Monika Höfler
Manche Hundebesitzer können schwer verstehen, dass andere Menschen trotzdem lieber auf Distanz bleiben
08.07.2014

„Keine Angst, sie ist eine ganz Süße!“ Auge in Auge mit einer Dogge, die einem bis zur Schulter reicht und einem gerade knurrend die Vorderpfote auf die Brust legt, wirkt dieser Satz wenig ermutigend. Ich persönlich liebe Hunde und habe schon als Kleinkind zum Entsetzen meiner Mutter mit einem Schäferhund heiter die Parkbank geteilt. Das wurde auch eilends mit der Kamera dokumentiert, bevor die Sorge überhandnahm. Aber nicht jeder Mensch gerät gleich außer sich vor Entzücken über Hunde, die ihm zu nahe kommen. Eine solche Abwehr erfordert Respekt – vor früheren Erfahrungen etwa, wenn jemand als Kind von einem Hund gebissen oder von ihm verfolgt wurde.

Darf man also offen sagen, dass man mit Hunden lieber nichts zu tun haben will? Oder verletzt man den Bruder, der Klitschko, seinen Golden Retriever, zum Familienfest mitbringen will? Was ist, wenn ich den „Lebensgefährten“ meiner Freundin nicht gern durch meine Wohnung strolchen sehe? Manchmal können Hundebesitzer diese Distanz nur schwer verstehen. Sie sind vernarrt in ihre Dackel, Bassets und Neufundländer – fast, als wären es ihre Kinder. Schlechte Eigenschaften gibt es nicht, oder sie werden liebevoll uminterpretiert. „Sie beißt nie!“, „Er ist ganz brav!“, heißt es – wenn Ossi, Zsa Zsa oder Kleopatra dann doch schnappen, fügt Herrchen schnell ein „sonst“ hinzu. Und man wird strafend angesehen, weil man selbst schuld ist, wenn das liebe Tier ausnahmsweise aggressiv wurde.

Hundebesitzer und Hundedistanzierte koennen miteinander klarkommen, wenn sie sich gegenseitig respektieren, sagt Regionalbischoefin Susanne Breit-Kessler im Gespraech mit Tobias Glawion.

Wenig Verständnis erntet man auch, wenn man ausdrückliche Sympathiebeweise der Hunde nicht mit gleicher Zuneigung ­quittiert. Wer beim Sommerfest von Bernhardiner Otto großzügig die Flanke abgeleckt kriegt, freut sich kaum darüber. Vor allem, weil Otto vorher einen gebratenen Fisch zu sich genommen hat. Die Reste seiner Mahlzeit auf der neuen hellen Hose machen optisch wenig her. Aber die Hundebesitzerin erklärt freudestrahlend: „Er mag Sie, sogar sehr! Das macht er sonst nur bei uns!“ Kann man noch darauf hoffen, dass einem die Reinigung für das teure Stück bezahlt wird? Eher nicht. Wenn Otto einen doch auserkoren hat als neue Freundin!

Kann man all das noch mit einiger Nonchalance ertragen oder sich wie ich dafür begeistern, wird es in anderen Fällen schwierig. Wenn man etwa zum Essen eingeladen ist, das Fenchel-Carpaccio gerade aufgetragen wird und der Hund direkt daneben sich an müffelndem Pansen gütlich tut. Nicht jeder mag es auch, wenn das gute Tier einem später beim Kaffee auf den Schoß hopst und geruchsintensiv rülpst. Was tun? Man darf durchaus freundlich darum bitten, dass der Hund vielleicht etwas weiter entfernt sein Dinner zu sich nimmt. Niemand muss so tun, als möge er Hunde – wenn er es nicht tut.

Die wahrhaft klugen Hundebesitzer, von denen es viele gibt, sind sogar froh, wenn man ihnen offen und liebenswürdig sagt, wie man zu ihren Haustieren steht. Sie müssen dann nicht mehr ständig zwischen Gast und Hund vermitteln. Herrchen und ­Frauchen können den Hund in den Garten oder zu seinem Korb im Nachbarzimmer bringen, damit die Gäste sich angstfrei und uneingeschränkt wohl fühlen – oder ihn zu Hause lassen, wenn sie selber zu Besuch kommen. Entlastet, unverkrampft geht das Miteinander über die Bühne. Und auch der Hund muss sich nicht mehr so viel Sorgen darum machen, ob er auch wirklich gut ankommt.

Ich liebe Hunde, schon als Kind waren sie ein wichtiger Seelentröster für mich.
Wenn ich Hunden begegne, dann nehme ich Augenkontakt mit ihnen auf.
(Sollte ich da nicht zuerst dies mit dem hundehalter tun?)
Angst habe ich keine vor Hunden, kann aber verstehen, wenn Menschen , die eine schmerzhaftes Erlebnis mit Hunden hatten, diesen aus dem Weg gehen. Wobei Angst und Abneigung meiner Meinung nach oft von den Eltern auf ihre Kinder übertragen wird.
Als Hundehalter gbegegne ich meinen Mitmenschen achtsam und halte meinen Hund selbstverständlich auf Abstand. Erwarte aber auch, dass meinem Hund (so wie allen Tieren) mit Respekt begegnet wird.
Zugeben muss ich, dass es mir schwer fällt Menschen, die keinen Hund (überhaupt Tiere) nicht mögen, ja sogar hassen, Verständnis, bezw. Symphatie entgegen zu bringen.
Wenn wir eingeladen sind, dann wissen wir wo unser Hund mit kann, oder wo er besser zuhause bleibt. Und wer zu uns kommt, der weiß, dass dort ein hund ist, sollte sich also entsprechend stylen. Selbstverständlich ist unser Hund versichert und bei Beschädigungen wird die Reinigung bezahlt.
Als Hundebesitzer muss man einige Einschränkungen in Kauf nehmen. (Verbote in Geschäften, Mussen, Restaurants, Hotels etc.) Das kann man aber im Vorfeld erkunden und sucht sich eben Unterkünfte, geschäfte in denen Hunde gerne gesehen sind.
Meiner Meinung nach sollten Hunde (überhaupt Tiere) in Altersheimen Standart sein. Wenn ich mit meinem Hund im Altersheim bin und speziell auf der Station mit an Demenz erkrankten, dann erlebe ich wie sich bei manch einen der starre Gesichtsausdruck verändert und Freude sichtbar wird.
Letztendlich sollte jeder seinen Gegegnüber achtsam begegnen, mit oder ohne Hund.

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Mein ganzes Leben habe ich mit Hunden verbracht, war Jahrzehnte prakt. Tierärztin, liebe also Hunde, kenne allerdings auch ihre Tücken. Ich habe völliges Verständnis für das Verhalten verängstigter Menschen, erwarte Rücksichtnahme auch auf andere Meinungen und schätze es, ehrlich gesagt, selber nicht, wenn mich fremde Hunde, wenn ich gerade nicht auf Hundespiel eingestellt bin, freudig abschlecken oder anspringen. Alles zu seiner Zeit und zu aller Zufriedenheit - wenn möglich.

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... dass Sie dies Thema nur oberflächlich abgehandelt und dabei alle bekannten Klischees bedient haben.
Seit meiner Kindheit habe ich 50 Jahre Erfahrung mit vielen eigenen Hunden und mit anderen Hundebesitzern. Nie habe ich einen Bernhardiner erlebt, der gebratenen Fisch gegessen hätte (Grätengefahr!), auch keinen Hund, der beim Kaffee auf den Schoß hopst und "geruchsintensiv rülpst" und die Fütterung eines Hundes mit müffelndem Pansen bei einer Essenseinladung ist auch mehr als unglaubwürdig.

In unseren Haushalten leben mehrere Millionen Hunde. Abgesehen von denen, die Wach-, Schutz- oder Begleitaufgaben erfüllen, leisten sie durch ihre meist gute Integration nicht zu unterschätzende Beiträge zum Familienleben. Unsere drei Kinder haben durch unsere Hunde den Umgang mit Tieren gelernt und schon früh Verantwortung für diese übernommen. Sie waren ihnen Gefährten beim Spielen, lagen stundenlang neben ihnen während der Schularbeiten und halfen gelegentlich auch einmal, Kummer und Frust zu überwinden. Inzwischen sind sie erwachsen, haben eigene Kinder und natürlich auch wieder Familie-Hunde.

Im übrigen haben wir oft die Erfahrung machen können, dass aufgeschlossene und unverkrampfte Schulfreunde und Nachbarschaftskinder, die bei uns ein und ausgingen, nie Probleme mit unseren Hunden hatten. Tierquälern und Tierhassern blieb unsere Tür allerdings verschlossen, weil sie in der Regel auch andere charakterliche Defizite haben.

Die Vorstellungswelt von Hunden ist sehr viel enger, aber auch klarer strukturiert, als die von uns Menschen. Man kann nicht erwarten, dass sich jeder dafür interessiert, oder überhaupt versucht, damit klar zu kommen. Wir Hundefreunde können aber doch wohl etwas mehr Verständnis für diese wertvollen Geschöpfe Gottes erwarten, als Sie jetzt gezeigt haben .

Ich selbst werde morgen 86 Jahre alt und lebe nach dem Tode meiner Frau allein, nur mit einem Hund als Hausgenossen. Er liegt neben mir und dann und wann hebt er den Kopf und sieht zu mir herauf. Dann nicke ich ihm zu und er schläft zufrieden weiter. Aber, Sie werden uns ja ohnehin nicht verstehen können.

Mit freundlichen Grüßen,
Dieter Lueg

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Seit fast zwanzig Jahren unterstütze ich Menschen dabei, ihre Hunde zu erziehen und ich kann bestätigen, dass viele Distanzlosigkeiten von Hunden mit einem Lächeln hingenommen werden in einem Ausmaß, das früher unvorstellbar gewesen wäre.
Interessanterweise handelt es sich bei diesen Hundebesitzern oft um Leute, die in ihrem sonstigen Leben durchaus durchsetzungsfähig sind und Konflikten nicht aus dem Weg gehen. Mir kommt es manchmal so vor, als wenn diese Menschen sich eine Insel der Harmonie in einem von Kampf geprägten Leben erhalten wollen.
Was für einen Mangel an Empathie für ihre Mitmenschen sie dabei an den Tag legen, können sie oft schwer nachempfinden. Was tut man also als höflicher Gast, der sich selber treu bleiben und seine Gastgeber nicht vor den Kopf stoßen will?
Mein Rat für den Fall, dass ihre Bitte um mehr Abstand nichts genützt hat: Verhalten Sie sich so, wie wenn Sie es mit (Menschen)kindern zu tun haben, die über die Stränge schlagen: Wenn Vater oder Mutter nicht einschreiten, nehmen Sie die Dinge ruhig und sachlich selber in die Hand, mit einem ernstgemeinten "Lass das sein!" und der entsprechenden Geste.
Das ist nicht so einfach wie es klingt, aber meiner Meinung nach besser, als sich besabbern zu lassen oder auf den Besuch von Menschen, die man mag zu verzichten.
Eine Bemerkung zum Schluss: Am einfachsten ist eine reibungslose Begegnung mit fremden Hunden in der Regel für alle Beteiligten, wenn man sie am Anfang möglichst weitgehend ignoriert, auch wenn einem das manchmal möglicherweise als Unhöflichkeit ausgelegt wird... ;-)

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Frau Breit-Keßler hat mir mit ihrem Beitrag einen Nerv berührt. Auch ich fühle mich von uneinsichtigen Hundehaltern belästigt, die nicht anerkennen wollen, dass Menschen aus ihrer Umgebung nichts mit Hunden zu tun haben wollen. Zum Teil geht das bei mir auf unerfreuliche Erlebnisse in der Kindheit zurück, als mich angeblich brave Tiere gebissen haben, gottseidank ohne ernsthafte Verletzungen. Zum anderen sind meine Frau und meine beiden erwachsenen Kinder allergisch gegen Hunde- und Katzenhaare, unsere Tochter in Verbund mit anderen Allergenen so schlimm, dass sie immer ein Notfall-Set gegen einen möglichen Allergieschock bei sich tragen muss. Dieser Gesichtspunkt wird im Beitrag nicht erwähnt, deshalb möchte ich ihn nachtragen. Der Hinweis auf die möglicherweise lebensbedrohende Gefahr wird von Hundebesitzern als "Spinnerei" abgetan, wie ich es leider schon erleben musste.

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Da hat Frau Breit-Kessler ganz schön in die Uebertreibklischee-Kiste gegriffen. Als mehrfache Hundebesitzerin habe ich bei mir und auch bei befreundeten Hundehaltern noch nie Mensch-Tierparallelspeisungen erlebt. Und Fisch bekommen nur meine Katzen. Bei Besuch von guten Freunden ist die Begrüßungsfreude gegenseitig. Da werden meistens sogar neben den Blumen für mich auch Leckerchen für das Rudel verteilt. Bei neuen Besuchern sind die Hunde im Garten bzw. im überdachten Hof und können dort erst mal nur in Augenschein genommen werden. Den meisten reicht das aber nicht, da von den Tieren bei entsprechender Akzeptanzhaltung gute Schwingungen rüberkommen. Mit Hundeablehnern konnte ich noch nie gut Freund werden. Dieser Filter hat mich wahrscheinlich vor vielen anderen Enttäuschungen bewahrt.
Valerie

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Eingetragen von Valerie am 14. Juli 2014 - 13:17.
Es wundert mich nicht, dass Valerie bzw. die meisten Hundehalter mit Hundeablehnern nie gut Freund werden können, weil ihre ganze Aufmerksamkeit den Hunden gilt und sie für Menschen nur etwas übrig haben, wenn sie auch einen Hund haben.
Ich ziehe es vor, mich den Menschen zuzuwenden. Mit Hunden kann ich nichts anfangen; die verstehen doch nur Befehl und Gehorsam.
Alle Menschen die auf einen Hund angewiesen sind, tun mir leid. Sie sind wohl sehr einsam oder können mit Menschen nicht umgehen.
Schade auch, dass so viele Beziehungen auseinandergehen, weil sich ein Partner zu sehr für den Hund interessiert.
Auf der anderen Seite ist es schön, dass Hundehalter ihre Lieblinge so verwöhnen. Das kurbelt die Wirtschaft an und bringt Geld in die Steuerkassen.
Das lässt sich vielleicht auch noch ausbauen, wenn man für Hunde nicht nur Steuern, sondern auch Sozialversicherungsbeiträge bezahlt. Immerhin gibt es heute viele Hundehalter, die 5 Hunde und mehr besitzen.
Mich würde auch einmal interessieren, ob man das Halten von Tieren in einer Miet- oder Eigentumswohnung als artgerechte Haltung ansehen kann und wie es ist, in einem Stall mit Tieren (Hunden) zu leben. Mit der Sauberkeit und Hygiene hat das sicher nichts mehr zu tun.
Wohlgemerkt, ich habe nichts gegen Hunde, ich möchte nur von ihnen in Ruhe gelassen werden. Wenn ich in der Natur unterwegs bin, ob als Fußgänger, Walker, Jogger oder Radfahrer erwarte ich, dass ich meinen Weg gehen kann, ohne von Hunden belästigt zu werden. So viel Respekt und Rücksichtnahme ist doch nicht zu viel verlangt; denn die Freiheit des Hundehalters endet da, wo die Freiheit des Hundeablehners beginnt.
Also Hundehalter - bitte mehr Rücksichtnahme und Respekt.

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"Alle Menschen, die auf einen Hund angewiesen sind, tun mir leid." , schreibt Gerhard, am 15. Juli 2014. Da hatte er offensichtlich etwas missverstanden, denn kaum jemand ist gewöhnlicher Weise "auf einen Hund angewiesen". Die Hunde sind es, die eher den Menschen brauchen, seine Fürsorge, seine Zuwendung, während der Mensch einen dankbaren Vierbeiner zurück erhält. Im Grunde ist da doch niemand auf jemand "angewiesen". Wo liegt das Problem ? Hund und Mensch mögen sich, und passen gut zusammen, sicher gibt es hier, wie im normalen Leben auch, problematische Beziehungen, und nicht zu knapp, aber das betrifft doch alle Beziehungen, auch die ausschliesslichen unter Zweibeinern, nicht nur die zw. Hund und Hundehalter, oder Hund und Nichthundehalter ! Ich kann mich irre, aber ich glaube, dass der Hintergrund für eine so negative Meinung, wie sie der Leser Gerhard äußert, eine Reihe von ebenfalls negativen Erfahrungen ist, die er sowohl in der Kindheit, als auch im erwachsenen Leben hat machen müssen ! Es gibt überall schwarze Schafe, so auch unter den Hundehaltern, und vielleicht löst eine überflüssige Angst Überreaktionen aus, auch ein Hund ist nicht perfekt ? Oder der Hundehalter ist zu schreckhaft, oder..., es gibt viele Gründe. Man kann auch ins Gespräch kommen, wenn man meint, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber ich meine Gespräch, kein Gekläffe... Jeder, der das Bedürfnis verspürt, darf lernen, und der Hund ist der Lehrer.

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Ja, zwischenzeitlich sage ich, dass ich mit Hunden nichts anfangen kann.
Ich will auch keine Exkremente von Hunden auf meinem Grundstück noch auf unserem Gemüseacker, den wir übrigens jetzt einzäunen müssen, da Hundehalter scheinbar der Ansicht sind, alle Äcker sind für ihre Hunde da.
Wir haben gerne bei P & C, Engelhorn & Sturm, Breuninger usw. eingekauft. Aber seit die Hundehalter mit ihren teilweisen bellenden Kälbern in diesen Häusern flanieren, kaufe ich Online. Glücklicherweise gibt es Einkaufszentren, die hundefrei sind (wie z.B. Globus, mit seinen Konzessionären). Meinen Friseur musste ich wechseln, da die Besitzerin ihren Hund im Salon frei herumlaufen lässt. Glücklicherweise gibt es auch Lokale, die hundefrei sind.
Ich warte darauf, dass sich Tierfreunde als Zeta-Anhänger outen.
In unguter Erinnerung ist mir folgender Vorfall: Vier große Labradorhunde rennen unangeleint auf eine Familie mit zwei Kindern zu. Tänzeln bellend und unruhig vor der Familie. Der Vater schreit: "Sitz" , "Aus". Die Mutter mit den Kindern steht hinter ihm. Der Vater schreit den Hundehalter an, der Hundehalter sieht ihn kalt an , sagt:" Arschloch" und geht ungerührt weiter. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Hundehalter leben in einer anderen Welt. Alle und alles Andere wird nicht akzeptiert und soll sich dem Hund unterordnen.
Unserem Staat sind anscheinend Hunde lieber als Kinder, sonst würden Kinderartikel nicht so hoch besteuert (19%) .
Schade um jeden Menschen, der sich einem Hund zuwendet und sich von Menschen (seiner Spezies) abwendet.

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Ja doch - Hundebesitzer können - sehr - schwer verstehen, dass andere Menschen lieber auf Distanz gehen. Seit gut 40 Jahren wandere ich, mache Walking oder Jogging - meistens auf Waldwegen. Öfters komme ich in Kontakt mit Hundebesitzer - mit Klugen? - ha, ha, Die meisten der Hunde sind nicht an der Leine. Manchmal sind es auch zwei oder drei Hunde. Verständnis für meine Angst haben diese Hundebesitzer nicht. Wahrscheinlich haben sie ihre Freude daran, wenn ihr süßer Strolch einem schwitzenden Läufer entgegenläuft - welcher dann oft ängstlich stehen bleibt. Diese dummen Sprüche - der macht nichts - kann ich nicht mehr hören. Es ist mir schon klar, dass viele der Hundebesitzer der Meinung sind, ich wäre nicht tierlieb, was weiß Gott nicht stimmt. Sehr viele der Tiere werden von ihren Besitzern als Mensch- Ersatz gesehen. Reden mit dem Hund wie mit einem Kind und dann die Antwort sich selbst geben. Auch sollten diese Tierliebhaber mal ein Auge auf die Hundezüchter werfen - immer wieder - katastrophale Zustände. Der Hund - nein der Hund kann nichts dafür.

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Naja, da ist jemand mit ausgeprägten Schicki-Micki-Ansprüchen auf Hundehalter gestoßen, die noch nie etwas von ordentlicher Hundeerziehung gehört haben.
Gut, ich ziehe nicht meine Nadelstreifenhose an, wenn ich mit meinem Hund Gassi gehe, das entspannt das Ganze schon etwas. Und wenn ich Menschen zu mir einlade zu einem guten Essen, dann füttere ich nicht gleichzeitig meinem Hund Pansen (der tatsächlich gewöhnungsbedürftig duftet). Mein Hund ist noch nie ohne Aufforderung anderen Menschen auf den Schoß gesprungen und dass der Bernhardiner Otto zuerst gebratenen (womöglich alten) Fisch isst um dann weiße Hosen abzulecken, ist auch ziemlich konstruiert. Wenn der gut gefressen hat, ist ihm doch eher nach einem Verdauungsschläfchen.
Also Frau Breit-Kessler, haben sie all diese Beispiele wirklich so erlebt, oder ohne große Kenntnis zusammenphantasiert? Wenn Sie all das tatsächlich so erlebt haben, dann bewegen sie sich unter Menschen, die sich vielleicht besser keine Hunde halten sollten.

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Sehr geehrte Frau Bischöfin Breit-Keßler

Sie haben in ihrem Artikel eindrücklich die Problematiken beschrieben, die entstehen können, wenn Hundeliebhaber auf Hundeskeptiker stoßen.
Allerdings finde ich keinen rechten Zugang zu dem Artikel, ich mag zwar Hunde, besitze jedoch weder einen, noch hege ich ein großes Interesse an ihnen.
Eigentlich hatte ich doch noch am Ende des Artikels auf den Transfer gehofft, also auf die Auflösung, was das Geschriebene nun für den Glauben bedeutet. Aber diese Übertragung kam nicht, sie war wohl auch nicht angedacht.
Was ist ihr Auftrag als Bischöfin?

Mit freundlichen Grüßen
Lorenz Walch

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Lorenz Walch schrieb am 17. Juli 2014 um 18:33: "also auf die Auflösung, was das Geschriebene nun für den Glauben bedeutet." Bei dieser von Ihnen schmerzlich vermissten Verbindung von Glaube und stinkendem Pansen als Hundenahrung kann ich Ihnen gerne behilflich sein. Der liebe Gott fehlt hier keineswegs. Er ist von der ersten bis zur letzten Zeile voll dabei. Gott ist nämlich die Ursache für das breit ausgewalzte Dilemma. Erwachsene Hundeliebhaber und Menschen ohne Haustier könnten ganz locker und ohne Gedöns miteinander verkehren. Sie müssten sich eben bisweilen streiten und einigen, evtl. auch streckenweise aus dem Weg gehen. Das soll aber gerade nicht sein. Die Schärfe des sogenannten Problems entsteht doch dadurch, dass auf Anstand und Sitte bedachte Gastgeber und Gäste aufeinander treffen. Wo gutes Benehmen erwartet wird, kann Verlogenheit nicht ausbleiben. Weder darf der Gast umstandslos vermelden, was ihn am Hund stört, noch darf der Gastgeber dem Gast offenherzig mitteilen, was der mit dem Hund machen oder lassen soll. Statt dessen müssen Gast und Gastgeber ihre Wünsche in Einklang bringen mit den bescheuerten Benimmregeln. Das kann nur zum Verdruss führen. ____________________________________ Und wer verlangt nun das durchgeknallte Gehabe von Gast und Gastgeber? Das verlangen alle anständigen Menschen. Es soll Harmonie herrschen, obwohl offensichtlich unterschiedliche Neigungen und Interessen im Spiel sind. Und wer verlangt, diesen falschen Schein zu wahren? Benimmprediger und psychologische Ratgeber auf jeden Fall. Am schönsten kann es aber immer noch der liebe Gott. Der verlangt von seine Schäfchen, sich als anständige, gesittete Bürger aufzuführen und einzuordnen. Und wie das im Detail auszusehen hat, hat die Autorin des Artikels in dankenswerter Offenheit klargestellt.

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"...denn kaum jemand ist gewöhnlicher Weise auf einen Hund angewiesen", schreibt Apologie am 15. Juli 2014.
Da kennt Apologie aber die Hundehalter nicht.
Viele Menschen kommen ohne den Hund nicht aus. Sie haben Probleme, sich ihren Mitmenschen zuzuwenden und fühlen sich überfordert, die komplizierte Spezies Mensch einigermaßen zu verstehen.
Diese Menschen brauchen scheinbar einen Hund, damit sie vielleicht nicht ganz vereinsamen. Die einfache Art mit Hunden umzugehen (Befehl und Gehorsam) überfordert sie nicht. Der Hund hört ihnen zu und gibt keine Antwort.
Dabei gibt es eigentlich kein Problem, wenn Hunde in der Öffentlichkeit an der Leine geführt und ihre Hinterlassenschaften vom Hundehalter entfernt werden.
Dies ist jedoch sehr oft nicht der Fall.
Rücksichtslosigkeit und Respektlosigkeit ist bei vielen Hundehaltern an der Tagesordnung.
"Soll ich meine beiden (Kampf)hunde mit der Leine bestrafen, nur weil sie Angst haben", hat mich einmal ein Hundehalter beim Waldlauf gefragt, als ich ihn freundlich gebeten habe, seine beiden Kampfhunde an die Leine zu nnehmen, bis ich vorbeigelaufen bin.
"Nehmen sie ihre Mütze ab, wenn sie an meinem Hund vorbeigehen und nehmen sie die Hände aus den Taschen, darauf reagiert mein Hund aggressiv", sagte ein anderer Hundehalter, dessen Hund mich anknurrte und anbellte, als ich an ihm vorüberging.
In Großstädten habe ich festgestellt, dass Hunde vielfach besser erzogen sind, als im ländlichen Raum.
Überwiegend Hundehalterinnen gewähren ihrem Hund leider sämtliche Freiheiten. Sie bleiben stehen, wenn der Hund stehen bleibt, gehen, wenn der Hund gehen will. Das ist das Problem!
Diese Hunde sind nicht erzogen, hören nicht auf ihren Besitzer und bellen vorübergehende Menschen an, springen an ihnen hoch oder beißen sie sogar.
50.000 Hundebisse werden jedes Jahr in Deutschland behandelt. Einige davon hinterlassen bleibende Narben, teilweise sogar im Gesicht. Und was sagen die Hundehalter dazu? "Das tut er doch sonst nicht."
Dies ist jedoch nicht zu akzeptieren. Das Problem zu verniedlichen, wie auch der Hund verniedlicht wird, ist keine Lösung.
Leider brauchen Menschen für den Umgang miteinander verlässliche Regeln. In der Familie, im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz usw. funktioniert das Miteindander nur mit Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Das muss auch von Hundehaltern verlangt werden. Und deshalb bin ich für den Hundeführerschein, weil nicht der Hund unser Lehrer ist, wie es Apologie meint, sondern weil der Mensch der Lehrer des Hundes sein muss und für seinen Hund voll verantwortlich ist.

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Hunde sind in Deutschland leider Steuerpflichtig, für Hunde ist ein von den Kommunen festgelegter Betrag jährlich abzuführen. Allerdings sind Hunde in Deutschland noch nicht Kirchensteuerpflichtig. Dies mag die hundefeindliche Einstellung von so vielen Repräsentanten der Kirchen begründen.

Um ihre Vorureile glaubhafter darzustellen, hat Frau Susanne Breit-Keßler in ihrem Beitrag selbstverständlich extreme Beispiele (oder sind es eher Phantasiebilder) angeführt. Derartiges habe ich bei zahlreichen Besuchen bei anderen Hundebesitzer oder Besucher bei mir nie erlebt.

Es gibt zweifellos Situationen und Anlässe, zu denen ich meine Hunde nicht mitnehme, dies sind allerdings Ausnahmen. Ansonsten gilt für mich der Grundsatz, wer meine Hunde nicht akzeptieren kann, brauch mich auch nicht zu besuchen, und wer meine Hunde mehr oder weniger deutlich von einer Einladung ausschließt, dessen Einladung werde ich nicht folgen.

Meine Hunde gehören zu meinem Leben, sie sind Freund, Lebenspartner und Familienmitglieder. Sie sind so erzogen, dass sie anderen Menschen weder lästig, schon gar nicht gefährlich werden.

Bei zu vielen Vertretern der Kirchen ist eine Aversion gegen Hunde nicht zu übersehen. Diese Kirchenvertreter übersehen dabei nur allzu gerne, dass auch Hunde Geschöpfe Gottes sind, Geschöpf Gottes die auch unseren Respekt verdienen.

Solange Theologen wie Frau Susanne Breit-Keßler Wahrnehmung und Denken in den Kirchen mitbestimmen, bin ich sehr froh, keiner unserer Kirchen mehr anzugehören und werde auch solange dieser Zustand anhält, nicht wieder Kirchenmitglied werden.

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@ Gerhard. Sie interpretieren meinen Text falsch. Persönliche Erfahrungen, beeinflussen die eigene Meinung, weshalb es eben nicht sein kann, dass man seine Meinung als die alleinige Grundlage für allgemeine Forderungen stellt. Unter solchen Umständen kann man von anderen Menschen nicht Rücksicht fordern, oder erwarten, weil deren Erfahrungen und Ansichten möglicherweise ganz andere sind. Durch gegenseitige Information kann man sich allerdings zu einem rücksichtsvolleren Verhalten im Umgang, einander annähern. Ich finde das besser, als Reglementierung und Durchsetzung von Rechten. Versetzen Sie sich in die Lage eines Hundes, der nur dann frei ist, wenn es ihm genehmigt wird, und der sich freut. Und während Sie, der Hund, fröhlich schnuppern und ihrer Freude freien spontanen Lauf lassen wollen, wird die Leine festgezogen, immer wieder! Hund fügt sich sicher. Ist das ein glückliches Hundeleben ? Aber mit genügend Futter, wird er satt und zufrieden. Analog dazu der Mensch, Anpassung ist alles, aber ist das ein Leben ? Ein Hundeleben, sagt man ! Wem geht es hier also besser ? Ich finde, am besten geht es der Katze, obwohl auch sie, weiß Gott, sich beklagen könnte...-------------------------

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"Meine Hunde gehören zu meinem Leben. Sie sind Freund, Lebenspartner und Familienmitglieder." schreibt A. Flamann am 25.7.14.
Scheinbar hat sich nun doch noch ein ZETA-Anhänger geoutet.
ZETA= Zoophiles (bezeichnet das sexuelle Hingezogensein zu Tieren) Engagement für Toleranz und Aufklärung.
Frau Susanne Breit-Keßler hat in ihrem Beitrag keinesfalls übertrieben. Diese extremen Beispiele habe auch ich mehrfach erlebt. Und Hundehalter, die ihre Mitmenschen ablehnen, die, egal aus welchen Gründen, keinen Kontakt mit Hunden wünschen, gibt es leider viel zu häufig.
"Meine Hunde sind so erzogen, dass sie anderen Menschen weder lästig, schon gar nicht gefährlich werden." schreibt A. Flamann, und fordert damit von all seinen Mitmenschen , dass sie seine Hunde lieben.
Ich halte es wie Gerhard schreibt am 15.7.14: "...die Freiheit des Hundehalters endet da, wo die Freiheit des Hundeablehners beginnt.
Also Hundehalter - bitte mehr Rücksichtnahme und Respekt."

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Sie fragen:
„Finden Sie es toll, wenn Ihnen ein fremder Fiffi entgegenspringt? Oder soll man sich da nicht so aufregen?“
Zunächst vielen herzlichen Dank für ihren Beitrag, er trifft den Nagel auf den Kopf! Ich weiß ehrlich gesagt vor Emotionalität gar nicht so richtig, wie ich Ihnen antworten soll.
Dabei geht es letztlich nicht nur um Hunde oder Hundehalter, sondern um Mitgefühl und Sensibilität gegenüber seinen Nächsten. In dem Augenblick, wo der Hund vermenschlicht, ja sogar personalisiertes Familienmitglied wird, steht er dem Hundehalter zwangsweise näher als irgendein anderer Mensch, oder christlich formuliert, der Nächste. Dies führt dann zu den von Ihnen beschriebenen Erlebnissen, die ich aus persönlicher Erfahrung in ähnlicher Weise bestätigen kann:
Zerbissener Spielball unseres dreijährigen Sohnes, mit Urin markiertes Campingzelt und anschließender ungebetener Besuch von zwei furzenden Hunden während unseres Frühstücks etc., ich könnte diese Reihe aus persönlichen Erlebnissen lange fortsetzen.
Ja, da kommt man in unangenehme Situationen, wo man sich aufregt. Oder fragt, warum habe ich mein Kind nicht so dressiert, dass der Jagdtrieb des Hundes nicht ausgelöst wird?
Sie formulieren es treffend: „Darf man also offen sagen, dass man mit Hunden lieber nichts zu tun haben will?“ Sie deuten es an, unterliegt diese Thematik gefühlt einem Tabu? Oder ist es nicht political correct, Klitschko, den Golden Retriever , nicht zu mögen oder einfach nur hundefrei leben zu wollen? Wer legt denn fest, was offen gesagt werden darf und was nicht?
Oder möchte ich die Familienharmonie wahren und ertrage daher die mit Bratfischduft versehene abgeleckte Flanke von Bernhardiner Otto? Ist das dann noch Harmonie? Oder wird diese Harmonie gestört, und wenn ja , von wem?
Fragen über Fragen, liebe Hundehalter, respektiert und toleriert bitte auch Euren Nächsten, der auch ohne Hund bestens leben kann.
Sie schreiben, „Niemand muss so tun, als möge er Hunde – wenn er es nicht tut.“ Dieses Recht sollte jeder haben. Sonst handelt es sich um gefühlte Freiheitseinschränkung, wenn ich z.B. bei einem Bekannten meines Vaters am Tisch zum Essen sitze und plötzlich Hundenase und –fresse in meinem Schritt auftaucht. Oder der Kundenhund im Warenhaus seinen Pelz an Unterhosen, Jacken, Handtüchern etc. vorbeistreift. Solch eine Unterhose möchte ich nicht kaufen. Oder in der Straßenbahn auf dem stoffgepolsterten Sitz liegt, nachdem er vorher in einer städt. Grünanlage nach Urin- und Kotplätzen anderer Hunde schnüffelte. Auf diesem Platz möchte ich nicht sitzen.
Wie reagiert meine Familie, wenn ich meine Ratte, nein, eigentlich ist es Rättin Bernhardine, zum Familienfest mitbringe? Oder die Kundschaft im Kaufhaus, wenn ich meine Kuh Elsa mit zum shoppen nehme?
Und nun zu Ihrer Frage, Frau Breit-Keßler: Ich finde es nicht toll, wenn mir ein fremder Fiffi entgegenspringt.

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