Tim Wegner
27.02.2012

4:0! Es ist beeindruckend, wie sich Mainz aus dem Abstiegskampf befreit hat. Es ist eine Geschichte für sich, wie Mohamed Zidan in Mainz für Furore sorgt. In Bremen und Hamburg war er ein Gescheiterter; in Dortmund wurde er zwar Meister, geglänzt hat er dabei selten. Jetzt spielt er zum zweiten Mal für die Rheinhessen – und wieder gelingt ihm alles.

Das alles sind sportliche Geschichten; Heldengeschichten, die Sympathien schaffen können. Oder besser: könnten. Aber das 4:0  der Mainzer gegen Kaiserslautern hat aber nur drei Punkte gebracht - und Sympathien gekostet.

Zufall? Drei Tore, drei Mal Jubel vor dem Gästeblock

Warum? Drei Mal trafen die Mainzer in der ersten Halbzeit in das Tor, das dem Gästebereich am nahesten zugewandt ist; schräg hinter dem Tor hatten die Lauterer ihre Stehplätze. Und drei Mal liefen die Mainzer Torschützen zum Jubeln genau in diese Ecke - vor den Lauterer Block.

Im Fall von Adam Szalai - er war einer der Torschützen - ist das menschlich sogar irgendwie nachvollziehbar; der Ungar hatte sich einst gegen Lautern schwer verletzt und fehlte fast ein Jahr lang. Damals, bei seiner Auswechslung, hatte  er sich von den Pfälzern verhöhnen lassen müssen. "Auf Wiedersehen!" riefen sie ihm auf der Trage liegend nach.

Nach dem Spiel gab es Rangeleien zwischen den Fans

Aber drei Mal vor des Gegners Fans jubeln? Das ist kein Zufall, der aus der Emotion entsteht, sondern Berechnung. Ein Provakation. Hat ja – ironisch gesehen – geklappt, weil sich Lauterer Fans dazu hinreißen ließen, Gegenstände auf den Rasen zu werfen. Und nach dem Spiel kam es ebenfalls zu Rangeleien zwischen Fangruppen.

Die Torschützen der Mainzer haben daran ihren Anteil. Wäre der Weg nach dem 4:0, das in der zweiten Halbzeit fiel, nicht so weit gewesen, die Mainzer hätten ihr Tor wohl wieder am falschen Platz im Stadion gefeiert.

Es ist nicht schwierig vorherzusehen, was kommende Saison bei diesen Duellen los sein wird, sofern es dann noch zum Rheinland-Pfälzer Derby kommt und Kaiserslautern noch erstklassig ist.

Schade.

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