Sven Paustian
Humor kann man nicht fordern, denn er ist unverfügbar wie Glaube, Hoffnung und Liebe.
Lena Uphoff
19.04.2013

Ein Cartoon namens „Hempel“ findet sich in jedem chrismon-Heft. Die Bildergeschichte heißt so, weil ihre beiden Helden Tiere sind, die − wie bei Hempel − unterm Sofa sitzen und von dort aus über alles Mögliche quatschen. Tierischer Unsinn aus einer Perspektive von schräg unten.

In der März-Ausgabe haben sich die beiden über das schreckliche Leben der Hühner in Legebatterien und Mastfarmen unterhalten. Und dann kommt der sarkastische Dreh: Wenn das Leben vor dem Tod so öde sei, würde es wenigstens danach spannend. Immerhin warteten dann Grill, Brühe oder Frikassee auf die ­Vögel. These: Gemessen an dem Grauen vor dem Tod ist Gekochtwerden fast Erlösung. Hempel: „...bei den einen ist das Leben vorm Tod spannend, bei anderen erst danach.“

Das mag man blöd finden oder überhaupt nicht witzig. Wer aus diesem Cartoon aber die Botschaft keltert, wir würden uns mit Zeichnerin Judith Demmin über die Massentierhaltung lustig machen, ja, es sei widerlich und unmenschlich, was da zu sehen und zu lesen sei, lebt in einer anderen, in einer humorfreien Welt.

Humor kann man nicht fordern. Er ist unverfügbar wie Glaube, Hoffnung und Liebe. Und er ist wie sie eine Form der Transzendenz, bietet die Chance, irdische Grausamkeit und ihre Schergen mit Lachen zu überwinden. Der Wiener Kabarettist Fritz Grünbaum, der 1941 im Konzentrationslager Dachau qualvoll starb, beschied wenige Wochen vor seinem Tod einen KZ-Wächter, der ihm Seife verweigerte: „Wer kein Geld für Seife hat, soll sich auch kein KZ leisten!“ Der Märtyrer Laurentius, den die Folterknechte auf einem glühenden Rost brieten, wies diese an: „Bitte wenden! Auf dieser Seite bin ich schon gar.“ Das muss man nicht witzig finden, aber es hilft.

 

„Das Komische ist eine Spiegelung der Gefangenschaft des Geistes in der Welt.“


Was mich beschäftigt, ist die Maßlosigkeit des gerechten Zornes mancher kritischen Zuschrift: „...geschmackloser kann ein christliches Blatt sich wirklich nicht mehr über unsere kreatürliche Mitgeschöpflichkeit lustig machen. Was sich chrismon hier geleistet hat, ist nur noch ekelerregend – Gedankenmüll, wie aus einer geistigen Jauchegrube gepumpt.“ Noch heftiger wird es, wenn selbstgerechte Streiter für das Gute „Tiermorde“ ohne jeden lesbaren Zweifel mit den NS-Vernichtungslagern Auschwitz und Treblinka in einem Atemzug nennen. In seinem Büchlein „Auf den Spuren der Engel“ schreibt der Religionssozio­loge Peter L. Berger: „Humor erkennt nicht nur die komischen Diskrepanzen in der Welt des Menschen, er relativiert sie auch und macht damit durchsichtig, dass auch die tragischen relativierbar sind.“ In diesem Sinne könnte ich Texte wie die zitierte Mail auch als kabarettistische Zustimmung zu unserem Cartoon verstehen. Das unglaubliche Sich-in-die-Brust-Werfen als satirische Selbstinszenierung? Noch mal Berger: „Das Komische ist eine Spiegelung der Gefangenschaft des Geistes in der Welt.“

Und genau deshalb empfinden Fundamentalisten aller Art Witz als unziemliche Relativierung des absoluten Anspruchs ihrer jeweiligen Wahrheit. Dabei ist völlig gleichgültig, ob es sich um die Darstellung von Religionsstiftern, Propheten oder Tieren handelt. Wer das Heilige ins Lächerliche zieht, ist Unmensch, vom Teufel geritten, Barbar, ist heidnisch, böse, widerlich.

In der Welt einer pluralen Hermeneutik hat die rabiate Überhöhung der eigenen Wahr­nehmung als der einzig möglichen keinen Platz. Und die mit ihr oftmals verbundene Unterstellung, dass man etwas – auch einen Cartoon – nur so und nicht anders meinen oder anschauen kann, funktioniert erst recht nicht. Eine solche Haltung macht gesunden Streit über Wege und Ziele unmöglich. Will uns der Cartoon vielleicht gerade unseren materialistischen Umgang mit Tieren vor Augen halten? Wer dies wenigstens für möglich hielte, müsste dem Ton seiner Kritik Grenzen setzen.

Mir haben die Reaktionen auf den Cartoon jedenfalls gezeigt, dass ich auch selbst nicht gefeit bin vor dem gerechten Zorn. Bei der Lektüre mehrerer Mails habe ich mich ganz schön geärgert. Aber ohne kritische Rückmeldung wäre ein Journalistenleben fad und langweilig. Also, ohne jede Ironie: Herzlichen Dank für Ihr kritisches, bisweilen zorniges Interesse an unserer Arbeit.

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Sehr geehrter Herr Brummer,

Sie können das schönreden wie Sie wollen: dieser Cartoon mit den Hühnern war einfach nicht witzig, sondern zeugte von Missachtung von Tierleid.
Dafür, dass Sie sich also über die Flut Protestzuschriften geärgert haben, kann ich Ihnen demzufolge kein Mitleid entgegenbringen. Selbst schuld. Sowas sollte n einer christlichen Zeitschrift künftig einfach unterbleiben. Vielmehr sollten Sie Ihr Medium edlich auch dazu nutzen, sich im christlichen Sinne auch für Tiere einzusetzten. Dann erhalten Sie sicher freundlichere Zuschriften, - und vermutlicher mehr Leserinteresse!

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Fairness, Anstand ist etwas sehr Kostbares - man muß (offenbar) sehr sparsam damit umgehen.-
Journalistische Fairness, auch unliebsame Lesermeinungen zu veröffentlichen, kann man nur fordern. Die Redaktion hat dann den "Mumm" dieser Leserforderung nachzukommen - oder nicht. "chrismon" hat diesen Mumm und diese journalistische Fairness ganz offenbar nicht - beansprucht selbstgefällig die Interpretationshoheit ihrer Veröffentlichungstexte.
... Journalismus wie von "chrismon" praktiziert, ist ziemlich fad. Ihr langatmiger, seitenlanger, sophistischer Rechtfertigungssermon in dieser Sache, langweilt nur.
Bessern Sie sich - beste Grüße!
Ulrich Dittmann / 1.5.13

N.S.: Schau´n wir mal, ob wir zumindest diesen Kommentar auf Ihrer HP wiederfinden...

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Was für ein calvinistisch-selbstgerechter und insgesamt dümmlicher Kommentar, Herr Chefredakteur!

"Wer aus diesem Cartoon aber die Botschaft keltert, wir würden uns mit Zeichnerin Judith Demmin über die Massentierhaltung lustig machen, ja, es sei widerlich und unmenschlich, was da zu sehen und zu lesen sei, lebt in einer anderen, in einer humorfreien Welt."

Sie haben nicht besonders viel verstanden.

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"In der Welt einer pluralen Hermeneutik hat die rabiate Überhöhung der eigenen Wahr­nehmung als der einzig möglichen keinen Platz."

So, wie Sie diese Cartoon wahrnehmen, haben ihn sehr viele nicht wahrgenommen.

„...bei den einen ist das Leben vorm Tod spannend, bei anderen erst danach.“ Dies lässt meines Erachtens nach nicht sonderlich viel Raum für Interpretationen. Des Weiteren finden Sie, dass die Nennung in Zusammenhang mit NS-Vernichtungslagern unagebracht ist, bringen fordern dann aber selber humorvollen Umgang mit der Thematik mit der Nennung von Beispielen aus genau dieser Zeit.

Den Ansatz, etwas kritisch und humorvoll zu betrachten, finde ich äußerst sinnvoll. Die Tatsache, dass Tiere in der Massentierhaltung Qualen erleiden, die wir uns nichtmal vorstellen können, solte nicht zum humorvollen Diskurs gestellt werden, wenn am Ende die eigene Position nicht klargestellt wird!

PS: Ich lebe nicht in einer humorfreien Welt, ich liebe Humor! Und dem Cartoon kann ich insofern etwas Gutes abgewinnen, als dass er eine Diskussion anregt, die Menschen, die sich bisher nicht mit der Thematik Massentierhaltung auseinander gesetzt haben, sensibilisiert werden.

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Zitat aus dem Artikel: "Was mich beschäftigt, ist die Maßlosigkeit des gerechten Zornes mancher kritischen Zuschrift" Wer Maßlosigkeit beklagt, sollte den Maßstab angeben, der seinem Urteil zugrunde liegt. Offen bleiben kann die Frage, was mehr zum Prusten und Gackern anregt. Ist es der Cartoon oder die lodernde Flamme der heiligen Empörung mancher Tierschützer und Vegetarier? Da kann jeder zur Antwort seine eigenen Lachmuskeln sprechen lassen. ______________________________________ Statt den Moralisten mit dem ebenfalls moralischen Vorwurf der Maßlosigkeit zu kommen, wäre mal wieder viel interessanter, worin sich die streitenden Parteien einig sind. Das ist ziemlich viel. Sowohl der bedächtige, auf seine Maßvollheit stolze Standardchrist wie auch der aufgeregte Leserbriefschreiber sind sich sicher, dass vom Menschen über das Brathähnchen und die Hochleistungsmilchkuh bis zum niedlichen Pockenvirus alles Geschöpfe Gottes sind. Wer gegen diese Vorstellung keine Einwände hat, braucht sich nicht zu wundern, wenn dann engagierten Verfechtern dieser Vorstellung der Gottesgeschöpflichkeit auch noch der Unterschied zwischen Hühnerstall und systematischer Judenausrottung abhanden kommt.

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Einerseits ist es sehr gut, dass viele Leute über die Unmenschlichkeit der Tierhaltung und -tötung nachdenken und die Konsequenzen ziehen. Das habe ich auch gemacht und bin deshalb nun schon einige Jahre Veganerin.
Andererseits habe ich den Cartoon im Gegensatz zu einigen LeserInnen nicht so verstanden, dass man sich hier über das kurze und elende Leben der Hühner in der Massenhaltung lustig gemacht habe. Ich habe den Cartoon sogar so verstanden, dass diese Tierhaltung kritisiert wird.
Es ist gut, dass es hier die Möglichkeit gibt, sich kontrovers zu äußern und dass sogar die harsche Kritik willkommen ist.

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Chefredakteur und CHRISTLICH???

Selten so gelacht!!!!!!!!!!!

Dieser Kommentar macht mal wieder deutlich, wie die Krine der Schöpfung (mitunter Menschen, die sich selber als "Christen" verstehen / hier liegt christlich wohl im Auge des Betrachters und hoffentlich vergeht dem Herr Chefredakteur nun nicht das Lachen) sich gegenüber der Schöpfung und nichtmenschlichen Tieren positionieren...

Macht Euch die Erde Untertan - offensichtlich haben einige Christen kein Problem damit, auch wenn der ursprüngliche Text wohl richtiger übersetzt worden wäre mit "macht Euch der Erde Untertan"...

Und wie war das noch mit den 10 Geboten und dem Töten??? Klappt in der christlichen Umsetzung irgendwie auch nicht so richtig, was!?

Der Kommentar zum Cartoon und der Umgang mit mehr als gerechtfertigter Kritik ist wirklich erbärmlich, aber wenn ich ehrlich bin habe ich von Menschen die so etwas "lustig" finden auch nichts anderes erwartet.

Ehrfurcht vor dem Leben heißt Abscheu vor dem Töten! Vielleicht sollten Sie sich mal einen unserer zahlreichen europäischen Groß-Schlachthöfe von innen angucken. Spätestens dann dürfte Ihnen ein Licht aufgehen im Bezug auf den Vergleich mit diversen NS Praktiken. Dass dies nicht so weit hergeholt ist wie Sie denken macht auch dieses Buch hier deutlich:

"Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka" von Charles Patterson

Lesen und verstehen, aber Vorsicht... Die Lektüre könnte Ihnen evtl genauso wenig Freude beim Lesen bereiten wie die zahlreichen kritischen Zuschriften, die Sie durch Ihre Verfehlung erhalten haben und nach diesem Kommentar wohl noch viel zahlreicher weiter erhalten werden!

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Sehr geehrter Herr Brummer,
hätten die Zeichnerin und Sie den Mut, genau die geschilderte Erklärung auch auf die Naziverbrechen zu beziehen? War das Grauen für die Menschen in den KZs ein Horror und der anschließende Tod eine Erlösung von den Grauen der damaligen Machthaber? So manche Juden sehen die Verbrechen durch die Nazis an ihrem Volk vergleichbar mit denen, die die Menschheit allgemein an den Tieren vollbringt.
Issac Bashevis Singer sagte einmal: Für Tiere ist jeden Tag Treblinka.
Unter Humor verstehe ich jedenfalls ganz was anderes. Dieser Comic ist einfach an Sarkasmus nicht zu überbieten.
Die Kirche sollte sich schnellstens aus ihrem mittelalterlichen Gehabe verabschieden.

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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich hätte da eine prima Idee für den Cartoon in der nächsten Ausgabe Ihres Heftes:
Einfach die Protagonisten austauschen z.B. KZ-Häftlinge und Seife.....! Danach können wir ja nochmal über Humor diskutieren....
Gruß Ulrike Schmidt

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Sehr geehrter Herr Chef-Redakteur Brummer,

auch ich habe diesen Cartoon über unseren großen Tierschutzverteiler erhalten und bin entsetzt mit welcher Geschmacklosigkeit hier Aufmerksamkeit erhascht werden soll.
Ich kann es nur so interpretieren, denn sollte es nicht so sein und die Kirche versuchen, dies als Humor abzutun, kann ich nur das sagen, Sie haben den chrsitlichen Glauben- sein Tun und Wirken - nicht verstanden.
Diese Tier-Verachtung nun auch durch Ihre Kirche zu erfahren ist hahnebüchend. Manch Einer mag es als trevial abtun, aber dies ist nicht so.
Grundsätzlich widme ich mich der Rettung von ausgestoßenen Tieren und bin diesbezüglich schon vor 25 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Um Gutes zu tun, brauche ich nicht den Deckmantel der weltlichen Kirche.
Wer Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren !
Wer nach diesem Spruch lebt, braucht keine weltliche Kirche mit all ihrem Prunk, Tam-Tam und dummen Geschwätze.
Ihr Cartoon hat mich wieder bestärkt, was ich von der weltlichen Kirche zu halten habe, es ist ein Armutszeugnis Ihrer Kirche...Cordula Lützenkirchen

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Rechtfertigung statt Entschuldigung - schade. Offenbar fehlt jegliche Einsicht, trotz des großen Leserprotestes, dass es Dinge gibt, über die man einfach keine Witze macht. Und stattdessen noch die Leser als humorlos darzustellen - also bitte! Von einem Chefredaktuer erwarte ich mehr Größe, von einem "Christen" mehr Einfühlungsvermögen. Und zu den von Ihnen zitierten Humor-Beispielen: Es ist ja wohl ein Unterschied, ob man selbst sich in einer furchtbaren Lage befindet und dann noch Witze macht (schön, wer das kann) oder ob man sich lustig macht über andere, die sich in ener schrecklichen Situation befinden - das geht gar nicht!

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Ein Kommentar in der Art von "Wir lehnen diese Art der Tierhaltung ab und bedauern, dass unser Cartoon von manchen Lesern so interpretiert wurde...." wäre einfacher gewesen als ein philosophisches Fass über die Verfügbarkeit von Humor zu öffnen.
Die Chance auf eine sinnvolle Reaktion auf die Leserkritik wurde hier m.E. verpasst. Unnötig und schade.

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Gerechter Zorn auf beiden Seiten, d.h. man kommt sich näher, was nicht zu einem Rechtfertigungszwang führen sollte, höchstens aber zur Klärung, zur Aufklärung , zur Auseinandersetzung mit den Inhalten, b.z.w. dem Inhalt des Cartoons. Die "Krine der Schöpfung, ( mitunter Menschen, die sich selber als < Christen > verstehen ...) " , schreibt KatjaT. in ihrem Kommentar, haben leider im Laufe der Weltgeschichte viel Unrecht getan, wodurch sie ihre Zugehörigkeit zur evolutionär menschlichen Spezies zu genüge beweisen konnten , aber auch ihre besondere Rolle in diesem kosmologischen Fiasko hervorheben durften, die besagt, dass der Christ zwar auch nur ein Mensch sei, und als Heiliger nicht geboren, er aber sehr wohl dazu neige, nach diesem hohen und hehren Ziele zu streben. Manche glauben freilich, dies Ziel schon zu Lebzeiten, aufgrund menschlicher geistiger, intellektueller wie materieller Güter , erreicht zu haben, doch dies dürfte ein Irrtum sein ! Sowohl die Selbst- als auch die Fremdwahrnehmung über diese Tatsache ist ein Irrtum. Und wer ist schon zu gerechtem Zorn befugt ?! Wir glauben, was wir glauben wollen, aber manches wird doch recht absurd, wenn man es zu überprüfen sucht. -------------------------------------------"Das muss man nicht witzig finden, aber es hilft." Ja, wobei denn ? Der Witz ist ungebrochen, obwohl der Mensch nicht mehr existiert ? Ungebrochene Weisheit ? O.K., aber hier geht es doch um Aufklärung, um Veränderung, um Empathie, also nicht einfach nur um den Witz an sich . Wie steht `s denn um das Konsumverhalten ? Sehen wir tatenlos zu, wie unsere Nahrungsmittel monopolisiert und patentiert werden ? ! Erlauben wir, dass die Welt von einer korrumpierten und machtgierigen Wirtschaft und Politik beherrscht wird ?! Das "Relativierbare", wie es der Religionssoziologe schreibt, wird verständlich im Sinne des Gelassenheitsgebetes , aber was will ein Religionssoziologe mit Engeln ? !! ! Die Härte der Vergleiche mit Ausschwitz hilft, das Trauma zu erkennen, welches Viele zwar "gefangen" hält, aber auch WACH , was bei angesprochener " Relativierung" nur hilft, wenn man es erkennt. Was also hilft, ist, ..."wenn man trotzdem lacht ", und dennoch vielleicht bedenkt, dass Humor ja auch eine Wahrheit enthält, die schmerzt. --------------Und die Moral von der Geschicht ...?

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der Comic hat keinen Humor, den gibt es da nicht, dafür ist er viel zu schlecht formuliert und bringt in keinster weiße eine sarkastische Stellungnahme zum Vorschein. Einfach nur Idiotisch mit einem solchen Text auf ein solches Thema zu reagieren. Sie haben wohl eindeutig den Beruf verfehlt und das Christentum vertreten sie so auch nicht. Tjaaa pech gehabt

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Lieber Herr Brummer

Sie schreiben:
"In der Welt einer pluralen Hermeneutik hat die rabiate Überhöhung der eigenen Wahr­nehmung als der einzig möglichen keinen Platz."

Deswegen lassen Sie doch bitte auch anderen Menschen eine Meinung und das Recht diese zu äussern. Gerade wenn kritische Zuschriften so zahlreich eingehen, könnte es doch auch sein dass der Witz wirklich nicht gelungen war?

Diese Aussage im Zusammenhang mit Kritik am Cartoon empfinde ich als Unterstellung und Unverschämtheit:
"Und genau deshalb empfinden Fundamentalisten aller Art Witz als unziemliche Relativierung des absoluten Anspruchs ihrer jeweiligen Wahrheit."

Ein Cartoonist (ebenso wie ein Redakteur) kann etwas anders witzig finden als die Leser, er kann sich irren und er kann auch mal komplett daneben liegen. Damit sollte er zurechtkommen, denn einen Allmachtsanspruch hat nur Gott ;) Ein wenig Gelassenheit und/oder Demut wären besser als ein Rundumschlag ala "wer das nicht witzig findet ist humorlos oder ein Fundamentalist". Machen Sie doch eine Leserumfrage wer darüber lachen kann. Als langjährige Leserin konnte ich noch nie über den Cartoon lachen - er ist einfach niemals witzig.

Liebe Grüsse
Manuela

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Gast schrieb am 15. Mai 2013 um 12:10: "...es Dinge gibt, über die man einfach keine Witze macht". Könnten Sie, lieber Herr oder liebe Frau Gast, mir bitte die aktuell gültige Liste der Witz- und Lachverbote zur Kenntnis bringen? Danke!

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Es gibt auch in der freien Meinungsäußerung, die zu den Grundrechten des Menschen zählt einfach Dinge, die von der Sache an sich unangemessen sind, sich darüber lustig zu machen, um Lacher um sich herum zu sammeln. Themen, die mit grausamen Tod - egal welchen Geschöpfes - , Kriegen, ja auch hier sind die KZ-Verbrechen zu nennen, gehören in keinen Comic. Denn Comic hat mit Humor zu tun. Und seit wann begibt sich ein Journalist , gerade einer christlichen Zeitschrift auf solch eine Unterebene, sich am Tod und Leid von Mitgeschöpfen humorvoll zu weiden?! und das im schlechten Glauben, Sympathisanten um sich zu sammeln?

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N.H. schrieb am 18. Mai 2013 um 15:03: "Themen, die mit grausamen Tod - egal welchen Geschöpfes - , Kriegen, ja auch hier sind die KZ-Verbrechen zu nennen, gehören in keinen Comic. Denn Comic hat mit Humor zu tun." Hier liegt der Irrtum vor, Humor müsse sich auf Belangloses beschränken. Humor kann jedoch gerade bei sehr wesentlichen Dingen in kurzer, befreiender Form Ansichten zum Ausdruck bringen. Über diese Ansichten kann man sich wie über alle Meinungen streiten. Humor verbannen zu wollen aus den Bereichen Tod, Grausamkeit, KZ, industrielle Massentierhaltung, Heiligenverehrung, Gottesanbetung oder was auch immer ist ein Versuch, notwendige Debatten zu beschneiden. Der Vorwurf "Darüber macht man keine Witze" ist eine beliebte Form des Denkverbots.

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Humor, Witze und Karikaturen sind eine Form, Sachverhalte und vor allem auch Kritik auf den Punkt zu bringen. In Diktaturen gibt es deshalb immer besonders viele politische Witze, die hart verfolgt werden. Mit dem Humor kann man es auch übertreiben, aber ich denke die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, also muß der Betroffene es aushalten. Das Problem sehe ich eher darin, daß entgegen der Würdigung kritischer Gedanken in der Überschrift, diese in der Regel nicht gewünscht sind, leider auch nicht als Kommentare hier. Ganz im Gegenteil, bestimmte Sachverhalte werden tabuisiert, und wer sie in politisch nicht korrekter Weise hinterfragt, wird sofort in die Nazi-Ecke gestellt. Ich darf nur an die Auseinandersetzung um Sarrazins Thesen erinnern. Seine Gegner haben noch nicht einmal versucht, ihm sachliche Fehler nachzuweisen. Genauso war es mit den Mohammed Karikaturen und dem Film über sein Leben. In meinen Augen ist das ein Zeichen großer Schwäche. Nur wer Kritik aushalten und produktiv nutzen kann, ruht wirklich in sich. Jesus hat auch alles über sich ergehen lassen, auch wenn ihm das schwerviel.

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