Gerald von Foris
Warum die Bücher des „Großen Vorsitzenden“ oder von Charles Dickens oft verkauft wurden, ein anderes aber noch viel häufiger

Ein Blick auf die Bestsellerliste. Haben Sie schon das Buch auf Platz eins? Ich vermute sehr stark: Ja, Sie besitzen es. Es ist die ­Bibel. Sie ist weltweit zwei bis drei Mil­liarden Mal gedruckt worden und hängt damit alle anderen Bücher ab.

Ihr folgen die „Worte des Vorsitzenden Mao“ von 1966 mit geschätzten ein bis anderthalb Milliarden Exemplaren. Es gibt Hunderte Millionen des Kommunistischen Manifests, eines chinesischen Wörterbuches sowie von Gedichten und ausgewählten Artikeln von Mao. Unter den Bestplazierten befindet sich auch der Koran, der sich dynamisch verbreitet. Sehr bemerkenswert: „A Tale of Two Cities“ von Charles Dickens (200 Millionen) sowie ein Buch des Pfadfinderbegründers Baden-Powell und „Der Herr der Ringe“ mit je 150 Millionen (Schätzungen nach Wikipedias „Liste der erfolgreichsten gedruckten Bücher“).

 

32 Millionen Bibeln wurden allein 2011 gedruckt

Viele dieser Bücher sind also schon sehr alt, und die Druckauflagen liegen auch schon lange zurück. Nicht so bei der Bibel: Im Jahr 2011 wurden mehr als 32 Mil­lionen Bibeln verbreitet, im Jahr zuvor ­waren es 29 Millionen. Vor allem in den afrikanischen und in den lateinameri­kanischen Ländern, aber auch in Europa und im Nahen Osten ist die Zahl gestiegen. Die meisten Bibeln wurden in Brasilien (7,9 Millionen), China (3,8), Indien (2,2) und Nigeria (1,7) verbreitet.

Warum ist die Bibel das meistverkaufte und vermutlich auch das meistgelesene Buch der Welt? Es hat sicher etwas zu tun mit der Tatsache, dass das Christentum die weltweit größte Religion mit rund 2,1 Milliarden Anhängern ist, gefolgt vom ­Islam mit 1,3 Milliarden Anhängern.

Aber die Zahl der Christen in der Welt allein macht es nicht aus. Es muss auch ­daran liegen, was wir in der Bibel lesen können. Manche Leser interessieren die Themen Sex and Crime (auch so kann man viele Bücher der Bibel lesen – wenn man denn darauf aus ist). Andere mögen die Sprichwörter und Redensarten. Und es soll Menschen geben, die es lieben, andere mit einem Bibelzitat zu „erschlagen“.

 

Geschichten von Liebe und Hoffnung

Aber die Bibel bietet so unendlich viel mehr. Sie hat vor allem sehr tröstliche Teile. Das kann ich ganz persönlich begründen. Es hat mir in meinem Leben schon oft geholfen, dass ich, wenn ich niedergeschlagen oder deprimiert war, einen Psalm aufschlagen und lesen oder beten konnte – zum Beispiel Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln... Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.“

Was macht die Bibel noch so wertvoll? Wir finden in ihr die ausführlichen Geschichten über Jesus: wie er die Menschen geliebt und wie er ihnen geholfen hat. Wie er von den Menschen hoch geachtet und geliebt wurde („Hosianna dem Sohne ­Davids!“) und wie dieselben Menschen kurz danach gerufen haben: „Kreuziget ihn!“ Und wie Gott sich zu diesem Ge­kreuzigten bekannt und ihn aus dem Tode auferweckt hat. Gibt es einen spannungsreicheren Lebensweg, ein folgenreicheres Wirken trotz aller Rückschläge? Weil ­dieser Jesus vielen Menschen ein Vorbild dafür ist, wie das Leben gelingt, lesen auch viele Menschen in den Evangelien des Neuen Testaments. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Bibel.

So viele Leser, so viele Motive, in die Bibel zu schauen. Wenn Sie es noch nicht getan haben (oder lange nicht mehr): Probieren Sie es einmal aus. Sehr wahrscheinlich, dass Sie in Ihrer Wohnung eine finden. „Das Wichtigste finde ich online“, höre ich Netzbürger sagen. Meinetwegen. Also: Alles unter www.die-Bibel.de! Und viel Freude beim Lesen!

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