Dirk von Nayhauß
Die Ärztin, Gesundheitsexpertin und Sachbuch-Autorin Yael Adler.
In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig?
Es gibt diese Momente, wenn ein Patient strahlend rausgeht und ich merke: Ich habe ihn gesund gemacht, habe ihm Hoffnung und Mut gegeben. Und wenn ich im Kontakt bin mit Menschen, die mir wichtig sind und nah. Aber nicht, wenn es kracht. Ich bin sehr harmoniebedürftig.
Haben Sie eine Vorstellung von Gott?
Mein Vater ist Professor für jüdische Studien, ich habe das Judentum als Geistesgeschichte, Kultur und Tradition mitbekommen, weniger als orthodoxe Religion. Die Gebote als von Menschen gemachte Regeln halte ich nicht ein, aber ich helfe und heile gern, ich versuche, aufrichtig und gut zu sein. Durch das naturwissenschaftliche Studium hat sich der Glaube nicht verstärkt. Es stellt sich die Frage, warum die Schoah geschehen ist. Wenn es eine Gottheit gäbe, wieso lässt sie so etwas zu, warum werden Kinder gequält, Menschen ermordet – warum dieses ganze Leid?
Yael Adler
Fürchten Sie den Tod?
Ja. Es gibt kein verbrieftes Recht, alt zu werden, selbst wenn man gesund lebt. Ich habe Angst, dass das Leben schnell zu Ende geht, ich möchte noch so viel ausprobieren, lernen, erleben. Als Hypochonderin kann ich dem Gedanken an den Tod kaum ausweichen. Erscheint an meinem Körper ein Symptom, muss ich der Sache nachgehen. Letztlich kann ich meine Angst vor dem Tod nicht erklären. Vielleicht bin ich nicht spirituell genug, vielleicht ist meine Lebenslust so stark.
Welche Liebe macht Sie glücklich?
Die Liebe zu meinen Kindern, meinem Mann, meinen Eltern. Wenn ich weiß: Wir stehen zusammen, spenden einander Trost, ich kann mich auf sie verlassen, kann vertrauen, fühle mich ihnen nah – dann ist das die erfüllendste und beste Liebe. Sie schenkt Geborgenheit und Sicherheit, selbst wenn man Fehler macht. Meine beiden Söhne sind das Wichtigste in meinem Leben, die müssen sich auch ständig anhören, was ich rede und mache. Ich habe mal ein Youtube-Video über Peniswarzen gemacht, das haben Mitschüler herumgezeigt. Ihnen war das damals furchtbar peinlich. Mittlerweile sind sie entspannt.
Welchen Traum möchten Sie sich unbedingt erfüllen?
Ich hätte große Lust, an der Uni zu unterrichten, das kann ich ganz gut. Vor 25 Jahren wollte ich Professorin werden, aber damals wurde mir als Frau gesagt: Sie werden doch eh schwanger. Und man nahm mir Forschungsarbeiten weg, mit denen ich mich hätte habilitieren können.
Wie viel Arbeit tut Ihnen gut?
Der Tag hat viel zu wenig Stunden, ich liebe meine Arbeit sehr. Es mag sein, dass ich mich manchmal übernehme. Ich arbeite, als wäre ich 30, bin aber 50, und ich hoffe, dass der Körper mir keinen Strich durch die Rechnung macht.
Wie wäre ein Leben frei von Tabus?
Chaotisch. Menschen wissen: Ist etwas tabubesetzt, darf ich das nicht machen. Ein Regelwerk der Gesellschaft, das im Zusammenleben hilft: Ich soll meinen Müll nicht auf die Straße kippen, Popel schnickse ich besser nicht öffentlich herum. Körpertabus und falsche Scham können aber auch problematisch sein, wenn man zum Beispiel eine sexuell übertragbare Erkrankung nicht behandeln lässt.
Leseempfehlung
Wie viel Seife und Shampoo dürfen es sein?
Befragt man die Natur der Haut, würde es genügen, die Haut ab und zu nur mit warmem Wasser und Handtuch zu reinigen. Man kann an den Händen und Geruchskrisenherden eine Waschsubstanz auf Basis von Zucker- oder Kokostensiden nutzen, ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, keinen Schaum und Glitzer. Wenn man liebt und die Haut des Partners riecht, ist das total verführerisch und stimulierend – im Gegensatz zu einem starken Aftershave oder Parfüm.
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Lesermeinungen
Horst O. | vor 3 Wochen 3 Tagen Permanenter Link
Eigenverantwortung seit ...!?
Adler: "Wenn es eine Gottheit gäbe, wieso lässt sie so etwas zu, warum ...?"
Wenn eine Person diese Frage stellt, dann ist es mal wieder klar: Eine Religion des geistigen Stillstandes, der Konfusion der gleichermaßen unverarbeitet-gepflegten Bewusstseinsschwäche, hat ihre institutionelle Funktion des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes im vollen Umfang von "Gottes Wege sind unergründlich" erfüllt.
Bleibt mir jetzt nur noch einmal Matthäus 21,18-22 oder Jesaja 55,8-11 zum Überdenken zu empfehlen, wo der Frust des Jesus deutlich wird, bzw. wo die ernüchternde Konsequenz aufgezeigt wird, wenn Mensch es nicht schafft das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch gottgefällig/vernünftig und wirklich-wahrhaftig verantwortungsbewusst zweifelsfrei-eindeutig fusionierend zu gestalten.
wolfgang | vor 3 Wochen 4 Tagen Permanenter Link
Nachtrag zum Sterben
Sterben heißt zu der Ruhe zurückzukehren aus der man hervorgegangen ist.
Ist doch einfach schön, gelle?
Ich meine damit das "normale Sterben", nicht durch Mord, Krieg, Unfällen usw.
Wolfgang | vor 3 Wochen 4 Tagen Permanenter Link
Angst vor dem Tode? Warum?
Der Tod hat kein Gesicht, keine Religion, ist nicht christlich, nicht jüdisch, nicht muslimisch, nicht atheistisch. Und er kommt nur einmal zu jedem von uns, macht keine Unterschiede zwischen krank und gesund, arm oder reich. Was ist da zu fürchten? Das ist doch die einzig wahre Gerechtigkeit.
Gottseindank!
Dietmar | vor 3 Wochen 4 Tagen Permanenter Link
Die Frage nach dem Verbleib Gottes in schlechten Zeiten.
Sehr geehrte Frau Adler, begegnet Sie uns nicht allen immer wieder, die Frage nach Gottes fehlendem Eingreifen in schwierigen Zeiten? Ich kann mir vorstellen das Ihnen als Mensch, der dem Herrn fern, ist diese Frage ein Hindernis ist, auf dem Weg Ihn als liebenden und lebenden Schöpfer zu sehen. Das war bei mir genau so bevor ich Jesus persönlich in mein Leben regieren sah, und das tut er zweifellos. Was wäre wenn die Antwort eigentlich ganz einfach ist? Was wäre, wenn es lediglich eines geänderten Blickwinkels bedürfte um Gott in diesen Situationen zu sehen? Ich will versuchen Ihren Blickwinkel auf die Handlung Gottes zu erweitern, und ich hoffe Ihnen dadurch behilflich zu sein:
Gott ist Schöpfer und Bewahrer der Welt. Der Mensch war von Anfang an dazu bestimmt in Ewigkeit zu leben, der Baum des Ewigen Lebens stand dem Menschen gemäß der Genesis zur Verfügung. Er konnte davon essen. Mit dem Sündenfall hat der Mensch die Obhut Gottes verlassen, hat einen anderen Maßstab gewählt als das Gebot seines Schöpfers. Und mit diesem Maßstab muss sich nun auch die Schöpfung messen lassen. In dieser Welt regiert derjenige dessen Maßstab jetzt gilt. Seine Instrumente der Züchtigung sind Leid und Tod. Und warum lässt Gott, der auch diesen neuen Regenten erschaffen hat, das zu? Um zu prüfen! Er prüft uns Menschen mit dem Leid das durch den Feind verursacht wird um festzustellen welche dem falschen Weg widerstehen können und den richtigen wählen. Das, um so wieder in den Status als Kind Gottes eingesetzt zu werden. Dabei leidet er mit seinen Geschöpfen. Ich bin sicher das der Herr bei Jenen war die in der Schoah zu Tode kamen, bei jedem Einzelnen. So wie er bei Allen ist die Leiden. Immer in der Hoffnung das jeder von Ihnen seine ausgestreckte Hand annimmt um durch Christus die Erlösung zu erfahren und so den Weg nach Hause zu Gott dem Vater zu finden.
Klaus Aul | vor 1 Woche 1 Tag Permanenter Link
Zitat: "Gott ist Schöpfer und
Zitat: "Gott ist Schöpfer und Bewahrer der Welt. Der Mensch war von Anfang an dazu bestimmt in Ewigkeit zu leben, der Baum des Ewigen Lebens stand dem Menschen gemäß der Genesis zur Verfügung. Er konnte davon essen. Mit dem Sündenfall hat der Mensch die Obhut Gottes verlassen".
Warum hatte der "Schöpfer" diesen Plan? Angeblich war doch alles zum Guten vorbestimmt! Und die Interpreten haben jetzt die Aufgabe, im Unheil einen Sinn zu entdecken oder es gar selbst zu konstruieren. Kein Wunder, wenn auch Dietmar immer noch auf der Suche ist. Ein Bewahrer der Welt! Und der nächste Fremdkörper aus dem All (von wem geschickt?) haut alles kaputt. Das ewige Leben dann mit den Trümmern ins All! Und wer soll denn für den ewigen Sündenfall verantwortlich sein? Haben Eva und Schlange Gott und seinen Adam überlistet? Wen wollten sie damit ärgern? Die Gebrüder Grimm waren besser. Sie haben ihre Geschichten als Märchen verstanden.
Dietmar | vor 5 Tagen 20 Stunden Permanenter Link
Das Los der Freiheit
Geehrter Klaus Aul, was bedeutet Freiheit, was bedeutet freier Wille? Ist es denn nicht so das dort wo die Freiheit zur eigenen Entscheidung gefordert wird auch die Verantwortung für das eigenmächtige Handeln angenommen werden muss? Auch Adam hat feige versucht die Schuld der Übertretung auf die Frau zu schieben, hat schon damals nicht funktioniert. Und das funktioniert auch heute noch nicht, also in der Gnadenzeit der Gemeinde Jesu.
Im übrigen bin ich nicht auf der Suche, denn ich habe bereits gefunden und angenommen. Klar meine ich Jesus. Und ich versichere Ihnen das Sie das nicht annehmen müssen. Wenn überhaupt DÜRFEN Sie Jesus annehmen. Denn Sie haben den freien Willen von Adam vererbt bekommen.
Gottes Friede leuchte über Ihnen und Ihren Liebsten Dietmar
Klaus Aul | vor 3 Tagen 22 Stunden Permanenter Link
Ich bedanke mich. Endlich
Ich bedanke mich. Endlich Jemand mit Menschlichkeit und ohne verletzende Süffisanz. Letztlich ist gut, was gut tut und nicht, was auch den Letzten verletzt.
Ich bin (leider?) emotionsloser. Vater hatte den Eindruck, dass wir (3) nicht aufmerksam genug der Predigt folgen. Mit 12 wurde ich gezwungen, vor dem Essen zu berichten, was der Pfarrer gesagt hat. Vater u. alle 3 berichteten was anderes. Der Wust der Vergleiche und Geschichtchen (bei allen Pfarrern) war, und ist häufig immer noch, undurchdringlich. 2 X, dann war auch er desillusioniert und konnte die vielen Phrasen nicht bewältigen. Er war kontraproduktiv, denn wir 3 tauschten uns noch Jahre später aus. Seither klopfe ich jede Rede auf die Reihenfolge der Argumente und die Logik ab. Das war nicht optimal für die Absicht der puritanisch pietistischen Eziehung auf einem kleinen Dorf. Er hat es geahnt.
Dietmar | vor 23 Stunden 14 Minuten Permanenter Link
Zwang und Einsicht
Hallo Klaus Aul, ihre Geschichte erinnert mich an meine eigenen Anfänge in Sachen Christentum. Ich erinnere mich noch sehr Gut an das Entsetzen als ich zum ersten Mal für mich alleine die Bibel lesen wollte. Die Bergpredigt hat mich Fertig gemacht. Ich hatte entsetzliche Angst nach dem ich Diese gelesen hatte. Denn ich vermutete meine einzige Chance darin auf geistliche Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren. Allerdings rechnete ich mir keine guten Chancen aus. Jahre habe ich um Alles und Jeden einen Bogen gemacht was christlich war. Bis Gott mich zu Sich gerufen hat.
Als ich die Bibel erneut in die Hand nahm, betete ich vor dem lesen. Nichts großes, nur eine ernstgemeinte Bitte um Verständnis. Ich begann bei dem Evangelium des Apostel Johannes. Und zum ersten Mal ergaben die Worte für mich einen Sinn. "Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott selbst.". Die Schönheit dieser Worte nahm mich gefangen. Intuitiv spürte ich eine Veränderung zu den Versuchen vorher.
"Von Anfang an war es bei Gott. Alles wurde durch das Wort geschaffen; nichts ist ohne das Wort entstanden."
Auch völlig emotionslos ist die hier vorgetragene Logik kaum zu übersehen. Jetzt stellen Sie sich mal vor wie es sein könnte diese Worte emotional zu begreifen. Es würde mich freuen wenn Sie diesen Selbstversuch für Sich entdecken könnten.
Gebet - Bibel - Fragen - Antworten suchen. Und ich versichere Ihnen: Staunen!
Ob Sie mir die Gelegenheit geben unser Gespräch fortzusetzen?
Mich würde es freuen. Gott möge Sie segnen!
Dietmar