Macho gefordert wurde. Da kommt so einiges an interessanten Rahmenbedingungen zusammen. Aber wie auch immer.

Die Österreicher haben im Achtelfinale gegen Italien verloren und die Squadra Azzurra hat dafür Belgien im Viertelfinale besiegt. Im Anschluss daran haben einige italienische Spieler - Andrea Belotti, Giovanni di Lorenzo, Alessandro Bastoni - vor Begeisterung nicht bloß Trikots, sondern die Hosen ausgezogen und den Fans als denkwürdiges Souvenir zugeworfen. Die Kicker marschierten fidel in, sagen wir mal, recht knappen Unterhosen über das Spielfeld.

Designerwäsche unter Satin

Fendrich singt: „Er hat einen Hintern wie Apollo / In seinen Hüften schwingt Elan / Hat einen Charme wie Rene Kollo / Und einen Blick wie Dschingis Khan / Du bleibst dein Leben lang ein Dodel hat ihn der Lehrer oft geneckt / Heut ist er Unterhosen-Modl, ein Macho und ein Lustobjekt …“ Das mit dem Dodel lassen wir mal, das heißt dummer Mensch. Bestenfalls Kindskopf. Über die furiosen Spieler von La Nazionale würde ich das wirklich nicht sagen. Wäre gemein und so bin ich nicht.

Aber das Unterhosen-„Modl“, im Wienerischen betont auf der ersten Silbe, ist echt lustig. 2006 wurden tatsächlich einige Spieler von den Top-Designern Dolce und Gabbana angeheuert, um die Unterwäschekollektion der beiden zu bewerben. Ansonsten lassen die Italiener auch ohne Werbung immer mal wieder die Hosen runter. Torwart-Legende Gianluigi Buffon etwa hat es schon gemacht, als sein Verein Juventus Turin in der Champions League nur ein Unentschieden gegen Barcelona erreichte.

Damals, 2006, bekamen die Spieler für die WM in Deutschland nicht bloß Unterhosen, sondern auch elegante dunkelblaue Satin-Anzüge von Dolce und Gabbana. Dazu Jeans und Blazer. Gli Azzurri wurden übrigens Weltmeister. Wer schneidert eigentlich die Sachen für die deutsche Mannschaft? Macho Macho muaß ma sei? Vielleicht muss man einfach sein letztes Hemd oder die vorletzte Hose geben, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die Italiener könnten es nach diesen Vorspielen wieder schaffen …

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